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Le duc d Albe spaterer italienischer Titel Il duca d Alba ist eine Oper in vier Akten von Gaetano Donizetti Das Libretto verfassten Eugene Scribe und Charles Duveyrier Da Donizetti die Arbeit an der Oper nach der Halfte einstellte wurde sie erst 34 Jahre nach Donizettis Tod von seinem ehemaligen Schuler Matteo Salvi fertiggestellt Die erste Auffuhrung in italienischer Sprache fand am 22 Marz 1882 am Teatro Valle in Rom statt In der franzosischen Originalsprache wurde Le duc d Albe erstmals im Mai 2012 in Antwerpen aufgefuhrt WerkdatenTitel Il duca d AlbaOriginaltitel Le duc d AlbeFrontispiz des Librettos Mailand 1882Form Oper in vier AktenOriginalsprache FranzosischMusik Gaetano Donizetti Matteo SalviLibretto Eugene Scribe Charles Duveyrier Angelo Zanardini italienische Fassung Urauffuhrung 22 Marz 1882 posthum Ort der Urauffuhrung Rom Teatro ValleSpieldauer ca 2 Stunden italienische Fassung Ort und Zeit der Handlung Brussel und Antwerpen 1573PersonenItalienische Fassung von 1882 1 Il duca d Alba Gouverneur der Niederlande im Namen Philips II Bariton Sandoval Kapitan der spanischen Truppen Bariton Carlos ein anderer Offizier Tenor Marcello di Bruges junger Flame Tenor Daniele Brauer Bass Amelia de Egmont Tochter Egmonts Sopran Soldaten Spanier Flamen Chor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 1 4 Vierter Akt 2 Orchester 3 Werkgeschichte 3 1 Fassung Salvi 3 1 1 Posthume Urauffuhrung 3 2 Fassung Schippers 3 3 Fassung Battistelli 3 4 Fassung Donizetti 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Handlung spielt sich 1573 in Flandern ab zur Zeit des niederlandischen Aufstandes gegen die Spanier als unter Herzog Alba rund 18 000 Menschen hingerichtet wurden Die Handlung und ihre Aufteilung in Akte kann sich je nach der gespielten Version unterscheiden Erster Akt Bearbeiten nbsp Der Herzog von Alba auf einem Gemalde von Tizian Der Herzog von Alba wurde nach Flandern geschickt um den Aufstand gegen die spanische Herrschaft zu unterdrucken Der flamische Held Egmont Amelias Vater wird vom Herzog zum Tode verurteilt Amelia beschliesst sich zu rachen den Herzog zu toten und schliesst sich dem flamischen Widerstand an Der Herzog stellt fest dass Amelias Liebhaber Marcello sein lange verloren geglaubter Sohn der Kopf der Rebellen ist Seine verstorbene Frau hatte ihn heimlich seinem Widersacher Egmont zur Erziehung anvertraut Der Graf ladt ihn ein sich den spanischen Truppen anzuschliessen was Marcello ablehnt Sein Vater warnt ihn vor dem Umgang mit Amelia und den Aufstandischen Zweiter Akt Bearbeiten Die Freiheitskampfer treffen sich in Danieles Bierstube Amelia hat ein schlechtes Gewissen weil sie sich trotz ihres Vaters Tod zu Marcello hingezogen fuhlt Marcello bekennt ihr seine Gefuhle und schwort den Tod ihres Vaters rachen zu wollen Spanische Soldaten unter Sandovals Fuhrung betreten das Lokal und nehmen alle fest mit Ausnahme von Marcel was bei seinen Freunden Misstrauen erweckt Dritter Akt Bearbeiten Der Herzog sehnt sich nach der Liebe seines Sohnes Er gesteht Marcello dass er sein Vater sei wird aber von ihm zuruckgestossen Vor dem Regierungspalast sollen die Aufstandischen hingerichtet werden unter ihnen auch Amelia Der Herzog verspricht Marcello ihre Begnadigung falls er ihn mit Vater anspreche Marcello geht auf die Bedingung ein und die Rebellen werden begnadigt Vierter Akt Bearbeiten Marcello gesteht Amelia dass er der Sohn des Herzogs ist Sie bittet ihn den Herzog als Beweis seiner Liebe zu toten Hin und hergerissen zwischen seinem Vater und der Frau die er liebt zogert Marcello Spater vor der Abreise des Herzogs zuruck nach Portugal versucht Amelia im Hafen von Antwerpen als Mann verkleidet den Herzog zu erdolchen Marcello wirft sich auf seinen Vater um ihn zu beschutzen und wird ungewollt von Amelia getotet Orchester BearbeitenDie Orchesterbesetzung der italienischen Fassung von 1882 enthalt