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Liebfrauen ist eine romisch katholische Kirche in Mainz Die Kirche ist ein modernes nachkonziliares Bauwerk der 1960er Jahre Liebfrauen Sudostportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorkonziliar 1 2 Neuerrichtung 2 Grundriss und Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrkuratie Liebfrauen wurde am 1 Februar 1931 am nordwestlichen Ende der Mainzer Neustadt errichtet Diese Neugrundung war notwendig geworden weil durch die Stadterweiterung auf das Gartenfeld auch der Bedarf an Kirchengebauden gewachsen war Die bereits vorher in Altstadtnahe errichteten Pfarreien St Josef und St Bonifaz mussten entlastet werden Mehr als dreissig Jahre lang fanden die Gottesdienste im als Notkirche eingerichteten Liebfrauensaal statt der heute als Gemeindezentrum dient Vorkonziliar Bearbeiten nbsp Liebfrauensaal nbsp Vorhalle des Liebfrauensaals mit KirchturmprovisoriumIm Jahr 1904 hatte Bischof Kirstein ein geborener Mainzer die Leitung der Diozese ubernommen Kirstein wurde als volkstumlicher Seelsorgebischof geschatzt 1 und war ein bekennender Marienverehrer Der Bedarf nach neuem Kirchenraum und das Bedurfnis nach der Zerstorung der alten Liebfrauenkirche St Maria ad Gradus wieder eine eigene Statte der Verehrung der Mutter Gottes zu bauen liess Kirstein darum bitten stadteplanerisch eine neue Kirche vorzusehen denn im Stadtplan von 1898 war eine dritte katholische Neustadtkirche noch nicht vorgesehen 2 Die Kirche sollte Ausdruck der im Jahr 1854 von Papst Pius IX die dogmatisierten Lehre von der unbefleckten Empfangnis Marias und der immer wahrenden Jungfraulichkeit der Gottesmutter Maria werden Die Stadt stellte 1912 einen Platz zum Bau der Kirche zur Verfugung der den Bedurfnissen der Bistumsleitung aber nicht entsprach Der Erste Weltkrieg und die nachfolgende Inflation liessen keine Verfolgung von Kirchenneubauplanen zu So ruhte das Projekt bis 1925 durch Entgegenkommen der Stadt ein neuer Bauplatz zur Verfugung gestellt wurde Die Volkszahlung von 1925 ermittelte fur die Neustadt bereits uber 17000 Katholiken Durch die hohe Bevolkerungsdichte aufgrund der vier bis funfstockigen Bauweise in dem neuen Stadtteil wurde ein weiter zahlenmassig starkes Anwachsen der potentiellen Kirchenbesucher erwartet 1929 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben aufgrund dessen 134 Entwurfe eingingen Der Wiesbadener Regierungsbaumeister Eberhard Finsterwalder 1893 1972 gewann den ersten Preis Die Realisierung des modernen Kirchenbauentwurfs konnte trotz feierlicher Grundsteinlegung am 8 Dezember 1929 in Gegenwart von Bischof Ludwig Maria Hugo nicht verwirklicht werden Bis 1933 konnte lediglich ein Teilabschnitt des Bauvorhabens das Gemeindehaus erstellt werden Der grosse Saal im ersten Stock des Gebaudes wurde bis zur Neuerrichtung eines dedizierten Kirchengebaudes als Notkirche benutzt Trotz des provisorischen Charakters wurde die Eingangshalle uber dem Portal 1933 mit einem Fresko von Albert Burkart ausgestattet das die Verkundigung des Herrn darstellt Der Bildhauer und Keramikforscher Adam Winter 1903 1978 gestaltete Kruzifix Kreuzwegstationen und Hochaltar mit Abendmahlszene als keramisches Basrelief Marienaltar und die Herz Jesu Darstellung waren als Tonplastik ausgefuhrt Bereits 1933 wurden zwei Glocken in der Werkstatt der Giesserei Carl Friedrich Ulrich Franz Schilling in Apolda gegossenen Dies sind die Kreuzglocke mit einem Gewicht von 225 kg und eine Marienglocke mit einem Gewicht von 125 kg Sie wurden im oberen Teil der Vorhalle des Gemeindehauses untergebracht die Schalloffnungen liegen erhoht oberhalb des flachen Notkirchendachs Die Pfeifenorgel mit 12 Registern stammt von Carl Tennstadt