www.wikidata.de-de.nina.az
Die Lehel Kaserne war eine Kaserne der Bayerischen Armee in Munchen Die 1806 eingerichtete Kaserne befand sich im Stadtteil Lehel der fruheren St Anna Vorstadt in den Raumen eines ehemaligen Klosters und wurde bis 1899 genutzt 1 Geschichte BearbeitenSeit 1725 lebten Hieronymiten Monche im Lehel Sie waren aus der Gegend um den Walchensee nach Munchen gekommen Am heutigen St Anna Platz errichteten sie ein Kloster nebst der ersten Rokoko Kirche in Altbayern Klosterkirche St Anna im Lehel Von der Sakularisation die um die Wende des 18 zum 19 Jahrhundert stattfand blieb das Hieronymiten Kloster zunachst verschont Ab 1805 wurde die Nutzung des Konvents fur das bayerische Kadettenkorps erwogen Diese Plane wurden 1806 zugunsten der Errichtung einer Kaserne aufgegeben nachdem die Zeughaus Haupt Direktion den Klostergarten als Artilleriedepot beansprucht hatte In der zweiten Halfte des Jahres 1806 wurden die ersten Pferde Stallungen errichtet Der Einzug der Soldaten verzogerte sich da noch Monche im Kloster lebten Im Dezember 1807 wurde die Lehel Kaserne mit 220 Pferden und 250 Soldaten belegt Sie war die kleinste von funf Kasernen die zu dieser Zeit in der Munchner Garnison existiert haben 2 neben der alten Isarkaserne aber die einzige mit eigenen Stallungen Mit kurfurstlichem Erlass vom 19 Mai 1808 der ebenfalls den Bau der neuen Isarkaserne verfugte wurde das Artillerie und Armee Fuhrwesen Bataillon in der Lehel Kaserne einquartiert Des Weiteren hielt sich auch eine Abteilung des 1 Dragoner Regiments in der Kaserne auf Ebenfalls 1808 wurde eine weitere Remise zur Unterbringung der Fuhrwerke und Geratschaften gebaut An der Nordseite der Kirche wurde 1810 ein Flugel spater als Mittelbau bezeichnet angebaut um die Kapazitat der Lehel Kaserne zu vergrossern Nach Reibereien mit Burgern und Kirchenbesuchern musste der Kircheneingang 1811 mit einem Staketenzaun abgegrenzt werden Die Soldaten des nunmehrigen 1 Chevaulegers Regiments wurde 1812 abgezogen so dass abgesehen von Materialvorraten der Artillerie das Fuhrwesen der alleinige Nutzer der Kaserne wurde In den Jahren 1813 14 war das Freiwillige Husarenkorps zeitweilig im Lehel kaserniert Um 1817 wurde die Kaserne erneut erweitert um den spater so genannten Neubau 3 Die maximal mogliche Belegungsstarke lag zu dieser Zeit bei 390 Mann und 352 Pferden Neben den Soldaten waren auch ein Monturmagazin eine Schmiede eine Sattlerei und eine Werkstatt in der Lehel Kaserne untergebracht Im Sommer 1819 wurde die Kaserne nochmals erweitert Der Mittelbau wurde dabei um eine Etage aufgestockt Somit verfugte die Lehel Kaserne 1824 uber Aufnahmekapazitaten von 388 Mann und 349 Pferden von denen durch die Gendarmerie 56 Mannschafts und 28 Pferdeplatze genutzt wurden Aufgrund eines Erlasses von Konig Ludwig I der fur das Militar nur wenig ubrig hatte musste die Armee 1827 den Mittelbau an das Innenministerium abtreten welches ein Franziskaner Kloster einrichten sollte Um weiterhin alle Soldaten unterbringen zu konnen mussten einige Werkstatten und Wohnungen in die alte Isarkaserne verlegt werden Mitte 1865 zogen zunachst zwei Batterien des 1 Artillerieregiments in die neue Max II Kaserne um im Lehel verblieb nur noch eine Fuhrwesen Eskadron Ab 1874 befand sich die Lehrschmiede der bayerischen Armee in der Lehel Kaserne ab 1878 auch Einheiten des Infanterie Leib Regiments 1890 war die Kaserne mit 500 Mann belegt die zum Infanterie Leib Regiment dem 1 Schwere Reiter Regiment und zur Lehrschmiede gehorten 1880 wurde die Schliessung der Lehel Kaserne erwogen 1887 plante das Kriegsministerium die Raumung da die Kaserne uberfullt und hygienisch bedenklich war Die Stadt Munchen bat 1890 nachdrucklich um die Auflosung Nach der Typhus Epidemie beim Infanterie Leib Regiment welche die Schliessung der Hofgarten und der Seidenhauskaserne zur Folge hatte genehmigte Prinzregent Luitpold die Auflassung der Lehel Kaserne Wegen Platzmangel konnten die Soldaten erst 1897 ausziehen die Lehrschmiede blieb bis 1898 im Lehel Bis 1899 wurde die Kaserne noch als Ausweichquartier und Vorratslager benutzt die militarische Nutzung endete mit dem Verkauf des Gebaudes 1901 Siehe auch BearbeitenListe der Militarkasernen in MunchenAnmerkungen Bearbeiten Quelle Ch Lankes Hrsg Munchen als Garnison im 19 Jahrhundert Berlin Bonn Herford Mittler 1993 daneben Alte Isarkaserne Kosttor Kaserne Kreuzkaserne Hofgartenkaserne Das ursprungliche Konventgebaude wurde als Altbau bezeichnet Zum Mittelbau siehe ein Abschnitt vorher48 14 11 585555555556 Koordinaten 48 8 24 N 11 35 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lehel Kaserne amp oldid 230471635