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Lindenbruck ist ein Ortsteil der Stadt Zossen im Landkreis Teltow Flaming Brandenburg 1 Der Ort hiess bis 1937 Jachzenbruck und war bis zur Eingemeindung 1998 nach Wunsdorf eine selbstandige Gemeinde 1874 war Funkenmuhle und 1974 Zesch am See nach Jachzenbruck bzw Lindenbruck eingemeindet worden LindenbruckStadt ZossenKoordinaten 52 8 N 13 30 O 52 13 13 496388888889 44 Koordinaten 52 7 48 N 13 29 47 OHohe 44 m u NHNFlache 4 47 km Einwohner 393 1997 Bevolkerungsdichte 88 Einwohner km Eingemeindung 27 September 1998Eingemeindet nach WunsdorfPostleitzahl 15806Vorwahl 033702Lindenbruck Brandenburg Lage von Lindenbruck in BrandenburgDorfstrasse in LindenbruckLindenbruck Iachzenbruck und Funkenmuhle auf der Schmettauschen Karte von 1767 87 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 15 und 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 3 Kirchliche Verhaltnisse 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Naturdenkmale 4 2 Bodendenkmale 4 3 Kultur 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDer Ortsteil Lindenbruck der Stadt Zossen liegt im sudlichen und sudostlichen Teil des Stadtgebietes Er entstand durch die Eingemeindungen der ehemals selbstandigen Gemeinden Funkenmuhle und Zesch am See Der Kernort liegt ca 600 m sudlich vom Sudufer des Wolziger Sees entfernt Funkenmuhle liegt am Ostufer des Wolziger Sees knapp 2 km nordlich des Kernortes Zesch am See liegt 2 5 km sudostlich des Kernortes zwischen dem Kleinen und Grossen Zeschsee Mit dem Kleinen und Grossen Moggelinsee liegen zwei weitere Seen auf der Gemarkung des Ortsteils 1860 war Gemarkung insgesamt 3487 Morgen gross 1900 wurde die Grosse der Feldmark mit 1158 ha und 1939 mit 1160 ha angegeben Der kleine Zuwachs zwischen 1900 und 1939 entstand durch die Eingemeindung kleinerer Exklaven des Gutsbezirkes Zehrensdorf auf Lindenbrucker Gemarkung im Jahr 1928 Geschichte und Etymologie Bearbeiten15 und 16 Jahrhundert Bearbeiten Der Ortsteil Lindenbruck besteht aus den ehemals selbstandigen Gemeinden Lindenbruck Funkenmuhle und Zesch am See die jeweils bis zu deren Eingemeindung ihre eigene Geschichte hatten Der Kernort Lindenbruck wurde 1442 als Jaxinbrucke erstmals in einer Urkunde erwahnt 2 Er gehorte zu dieser Zeit zur Herrschaft Zossen die im Besitz der Herren v Torgow war Das Dorf wurde damals laut der Urkunde der Margarete v Torgow als Leibgedinge eingeraumt Der Name ist nach Schlimpert ein slawisch deutscher Mischname Jaks ist als Personenname zu interpretieren also Brucke eines Jaks 3 Dabei ist der PN abgeleitet von urslaw jak tapfer Der Ortsname Jachzenbruck wird haufig mit Jaxa von Kopenick in Verbindung gebracht Dies ist jedoch unsicher da sicher noch andere Personen Jaxa oder ahnlich hiessen und dem Ort den Namen gegeben haben konnen Dagegen leitet Martin May den Namen aus dem Althochdeutschen ab zu jachsen bekennen beichten schwatzen oder ahd gahi mhd gahe jahe plotzlich rasch im Sinne einer rasch hergestellten Notbrucke oder provisorischen Brucke 4 Lindenbruck wird im Historischen Ortslexikon als Gassendorf bezeichnet Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767 1787 ist der Ort jedoch als Angerdorf gezeichnet nbsp Lindenbruck auf dem Urmesstischblatt von 18411476 verkaufte Bernhard v Torgow Jachzenbruck zusammen mit Fernneuendorf an den Jurgen v Schlieffen Schlieben um 640 rheinische Gulden behielt sich aber den Ruckkauf vor 1490 erwarb der brandenburgische Kurfurst Johann Cicero die Herrschaft