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Lewis Dunbar Brodie Gordon 6 Marz 1815 in Edinburgh 28 April 1876 in Poynter s Grove nahe Totteridge war ein schottischer Ingenieur Hochschullehrer Erfinder und Unternehmer 1 2 3 Die von ihm entwickelten Unterseekabel verbanden das britische Imperium im 19 Jahrhundert mit Telegrafen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 2 1 Uber Lewis Gordon 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenGordon wurde als vierter Sohn von Joseph Gordon Rechtsanwalt in Edinburgh und dessen Ehefrau Anne Clunes am 6 Marz 1815 geboren 1 Er besuchte die Royal High School und studierte als Vorbereitung fur das Addiscombe College der Britischen Ostindien Kompanie in Croyden an Mr Fanning s School in Finchley Middlesex Wissenschaften und Mathematik 1 Sein angestrebter Platz im College realisierte sich nicht und so wandte sich Gordon den Ingenieurwissenschaften zu 1 1832 nahm er eine Anstellung bei James Stirling s Giesserei in Dundee an um praktische Erfahrungen im Maschinenbau zu gewinnen 1 1833 nahm er ein Studium an der University of Edinburgh auf wo er bei Robert Jameson Naturgeschichte und bei James David Forbes Naturphilosophie Physik las 1 Gut eingefuhrt in den gesellschaftlichen Kreisen Edinburghs empfing Gordon beim Treffen der British Association for the Advancement of Science im September 1834 in Edinburgh Marc Isambard Brunel in privatem Umfeld 1 Im Januar 1935 lud Brunel den jungen Gordon ein als Ingenieur am Bau des ersten Themse Tunnels mitzuarbeiten 1 Gordon wurde dem erfahrenen Richard Beamish zu Seite gestellt der die Aufnahme des jungen Mannes in der Institution of Civil Engineers im Januar 1836 unterstutzte 1 Als sich Beamish im gleichen Jahr vom Tunnelprojekt verabschiedete verliess auch Gordon seine Anstellung bei Brunel 1 Im Herbst 1838 besuchte Gordon die Technische Universitat Bergakademie Freiberg die schon damals einen ausgezeichneten Ruf genoss 1 Gordon der bald fliessend Deutsch sprach studierte Mineralogie Geologie Physik Chemie Metallurgie Bewirtschaftung von Minen sowie mit Julius Weisbach die in den Ingenieurwissenschaften angewandte Mathematik 1 Wahrend der Universitatsferien besuchte Gordon Gruben und metallverarbeitende Betriebe in der Umgebung Freibergs und unternahm Reisen nach Schlesien in den Harz Bohmen und Ungarn 1 1839 traf er den Mineralogen Friedrich Mohs in Wien besuchte die Bergakademie Schemnitz im heutigen Banska Stiavnica die Ingenieurschule und Kanonengiesserei in Metz und studierte auch an der Ecole polytechnique in Paris 1 Als Gordon 1840 nach Grossbritannien zuruckkehrte da war er gut mit den europaischen Grossen seiner Zeit vernetzt hervorragend mit anwendbarem Wissen und padagogischen Methoden vertraut und ein fahiger Ubersetzter fur auslandische Wissenschaftskulturen 1 Im Herbst uberzeugten Beamish und Gordons fruherer Professor Forbes die Regierung Gordon als ersten Regius Professor of Civil Engineering and Mechanics an die University of Glasgow zu berufen 1 2 Diese Professur war nicht nur die erste Regius Professur fur Ingenieurwissenschaften es war die erste Professur fur Ingenieurwissenschaften im gesamten Konigreich 1 2 Gordon bildete Leute aus wie James Thomson der altere Bruder von William Thomson bekannt als Lord Kelvin und den Erfinder Konstrukteur und Unternehmer John Elder 1 2 Als Universitatsprofessor musste sich Gordon allerdings erst den Raum verschaffen den das Fach zwischen den etablierten Fachern einnehmen wollte 1 So bemuhte er sich darum in den Skripten 1847 und 1849 veroffentlicht nicht zu