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Der Linienspecht Dryocopus lineatus ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte Picidae Das grosse Verbreitungsgebiet der Art reicht von Mexiko uber fast ganz Mittelamerika und grosse Teile des nordlichen Sudamerikas bis Paraguay und bis in den Nordosten Argentiniens Der Linienspecht bewohnt ein breites Spektrum feuchter mittelfeuchter und halbtrockener Waldtypen wobei offenere Bereiche wie Lichtungen Waldrander und Sekundarwald insgesamt bevorzugt werden Die Art besiedelt jedoch auch Kulturland wie schattige Garten Baumhaine und baumbestandene Wiesen Die in allen Baumschichten vor allem an Stammem und starken Asten gesuchte Nahrung besteht aus Kafern und deren holzbewohnenden Larven Ameisen und deren Brut sowie Raupen und auch den Eipaketen von Heuschrecken Linienspechte fressen auch Samen und Fruchte LinienspechtLinienspecht Dryocopus l erythrops MannchenSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung DryocopusArt LinienspechtWissenschaftlicher NameDryocopus lineatus Linnaeus 1766 Die Art hat aufgrund ihrer Bevorzugung offenerer Habitate von der anhaltenden Waldzerstorung und umwandlung profitiert und der Bestand gilt als zunehmend Der Linienspecht wird von der IUCN daher als least concern nicht gefahrdet eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Systematik 5 Lebensweise 6 Bestand und Gefahrdung 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 Sonstige WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Linienspecht ahnelt im Habitus dem auch in Mitteleuropa heimischen Schwarzspecht ist jedoch erheblich kleiner und die Farbung weicht deutlich ab Es sind je nach Unterart mittelgrosse bis recht grosse Spechte mit einem langen und steifen Schwanz der zur Spitze hin nach vorn gebogen ist und einer ausgepragten nach hinten ausgezogenen Federhaube Der Schnabel ist lang meisselformig zugespitzt und an der Basis breit Der Schnabelfirst ist nach unten gebogen Die Korperlange betragt 30 36 cm das Gewicht 136 264 g sie sind damit etwas grosser als ein Grunspecht aber etwa so schwer wie dieser Die Art zeigt bezuglich der Farbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus Weibchen sind zudem etwas kleiner als die Mannchen Bei Mannchen der Nominatform Dryocopus l lineatus sind die gesamte Oberseite des Rumpfes einschliesslich der Oberschwanzdecken sowie die Oberflugeldecken und der Oberschwanz schwarz Die Schulterfedern haben schwarze Innen und weisse Aussenfahnen letztere bilden einen weissen Schulterstreif Meist zeigt auch der Flugelbug ein weissliches Feld Die Schwingen sind oberseits ebenfalls schwarz mit einem weissen Feld an der Basis der Innenfahnen im frischen Gefieder weisen die Handschwingen zudem weisse Spitzen auf Die Brust ist schwarz gelegentlich ist die Schwarzfarbung auch bis zum Bauch ausgedehnt Meist sind Bauch Flanken und Unterschwanzdecken jedoch auf graulich beigem bis weisslichen Grund variabel braunlich schwarz gebandert Die Schwingen sind unterseits schwarzlich mit weisslichen Basen die weisslichen oder hellbeigen Unterflugeldecken zeigen nicht selten einen kleinen schwarzen Fleck Der Unterschwanz ist braunlich schwarz nbsp Weibchen der Unterart Dryocopus l erythrops von Hohle abfliegend Die Stirn Ober und Hinterkopf sowie die lange Haube sind leuchtend rot gelegentlich sind hier einige dunkelgraue Federbasen erkennbar Die obere Zugelregion der Bereich unter und oberhalb des Auges sowie die Ohrdecken bis hin zum Nacken sind schwarzlich selten ist ein schmaler weisser hinter dem Auge beginnender Augenstreif ausgebildet