Zossen und wandelte sie in ein Amt um Er kaufte 1496 Jachzenbruck und Fernneuendorf von Ulrich dem Sohn des Jurgen v Schlieben um denselben Betrag zuruck wie die beiden Dorfer verkauft worden waren Jachzenbruck zahlte zur sog wendischen Seite des Amtes Zossen 1545 war der Ort in 10 Hufen aufgeteilt Es wohnten im Ort ein Lehnschulze acht Bauern und acht Kossaten Ausserdem gab es eine Wassermuhle im Ort Die Bewohner hatten die Fischereirechte auf dem Grossen und Kleinen Moggelinsee inne Nach dem Erbregister des Amtes Zossen aus dem Jahr 1583 bewirtschaftete der Lehnschulze zwei Hufen die acht Bauern je eine Hufe Die Hufen massen je 12 Morgen und 159 Quadratruten QR Das entspricht etwa 5 3 ha Ausserdem sassen neun Kossaten im Dorf die jeweils Acker und Wiesen besassen Zwei Kossatenstellen waren erst 1574 und 1576 eingerichtet worden Die Wassermuhle hatte einen Gang der Muller wurde zu den Kossaten gerechnet Im Jahr 1583 gab es den Lehnschulzen der zwei Hufen bearbeitet acht Einhufner mit je 12 Morgen 159 QR sowie neun Kossaten mit Acker und Wiesen 17 Jahrhundert Bearbeiten Vor dem Dreissigjahrigen Krieg lebten im Jahr 1624 neun Hufner im Ort Es gab eine Muhle mit einem Rad sowie einen Hirten Lindenbruck wurde wie viele andere Orte schwer getroffen 1652 lebten lediglich noch der Schulze und ein Kotter Alle anderen Hofe waren wust gefallen Allerdings erholte sich Lindenbruck offenbar auch schnell 1655 bestanden neben dem Schulzen bereits wieder acht Bauern und acht Kossaten darunter ein Muller in ein dem Schulzen dienender Kossate Der Ort besass die Fischereirechte es gab eine Erbwassermuhle 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1711 gab es nach wie vor acht Bauern allerdings nur noch sieben Kossaten Hinzu kamen der Muller der Hirte sowie ein Knecht und zwei Paar Hausleute Sie zahlten fur die zehn Hufen je acht Groschen Abgaben 1743 waren es ebenfalls acht Bauern mittlerweile wieder acht Kossaten Es gab eine Wassermuhle mit einem Gang erstmals einen Dorfkrug sowie ein Forsthaus ausserhalb des Ortes 1754 wurde ein Elsbruch von 383 Morgen sudwestlich des Ortes gerodet und mit 12 auslandischen kleinen Ackerwirten besetzt spater Etablissement Salzacker genannt Es ging auf einen Erbeigentums und Zinskontrakt mit dem Oberamtmann Bethge zuruck allerdings gab es einen Einwand der Gemeinde gegen die Ansiedlung da sie Probleme mit der Hutung sahen 1755 lebten in Lindenbruck der Lehnschulze der mittlerweile drei Hufen bewirtschaftete einen davon aus einem wusten Kossatenhof Es gab weiterhin sieben Einhufner die jedoch nur als Kossaten betrachtet wurden sowie acht Kossaten Drei waren Ganzkossaten darunter der Muller funf Halbkossaten Neben funf Budnern lebten im Ort der Kruger erstmals ein Schulmeister ein Nachtwachter und zwei Hirten und ein Unterforster Mittlerweile hatten sich auch einige Gewerke im Ort niedergelassen Von den zwei Schneidern war einer auch der Schulmeister Es gab einen Radmacher und funf Einlieger sowie eine Wassermuhle 1771 werden 16 Giebel Hauser genannt 19 Jahrhundert Bearbeiten 1801 gab es 27 Feuerstellen Haushaltungen einschliesslich des Etablissements Salzacker Es gab einen Lehnschulzen acht Ganzbauern sechs Ganzkossatten sieben Budner und drei Einlieger Im Ort arbeitete ein Radmacher es gab einen Krug eine Wassermuhle sowie den koniglichen Unterforster des Zossener Reviers 1840 zahlte der Ort bereits 32 Wohnhauser Nach einem Eintrag im Urmesstischblatt brannte der Ort 1841 fast vollstandig nieder 5 1858 gab es 12 Hofeigentumer