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Leben und Sterben des Colonel Blimp Originaltitel The Life and Death of Colonel Blimp ist ein britisches Filmepos in Technicolor des britischen Filmemacher Duos Michael Powell und Emeric Pressburger aus dem Jahr 1943 In den Hauptrollen spielen Roger Livesey Adolf Wohlbruck und Deborah Kerr FilmTitel Leben und Sterben des Colonel BlimpOriginaltitel The Life and Death of Colonel BlimpProduktionsland Vereinigtes KonigreichOriginalsprache EnglischDeutschFranzosischErscheinungsjahr 1943Lange 163 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Michael Powell Emeric PressburgerDrehbuch Michael Powell Emeric PressburgerProduktion Michael Powell Emeric PressburgerMusik Allan GrayKamera Georges PerinalBesetzungRoger Livesey Major General Clive Wynne Candy Adolf Wohlbruck Oberst Theodor Kretschmar Schuldorff Deborah Kerr Edith Hunter Barbara Wynne Angela Cannon1902 Roland Culver Colonel Betteridge David Hutcheson Hoppy Hopwell David Ward Kaunitz Frith Banbury Baby Face Fitzroy Arthur Wontner Britischer Botschafter Robert Harris Botschafts Sekretar Eric Maturin Colonel Goodhead Albert Lieven Von Ritter Carl Jaffe Von Reumann Valentine Dyall Von Schonborn Theodore Zichy Colonel Borg Jane Millican Schwester Erna Ursula Jeans Frau von Kalteneck Muriel Aked Tante Margaret Phyllis Morris Mrs PebbleErster Weltkrieg John Laurie Murdoch Reginald Tate Major van Zijl Marjorie Gresley Oberschwester Felix Aylmer der Bischof Norman Pierce Barbaras Vater Helen Debroy Barbaras Mutter Harry Welchman Major DavisZweiter Weltkrieg James McKechnie Ltd Spud Wilson A E Matthews Immigrations Offizier Edward Cooper BBC Vertreter Synchronisation Der Filmtitel greift die satirische Comicsfigur Colonel Blimp von David Low auf obwohl keine Figur dieses Namens auftritt Stattdessen handelt der Film vom abwechslungsreichen Leben des britischen Offiziers Clive Candy der zwischen dem Burenkrieg 1902 und dem Zweiten Weltkrieg in den Rangen des britischen Militars aufsteigt Zu seiner Entstehungszeit sorgte der Film fur Kontroversen da er satirische Seitenhiebe auf das Militar beinhaltete und ein differenziertes Bild der Deutschen zeichnete Inzwischen wird er allgemein als Meisterwerk der Filmgeschichte angesehen Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 2 1 Vorproduktion 2 2 Crew und Besetzung 2 3 Kontroverse mit Churchill 3 Synchronisation 4 Auszeichnungen 5 Rezeption 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenEngland wahrend des Zweiten Weltkrieges Britische Soldaten sollen in einer Ubung den Uberfall der Deutschen auf London nachstellen Der Anfuhrer der Angreifer ist Lieutenant Spud Wilson der entgegen der Abmachung dass die Ubung um Mitternacht starten soll bereits um sechs Uhr verfruht den Angriff startet Spud begrundet diesen Regelbruch damit dass auch die Feinde Grossbritanniens sich nicht mehr an Abmachungen halten wurden und man besser davor gewappnet sein musse Der Angriff der jungen Soldaten trifft die alteren Offiziere unvorbereitet in einem turkischen Bad Kommandant der alteren Offiziere ist der Major General Clive Wynne Candy der wutend protestiert dass der Krieg doch erst um Mitternacht beginnen sollte Als Lieutenant Spud eine Bemerkung uber Wynne Candys Bauchumfang und Alter macht wirft der alte General ihn kurzerhand ins Schwimmbecken und kampft mit ihm Im Folgenden wird in einer Ruckblende die Lebensgeschichte von Clive Wynne Candy erzahlt 1902 Der soeben fur seinen tapferen Einsatz ausgezeichnete junge Lieutenant Clive Candy erhalt einen Fronturlaub vom Burenkrieg nach Grossbritannien Sein Urlaub wird gestort als er per Brief von einer in Deutschland tatigen Englischlehrerin erfahrt dass dort ein Mann namens Kaunitz anti englische Propaganda betreibe Entgegen den Anweisungen seines Vorgesetzten