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Die ersten Stolpersteine zur Erinnerung an die Verfolgten und Opfer der Diktatur des Nationalsozialismus wurden in Lahr im Januar 2004 auf Initiative von Gardy Kathe Ruder verlegt Fur den Initiator dieser kubischen Betonsteine den Kolner Bildhauer Gunter Demnig war Lahr die 28 Stadt in der er diese verlegen durfte Im Oktober 2003 hatte der Lahrer Gemeinderat beschlossen den Eigentumern ein Widerspruchsrecht gegen die Verlegung der messinguberkronten Betonkerne im offentlichen Raum vor ihrem Haus einzuraumen Demnig hatte diesen Gemeinderatsbeschluss offentlich als total schwachsinnig und unmoglich bezeichnet Mit den Worten Wir wollen die Hauseigentumer nicht uberraschen rechtfertigte dagegen Lahrs Oberburgermeister Wolfgang G Muller den ungewohnlichen Beschluss Stolpersteine in Lahr Inhaltsverzeichnis 1 Lotzbeckstrasse 41 2 Lotzbeckstrasse 15 3 Eichrodtstrasse 9 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLotzbeckstrasse 41 BearbeitenAls der erste Lahrer Stolperstein nach einer Gedenkminute fur Lilly Reckendorf am 12 Januar 2004 ins Trottoir beim Haus Lotzbeckstrasse 41 eingelassen wurde war aus einem Kurzreferat der lokalen Initiatorin Gardy Kathe Ruder auch zu erfahren dass das Ende der Naziherrschaft nicht Endpunkt ihrer Entwurdigung war Im Jahr 1947 war Reckendorf mitgeteilt worden dass ihr wahrend der Diktatur der Nationalsozialisten aufgrund der Reichsburgergesetze die deutsche Staatsburgerschaft aberkannt worden war nbsp Stolperstein in der Lahrer SchlosserstrasseLahrs Stadthistoriker Thorsten Mietzner sprach sich am Tag der ersten Stolperstein Verlegung gegenuber der Lokalpresse gegen eine Beschrankung auf judische Opfer aus Nach seiner Schatzung gehoren zwei Drittel der in Lahr Verfolgten zu anderen Opfergruppen Insgesamt waren wahrend der NS Zeit mehr als 500 Lahrer um Leben Freiheit Eigentum Heimat und Menschenwurde gebracht worden Ausserdem sprach sich Mietzner fur einen starker taterorientierten Ansatz aus Auch das gehore zum ehrlichen Umgang einer Stadt mit ihrer Geschichte so der Stadthistoriker Recherchen uber die Schicksale von Lahrer Nazi Opfern stammen unter anderem von Schulern des Lahrer Scheffelgymnasiums Sie knupften damit an die Arbeiten der verstorbenen Scheffel Lehrerin Hildegard Kattermann an die mit der Aufarbeitung der Geschichte und Schicksale Lahrer Juden begonnen hatte Der Forderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim beteiligt sich mit einem Gedenkbuch Projekt ebenfalls an der geschichtlichen Aufarbeitung Lotzbeckstrasse 15 BearbeitenWeitere funf Stolpersteine wurden vor dem Haus Lotzbeckstrasse 15 gelegt wo bis zum 22 Oktober 1940 die judische Familie Lederer wohnte bevor diese ins sudfranzosische Gurs deportiert wurde 1 Eichrodtstrasse 9 Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Johannes BohmeAm 14 April 2013 wurde von Gunter Demnig der Stolperstein fur Wilhelm Johannes Bohme als 20 Stolperstein in Lahr 2 verlegt Die Patenschaft fur den Stein ubernahm das SchwuLesBi Referat des u asta der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Der ehrenamtliche Historiker William Schaefer recherchierte das Leben von Bohme und erinnerte in einer Ansprache an ihn Bohme wurde am 11 April 1881 als viertes Kind des Brauereibesitzers Friedrich Wilhelm Bohme und seiner Ehefrau Emma geb Vetter in Mosel Zwickau blind geboren Spater wurde er in Wiesbaden an beiden Augen operiert und musste fortan eine Starbrille tragen galt aber weiterhin als praktisch blind Die Familie zog nach Limburg an der Lahn wo Bohme 1920 eine Weinhandlung eroffnete 1933 zog er nach Lahr in das Haus seiner inzwischen verwitweten Schwester Emma Martha in der Eichrodtstrasse 9 Am 11 April 1940 wurde Bohme wegen Verstoss gegen 175 vom Landgericht Freiburg zu einem Jahr Gefangnis verurteilt Am 25 Januar 1941 wurde Bohme in die Heil und Pflegeanstalt Emmendingen eingewiesen Am 23 Oktober 1942 transportierte man ihn in die Heil und Pflegeanstalt Hœrdt im Elsass von wo er am 21 Marz 1944 in das KZ Natzweiler Struthof verlegt wo er die Haftlingsnummer 8055 bekam Zwanzig Tage spater am 10 April 1944 wurde er im KZ ermordet 3 Literatur BearbeitenHildegard Kattermann Geschichte und Schicksale der Lahrer Juden Hg Stadtverwaltung Lahr Lahr 1979 Jurgen Stude Die Lahrer Juden in Geschichte der Stadt Lahr Band 3 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in Lahr Schwarzwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stolpersteine com Gunter Demnig Forderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e V Einzelnachweise Bearbeiten Glanzende Stolpersteine weisse Rosen und Kerzen Stolperstein gegen Vergessen Lahr Lokales Baden Online Baden Online Portal der Ortenau Abgerufen am 31 August 2018 Stadtarchiv Zwickau Stadtarchiv Limburg a d Lahn Stadtarchiv Lahr Staatsarchiv Freiburg Bestand F176 19 Nr 9502 Landgericht Freiburg Register fur Hauptverfahren 1935 1948 Abt 4 Patientenkartei der Heil und Pflegeanstalt Emmendingen heute Zentrum fur Psychiatrie Emmendingen Internationaler Suchdienst ITS Bad ArolsenStolpersteine im Regierungsbezirk FreiburgStadtkreis 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