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Lampyridae und Johanniskafer sind Weiterleitungen auf diesen Artikel Zu einem Flugzeugprojekt siehe MBB Lampyridae zu einem Walzer von Johann Strauss Sohn siehe Johannis Kaferln Die Leuchtkafer oder auch Gluhwurmchen Lampyridae sind eine Familie der Kafer mit weltweit etwa 2000 Arten die innerhalb der Uberfamilie Weichkaferartige Elateroidea 1 gefuhrt werden LeuchtkaferKleiner Leuchtkafer Lamprohiza splendidula und Kurzflugel Leuchtkafer Phosphaenus hemipterus SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaTeilordnung ElateriformiaUberfamilie ElateroideaFamilie LeuchtkaferWissenschaftlicher NameLampyridaeLatreille 1817Photuris pensylvanicusWeibchen des Grossen Leuchtkafers Lampyris noctiluca beim nachtlichen Lock LeuchtenSchwarmende Leuchtkafer in einem Wald bei Nurnberg mit den Leuchtflecken der am Boden lockenden Weibchen Aufnahmedauer 30 SekundenViele aber nicht alle Arten dieser Familie sind in der Lage Lichtsignale zur Kommunikation auszusenden Manchmal wird der Name Leuchtkafer als Bezeichnung aller Kafer verwendet die Leuchtorgane besitzen Ausser den Leuchtkafern im engeren Sinne gehoren dazu die Federleuchtkafer Phengodidae und einzelne Arten anderer Familien Laufkafer Schnellkafer Prachtkafer Inhaltsverzeichnis 1 Verhalten 2 Leuchtmechanismus 3 Vorkommen 4 Symbolik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerhalten BearbeitenIn den meisten Fallen werden die Leuchtsignale ausgesendet damit mannliche und weibliche Tiere zur Paarung zueinanderfinden Die Signale selbst sind ganz unterschiedlich Bei manchen Arten besitzen nur die Weibchen Leuchtorgane bei anderen beide Geschlechter Manche Arten blinken andere senden Dauerlicht aus Die Signale sind arttypisch und unterscheiden sich in Lange und Rhythmus Beim nordamerikanischen Photinus pyralis haben auch die Mannchen Leuchtorgane wobei die etwa zweisekundige Verzogerung der Antwort des Weibchens fur die Erkennung entscheidend ist Bei einigen Arten zum Beispiel Pteroptyx gelasina und Pteroptyx similis synchronisieren alle Kafer der Umgebung ihre Blinksignale so dass ganze Busch oder Baumreihen im gleichen Takt blinken 2 Weibchen aus der Gattung Photuris konnen die Blinksignale von Photinus Weibchen nachahmen Mimikry Damit locken sie Photinus Mannchen an um sie zu verspeisen Einige Photuris Arten haben sogar ein ganzes Repertoire von Signalen verschiedener Photinus Arten je nachdem welche Art gerade unterwegs ist Alle Leuchtkaferarten strahlen ihre Signale nur bei Nacht aus Die Signale sind nicht hell genug um auch bei Tag Partner anlocken zu konnen Die Leuchtperiode der Leuchtkafer in Mitteleuropa liegt in der Regel zwischen Juni und Juli und hangt von der Witterung und der Art des Leuchtkafers ab 3 Bei vielen Leuchtkaferarten sind die Weibchen flugunfahig Sie sind dann im Allgemeinen grosser als das Mannchen und konnen so mehr Eier produzieren Leuchtmechanismus BearbeitenDie Erzeugung von kaltem Licht durch Lebewesen wird Biolumineszenz genannt Bei Leuchtkafern reagiert dabei Luciferin unter Anwesenheit des Katalysator Enzyms Luciferase mit ATP und Sauerstoff Oxidation Die dabei freigesetzte Energie wird in Form von Licht und als Warme abgegeben die Quantenausbeute liegt bei 0 4 0 6 4 einem relativ hohen Wert fur Chemolumineszenz Am Unterteil des Hinterleibs befinden