reist Candy nach Berlin um diese Propaganda einzudammen und es seinem alten Bekannten Kaunitz heimzuzahlen Dort begegnet ihm Edith Hunter die Englischlehrerin Candy sturzt sich mit Eifer auf seine Aufklarungsaufgabe allerdings stellt er sich ungeschickt an und beleidigt dabei den Korpsverband welchem Kaunitz angehort Nach dieser Beleidigung wird er vom Korpsverein zu einem Fechtduell mit dem am Disput eigentlich unbeteiligten preussischen Offizier Theodor Kretschmar Schuldorff gefordert Das Duell endet damit dass sie beide in eine Klinik eingeliefert werden wo sie dann beim Kartenspielen gute Freunde werden Edith besucht Candy regelmassig im Krankenhaus und verliebt sich dabei in Theodor Er und Edith werden ein Paar und verloben sich was Candy frohlich begrusst Erst auf der Ruckreise nach England bemerkt Candy dass auch er Edith geliebt hat die mit Theo in Berlin geblieben ist Der einsame Mann sturzt sich in den nachsten Jahren in die Grosswildjagd in Afrika 1918 Europa liegt am Ende des Ersten Weltkriegs in Trummern Die britische Armee steht auf der Siegerseite was Candy inzwischen im mittleren Alter und Brigadegeneral darauf zuruckfuhrt dass die nach Recht und Anstand agierende Partei immer gewinnen wird right is might In Frankreich lernt er am Abend vor Kriegsende die britische Krankenschwester Barbara Wynne kennen die seiner ehemaligen Liebe Edith haargenau gleicht Zuruck in England sucht Candy die wesentlich jungere Barbara auf und bald heiraten sie Unterdessen ist Theo in englischer Kriegsgefangenschaft und trauert der Niederlage Deutschlands nach Candy besucht seinen Freund und benimmt sich als sei nichts passiert doch der verbitterte Theo behandelt ihn abweisend Kurz bevor Theo nach Deutschland zuruckkehrt entschuldigt er sich bei Wynne Candy fur die Abweisung und nimmt dessen Einladung zu einer Dinnerparty an Auf der Dinnerparty wird Theo von den britischen Freunden Candys zwar gut behandelt doch Theo bleibt angesichts der harten Bedingungen im Versailler Vertrag skeptisch ob sein Land fair behandelt wird Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Theo stellt einen Antrag auf britisches Asyl und erzahlt dabei seine weitere Lebensgeschichte Aus der deutschen Armee wurde er nach dem Krieg durch die im Friedensvertrag erzwungene Reduzierung der Truppenstarke nach dem Ersten Weltkrieg entlassen seine Frau Edith ist 1933 verstorben kurz bevor sie vor den Nationalsozialisten in ihre alte Heimat nach England auswandern wollten seine beiden Kinder sind im Gegensatz zu ihm uberzeugte Nazis geworden zu ihnen hat Theo keinerlei Kontakt mehr Und wieder begegnen sich nun Theo und Candy der noch immer beim Militar ist und sich fur die Gewahrung des Asyls bei seinem alten Freund einsetzt Auch Wynne Candys Frau Barbara ist inzwischen verstorben Eine neue junge Frau tritt in das Leben der beiden Witwer Angela ist die Chauffeurin des inzwischen zum Major General aufgestiegenen Wynne Candy und gleicht sowohl Edith als auch Barbara Anlasslich der Operation Dynamo soll Wynne Candy eine Rede im BBC Rundfunk halten in der er aussern will dass er lieber anstandig verlieren als mit den bosen Methoden des Feindes gewinnen wolle Die geplante Rede wird jedoch kurzerhand von oberster Stelle abgeblasen und Wynne Candy in den Ruhestand versetzt Theo gibt seinem alten Freund zu bedenken dass er den Kampf gegen Nazi Deutschland auch mit harteren Methoden als denen eines Gentlemans fuhren musse um zu gewinnen denn die Konsequenzen einer Niederlage waren noch schrecklicher Nach Ermutigungen von Theo und Angela kummert sich Wynne Candy nun mit ganzer Kraft um die Leitung der British Home Guard was dem alten General neue Anerkennung einbringt Wahrend eines Luftwaffenangriffs wird sein Haus zerstort woraufhin er in den Offiziersclub umziehen muss Hier endet die