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Der Kleine Leuchtkafer das Gluhwurmchen oder Johanniswurmchen Lamprohiza splendidula ist eine Kaferart der Familie der Leuchtkafer Lampyridae Kleiner LeuchtkaferKleiner Leuchtkafer Lamprohiza splendidula MannchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Leuchtkafer Lampyridae Gattung LamprohizaArt Kleiner LeuchtkaferWissenschaftlicher NameLamprohiza splendidulaLinnaeus 1767Unterseite des Mannchens mit cremefarbenen Leuchtorganen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Kafer werden 8 bis 10 Millimeter Mannchen bzw 10 Millimeter Weibchen lang Auf dem Halsschild das den Kopf uberragt haben sie zwei grosse transparente Fensterflecken durch welche die dunklen Komplexaugen scheinen Die Mannchen haben Ahnlichkeit mit dem Grossen Leuchtkafer Lampyris noctiluca dessen Halsschild jedoch keine Fensterflecken aufweist Mannchen und Weibchen von Lamprohiza splendidula lassen sich leicht voneinander unterscheiden Das Weibchen hat nur extrem kurze Flugelstummel so dass die Hinterleibssegmentierung sichtbar wird und es daher einer Larve ahnlich sieht Der Korper der Weibchen ist cremefarben und durchscheinend so dass einige Organe durchschimmern Diese Transparenz des Korpers ermoglicht das Durchscheinen des Lichtes von der Korperunterseite wo sich die Leuchtorgane befinden So kann das Licht der flugunfahigen am Boden lebenden Weibchen abends die Mannchen anlocken Der deutsche Name Gluhwurmchen geht auf die larvenahnliche Gestalt und das Leuchtvermogen der Weibchen zuruck Die Mannchen besitzen voll ausgebildete und funktionsfahige Flugel Ihr Korper ist seitlich stark abgeflacht Halsschild und Vorderflugel sind grauschwarz Sie stehen an den Seiten des Korpers ab und verdecken so am Tag die Beine Im Gegensatz zu den Weibchen besitzen die Mannchen nur zwei Leuchtorgane auf der Bauchseite des Hinterleibs die durch ihre cremefarbene Farbung auffallen Die Mannchen des Kleinen Leuchtkafers sind in Deutschland die einzigen nachtaktiven Tiere die fliegen und leuchten konnen Auch Eier Larven und Puppen besitzen Leuchtorgane Lebensraum BearbeitenGluhwurmchen kommen im gemassigten Europa vor Ihre nordliche Verbreitungsgrenze wird in Mitteleuropa in Schleswig Holstein erreicht 1 Man findet Gluhwurmchen auf Wiesen in Garten und Parkanlagen Zur Schwarmzeit der Kafer in warmen Sommernachten im Juni und Juli sieht man sie noch in einigen Gegenden haufig In Sachsen wurden bei der offentlichen Suchaktion Wo tanzt das Gluhwurmchen von 2007 bis 2009 in einigen Auwaldern mehrere Tausend Mannchen an einem einzigen Abend gezahlt 2 Auwalder wurden damit als der ideale Lebensraum dieses Leuchtkafers erkannt Ausserhalb feuchter Laubwalder kommen Gluhwurmchen regelmassig aber in geringer Anzahl vor Lebensweise BearbeitenLaut Schwalb 1961 besitzt der Kleine Leuchtkafer einen dreijahrigen Lebenszyklus Die Larven schlupfen etwa 35 Tage nach der Eiablage 34 Monate spater verpuppen sie sich und nach einer Ruhephase von 7 Tagen schlupfen die Kafer Die Lebensdauer der mannlichen Tiere betragt 5 bis 7 Tage die der weiblichen Tiere 7 bis 10 Tage 3 Die erwachsenen Tiere Kafer fliegen von Mitte Mai bis Ende Juli uberwiegend jedoch in der dritten Junidekade Das gehaufte Auftreten um den Johannistag gab dieser Kaferart auch den deutschen Beinamen Johanniswurmchen Die Mannchen beginnen mit Einbruch der Dunkelheit zu fliegen und zu leuchten Ihre ventralen Leuchtorgane senden das Licht nach unten aus und stimulieren so die Weibchen ihrerseits zu leuchten Hat ein Mannchen auf diese Weise ein Weibchen entdeckt fliegt es senkrecht zum Weibchen hinab Paarung und Eiablage geschehen am Boden Beide Partner sterben nur wenige Tage nach der Paarung und Eiablage Die Larven fressen Schnecken kleine Nackt und Gehauseschnecken deren Schleimspur verfolgt wird Adulte Tiere also die Kafer nehmen keine Nahrung wohl aber Wasser auf Sie leben von den Fettreserven die sie wahrend der dreijahrigen Larvalentwicklung angelegt haben Bildergalerie Bearbeiten nbsp Mannchen nbsp Mannchen von unten nbsp Mannchen von oben nbsp Weibchen nbsp Weibchen von unten nbsp Weibchen von oben nbsp Weibchen von unten ohne Blitz nbsp Weibchen von oben ohne Blitz nbsp Weibchen von oben FotomontageLiteratur BearbeitenHans Helmut Schwalb Beitrage zur Biologie der einheimischen Lampyriden Lampyris noctiluca GEOFFR und Phausis splendidula LEC und experimentelle Analyse ihres Beutefang und Sexualverhaltens In Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Systematik Band 88 Nr 4 1961 S 399 550 Helgard Reichholf Riehm Insekten Mit Anhang Spinnentiere Steinbachs Naturfuhrer 7 Mosaik Verlag Munchen 1984 ISBN 3 570 01187 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleiner Leuchtkafer Lamprohiza splendidula Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artsteckbrief Sachsische Suchaktion Wo tanzt das Gluhwurmchen von 2007 2009 Uni Jena Gluhwurmchen Projekt Zurich Startpunkt Leuchtkafer in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Nuss Jorg Seidel Historische Vorkommen des Gluhwurmchens Lamprohiza splendidula Linnaeus 1767 in Sachsen Coleoptera Lampyridae In Sachsische Entomologische Zeitschrift Band 3 2008 ISSN 1864 2446 S 30 38 Michael Munch Matthias Nuss Jorg Seidel Das Gluhwurmchen Lamprohiza splendidula Linnaeus 1767 in Sachsen Ergebnisse der sachsischen Suchaktion Wo tanzt das Gluhwurmchen aus dem Jahr 2009 Coleoptera Lampyridae In Sachsische Entomologische Zeitschrift Band 5 2010 S 40 48 Gluhwurmchen Lamprohiza splendidula Linnaeus 1767 insekten sachsen de abgerufen am 12 Juni 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleiner Leuchtkafer amp oldid 224200174