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Leopold Low ungarisch Low Lipot geboren 22 Mai 1811 in Cerna Hora Mahren Kaisertum Osterreich gestorben 13 Oktober 1875 in Szeged Osterreich Ungarn war ein ungarischer Neologischer Rabbiner Leopold Low um 1860 Leben BearbeitenLeopold Low war ein Nachfahre des Prager Rabbi Low In seiner Jugend zeigte er musikalisches Talent studierte an mahrischen Jeschiwot ubersetzte Schiller ins Hebraische und erwarb ausserdem italienische franzosische lateinische und griechische Sprachkenntnisse 1840 wurde er zum Rabbiner von Nagykanizsa ernannt wo er seine Predigten ab 1844 auf ungarisch hielt Er war ein starker Befurworter der Emanzipation der ungarischen Juden und vertrat im Unterschied zu Lajos Kossuth die Ansicht dass die Befreiung der Juden nicht von der Aufgabe bzw der Reform ihrer Religion abhangen sollte 1846 nahm Low eine Stelle als Rabbiner in Papa an wo er von Vertretern der Orthodoxie heftig angegriffen wurde welche seinen fruheren Besuch eines protestantischen Gymnasiums missbilligten Wahrend der erfolglosen ungarischen Revolution von 1848 49 unterstutzte er die ungarischen Revolutionare wurde 1849 wegen seiner patriotischen Ansprachen verhaftet und zu einer dreimonatigen Gefangnisstrafe verurteilt Von 1850 bis zu seinem Tod amtierte Low als Rabbiner von Szeged Er war ein Befurworter der Reformbewegung bestand jedoch darauf dass die Reformen im Rahmen der rabbinischen Tradition durchzufuhren seien Sein Standpunkt ermoglichte es ihm an der rabbinischen Konferenz in Breslau 1845 und der Synode in Leipzig 1869 teilzunehmen Er schrieb eine Biographie uber Aaron Chorin der seine Ansichten uber die Reformbewegung teilte Am Ungarischen Judischen Kongress von 1868 in dessen Folge die Spaltung des ungarischen Judentums in einen reformorientierten Neologie und einen orthodoxen Teil bekraftigt wurde nahm er zwar nicht teil veroffentlichte jedoch seine diesbezuglichen Anschauungen in Die judischen Wirren in Ungarn 1868 Aufgrund einer Vorlesung die er 1868 an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften uber den Judeneid A zsido esku hielt wurde diese mittelalterliche Form der Diskriminierung in Ungarn aufgehoben Er schlug als erster eine ungarische Bibelubersetzung fur judischen Gebrauch vor war von 1858 bis 1867 Redakteur der Zeitschrift Ben Chananja und befasste sich als erster mit der Geschichte der Juden in Ungarn Zu seinen Werken gehoren Schicksale und Bestrebungen der Juden in Ungarn 1846 47 und Zur neueren Geschichte der Juden in Ungarn 1874 Seine Erkenntnisse uber judische Antiquitaten und Folklore veroffentlichte er unter anderem in Ha Mafteach Der Schlussel 1855 Beitrage zur judischen Alterthumskunde 1 Graphische Requisiten und Erzeugnisse bei den Juden zwei Bande 1870 1871 und Lebensalter in der judischen Literatur 1875 Seine Gesammelten Schriften wurden von seinem Sohn und Nachfolger Immanuel Low in funf Banden 1889 1900 herausgegeben Sein jungerer Sohn Moses Max Low war Architekt Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Low Leopold In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 15 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1866 S 413 416 Digitalisat Benda Muneles Low Leopold In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 285 Franz Menges Low Leopold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 70 f Digitalisat Loew Leopold in Encyclopaedia Judaica Band 11 1972 Sp 444f Michael K Silber Low Leopold in YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe Normdaten Person GND 137219504 lobid OGND AKS LCCN n80137651 VIAF 27441675 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Low LeopoldALTERNATIVNAMEN Low Lipot ungarisch KURZBESCHREIBUNG ungarischer RabbinerGEBURTSDATUM 22 Mai 1811GEBURTSORT Cerna Hora MahrenSTERBEDATUM 13 Oktober 1875STERBEORT Szeged Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Low amp oldid 227881734