Ruckblinde und schliesst wieder in die Gegenwart zu Beginn des Filmes auf Der alte Candy leitet die Ubung der British Home Guard bei der Leutnant Spud Wilson der Freund von Angela wie sich herausstellt sich uber die Vorgaben hinwegsetzt und fruher angreift wodurch er Wynne Candy im turkischen Bad uberrascht Die alten Regeln von Fairness im Krieg die bisher immer seine Maxime waren gibt es nicht mehr Vergeblich hatte Angela noch versucht den General vor dem Angriff ihres Freundes zu warnen Am Tag nach der Ubung finden Angela und Theo den General vor dem Platz wo sein Haus vor dessen Zerstorung gestanden hatte Wynne Candy gibt Angela und ihrem Freund Spud eine Einladung zu einem Versohnungsessen wobei er sich daran erinnert wie er selbst einst 1902 von einem alten Vorgesetzten zum Essen eingeladen wurde nachdem er den diplomatischen Vorfall in Berlin angestellt hatte Jahre zuvor hatte Wynne Candy seiner Frau in Scherz und Liebe versprochen dass er sich nicht verandere bis sein Haus geflutet ist und es ein See geworden sei Als er sieht dass aus seinem Grundstuck eine Zisterne gemacht wurde bemerkt er dass der See nun hier sei und er sich immer noch nicht verandert habe Zum Schluss salutiert Wynne Candy der vorubergehenden Garde junger Manner Hintergrund BearbeitenVorproduktion Bearbeiten Laut den Regisseuren Michael Powell und Emeric Pressburger kam ihnen die Idee zum Film durch eine Szene ihres vorherigen Filmes One of Our Aircraft Is Missing 1942 In diesem Kriegsfilm aussert sich ein alterer Soldat gegenuber einem jungeren Soldat in einer Szene die letztlich aus dem fertigen Film geschnitten wurde You don t know what it s like to be old Du weisst nicht wie es ist alt zu sein Laut einem Interview mit Michael Powell hatte der Filmeditor von One of Our Aircraft ist Missing der spatere Star Regisseur David Lean sie auf die Idee zum Film gebracht indem er beim Herausschneiden der Szene bemerkt hatte dass die Pramisse dieser Unterhaltung einen eigenen Film wert sei 1 Schliesslich wurde die beliebte Comicfigur Colonel Blimp von David Low die seit den 1930er Jahren im Evening Standard erschien und eine grosse Fangemeinde gewonnen hatte als weitere Inspiration genommen und schliesslich auch im Filmtitel The Life and Death of Colonel Blimp erwahnt Low karikierte in seinen Comics einen wichtigtuerischen und starrsinnigen Armeeangehorigen fortgeschrittenen Alters der veraltete Uberzeugungen vertritt und sich regelmassig blamiert Dabei rollt der Film die Lebensgeschichte des alten Wynne Candy auf der zunachst wie die Comicfigur des Colonel Blimp reaktionar und jahzornig erscheint und ihm auch ausserlich gleicht In der Ruckblende lernt man jedoch Wynne Candy naher kennen und er wird zu einem Sympathietrager sodass sich das anfangliche Bild von ihm revidiert Entgegen dem Filmtitel stirbt Candy der ja in gewisser Weise fur Blimp steht nicht Vielmehr muss er aber seine alten blimp artigen Tugenden von Ehre und Fairness im Laufe des Zweiten Weltkrieges begraben um seinem Land weiter nutzlich zu sein Crew und Besetzung Bearbeiten Michael Powell war geburtiger Brite und wuchs in Kent auf Emeric Pressburger war dagegen ein ungarischer Jude In den fruhen 1930er Jahren war Pressburger bei der UFA in Berlin beschaftigt bis er mit der nationalsozialistischen Machtergreifung uber einen Aufenthalt in Paris im Jahr 1936 nach England fluchtete 2 Er fand erst nach Kriegsende heraus dass seine Mutter und viele Verwandte in Auschwitz gestorben waren Pressburgers Enkel Kevin Macdonald schrieb 2015 dass sein Grossvater sich spater Vorwurfe gemacht habe nicht seine Mutter mit nach Grossbritannien geholt zu haben Im hohen Alter wurde er mit einsetzender Senilitat von dem Gedanken geplagt die Nazis wurden ihn noch immer verfolgen Trotzdem hatte Pressburger eine Zuneigung zur deutschen