sich weisse Bereiche an denen der Kaferpanzer rau und fur Licht durchlassig ist Im Inneren liegt eine weisse Schicht die das Licht reflektiert Dadurch sind die weissen Bereiche auch am Tag zu sehen Die Menge des nach aussen gelangenden Lichts ist so verhaltnismassig hoch Dies ist auf die innere und aussere Beschaffenheit der Leuchtorgane zuruckzufuhren Vorkommen BearbeitenLeuchtkafer sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis zu finden Die am starksten leuchtende Art Photinus pyralis ist in Mittel und Sudamerika beheimatet In Mitteleuropa leben drei Arten Kleiner Leuchtkafer Gemeines Gluhwurmchen Johanniskafer oder Johanniswurmchen Lamprohiza splendidula Grosser Leuchtkafer Grosses Gluhwurmchen oder Grosses Johannisgluhwurmchen Lampyris noctiluca Kurzflugel Leuchtkafer Phosphaenus hemipterus Vertreter der Gattung Luciola Luciola italica und L lusitanica ursprunglich aus dem Mittelmeerraum kommen lokal auch nordlich der Alpen vor Diese Populationen sind auf absichtliche oder unabsichtliche Aussetzungen zuruckzufuhren 3 5 Beim Kleinen und Grossen Leuchtkafer sind nur die Weibchen flugunfahig beim Kurzflugel Leuchtkafer auch die Mannchen Da mannliche Grosse Leuchtkafer keine funktionsfahigen Leuchtorgane besitzen sind fliegende leuchtende Exemplare in Mitteleuropa entweder mannliche Kleine Leuchtkafer oder mannliche Vertreter der Gattung Luciola die Weibchen sind zwar beflugelt fliegen jedoch nicht Im Gegensatz zum Grossen und Kleinen Leuchtkafer ist das Leuchten in der Gattung Luciola blinkend 3 Symbolik BearbeitenLeuchtkafer werden vereinzelt als die ewig lebenden Seelen von Verstorbenen angesehen In China wurden Leuchtkafer als charakteristisch fur verarmte Studenten betrachtet da man diesen nachsagte beim nachtlichen Studieren als einzige Lichtquelle uber Gluhwurmchen zu verfugen 6 Literatur BearbeitenWerner Pieper Gluhwurmchen Geschichten uber unsere wunderlichen giftkillenden sexbesessenen Lichtwesen Der grune Zweig 277 Piper amp The Grune Kraft Birkenau 2011 ISBN 978 3 930442 77 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leuchtkafer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Leuchtkafer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Startpunkt Leuchtkafer in Deutschland Gluhwurmchen Wann und warum leuchten sie ndr de Einzelnachweise Bearbeiten Die Uberfamilie der Weichkaferartigen Elateroidea Syn Cantharoidea In Fauna Europaea Database European Commission under the Fifth Framework Programme abgerufen am 2 Februar 2013 englisch John Buck Elisabeth Buck Mechanism of rhythmic synchronous flashing of fireflies Fireflies of Southeast Asia may use anticipatory time measuring in synchronizing their flashing In Science Band 159 Nummer 3821 1968 S 1319 1327 doi 10 1126 science 159 3821 1319 PMID 5644256 a b c gluhwurmchen ch Niwa Kazuki Ichino Yoshiro Ohmiya Yoshihiro Quantum yield measurements of firefly bioluminescence reactions using a commercial luminometer In Chemical Letters Band 39 Nr 3 2010 S 291 293 doi 10 1246 cl 2010 291 zitiert in Bruce R Branchini CHEMISTRY OF FIREFLY BIOLUMINESCENCE http photobiology info abgerufen am 11 Feb 2017 Fauna Europaea Udo Becker Lexikon der Symbole Nikol Verlag genehmigte Lizenz des Verlags Herder Hamburg 2012 ISBN 978 3 86820 139 0 S 170 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leuchtkafer amp oldid 234257951