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Leodegar Burgisser getauft 2 April 1640 als Andreas in Luzern 28 November 1717 war von 1696 bis 1717 Abt des Benediktinerklosters St Gallen Leodegar Burgisser Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Konflikte 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAbt Leodegar war der Sohn des Pfisters Heinrich Burgisser und von Anna Maria Wey Seine Ausbildung erhielt er ab dem 18 Oktober 1651 am Luzerner Jesuitenkollegium und ab dem 15 Oktober 1653 an der St Galler Schule Seine Profess Gelubde legte er am 27 Mai 1657 ab und erhielt sogleich die niedrigen Weihen am 17 Dezember 1661 wurde er Subdiakon Diakon am 19 Mai 1663 Priester dann am 20 September 1664 Er wirkte im Jahr darauf 1665 als Lehrer der Syntax Am 29 Mai desselben Jahres wurde er Bruderinspektor Zwischen 1666 und 1672 wirkte er als Kuchenmeister 1667 ist er als Pfarrer in Wildhaus bezeugt am 11 Oktober 1672 wurde er Pfarrer in St Peterzell und 1673 ist er als Pfarrer in Hemberg erwahnt Am 26 September 1673 wurde er Verwalter in Ebringen Abt Gall ernannte Leodegar am 15 September 1681 zum Subprior am 14 Juni 1683 schliesslich zum Dekan 1682 wirkte er ausserdem als Beichtiger in Notkersegg und als Schulerprafekt Unter dem Vorsitz von Kardinal Coelestin Sfondrati und der Abte Raphael Gottrau von Kloster Einsiedeln und Plazidus Zurlauben von Kloster Muri wurde er am 10 Januar 1696 zum Abt erwahlt Papst Innozenz XII konfirmierte ihn am 18 Juni 1683 Die Benediktion erhielt er am 4 November 1696 vom Weihbischof Franz Christoph Rinck von Baldenstein aus Eichstatt einem Bruder des st gallischen Landeshofmeisters Wilhelm Moglicherweise sollte auf diesem Weg Geld eingespart werden da der Bischof von Konstanz umgangen wurde Kaiser Leopold I bestatigte ihm am 13 August 1697 die Regalien Kaiser Joseph I am 22 November 1706 Kaiser Karl VI am 24 Marz 1713 Als neuer Abt begann Leodegar die Huldigung am 8 Mai 1696 in der Alten Landschaft im Toggenburg und im Rheintal einzunehmen Er befand sich auf der Flucht als er am 28 November 1717 in Neuravensburg einem Herzversagen erlag Beigesetzt wurde er im Kloster Mehrerau neben Abt Kilian Wirken BearbeitenWerner Vogler urteilt dass der Ruf des Abtes Leodegar besser erklungen ware wenn er unter gunstigeren Zeitumstanden gelebt hatte und mit kompromisswilligeren Gegnern konfrontiert gewesen ware Man wurde ihn als sehr tuchtigen Abt bezeichnen denn zu seiner Zeit soll im Kloster tadellose Disziplin geherrscht haben er selbst habe ein vorbildliches Monchsleben gefuhrt und seine Haushaltung war gut Zu Friedenszeiten fuhrte er auch eine Generalbelehnung durch und er versuchte vergeblich in Rorschach eine hohere Schule aufzubauen Die Grunde fur Leodegars schlechten Ruf verortet Vogler in den im Folgenden zu beschreibenden Umstanden Konflikte Bearbeiten Zunachst brodelten die Konfessionskonflikte in St Gallen wieder auf denn man hatte bei Prozessionen durch die Stadt Kreuze getragen was die reformierte Bevolkerung provozierte und zum sog Kreuzkrieg veranlasste Dieser verlief ohne Blutvergiessen und konnte in der Konferenz von Rorschach 20 Mai bis 8 Juni 1697 beigelegt werden Deren Ergebnis wurde ein Jahr spater von der Tagsatzung dahingehend erganzt dass die Stadt dem Stift 3800 fl Satisfaktion zahlen musste Vermutlich um sich besser abzusichern schloss Abt Leodegar 1702 mit Kaiser Leopold I einen Defensionalvertrag was wiederum manche Eidgenossen erzurnte Als er grosse Kaufe 17 700 Gulden im Toggenburg tatigte um Guter zu erwerben und die Wattwiler sich weigerten am Bau der Rickenstrasse mitzuwirken ergaben sich langwierige Auseinandersetzungen mit den Toggenburgern die der anderen Konfession angehorten und auch sonst mit ihrer Rechtsstellung nicht zufrieden waren Sie besetzten schliesslich drei Schlosser und im April 1712 auch die Kloster Magdenau und Neu St Johann Zurich unterstutzte diese Freiheitsbestrebungen des Toggenburgs die sich in Wirklichkeit um die innere Verfassung des Toggenburgs drehten immer wieder wodurch es 1712 zum offenen Krieg kam Das abtliche Stadtchen Wil wurde am 22 Mai von den verbundeten Zurchern Bernern und Toggenburgern eingenommen worauf Abt Leodegar von Rorschach gefolgt von seinem Konvent ins Exil floh zunachst auf die Mehrerau und dann auf das Schloss Neuravensburg den Verwaltungssitz einer St Galler Herrschaft nordlich von Lindau Er setzte einen Offizial ad interim ein den Rorschacher Pfarrer Johann Georg Schenkli 1712 1718 Die Zurcher und Berner aber besetzten die abtlichen Gebiete und verwalteten sie gemeinsam Es kam zum Kirchenraub an den mobilen Klostergutern der bis heute als sog Kulturguterstreit Folgen tragt Als eine seiner letzten Amtshandlungen verwarf der Abt Leodegar den zu Rorschach am 28 November 1717 mit Zurich und Bern ausgehandelten Frieden er sah die Rechte der Abtei zu weitgehend beschnitten und die katholische Religion im Toggenburg in Gefahr Literatur BearbeitenWerner Vogler Leodegar Burgisser In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 245 Digitalisat Johannes Dierauer Burgisser Leodegar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 606 f Werner Vogler Kurzbiographien der Abte In Johannes Duft Anton Gossi Werner Vogler Hrsg Die Abtei St Gallen St Gallen 1986 ISBN 3 906616 15 0 S 168 169 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leodegar Burgisser Abbot Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werner Vogler Burgisser Leodegar In Historisches Lexikon der Schweiz VorgangerAmtNachfolgerCoelestin SfondratiAbt von St Gallen 1696 1717Joseph von RudolphiNormdaten Person GND 137821387 lobid OGND AKS VIAF 86000069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burgisser LeodegarALTERNATIVNAMEN Andreas LeodegarKURZBESCHREIBUNG Abt des Benediktinerklosters St Gallen 1696 1717 GEBURTSDATUM getauft 2 April 1640STERBEDATUM 28 November 1717 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leodegar Burgisser amp oldid 238460062