die folgenden Instrumente 1 Holzblaser Piccoloflote zwei Floten zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte Blechblaser vier Horner zwei Trompeten zwei Posaunen Ophikleide Cimbasso Pauken grosse Trommel Streicher Buhnenmusik auf der Szene Trommeln Buhnenmusik hinter der Szene TrompetenWerkgeschichte BearbeitenDie Oper Le duc d Albe stammt aus der Zeit um 1839 in der Donizetti mit Roberto Devereux La favorite und Les Martyrs in Paris Fuss zu fassen versuchte Mit der Komposition begann Donizetti 1838 der Vertrag mit der Pariser Oper wurde am 16 August 1838 unterzeichnet In den folgenden achtzehn Monaten arbeitete Donizetti mit Unterbrechungen an der Oper da gleichzeitig mit der Inszenierung von anderen Opern fur die Pariser Buhne beschaftigt war Donizetti hatte die weibliche Hauptrolle fur Julie Dorus Gras komponiert einen lyrischen Koloratursopran Da die Matresse des neuen Direktors Leon Pillet die dramatische Mezzosopranistin Rosine Stoltz nicht zuliess dass die neue Oper von ihrer Konkurrentin gesungen wurde stellte Donizetti die Arbeit ein und wandte sich La favorite zu Das unvollendete Werk geriet in Vergessenheit 1848 nach Donizettis Tod unternahm die Pariser Oper einen Versuch das Werk vollenden zu lassen gab die Bemuhungen allerdings auf entmutigt durch den Zustand des Manuskripts 1855 wurde das Libretto umgeschrieben und fur Giuseppe Verdis Oper Les vepres siciliennes verwendet 1875 beauftragte Donizettis Geburtsstadt Bergamo die Komponisten Alessandro Nini Giovanni Bertuletti und Bernardino Zanetti die das Manuskript begutachten sollten Sie stellten fest dass der erste Akt fertig und der zweite Akt nahezu fertig geschrieben war vom dritten und vierten Akt jedoch nur Entwurfe existierten abgesehen von den zu Ende komponierten Gesangslinien Zudem sei die Tenorarie Ange du ciel entfernt und 1840 in La favorite unter dem Titel Ange si pur Spirto gentil wiederverwertet worden Auch andere Teile waren fur weitere Opern verwendet worden Das Manuskript wurde erneut beiseite gelegt Fassung Salvi Bearbeiten nbsp Matteo Salvi1881 boten die Erben Donizettis das Manuskript dem bedeutendsten Verlagshaus Italiens Ricordi an was dieses jedoch mit der Begrundung ablehnte eine Vollendung des Werkes durch eine fremde Hand schade dem Ruf des Komponisten Giovannina Lucca 1810 1894 die Witwe des konkurrenzierenden Verlegers Francesco Lucca aus Mailand kaufte das Manuskript und beauftragte die Mailander Musikhochschule Conservatorio Giuseppe Verdi das Manuskript durch die Komponisten Antonio Bazzini Cesare Dominicenti und Amilcare Ponchielli untersuchen zu lassen Diese kamen zum Schluss dass eine geubte und sichere Hand das Werk vollenden konne Signora Lucca hatte bereits Donizettis ehemaligen Schuler Matteo Salvi verpflichtet um die Partitur zu uberarbeiten und zu vollenden Assistiert wurde er dabei von Antonio Bazzini Dominicenti und Ponchielli Das Libretto von Eugene Scribe und Charles Duveyrier wurde von Angelo Zanardini ins Italienische ubertragen und an eine Oper von drei Akten angepasst Da die ursprunglichen Namen Henri und Helene mittlerweile durch Die sizilianische Vesper besetzt waren wurden sie durch Marcello und Amelia ersetzt Die fehlende Arie Spirto gentil ersetzte er durch die Eigenkomposition Angelo casto e bel Von den originalen Teilen wurde kaum einer vollstandig ubernommen man wollte vermeiden nach 40 Jahren altmodisch zu wirken Orchestrierung und Tempi wurden in der vervollstandigten Partitur weiterentwickelt die Klangfarbe wurde an die Zeit angepasst und aktualisiert was Salvi spater vorgeworfen wurde Posthume Urauffuhrung Bearbeiten Die Urauffuhrung fand am 12 Marz 1882 im Teatro Apollo in Rom unter der musikalischen Leitung von Marino Mancinelli statt Es sangen Leone Giraldoni in der Titelrolle Abigaille Bruschi Chiatti als Amelia de Egmont und Julian Gayarre als Marcello sowie Hjalmar Frey Sandoval Giovanni Paroli Carlo Alessandro Silvestri