Kultur was insbesondere in seinen Drehbuchern fur britische Propagandafilme wie Colonel Blimp deutlich wird die trotz ihrer Intention nicht Deutsche mit Nazis gleichsetzen und meist nuancierte Charakterisierungen wie auch bei der Figur des Theo bieten wurden 3 Neben Powell und Pressburger war auch der Rest der Besetzung und Filmcrew von Colonel Blimp international Ein deutsch judischer Komponist Allan Gray ein tschechischer Kostumdesigner Joseph Bato ein deutscher Szenenbildner Alfred Junge ein franzosischer Kameramann Georges Perinal und Hauptdarsteller aus Schottland Deborah Kerr Wales Roger Livesey und Osterreich Adolf Wohlbruck Oft argumentierten Powell und Pressburger aber auch Kritiker das durch diese internationale Perspektive ihre Filme interessanter werden wurden 4 Beispielsweise war Adolf Wohlbruck im englischen Exil war sein Kunstlername Anton Walbrook der den Theodor spielt ein erfolgreicher Star bei der Ufa gewesen Da er den Nationalsozialismus verabscheute nach deren Vorstellungen Halbjude und uberdies homosexuell war wanderte er Mitte der 1930er Jahre nach England aus und wurde in der britischen Filmindustrie neben Conrad Veidt der einzige emigrierte Schauspieler mit Starruhm 5 Wohlbruck hatte bereits 1941 im Powell amp Pressburger Film 49th Parallel den Anfuhrer einer Gruppe Deutschkanadier gespielt der mit einer eloquenten Rede den Nationalsozialismus ablehnt 6 Bereits mit 49th Parallel hatten Powell und Pressburger Kontroversen erzeugt da sie die Hauptfigur eines deutschen U Boot Offiziers als auf gefahrliche Weise intelligent angelegt hatten 7 Kontroverse mit Churchill Bearbeiten Auch Life and Death of Colonel Blimp brachte dem Filmemacher Duo Arger ein Das britische Informationsministerium war der Meinung dass der Film keine uberzeugende Propaganda sei und die Uberkomplikation von Ideen gefahrlich sei 8 Das Kriegsburo fand dass die Deutschen im Film nicht fies genug wirkten 9 Schon im fruhen Stadium der Arbeit an dem Film beschaftigte sich auch Winston Churchill trotz seiner Aufgaben als Premierminister nicht wenig mit dem Film den er moglichst verhindern wollte In einem Memorandum an seine Mitarbeiter schrieb er schlagen sie mir die notwendigen Massnahmen vor um diese dummkopfige Produktion aufzuhalten bevor sie weiter geht Ich bin nicht bereit Propaganda zu erlauben die schadlich fur die Moral der Armee ist und ich bin sicher das Kabinett wird alle notwendigen Massnahmen treffen Wer sind die Leute dahinter Pray propose to me the measures necessary to stop this foolish production before it gets any further I am not prepared to allow propaganda detrimental to the morale of the Army and I am sure the Cabinet will take all necessary action Who are the people behind it 10 Als das Informationsministerium ihm schrieb dass es nicht die notige Autoritat habe den Film aufzuhalten schrieb Churchill in einem Memorandum dass er jede Spezialgenehmigung die sie vielleicht brauchen genehmigen wurde 11 Es wurde unter anderem von Ian Christie auch spekuliert dass Churchills Ablehnung des Films dadurch intensiviert wurde dass er sich in der Figur des Clive Candy parodiert sah In seinem Buch The Life and Death of Colonel Blimp von 1994 vermutet der britische Filmhistoriker Christie dass Churchill die Figur des Wynne Candy als Parodie auf sich gesehen hat und fuhrt einige Ahnlichkeiten zwischen Churchill und der fiktiven Figur des Wynne Candy an Beide stammten aus derselben Generation und dienten im Burenkrieg sowie im Ersten Weltkrieg 12 David Chapman lasst Christies These zwar stehen merkt aber auch an dass Churchill im Gegensatz zu der Figur des Wynne Candy die Gefahren des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges erkannt habe er also nicht unbedingt eine Blimp ische Figur gewesen sei 13 Ein anderer Grund konnte gewesen sein