Lippstadt 3 4 Neuerrichtung Bearbeiten nbsp Der Eckstein als GrundsteinNoch wahrend des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde der Architekt Bernhard Schmitz aus Mainz mit der erneuten Planung einer Kirche beauftragt die am Dialog mit den Menschen in ihrer jeweiligen Situation orientiert sein sollte um die Erneuerung und Starkung des Bandes der Einheit mit dem Kirchenvolk zu demonstrieren Am 1 Oktober 1966 wurde die moderne Kirche von Bischof Hermann Volk eingeweiht Die gestalterische Konzeption der Pfarrkirche Liebfrauen verweist vorwiegend auf die Bezeugung der feierlichen Bundnisse Gottes mit den Menschen Die beiden in je drei Teile gegliederten Fensterwande des Kunstlers Peter Paul Etz 1913 1995 zeigen Darstellungen aus dem Alten Testament Die Nordwand greift Themen des Auszugs aus Agypten aus dem Buch Exodus auf wie die Stiftung des Paschamahls eherne Schlange und Durchzug durch das Rote Meer die Sudwand gegenuber den Bundesschluss Gottes mit Menschen Grundonnerstag mit der Einsetzung des Abendmahls der ans Kreuz geschlagene Christus und die Auferstehung Jesu Christi Grundriss und Ausstattung Bearbeiten nbsp Muttergottesstatue als TonplastikDie raumliche Konzeption der Pfarrkirche Liebfrauen orientiert sich nach Osten Bereits der Grundriss in Form eines Parabelstumpfs griech parabola Gleichnis verweist auf den Anspruch des Raumes selbst zum Gleichnis Parabel Sprache zu werden als heiliger geheiligter Raum Der Altarraum als zentraler Ort der Eucharistiefeier ist Ort der gemeinsamen Feier des versammelten Gottesvolks und greift damit das Grundprinzip Participatio actuosa der katholischen liturgischen Bewegung des 20 Jahrhunderts auf Die Kreuzwegstationen Adam Winters wurden in die moderne Kirche uberfuhrt und schmucken die Betonruckwand der Kirche Jeweils 7 Stationen befinden sich links und rechts des Taufsteins Die namens gebende Madonna der Notkirche wurde an der Aussenwand im Suden des Gebaudes angebracht Im Inneren des Sakralraumes befindet sich eine modernere Muttergottesstatue Zu beiden Seiten der Orgel wurden musizierende Engel angebracht Die assoziative Verbindung zu Alt Liebfrauen stellen drei Abgusse von gotischen Apostelfiguren aus dem Tympanon der Kirche dar Sie stellen den Evangelisten Matthaus sowie Jakobus den Sohn des Zebedaus und seinen Bruder Johannes dar Das keramische Flachrelief mit der Abendmahlszene wurde an der Wand neben dem Tabernakel angebracht Das Kruzifix aus dem Ensemble von Adam Winter befindet sich heute im Vorraum des Nordeingangs Das Fresko von Professor Albert Burkart wurde weiss ubertuncht Die Pfarrkirche Liebfrauen beherbergt ausser der Pfarrgemeinde noch die Spanischsprachige Katholische Gemeinde Mainz 5 Literatur BearbeitenJurgen Nikolay Hrsg Mainzer Kirchenfuhrer Entdeckungen in katholischen Kirchen in und um Mainz Leinpfad Verlag Ingelheim 2004 ISBN 3 937782 18 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauen Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Pfarrgemeinde LiebfrauenEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Lenhart Dr Georg Heinrich Kirstein 1858 1921 Der volkstumliche Seelsorgbischof auf dem Mainzer Bonifatiusstuhl 1903 1921 in AmrhKG 17 1965 S 121 Stadtplan Umgebung von Mainz von 1898 Die Mainzer Kirchen und Kapellen August Schuchert Verlag Johann Falk III Sohne Mainz 1931 A Gallei Die Sankt Maria Empfangniskirche in der Mainzer Neustadt im Werden in Handbuch der Mainzer Diozese Mainz 1931 S 79 f Comunidad Catolica de Lengua Hispana Mainz Memento des Originals vom 2 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bistummainz de50 01421 8 252428 Koordinaten 50 0 51 16 N 8 15 8 74 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauen Mainz amp oldid 221127995