Ein breites weisses Band zieht sich von der unteren Zugelregion zur hinteren unteren Grenze der Ohrdecken und uber die Halsseite bis zur oberen Brustseite Der Bartstreif ist vorn uberwiegend rot weiter hinten schwarz Er wird zu den hinteren Wangen hin breiter und lauft an der Halsseite hinunter bis zur Brustseite Kinn und obere Kehle sind weiss und zeigen auf diesem Grund eine schwarze Strichelung in variabler Starke Weibchen fehlt das Rot im Bartstreif und auch Stirn und vorderer Oberkopf sind einfarbig schwarz Der Schnabel ist grau bis grauschwarz mit hellerem Unterschnabel und meist dunkler Spitze Beine und Zehen sind grau mit einem Grun Blau oder Gelbton manchmal auch mit einem Olivton Die Iris ist weiss oder blass orange der Augenring braun Lautausserungen BearbeitenHaufigster Ruf ist eine laute explosive durchdringende und weittragende Reihe von etwa 30 Lauten wie wicwic wicwicwic wuk wuk wuk ak ak ak kjah jik jik jik oder wiip wiip wiip die am Ende abfallt Daneben sind unter anderem einzelne Rufe wie ein lautes und scharfes pik sowie mit diesem Laut eingeleitete rasselnde Rufe bekannt die je nach Autor mit kip whurrr pik urrrr r r ik rrrrr cuchrrrrrr ch whirrr oder k rroo umschrieben werden Beide Geschlechter trommeln eine Trommelstrophe beginnt mit funf bis acht langsam aufeinanderfolgenden Schlagen auf die ein langer in der Schlagfrequenz ansteigender Trommelwirbel folgt Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas grosse Verbreitungsgebiet der Art reicht von Mexiko uber fast ganz Mittelamerika und unter Aussparung der Hochlagen der Anden uber grosse Teile des nordlichen Sudamerikas bis Paraguay und bis in den Nordosten Argentiniens Die Grosse des Gesamtverbreitungsgebietes wird auf 13 8 Mio km geschatzt 1 Der Linienspecht bewohnt ein breites Spektrum feuchter mittelfeuchter und halbtrockener Waldtypen wobei offenere Bereiche wie Lichtungen Waldrander und Sekundarwald insgesamt bevorzugt werden Die Art besiedelt jedoch auch Kulturland wie schattige Garten Baumhaine und baumbestandene Wiesen Systematik BearbeitenWinkler et al erkennen funf jeweils recht variable Unterarten an 2 Dryocopus l lineatus Linnaeus 1766 Grosster Teil des Verbreitungsgebietes Mittelamerika von Costa Rica nach Suden und nordliches Sudamerika Die Unterart ist oben beschrieben Fur die Unterart ist jeweils eine leichte Grossenabnahme im Sudosten und im Norden des Areals zu verzeichnen Die nordlichsten Populationen zeigen auf der Unterseite eine Tendenz zu mehr beige und zu einer unregelmassigeren Banderung ausserdem ist der Schnabel etwas heller Dryocopus l scapularis Vigors 1829 Westen Mexikos Kleiner als Nominatform und als Dryocopus l similis leichte Grossenzunahme nach Norden Abweichend von allen anderen Unterarten fehlt der weisse Kopf und Halsseitenstreif oder ist nur ganz undeutlich ausgebildet Der Schnabel ist hell Dryocopus l similis Lesson 1847 Vom Osten und Suden Mexikos nach Suden bis Costa Rica Grundfarbe der Unterseite deutlich beige Der Schnabel ist hell nbsp Weibchen der Unterart Dryocopus l erythrops hier ein Individuum mit fehlendem weissen Schulterstreif Dryocopus l erythrops Valenciennes 1826 Suden des Verbreitungsgebietes in Brasilien von Espirito Santo und Sao Paulo bis Rio Grande do Sul ausserdem Westen Paraguays und Nordosten Argentiniens Grosser als nordlich angrenzende Populationen der Nominatform Bei Tieren im sudlichen Areal der Unterart fehlt der durch die weissen Schulterfedern gebildete Schulterstreif Bei nordlichen Tieren kann er vorhanden sein oder ebenfalls fehlen wobei der Anteil der Vogel mit Streif