dass vom Film eine gewisse Wehmut gegenuber alten Zeiten und Traditionen ausging wie sie vom konservativen Wynne Candy verkorpert werden Zwar will sich auch dieser am Ende des Filmes verandern und dem deutschen Feind mit harteren Methoden die Stirn bieten doch entstehe beim Zuschauer zugleich das Gefuhl dass man fur den Kriegsgewinn auch positive Dinge hinter sich lassen musse Olaf Moller schreibt Und davor hatte Churchill Angst Vor der Darstellung der Gewaltigkeit dieses Verlustes England wurde ein anderes sein und kein Besseres 14 Damit ahnelte Leben und Sterben des Colonel Blimp in gewisser Weise der geplanten Rundfunkansprache von Wynne Candy im Film welche verhindert wird da er in dieser auf die alten Regeln des Fairplay mit dem Feind pochen will Der Film wurde nach Sichtungen des Kriegs und Informationsministeriums letztlich freigegeben Informationsminister Brendan Bracken furchtete namlich bei einem Verbot eine Kontroverse uber die Kunstfreiheit britischer Filmemacher und damit verbundener Vorwurfe man rucke in die Nahe der streng kontrollierten Propaganda Deutschlands 15 Ein paar Steine wurden dem Film aber in den Weg gelegt So war Powell und Pressburgers Wunschkandidat fur die Rolle des Clive eigentlich Grossbritanniens beruhmtester Schauspieler Laurence Olivier der gerade bei der Navy diente und mit dem Powell bereits zuvor zwei Filme gedreht hatte Olivier wurde die Freigabe fur den Film verweigert sodass Powell in der Besetzung auf den weniger bekannten Roger Livesey ausweichen musste 16 Ein Star vom Kaliber eines Olivier sollte nicht an einem Film der als so kritisch empfunden wurde mitwirken Fur Livesey der sonst zumeist als Nebendarsteller in Erscheinung trat bedeutete dies den Hohepunkt seiner Filmkarriere Nach der Premiere im Juni 1943 gab es ausserdem ein bis Jahresende anhaltendes Verbot den Film ins Ausland zu exportieren was dann auch die im Ausland kampfenden britischen Soldaten betraf 17 Der grosse Erfolg in England zwang Churchill aber zur Aufhebung des Verbots im Jahre 1945 konnte der Film endlich auch in den Vereinigten Staaten im Kino erscheinen 18 1983 sowie 2011 wurde der Technicolor Film jeweils in voller Lange restauriert nachdem es in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg lange gangige Praxis war den Film fur Kinoauffuhrungen oder Fernsehausstrahlungen zu kurzen Synchronisation BearbeitenDie deutsche Synchronisation entstand im Jahre 1980 fur eine Fernsehausstrahlung im ZDF Obwohl durchaus bekannte Synchronsprecher an ihr beteiligt waren ist die deutsche Synchronfassung sehr unvollstandig 19 Wahrend die Originalfassung eine Lange von 163 Minuten hat wurde die deutsche Fassung auf 93 Minuten gekurzt 20 Rolle Schauspieler Dt SynchronstimmeMajor General Clive Wynne Candy Roger Livesey Hartmut ReckTheodor Kretschmar Schuldorff Adolf Wohlbruck Christian RodeEdith Hunter Barbara Wynne Angela Johnny Cannon Deborah Kerr Gisela FritschLtd Spud Wilson James McKechnie Ulrich GressiekerMurdoch John Laurie Dieter RanspachColonel Betteridge Vorgesetzter Roland Culver Jurgen Thormann Hoppy Hopwell David Hutcheson Heinz PalmKaunitz deutscher Propagandist David Ward Arne ElsholtzErzurnter Deutscher Jan van Loewen Manfred Grote Babyface Fitzroy Frith Banbury Wolfgang ZifferBotschafts Sekretar Robert Harris Lothar BlumhagenColonel Goodhead britischer Militarattache Eric Maturin Joachim NottkeOberleutnant von Ritter Albert Lieven Ivar CombrinckOberleutnant von Reumann Carl Jaffe Norbert GescherOberleutnant von Schonborn Valentine Dyall Friedrich G BeckhausKrankenschwester Erna Jane Millican Christel MerianFrau von Kalteneck Ursula Jeans Bettina SchonTante Margaret Muriel Aked Lia EibenschutzOberschwester vom Roten Kreuz Marjorie Gresley Ursula KriegFranzosische Nonne Yvonne Andre Cornelia MeinhardtBischof Felix Aylmer