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Diese Liste der Superintendenten und Generalsuperintendenten fur Lauenburg fuhrt die Amter der geistlichen Leiter der lutherischen Landeskirche im Gebiet des Herzogtums Sachsen Lauenburg zeitgenossisch meist Niedersachsen genannt auf Sitz des geistlichen Leiters war von 1564 bis 1705 Lauenburg an der Elbe und danach bis zur Auflosung des Amtes 1979 Ratzeburg Die Amtstrager und der Kirchenverband wechselten verschiedentlich die Bezeichnung Auch der Zustandigkeitsbereich veranderte sich oft im Zusammenhang mit politischen Veranderungen Inhaltsverzeichnis 1 Hinweis zu den Amtsbezeichnungen und bereichen 2 Geistliche Leiter 2 1 Superintendenten zu Lauenburg an der Elbe 1564 1585 2 2 Generalsuperintendenten des Herzogtums Sachsen Lauenburg 1585 1705 2 3 Superintendenten des Herzogtums Sachsen Lauenburg 1705 1877 2 4 Superintendenten des Kreises Herzogtum Lauenburg 1877 1924 2 5 Landessuperintendenten des Sprengels Lauenburg 1924 1979 3 Siehe auch 4 Literatur 5 AnmerkungenHinweis zu den Amtsbezeichnungen und bereichen BearbeitenWahrend die Stande der sachsen lauenburgische Exklave Land Hadeln bereits 1525 zum Luthertum ubergegangen waren und eine eigene Kirchenordnung annahmen die Herzog Magnus I 1526 bestatigte 1 unternahm der Herzog nichts in Sachen Reformation im ubrigen Herzogtum 2 Ab 1530 kamen lutherische Prediger aus dem Furstentum Luneburg als altester Hinweis darauf findet sich eine Inschrift am Nordeingang der Maria Magdalenen Kirche in Lauenburg die fur den Johannistag 1531 die erste lutherische Predigt erinnert 2 Doch von Seiten der Regierung gab es kein weiteres Vorgehen Die Stande des Herzogtums Ritter und Landschaft genannt veranlassten Herzog Franz I 1564 und 1566 zu Visitationen der Kirchengemeinden die in vielen Orten schon lutherische Prediger vorfanden 3 Franz I ernannte 1564 Franciscus Baringius zum ersten Superintendenten Abk Supt mit Sitz in Lauenburg an der Elbe der die Gemeinden im lutherischen Sinne reformieren sollte Die Generalvisitation von 1581 die Franz II im ersten Jahr seiner Amtsfuhrung als Verwalter des Herzogtums fur seinen Vater durchfuhrte deckte grosse Missstande in Lehre Predigt und Lebenswandel der Pastoren im Lande auf 4 Baringius wurde 1582 als Superintendent entlassen In Abstimmung mit seinem alteren Bruder Heinrich von Sachsen Lauenburg Theologe und lutherischer Administrator des Erzstifts Bremen und der Hochstifter Osnabruck und Paderborn erliess Franz II die von Andreas Pouchenius dem Alteren verfasste lutherische Niedersachsische Kirchenordnung wodurch die Niedersachsische Landeskirche oder Landeskirche des Herzogtums Sachsen Lauenburg begrundet wurde 5 Die geistliche Leitung oblag fortan einem Generalsuperintendenten Abk Gen Supt sowie regional zustandigen Spezialsuperintendenten oder Superintendenten genannt sowie einem Konsistorium mit Sitz in Lauenburg Der Eingliederung der Hadelschen Landeskirche in die des Herzogtums widersetzten sich Hadler Stande und dortiger Klerus erfolgreich 3 Die Hadelsche Landeskirche bestand bis 1885 fort Mit der Ubernahme der Regentschaft in Sachsen Lauenburg durch Georg Wilhelm Furst zu Luneburg in Celle blieb die Kirchenordnung unangetastet Allerdings gingen die Kirchengemeinden der sudelbischen Marschvogtei an die Generaldiozese Luneburg Celle Der erste von Georg Wilhelm zu benennende geistliche Leiter und seine Nachfolger wurden nurmehr als Superintendent bezeichnet 6 Am 17 Mai 1705 verlegte Georg Wilhelm Superintendentur und Konsistorium nach Ratzeburg 7 Auch wahrend der Personalunionen mit Kurhannover ab August 1705 und Danemark ab Dezember 1815 gab es nur wenige Veranderungen die Landeskirche blieb bestehen mit eigenem Gesangbuch und eigener Kirchenagende Die Kirchengemeinden im Amt Neuhaus waren 1813 ebenfalls an die nunmehr kurhannoversche Generaldiozese Luneburg Celle ubergegangen Mit der Ubertragung des uberwiegenden Teils des landesherrlichen Domaniums auf den neuen Lauenburgischen Landeskommunalverband 1872 ubernahm dieser auch das Kirchenpatronat an denjenigen Kirchen wo es vorher der Landesherr innehatte Nach Ablosung der meisten Patronatspflichten zwischen 1977 und 1979 tragt der Kreis Herzogtum Lauenburg die verbliebenen Lasten als Rechtsnachfolger des Landeskommunalverbandes Mit der Aufgabe der Eigenstaatlichkeit des Herzogtums zum 1 Juli 1876 und seiner Umwandlung in den Kreis Herzogtum Lauenburg in der preussischen Provinz Schleswig Holstein wurde auch die Landeskirche des Herzogtums Lauenburg in die Evangelisch Lutherische Landeskirche Schleswig Holsteins eingegliedert jedoch als eigenstandiger Sprengel Kirchenbezirk der neben der Generalsuperintendentur fur Holstein und derjenigen fur Schleswig bestand 8 Diese Position wurde mit dem Inkrafttreten der Verfassung vom 30 September 1922 zum 1 November 1924 9 noch hervorgehoben indem das Amt des Superintendenten in Landessuperintendent fur Lauenburg umbenannt wurde 10 Nach der Fusion der Ev Luth Landeskirche Schleswig Holsteins mit anderen lutherischen Landeskirchen 1977 