Daniele und Romeo Sartori taverniere 2 Die Vorstellung war bei doppeltem Eintrittspreis ausverkauft und in der Mittelloge sass Konigin Margarethe von Italien Das Publikum war begeistert und die Oper wurde in Neapel Bergamo Turin Barcelona und Malta aufgefuhrt Doch dann verschwand das Werk schnell wieder von den Spielplanen Ironie des Schicksals Nur eine einzige Melodie setzte sich durch die von vielen Tenoren gesungen wurde Angelo casto e bel Sie wird praktisch immer Donizetti zugeschrieben stammt jedoch von Matteo Salvi 1951 soll der italienische Dirigent Fernando Previtali auf einem Flohmarkt in Rom die abgegriffene Partitur entdeckt haben die der Dirigent 1882 bei der Premiere verwendet hatte Am 12 Januar 1952 wurde der Duca d Alba von Previtali in Rom konzertant aufgefuhrt allerdings in einer stark gekurzten Version Danach gab es noch ein paar Auffuhrungen in der Fassung von Salvi dann verschwand die Oper wieder von den Spielplanen nbsp Buhnenbild der Premiere vom 12 Marz 1882 nbsp Leone Giraldoni sang die Titelrolle nbsp Julian Gayarre der erste MarcelloFassung Schippers Bearbeiten Am Festival dei Due Mondi am Teatro Nuovo in Spoleto brachte der amerikanische Dirigent Thomas Schippers am 11 Juni 1959 eine von ihm uberarbeitete Version zur Auffuhrung Schippers entfernte praktisch alle von Salvi hinzugefugten Partien um naher an Donizettis originale Version heranzukommen Die fehlenden Teile komponierte er neu in einem Stil der mehr an Donizetti erinnern sollte Auch setzte er anstelle von Salvis Arie Angelo casto et bel die beim Publikum besonders gut angekommen war Donizettis ursprungliches Spirto gentil wieder ein Regie fuhrte Luchino Visconti zum Teil wurden noch Kulissen aus der Urauffuhrung von 1882 verwendet die die Zeit unbeachtet in einem Depot uberdauert hatten Praktisch alle Auffuhrungen und Einspielungen des Duca d Alba spielen Schippers Version diejenige von Salvi wird nur selten gespielt Fassung Battistelli Bearbeiten Fur die eine franzosische Neuauffuhrung der Vlaamse Opera in Antwerpen 3 im Mai 2012 vollendete der italienische Komponisten Giorgio Battistelli in Zusammenarbeit mit dem britischen Musikwissenschaftler Roger Parker die Partitur mit modernen Einschuben und einem neuen Schluss 4 Battistelli ubernahm die vier Akte den ursprunglichen franzosischen Text und weitgehend die Orchestrierung von Salvi Rekonstruiert wurde die Eroffnung des 4 Aktes mit der Tenorarie Angelo casto e bel auf der Basis der Entwurfe Donizettis und seiner Orchestrierung in La favorite Fassung Donizetti Bearbeiten Im Februar 2016 veroffentlichte Opera Rara unter Mark Elder eine Neuaufnahme in franzosischer Sprache Aufgenommen wurden nur die von Donizetti komponierten ersten zwei Akte 5 Literatur BearbeitenRobert Steiner Isenmann Gaetano Donizetti Sein Leben und seine Opern Hallwag Bern 1982 ISBN 3 444 10272 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Le duc d Albe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Il duca d Alba Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Libretto italienisch Mailand 1881 Digitalisat des Munchener Digitalisierungszentrums Il duca d Alba Gaetano Donizetti im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Werkinformationen auf klassika info Werkinformationen auf esdf opera de Werkinformationen auf operalounge deEinzelnachweise Bearbeiten a b Norbert Miller Il duca d Alba In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 2 Werke Donizetti Henze Piper Munchen Zurich 1987 ISBN 3 492 02412 2 S 18 21 22 Marz 1882 Donizetti In L Almanacco di Gherardo Casaglia abgerufen am 3 August 2019 Werkinformationen auf operalounge de abgerufen am 24 Juli 2019 Werkinformationen auf esdf opera de abgerufen am 24 Juli 2019 CD Informationen bei Opera Rara abgerufen am 24 Juli 2019 Normdaten Werk GND 300810539 lobid OGND AKS LCCN n84017032 VIAF 181053135 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Le duc d Albe amp oldid 223845046