die 15 Knechte und Magde sowie zwei Tagelohner beschaftigten Es gab 19 nebengewerbliche Landwirte und 25 Arbeiter sowie zwei Bediente In Lindenbruck gab es 31 Besitzungen Die grosste umfasste 769 Morgen eine weitere 380 Morgen Weitere 14 Besitzungen kamen zusammen aus 2280 Morgen und waren zwischen 30 und 300 Morgen gross Vier weitere waren zwischen 5 und 30 Morgen gross zusammen 33 Morgen elf unter funf Morgen Es gab zwei Schneidergesellen einen Tischlermeister einen Stellmachermeister und einen Gesellen einen Bottchermeister zwei Maurergesellen einen Grobschmiedemeister und einen Gesellen funf Handler und zwei Hoker einen Krug einen Beamten und neun Arme 1860 standen in Jachzenbruck ein offentliches Gebaude 38 Wohngebaude und 78 Wirtschaftsgebaude darunter eine Wassergetreidemuhle und eine Wassersagemuhle dabei sind die Gebaude des Etablissement Salzacker nicht miteingerechnet 1874 wurde der bisher selbstandige Ort Funkenmuhle eingemeindet 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp GefallenendenkmalIm Jahr 1900 gab es 72 Hauser Im Jahr 1927 bestand Lindenbruck neben dem Dorf aus der Hausergruppe Villenkolonie Ein Jahr spater wurden Exklaven des Gutsbezirks Zehrensdorf beim Grossen und Kleinen Moggelinsee eingemeindet 1929 wurde das Etablissement Salzacker an Fernneuendorf angegliedert 1931 war Jachzenbruck auf 79 Wohnhauser und 486 Personen angewachsen 1932 bestand die Gemeinde mit den Wohnplatzen Beutenberg Funkenmuhle und Villenkolonie Im Nationalsozialismus wurde der Ortsname 1937 germanisiert und der Ort in Lindenbruck umbenannt 1945 wurden im Zuge der Bodenreform 273 ha enteignet und davon 223 ha neu aufgeteilt 1950 gab es die Wohnplatze Waldsiedlung Villenkolonie Lindenbrucker Weg Hauser am Wolziger See Chausseehauser an der Strasse 96 Im Jahr 1953 existierte eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG vom Typ III mit 10 Mitgliedern und 53 ha landwirtschaftlicher Nutzflache Im Jahr 1961 hatte die LPG 58 Mitglieder und bewirtschaftete 226 ha Nutzflache Eine LPG Typ I hatte 6 Mitglieder und 42 ha Nutzflache Sie schloss sich 1962 an die grossere LPG Typ III an 1964 schloss sich auch die LPG Typ I in Zesch am See an die LPG Typ III in Lindenbruck an 1974 wurde Zesch am See eingemeindet Mit der Bildung der Verwaltungsgemeinschaften 1992 im Land Brandenburg kam Lindenbruck zum 28 Februar 1992 in das Amt Zossen 6 Am 27 September 1998 wurde Lindenbruck zusammen mit Waldstadt in die Gemeinde Wunsdorf eingegliedert 7 Mit der Auflosung des Amtes Zossen wurde auch die Gemeinde Wunsdorf mit ihren Ortsteilen Lindenbruck und Waldstadt aufgelost und in die Stadt Zossen eingegliedert 8 Lindenbruck erhielt den Status eines Ortsteils von Zossen Zesch am See wurde Gemeindeteil von Lindenbruck 1 Wunsdorf erhob Kommunalverfassungsbeschwerde gegen die Auflosung der Gemeinde und deren Eingliederung nach Zossen die jedoch teils verworfen im Ubrigen aber zuruckgewiesen wurde 9 Bevolkerungsentwicklung von 1583 bis 1971 aus Hist Ortslexikon 2 Jahr Einwohner1583 ca 90 bis 110 9 Bauern 9 Kossaten 1734 1191772 1201801 1481817 1511840 2151858 306 Anmerkung 1 1895 3661925 3401939 4861946 4771964 3721971 369Anm ohne Wohngebiet SalzackerKirchliche Verhaltnisse BearbeitenDer Ort besass von alters her keine eigene Kirche sondern war nach Zossen eingepfarrt 1755 wurden sie nach Wunsdorf inkorporiert Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenNaturdenkmale Bearbeiten Die Liste der Naturdenkmale 10 verzeichnet eine Friedenseiche auf dem Dorfanger von