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Leo Steinweg 11 Juni 1906 in Munster 1945 im KZ Flossenburg war ein deutscher Motorradrennfahrer Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Karriere 3 Ausstellung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenLeo Steinweg wurde als Sohn des Rohproduktenhandlers Salomon Steinweg 1863 1932 und seiner Frau Caroline geb Nathan 1865 1934 geboren Er hatte sieben altere Geschwister Siegfried 1889 1954 Samuel 1892 1914 Paul 1894 1965 Else verh Seelig 1897 1965 Meta verh Seelig 1899 1943 Erna verh Hinderkinck 1901 1944 und Anna verh Kahn geb 1903 Leben und Karriere BearbeitenLeo Steinweg zeigte schon als Junge grosses Interesse an den Automobilen und Motorradern die damals technisch noch in den Kinderschuhen steckten Zielgerichtet nahm er in Gustrow sein alterer Bruder Siegfried lebte dort eine vierjahrige Mechaniker Lehre auf Nach deren erfolgreichem Abschluss kehrte er zu seinen Eltern nach Munster in Westfalen zuruck Mit der Unterstutzung der ortlichen DKW Vertretung bekam der damals 18 jahrige Steinweg 1924 mit den Zschopauer DKW Werken in Kontakt und erhielt einen Vertrag als Werksfahrer fur die Klassen bis 175 und bis 250 cm In den nachsten Jahren ging er nun auf den Rennstrecken vornehmlich aber auf den Zementbahnen Deutschlands an den Start Im Jahr 1929 war er in beiden Klassen bei den Bahnrennen in Dresden Reick bei den 175ern in Duisburg Hamborn und Dusseldorf sowie in der 250er Klasse in Kattowitz heute Katowice erfolgreich 1 Er belegte auch in der Folgezeit oftmals vordere Platze Steinweg ging unter anderem in Gelsenkirchen Hannover Munster Stettin heute Szczecin und in Elberfeld heute Wuppertal Elberfeld an den Start 1929 konnte er sich mit seinen Preisgeldern in seiner Heimatstadt ein Motorrad und Fahrradgeschaft mit angegliederter Werkstatt einrichten Nachdem Adolf Hitler am 30 Januar 1933 die Macht in Deutschland ubernommen hatte wurden die geschaftlichen Aktivitaten Leo Steinwegs aufgrund seiner judischen Abstammung massiv behindert SA Manner hatten den Kunden den Eingang zu seinem Laden versperrt Auch wurden ab 1933 an deutsche Rennfahrer judischen Glaubens keine Fahrerlizenzen mehr vergeben was am Ende dieses Jahres das Ende seiner Karriere bedeutete 1933 heiratete er in Munster Emma Emmy Bogatzki die aus Ludwigsdorf heute Charbielin in Oberschlesien stammte Die kirchliche Trauung erfolgte 1935 nachdem Leo zum katholischen Glauben konvertiert war Im August 1938 riet ihm ein Freund der inzwischen Mitglied der SS war dringend zur Ausreise Leo Steinweg fluchtete daraufhin im September 1938 nach Enschede Vorher hatte er noch zwei Kisten mit Silberpokalen Silberschalen und Kranzschleifen von seinen vielen Renn Erfolgen bei seinen Schwiegereltern in Sicherheit gebracht Seine Ehefrau Emmy folgte ihm 1939 mittellos ins hollandische Exil Das Ehepaar lebte in Utrecht in einem Versteck in der oberen Etage eines Hauses Die Passe waren ihnen zuvor von der niederlandischen Polizei abgenommen worden Durch die Solidaritat hollandischer Freunde und eine katholische Untergrund Hilfsorganisation konnten sie trotz standig schlechter werdenden Bedingungen uberleben Die ursprunglich fur Juni 1940 geplante Ausreise nach Brasilien wurde durch den deutschen Einmarsch in die Niederlande im Mai 1940 verhindert Die Herstellung von Spielwaren in Heimarbeit brachte den beiden einen kleinen Zuverdienst Im August 1942 wurde Leo von einer Nachbarin denunziert von den deutschen Besatzungsbehorden verhaftet und uber das Durchgangslager Westerbork ins KZ Auschwitz gebracht Dort reparierte er Motorrader und Autos der Wehrmacht spater im Aussenlager Gleiwitz Gliwice I auch Lokomotiven der Reichsbahn Der ihn bewachende Soldat freundete sich mit Leo an nahm unter seinem eigenen Namen Briefe und Pakete fur Leo entgegen und stellte unter Lebensgefahr seine eigene Adresse fur Briefsendungen zur Verfugung Diese Sendungen erhielt Emmy uber ihren Schwager in Deutschland Im Zusammenhang mit der Evakuierung des KZ Auschwitz wurde Leo zusammen mit anderen Haftlingen im Januar 1945 Richtung KZ Flossenburg an der tschechischen Grenze in Marsch gesetzt wo er am 14 Februar ankam Am 20 Februar wurde er von dort in das neu errichtete KZ Aussenlager Obertraubling bei Regensburg verlegt wo er unter ungeklarten Umstanden ums Leben kam Seine Ehefrau Emmy erfuhr erst 1948 von seiner Ermordung 1950 wurde Leo vom Amtsgericht Munster fur tot erklart Emmy Herzog Steinweg hat 96 jahrig ihre Erinnerungen an Leo Steinweg in ihrem Buch Leben mit Leo aufgeschrieben 2009 ist sie im Alter von 106 Jahren gestorben Ausstellung BearbeitenJudisches Museum Westfalen Dorsten Exponate seiner RennfahrerkarriereLiteratur BearbeitenHerzog Emmy Leben mit Leo Ein Schicksal im Nationalsozialismus 1 Auflage Aschendorff Munster 2000 ISBN 3 402 05369 1 Schwietzer Andy Siegesserien Vier Jahrzehnte DKW Motorrad Rennsport 1 Auflage Band 2 Bodensteiner Verlag Wallmoden 2012 ISBN 978 3 9806631 8 2 Weblinks BearbeitenSteinweg Leo www exilarchiv de abgerufen am 28 Juni 2014 Emmy Herzog wiki muenster org abgerufen am 28 Juni 2014 Leben mit Leo Ein Leseabend zum Jahrestag des 9 November www vhs lengerich de abgerufen am 28 Juni 2014 Hansjorg Meister Leo Steinweg www feldbergrennen de abgerufen am 26 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Schwietzer 2012 S 467 468Normdaten Person GND 122901444 lobid OGND AKS VIAF 59977489 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinweg LeoKURZBESCHREIBUNG deutscher MotorradrennfahrerGEBURTSDATUM 11 Juni 1906GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 1945STERBEORT KZ Flossenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Steinweg amp oldid 225439330