sehr in die Bereiche der Fachwissenschaften einzudringen er musste Vorlesungsraum und Lager organisieren wo Modelle vorgehalten werden konnten 1 In der Glasgow Philosophical Society fand Gordon mehr Unterstutzung fur die jungen Ingenieurwissenschaften 1 Er wurde 1840 Mitglied und diente ab 1842 im Council der Gesellschaft wo er die Abteilung Mechanik und Bauingenieurwesen leitete 1 Er uberzeugte die Gesellschaft die Proceedings Tatigkeitsberichte zu veroffentlichten und lieferte selbst verschiedene Beitrage zu Schmelzpunkten von Metallen 1841 Messungen des Impulses 1842 und Stosses 1844 1 Er hielt einen Vortrag zu Dampfmaschinen vor den Unternehmern der Gesellschaft und bestatigte diesen dass Dampf idealerweise expansiv genutzt wurde und Messungen wie von McNaught Morin und Henry Moseley als Grundlage der Leistung dienen sollten 1 1845 veroffentlichte Gordon die Ergebnisse eines Experiments mit Pech mit dem er Forbes Hypothese der Bewegung von Gletschern beweisen konnte 1 Im Februar 1845 wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewahlt 1846 wurde er Fellow der Geological Society of London 1 3 1847 fuhrte er die Forschungen von Carnot in den Diskussionen der Philosophical Society ein 1 nbsp Kabelverlegeschiff zwischen Karatschi und Aden 1860Schon seit langerem hatte sich Gordon mit Charles Liddell und Robert Stirling Newall zusammengetan und die Produktion von Stahlseilen fur Minenbetriebe aufgenommen die Gordon wahrend seiner Besuche im Harz kennengelernt hatte 1 Als 1850 ein unterseeisches Kabel durch den Armelkanal schon nach kurzer Zeit versagte schlug Newall vor das Kabel mit Stahlseilen zu armieren und damit den Verschleiss zu kompensieren Das von ihrem gemeinsamen Unternehmen R S Newall amp Co erfolgreich produzierte Kabel wurde 1851 durch den Armelkanal verlegt und ein Erfolgsartikel 1 In kurzester Zeit produzierte und verlegte ihr Unternehmen Kabel nach Irland Belgien den Niederlanden 1 Sie verkabelten das Mittelmeer und verbanden wahrend des Krimkriegs Varna mit Balaklawa 1854 55 1 Wahrend Gordon mit seinem Unternehmen beschaftigt war vertrat ihn William John Macquorn Rankine in den Horsalen in Glasgow 2 Als im Marz 1855 Gordons Vater verstarb fuhlte sich Gordon frei die Professur aufzugeben 2 Rankine wurde sein Nachfolger 2 1 Gordon sturzte sich in unternehmerische Aktivitaten 1 Mit Liddell und M A Biddulph plante er 1856 eine Eisenbahnlinie von Tchernavoda an der Donau nach Constanța an der Schwarzmeerkuste 1 Er unterbrach seine Arbeit gelegentlich fur touristische Aufenthalte in Istanbul und auf der Krim 1 Von 1857 bis 1858 arbeitete er in den Produktionsstatten von Newall in Birkenhead um die erste Halfte des ersten Kabels durch den Atlantik zu produzieren 1 Dieser Verlegeversuch blieb aber erfolglos 1 Anschliessend beaufsichtigte er die Verlegung des Kabels von Sues nach Aden in einer Region die er fur ungemildert abstossend hielt 1 Im Juni 1859 war das Kabel durch das Rote Meer verlegt 1 Gordon und Newall schifften sich auf dem Dampfschiff Alma in Richtung England ein 1 Wenige Stunden nachdem das Schiff aus dem Hafen gelaufen war lief es auf ein Riff 1 Newall fuhr mit einem Beiboot los um Hilfe zu organisieren 1 Als diese mehrere Tage spater eintraf hatte die druckende Hitze Gordons Gesundheit schon erheblich angegriffen 1 Gordon erreichte London um der Hochzeit seiner Schwester mit seinem Geschaftspartner Carl Wilhelm Siemens beizuwohnen 1 Gesundheitlich erholte er sich nicht mehr vollstandig von seiner Reise 1 Im November 1859 beaufsichtigte Gordon die Verlegung der Unterseekabel von