zur Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche verlor die Landessuperintendentur Lauenburg ihre Sonderstellung und wurde als Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg dem Sprengel Holstein Lubeck zugeordnet Ein Prozess des letzten Landessuperintendenten gegen die diesbezuglichen Bestimmungen der nordelbischen Verfassung vor dem Kirchengericht der VELKD blieb erfolglos Geistliche Leiter BearbeitenSuperintendenten zu Lauenburg an der Elbe 1564 1585 Bearbeiten 1564 1582 Franciscus Baringius 1583 1585 Gerhard SagittariusGeneralsuperintendenten des Herzogtums Sachsen Lauenburg 1585 1705 Bearbeiten Alle Generalsuperintendenten waren zugleich Pastoren an der Maria Magdalenen Kirche zu Lauenburg 1585 1592 Gerhard Sagittarius als Generalsuperintendent 1592 1605 Johannes Rupertus 1605 1627 Johannes Erhardi 1628 1635 Johannes Burmeister 1635 1638 Vakanz 1638 1645 Melchior Cramerus 1645 1656 Zacharias Vogelius 1657 1680 Albertus Elers 1682 1683 Johann Friedrich Nicolai 1684 1697 Severin Walther Sluter 1697 1703 Vakanz 1703 1705 Johannes ElersSuperintendenten des Herzogtums Sachsen Lauenburg 1705 1877 Bearbeiten Alle folgenden Superintendenten und Landessuperintendenten waren zugleich Pastoren an der St Petri Kirche Ratzeburg 1705 1737 Johannes Elers als Superintendent 1738 1743 Justus Hermann Ludwig Beneken 1744 1767 Johann Ernst Hohenholtz 1768 1787 Anton Gottfried Alberti 1788 1802 Johann Conrad Eggers 1802 1817 Carl Johann Conrad Wyneken 1817 1834 Friedrich Christian Block 1834 1853 Carl Friedrich Wilhelm Catenhusen 1854 1876 Albert Robert BromelSuperintendenten des Kreises Herzogtum Lauenburg 1877 1924 Bearbeiten 1877 1885 Albert Robert Bromel nach der Eingliederung unter Beibehaltung von Titel und Funktion 1885 1887 Vakanz 1887 1911 Franz Jurgen Soltau zuvor Propst in Tostrup 1911 1913 Theodor Valentiner zuvor in Bredstedt 1914 1924 Johannes Lange zuvor in Hamburg WandsbekLandessuperintendenten des Sprengels Lauenburg 1924 1979 Bearbeiten 1924 1944 Johannes Lange seit 1 November 1924 mit neuer Amtsbezeichnung 1944 1959 Hans Matthiessen zuvor in Sahms 1959 1969 Ernst Fischer zuvor in Lutau 1970 1979 Joachim Heubach zuvor in Preetz Nach der Emeritierung Heubachs und mit der Grundung der Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche fielen die Lauenburgischen Sonderrechte weg Lauenburg wurde einer der Kirchenkreise der Nordelbischen Kirche geleitet von einem Propst mit gleichen Rechten und Pflichten wie alle anderen Erster Propst und damit Nachfolger Heubachs wurde 1981 Hermann Augustin Ihm folgten Peter Godzik Propst von 1998 bis 2007 und Frauke Eiben Propstin seit 2008 Siehe auch BearbeitenLandessuperintendentur LauenburgLiteratur BearbeitenJohann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 Klaus Blaschke Die Lauenburgische Kirchenordnung vom 25 Marz 1585 400 Jahre kirchliche Verfassungsgeschichte als eine Verpflichtung der Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche In Verein fur Schleswig Holsteinische Kirchengeschichte Hrsg Die Landessuperintendentur Lauenburg als nordelbischer Kirchenkreis Vortrage und Ansprachen zu 400 jahrigen Bestehen der Lauenburger Kirchenordnung von 1585 Neumunster Wachholtz 1986 Inhalt S 44 54 Wichmann von Meding Aufgehobener Glaube Kirchengeschichte des Herzogtums Niedersachsen im heutigen Bundesland Schleswig Holstein Herzogtum Lauenburg Peter Lang Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 631 59779 8 Benjamin Hein Die Propsteien Kirchenkreise in Nordelbien Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Nordkirche Band 2 Kiel Landeskirchliches Archiv 2016 online S 18 Anmerkungen Bearbeiten Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 14 a b Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 16 a b Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 18 Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 25 Cordula Bornefeld Die Herzoge von Sachsen Lauenburg In Carsten Porskrog Rasmussen Hrsg im Auftr der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Die Fursten des Landes Herzoge und Grafen von Schleswig Holstein und Lauenburg De slevigske hertuger dt Wachholtz Neumunster 2008 ISBN 978 3 529 02606 5 S 373 389 hier S 379 Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 47 Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 96 Wichmann von Meding Aufgehobener Glaube Kirchengeschichte des Herzogtums Niedersachsen im heutigen Bundesland Schleswig Holstein Herzogtum Lauenburg Peter Lang Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 631 59779 8 S 262seq Kurt Meier Der evangelische Kirchenkampf Gesamtdarstellung in drei Banden Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1976 1984 Band 1 Der Kampf um die Reichskirche 1976 S 360 Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland Hrsg Die Verfassung von 1922 als Grundlage fur die spatere Kirchenleitung in Landeskirchliches Archiv 20 01 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Generalsuperintendenten Landessuperintendenten und Superintendenten fur Sachsen Lauenburg amp oldid 236187200