Friedrich G BeckhausMajor Davies Internierungslager Leiter Harry Welchman Hermann EbelingImmigrations Offizier A E Matthews Michael ChevalierBBC Programmvertreter Edward Cooper Klaus MiedelAuszeichnungen BearbeitenThe Life and Death of Colonel Blimp wurde vom US amerikanischen National Board of Review unter die Top Ten Filme des Jahres 1945 gewahlt in den USA war der Film erst 1945 erschienen Des Weiteren war der Film beim New York Film Critics Circle in den Kategorien Bester Film und Beste Hauptdarstellerin Deborah Kerr nominiert 21 Das British Film Institute wahlte Colonel Blimp im Jahre 1999 auf Platz 45 der 100 besten britischen Filme des 20 Jahrhunderts Eine Umfrage der britischen Filmzeitschrift Sight amp Sound unter internationalen Filmkritikern wahlte das Werk 2012 auf Platz 93 der besten Filme aller Zeiten 22 Rezeption BearbeitenIn Grossbritannien war der Film auch in der Presse umstritten Von links wie vom New Statesman gab es Kritik dass der Film keine satirische Scharfe habe und David Lows Figur in dem Technicolor Zucker als sentimentaler alter Dummkopf unerkennbar sei 23 Der konservative Daily Mail war anderer Meinung und fand eher der Film ginge in seiner Satire zu weit Britische Offiziere als blod selbstgefallig selbstzufrieden und albern darzustellen mag legitime Komik in Friedenszeiten sein aber es ist desastros schlechte Propaganda in Kriegszeiten 24 Die harteste Kritik kam vom rechten Soziologen Ehepaar E W und M M Robson das den Film als schandlichste Produktion eines britischen Filmstudios bezeichnete Der Film sei der erste Schritt in Richtung eines Dritten Weltkriegs da er die von Natur aus aggressiven Deutschen sympathisch darstelle 25 Die Robsons kontrastierten die Hauptfiguren miteinander und erklarten dass wenn ein Charakter Sugar Candy genannt wird und der andere Theo Kretschmar Schuldorff deren Beziehung schon von vornherein klar sei Clive sei als grosser fetter Lollipop das Klischeebild eines walross schnauzbartigen Englanders wahrend Theo als nobler gutaussehender ehrwurdiger fahiger und weiser Deutscher gezeigt werde 26 Trotz der Kritik wurde der Film zu einem Publikumserfolg wohl auch dank seines Humors und Werbungen wie see the banned film die bewusst auf die Kontroverse anspielten 27 Bosley Crowther schrieb fur die New York Times am 30 Marz 1945 Leben und Sterben des Colonel Blimp sei ein so unverwechselbar ein britisches Produkt wie Yorkshire Pudding und sei ebenso wie letzteres ein kostlicher ganz einzigartiger Genuss Roger Livesey sei eine ideale Besetzung fur die Titelrolle Adolf Wohlbruck biete eine absolut gewinnende Darstellung und Deborah Kerr stelle sich als schone und talentierte Schauspielerin heraus Der Film wurde manchmal was bei zweieinhalb Stunden kein Wunder sei ein paar Langen aufweisen doch wurden zahlreiche von Powell und Pressburgers distinguierten Individualszenen dem Zuschauer lange in guter Erinnerung bleiben 28 Der US Filmkritiker Roger Ebert nahm Leben und Sterben des Colonel Blimp im Jahre 2002 in seine Liste der besten Filme auf Eines der vielen Wunder des Filmes sei wie er die aufgeblasene Karikatur eines Colonels in eine der liebenswertesten aller Filmfiguren verwandele Es sei ein ungewohnt zivilisierter Film uber Krieg und Soldaten und noch ungewohnlicher ein Film der das Alte gegen das Junge verteidigt Selten zeige ein Film einen solch nuancierten Blick uber die ganze Lebensspanne eines Manneslebens Es wird gesagt dass das Kind der Vater des Mannes ist Colonel Blimp macht Poesie daraus was die Alten wissen aber die Jungen sich nicht vorstellen konnen Der Mann enthalt sowohl den Vater als auch das Kind 29 In Deutschland war Leben und Sterben des Colonel Blimp erstmals offiziell am 2 Dezember 1980 im ZDF in der gekurzten deutschen Synchronfassung zu sehen 30 In Deutschland scheint die