Singapur nach Bangka und Batavia fur die niederlandische Regierung 1 So traf ihn die Meldung 1860 in Indien als die ersten Probleme mit dem Kabel im Roten Meer bekannt wurden die die Telegrafenverbindung zwischen Indien und Grossbritannien betrafen 1 Die folgenden zwei Jahre verbrachte er reisend um die Probleme in den Griff zu bekommen 1 Er kehrte erst im Dezember 1861 zuruck nach London 1 Im folgenden Jahr zog er sich ins Privatleben zuruck 1 1863 verlor er plotzlich die Kontrolle in einem seiner Beine und wurde mit Ataxie diagnostiziert 1 Er ging mit seiner Frau nach Europa auf eine Kur wo er das Chateau de Bossey Bossey Haute Savoie am Ufer des Genfer Sees mit einem Teil seines Vermogens erworben hatte 1 Er verliess das Schloss nur fur Kuraufenthalte in verschiedenen Heilbadern 1 Zwar war Gordons Erkrankung den Umstanden entsprechend handhabbar aber 1867 erkrankte seine Frau seit 1850 Marie Glunder geborene Heise und verstarb im September 1868 1 Gordons Sohn verliess Bossey 1869 um sich an der Royal School of Mines in London ausbilden zu lassen 1 1871 zog Gordon von Bossey nach Poynter s Grove in Totteridge Hertfordshire einem altmodischen aber gemutlichen Haus wo er mit seiner unverheirateten Schwester und seiner Mutter lebte 1 Seine Zeit vertrieb er sich mit Ausfahrten Kartenspielen und Korrespondenz mit Wissenschaftlern und Ingenieuren in ganz Europa 1 Er befasste sich mit Sprachen und ubersetzte Louis Le Chateliers Werk uber die Bewirtschaftung von Eisenbahnen 1869 Emmanuel Louis Gruners Buch uber Hochofen 1873 1 Im Januar 1873 beriet er Hugh Matheson fur das Curriculum des neuen College of Civil and Mechanical Engineering in Tokio 1 Er arbeitete mit James Robert Napier an einer Gedenkausgabe des Nachlasses des 1872 verstorbenen Rankines und einer Biografie des Vaters der schottischen Ingenieurwissenschaften 1 Anfang 1876 verschlimmerte sich seine Gesundheit und am 28 April 1876 verstarb er auf seinem Anwesen Poynters Grove 1 Lewis Dunbar Brodie Gordon wurde im Grab der Familie auf dem Greyfriars Kirkyard in Edinburgh bestattet 3 Literatur Bearbeiten1845 On the most advantageous use of Steam 1849 Railway economy an exposition of the advantages of locomotion by locomotive carriages instead of the present expensive system of steam tugs 1873 Studies of blast furnace phenomenaUber Lewis Gordon Bearbeiten Thomas Constable Memoir of Lewis D B Gordon Edinburgh 1877 Ben Marsden A Most Important Trespass Lewis Gordon and the Glasgow Chair of Civil Engineering and Mechanics 1840 55 in Crosbie Smith und Jon Agar Hrsg Making Space for Science Springer 1998Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj Ben Marsden Gordon Lewis Dunbar Brodie 1815 1876 In The Oxford Dictionary of National Biography Oxford University Press Oxford 23 September 2004 doi 10 1093 ref odnb 55414 a b c d e f g unbekannt Lewis Gordon In Webseite der University of Glasgow 26 November 2015 abgerufen am 12 September 2021 englisch a b c unbekannt Lewis Dunbar Brodie Gordon In Find a grave 22 Juni 2019 abgerufen am 12 September 2021 englisch Weblinks BearbeitenMemoir of Lewis D B Gordon von Thomas ConstableNormdaten Person LCCN no89020932 VIAF 68487365 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 August 2021 PersonendatenNAME Gordon LewisALTERNATIVNAMEN Gordon Lewis Dunbar BrodieKURZBESCHREIBUNG schottischer Ingenieur und HochschullehrerGEBURTSDATUM 6 Marz 1815GEBURTSORT EdinburghSTERBEDATUM 28 April 1876STERBEORT Poynter s Grove bei Totteridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lewis Gordon Ingenieur amp oldid 229540872