mit zunehmender Annaherung an das Areal der Nominatform zunimmt Ausnahmsweise kann der Schulterstreif auch nur teilweise vorhanden sein Die Population in der Umgebung des Iguazu im Norden Argentiniens zeigt als Grundfarbe der Unterseite haufig viel Rotbraun Der Schnabel ist dunkel Dryocopus l fuscipennis Sclater 1860 Ausserster Westen des Verbreitungsgebietes in Sudamerika Westen Ecuadors und Nordwesten Perus Kleiner als Nominatform Die bei anderen Unterarten schwarze Oberseite ist tiefbraun die Brust aschgrau und die ubrige Rumpfunterseite eher beige mit undeutlicher und unregelmassiger brauner Banderung Die Kiele der Schwingen und der Steuerfedern sind hell die ausseren Steuerfedern zeigen auf der Unterseite einen gelblich braunen Glanz Der Schnabel ist dunkel Nach Winkler et al bildet der Linienspecht eine Superspezies mit dem Helmspecht Dryocopus pileatus und dem Schwarzbauchspecht Dryocopus schulzi 3 Lebensweise BearbeitenLinienspechte werden meist als Paare mit Rufkontakt oder in Familiengruppen mit vier bis sechs Vogeln angetroffen Die Nahrungssuche erfolgt in allen Baumschichten und meist an Stammen und grosseren Asten gelegentlich auch auf dem Boden Linienspechte suchen dabei auch regelmassig isoliert stehende Baume in der offenen Landschaft auf nbsp Weibchen in einer HohleDie Nahrung besteht aus Kafern und deren holzbewohnenden Larven Ameisen und deren Brut sowie Raupen und auch den Eipaketen von Heuschrecken Linienspechte fressen auch Samen und Fruchte Nahrungsobjekte werden vor allem durch Hammern und Hacken und anschliessendes Sondieren erlangt wobei die Art tiefe Locher in lebendes wie in verrottendes Holz schlagt Diese Spechte schlagen auch regelmassig Rinde von toten Stammen und Asten ab Fruchte werden auch in den Baumkronen von dunnen Zweigen abgelesen auf dem Boden wird Laub mit dem Schnabel zur Seite geworfen Die Brutpaare leben ganzjahrig zusammen Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich In Kolumbien brutet die Art am Ende der Trockenzeit im Januar und Februar in Panama im Marz und April in Belize im April und Mai und auf Trinidad und in Surinam von Februar bis April Im sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes wird von Juli bis November gebrutet Die Hohle wird bevorzugt in Baumstumpfen mit geringem Durchmesser 18 23 cm in 2 bis 27 m Hohe gebaut Tukane sind wesentliche Konkurrenten bei der Besetzung von Hohlen Die Gelege umfassen zwei bis drei Eier die Jungvogel werden mit hervorgewurgter Nahrung gefuttert Bestand und Gefahrdung BearbeitenGesicherte Angaben zur Grosse des Weltbestandes sind nicht verfugbar er wird von BirdLife International sehr grob auf 5 bis 50 Mio Individuen geschatzt 1 Die Art hat aufgrund ihrer Bevorzugung offenerer Habitate von der anhaltenden Waldzerstorung und umwandlung profitiert und der Bestand gilt als zunehmend Der Linienspecht wird von der IUCN daher als ungefahrdet least concern eingestuft Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Der Linienspecht bei BirdLife International Abgerufen am 1 Juli 2011 Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 S 339 Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 S 338Literatur Bearbeiten Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 132 133 und 338 340 Sonstige Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Linienspecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linienspecht Dryocopus lineatus bei Avibase Linienspecht Dryocopus lineatus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Linienspecht Dryocopus lineatus 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