Aufmerksamkeit fur den Film in den 2010er Jahren aber zugenommen zu haben wie beispielsweise die Prasentation auf der Berlinale 2012 31 und die Veroffentlichungen auf Blu Ray und DVD bei Koch Media zeigen Der Film dienst besprach den Film 2013 anlasslich der neuen DVD Veroffentlichung positiv er sei ein gross angelegter zutiefst humanistischer filmischer Roman der vor allem durch eine Uberfulle an erzahlerischen Finessen begeistere 32 Weblinks BearbeitenLeben und Sterben des Colonel Blimp in der Internet Movie Database englisch Artikel zum Film auf Screenonline englisch Einzelnachweise Bearbeiten Michael Powells Kommentar auf der Criterion Collection DVD Weniger Kay Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 6 Berlin 2001 S 333 Pressburger Emeric The Glass Perls London 2015 Vorwort von Kevin Macdonald abgerufen unter Google Books Stand 22 Juli 2019 Patterson John Why the most English of movies often benefit from an outsider s perspective Stand 22 Juli 2019 Weniger Kay Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 8 Berlin 2001 S 442 Webster Wendy Mixing It Diversity in World War Two Britain Oxford 2018 Stand 22 Juli 2019 Murphy Robert Good and Bad Germans in Manuel Braganca Peter Tame Hg The Long Aftermath Cultural Legacies of Europe at War 1936 2016 S 100 Puckett Kent The Life and Death and Death of Colonel Blimp Critical Inquiry Jahrgang 35 Nr 1 2008 pp 90 114 S 92 93 Christie Ian Arrows of Desire The Films of Michael Powell and Emeric Pressburger London 1994 S 46 Chapman James The British at War Cinema State and Propaganda 1939 1945 London 2000 S 84 Chapman David The Life and Death of Colonel Blimp 1943 Reconsidered in Historical Journal Of Film Radio and Television Radio and Television Marz 1995 S 19 54 Abgerufen unter http www powell pressburger org Reviews 43 Blimp Blimp02 html Stand 23 Juli 2019 Ian Christie Michael Powell und Emeric Pressburger 1994 The Life and Death of Colonel Blimp Faber amp Faber ISBN 0 571 14355 5 Chapman David The Life and Death of Colonel Blimp 1943 Reconsidered in Historical Journal Of Film Radio and Television Radio and Television Marz 1995 S 19 54 Abgerufen unter http www powell pressburger org Reviews 43 Blimp Blimp02 html Stand 23 Juli 2019 DVD Booklet Chapman James The British at War Cinema State and Propaganda 1939 1945 London 2000 S 84 85 Edwards Paul M World War I on Film English Language Releases through 2014 McFarland 2016 Abgerufen bei Google Books Stand 23 Juli 2019 Kino Die grosse Welt der Filme und der Stars Bassermann 1995 Molly Haskell The Life and Death and Life of Colonel Blimp bei Criterion Collection Leben und Sterben des Colonel Blimp In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 3 Februar 2021 Leben und Sterben des Colonel Blimp In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 24 April 2021 Auszeichnungen von Leben und Sterben des Colonel Blimp bei IMDb Umfrage beim BFI Chapman David The Life and Death of Colonel Blimp 1943 Reconsidered in Historical Journal Of Film Radio and Television Radio and Television Marz 1995 S 19 54 Abgerufen unter http www powell pressburger org Reviews 43 Blimp Blimp02 html Stand 23 Juli 2019 Chapman David The Life and Death of Colonel Blimp 1943 Reconsidered in Historical Journal Of Film Radio and Television Radio and Television Marz 1995 S 19 54 Abgerufen unter http www powell pressburger org Reviews 43 Blimp Blimp02 html Stand 23 Juli 2019 ubersetzt aus To depict British officers as stupid complacent self satisfied and ridiculous may be legitimate comedy in peace times but it is disastrously bad propaganda in times of war Chapman David The Life and Death of Colonel Blimp 1943 Reconsidered in Historical Journal Of Film Radio and Television Radio and Television Marz 1995 S 19 54 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