Lindenbruck Die Eintragung erfolgte wegen ihrer Ortsbild pragenden Schonheit und der landeskundlichen BedeutungBodendenkmale Bearbeiten Die Bodendenkmalliste des Landes Brandenburg von 2009 weist fur Schoneiche acht Bodendenkmale aus 11 Dorfkern Mittelalter und Neuzeit Muhle Mittelalter Siedlung der Urgeschichte Siedlung der Bronzezeit Siedlung der Urgeschichte Siedlung der Ur und Fruhgeschichte Siedlung der Ur und Fruhgeschichte Siedlung der Bronzezeit Siedlung der Volkerwanderungszeit Siedlung der romischen Kaiserzeit Siedlung der UrgeschichteKultur Bearbeiten Die drei ehemaligen Gemeinden Funkenmuhle Lindenbruck und Zesch am See feiern jedes Jahr im Juni gemeinsam das Lindenblutenfest das durchaus regionale Bekanntheit erlangt hat 12 Die 66 Seen Regionalparkroute fuhrt durch Lindenbruck Tour 14 13 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Hauptsatzung der Stadt Zossen Memento vom 13 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 44 kB a b Enders und Beck 1976 S 158 160 Schlimpert 1972 S 123 4 Martin May Sind die fremdartigen Ortsnamen in der Provinz Brandenburg und in Ostdeutschland slavisch oder germanisch 31 S Gebr Fey 1897 Snippet Ansicht bei Google Books Preussische Kartenaufnahme 1 25 000 Uraufnahme Blatt 3846 Wunsdorf 1841 Bildung der Amter Blankenfelde Mahlow und Zossen Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 13 Februar 1992 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 3 Jahrgang Nummer 11 28 Februar 1992 S 194 Eingliederung der Gemeinden Lindenbruck und Waldstadt in die Gemeinde Wunsdorf Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 30 Marz 1998 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 9 Jahrgang Nummer 19 vom 39 April 1998 S 449 Viertes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Havelland Potsdam Mittelmark Teltow Flaming 4 GemGebRefGBbg vom 24 Marz 2003 Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Brandenburg I Gesetze 2003 Nr 05 S 73 VfGBbg 284 03 Beschluss vom 19 Mai 2005 S Nr 1568 Kommunale Verfassungsbeschwerde wegen Auflosung der Gemeinde Wunsdorf Amt Zossen durch Eingliederung in die neu gebildete amtsfreie Stadt Zossen Naturdenkmale des Kreises Teltow Flaming Baume PDF Memento vom 14 Dezember 2007 im Internet Archive Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Teltow Flaming Stand 30 Dezember 2009 PDF Memento vom 28 Mai 2013 im Internet Archive Lindenblutenfest in Zossen OT Lindenbruck auf www dorffeste in deutschland de Manfred Reschke 66 Seen Wanderung Zu den Naturschonheiten rund um Berlin 5 Auflage 257 S Trescher Verlag Berlin 2011 Online bei Google BooksLiteratur Bearbeiten Lieselott Enders und Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow 395 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow 368 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 Wilhelm Spatz Der Teltow Teil T 3 Geschichte der Ortschaften des Kreises Teltow 384 S Berlin Rohde 1912 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindenbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Online Projekt Gefallenendenkmaler Lindenbruck Jachzenbruck Kreis Teltow Flaming Brandenburg Lindenbruck in der RBB Sendung Landschleicher vom 8 Oktober 2006Ortsteile der Stadt Zossen Glienick mit Werben Horstfelde Kallinchen Lindenbruck mit Funkenmuhle und Zesch am See Nachst Neuendorf Nunsdorf Schoneiche Schunow Wunsdorf mit Neuhof Waldstadt und dem ehem Zehrensdorf Zossen mit Dabendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindenbruck Zossen amp oldid 237908938