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Laili ist eine Kalksteinhohle beim Ort Laleia Verwaltungsamt Laleia Gemeinde Manatuto nahe der Nordkuste Osttimors In der Hohle liessen sich Besiedlungsspuren nachweisen die zwischen 11 200 und bis zu 44 600 Jahre alt sind Erstbesiedlung vor zwischen 43 283 und 44 631 Jahren calBP und somit Stand 2017 die altesten bekanntesten Nachweise von Menschen in Wallacea sind und auf diese Weise einen Hinweis auf den Weg der ersten Siedler Sahuls Australien und Neuguinea geben Fur die Untersuchungen nutze man Zooarchaologie Steinartefakte bathymetrische und experimentelle Isotopenanalysen 1 Die zuvor altesten Funde stammten aus der Hohle von Jerimalai an der Ostspitze Timors und sind etwa 42 000 Jahre alt 2 Laleia Osttimor LaleiaDie Hohle Laili liegt nahe Laleia an der Nordkuste Timors Inhaltsverzeichnis 1 Lage der Hohle 2 Die Funde 3 Bewertung 4 Belege 4 1 Literatur 4 2 EinzelnachweiseLage der Hohle Bearbeiten nbsp Savanne und Kasuarinen am Fluss Laleia bei der gleichnamigen StadtDie Umgebung besteht aus Savannen mit Waldchen und Grasland der Flussebene im Tal des Flusses Laleia Die teilweise eingesturzte Hohle befindet sich etwa 4 3 Kilometer von der Nordkuste Timors entfernt in einem alleinstehenden Kalkfelsen auf einer Meereshohe von 86 m 3 Vor 44 600 Jahren zur Zeit der altesten Besiedlungsspuren lag der Meeresspiegel 63 m tiefer und die Kuste war 450 Meter weiter entfernt Zum Hohepunkt des letzten Hohepunkts der Eiszeit vor 18 000 Jahren lag der Meeresspiegel sogar 130 m tiefer und das Ufer war funf Kilometer entfernt 4 Die Funde BearbeitenDie Funde der Grabung von 2011 wurden in der Australian National University untersucht 5 Sie in Laili spiegeln die Anpassungen der Menschen an die Veranderungen der Umgebung im Laufe der Zeit wieder Sie nutzten den vor Ort reichlich vorhandenen Feuerstein zur Werkzeugherstellung um die Tierwelt in der vielfaltigen aber stabilen Umgebung des Pleistozans zu nutzen Wahrend die steinzeitlichen Bewohner anderer Fundorte auf den Inseln der Region anscheinend hauptsachlich vom Meer lebten finden sich in Laili Hinweise dass die dortigen Siedler auch Nahrungsquellen in Ufernahe und aus Gewassern mit Susswasser nutzten 1 3 Die entdeckten Steinartefakte unterscheiden sich teilweise in ihrer Form von bisher bekannten Fundstucken von Timor und dem nahe gelegenen Flores Andere ahneln Exemplaren von Jerimalai oder von Mata Menge auf Flores Neben einigen kleinen Fragmenten von Menschenknochen fand man auch die zwei Hundezahne die aus moderner Zeit stammten vier ausgestorbener Rattenarten vier ausgestorbenen Arten von Riesenratten mindestens einer Flughundart und sechs insektenfressender Fledermausarten Weitere Knochen stammen von sechs Vogelarten einer Krotenart und wenige von Eidechsen Schlangen Meeres und Frischwasserschildkroten In kleinen Mengen gab es Funde die von Susswasseraalen Anguillidae und Papageifischen Scaridae stammen 6 In den Schichten die der Zeit des Hohepunkts der letzten Eiszeit vor 18 000 Jahren zugeordnet werden nahm die Menge an Fischuberresten deutlich ab Zu den tierischen Uberresten gehorten auch Schalen von Muscheln und Krustentieren die aus dem Meer Mangrovensumpfen und Frischwasser stammten 7 Bewertung BearbeitenDie Forscher ordneten ihre Funde drei Phasen zu Die fruhe Besiedlung im Pleistozan zwischen 44 600 und 27 000 Jahre calBP die Phase des Hohepunkts der letzten Eiszeit zwischen 26 000 und 16 000 Jahre BP und der Ubergang vom Pleistozan in das Holozan vor 15 000 bis 3 000 Jahren 8 In der Zeit der fruhen Besiedlung lag die Hohle durch den gesunkenen Meeresspiegel und dem steilen Kustenverlauf deutlich weiter vom Meer entfernt Das Klima war kalter und trockener und man lag naher an der Bergwaldzone Die Uberreste der Fauna aus dieser Zeit stammt sowohl aus dem Meer Mangrovensumpfen und Flussen als auch aus Grasland und Waldern Die Vogel stammten dabei haufiger aus Gras und Buschland als aus Feuchtgebieten und Waldern wahrend die Fledertiere aus dem Wald kamen Da die Knochen der Ratten und Riesenratten im Verlauf der Zeit in der Menge gleich blieben scheint die menschliche Besiedlung damals noch keine Auswirkungen auf die Population der mauseartigen Nagetiere gehabt zu haben Bis auf die Timorratte sind alle hier entdeckten Nager heute auf Timor ausgestorben moglicherweise aufgrund des Ruckgangs des Waldes im spaten Holozan Allgemein war die Tierwelt aber wohl wie man schon in anderen Studien vermutete schon zur Zeit der ersten Ankunft des Menschen auf Timor relativ verarmt wenn man sie mit jener von Java den Aru Inseln oder Neuguinea vergleicht Wahrend auf Flores und Sulawesi das Aussterben von grosseren Saugetierarten auf die ersten menschlichen Siedler im Pleistozan zuruckgefuhrt wird scheinen die auf Timor fruher existierenden Grosstierarten wie das Mini Stegodon eine Riesenschildkrote und eine grosse dem Komodowaran ahnelnde Echse schon vor ihrem Eintreffen verschwunden zu sein 9 Diese stabilen Lebensumstande konnten die Erklarung dafur sein warum sich die Steinwerkzeuge in Laili im Laufe der Zeit technisch kaum veranderten Auch Nachbesserungen an bestehenden Werkzeugen wurden kaum durchgefuhrt Ahnliches kennt man auch von anderen neolithischen Funden in Wallacea Auffallig ist die verhaltnismassig grosse Menge an Steinartefakten vergleicht man Laili mit anderen Fundorten auf den Sundainseln Wallacea oder Sahul Grund konnte dafur sein dass hochwertiger Feuerstein vor Ort in grossen Mengen verfugbar war Die Zunahme von solchen Steinwerkzeugabfallen in Richtung Eiszeithohepunkt deutet auf eine starkere Besiedlung der Hohle in der Zeit hin 10 Die gefundenen Fischgraten sind verhaltnismassig wenig Papageienfische kommen in Kustenriffen vor die es wohl in dieser Zeit vor der Nordkuste gegeben haben muss Die Aale leben die meiste Zeit in Flussen Muscheln wurden wohl in Kustennahe am Ufer und in Susswasser gesammelt Mit Fallen des Meeresspiegel im Laufe der Zeit nahmen die Arten aus den Mangrovensumpfen und dem Susswasser im Verhaltnis deutlich zu Als zum Hohepunkt der Eiszeit vor 18 000 bis 21 000 Jahren auch das Wasser des Flusses zuruckging nahmen auch die Susswassermuscheln in ihrer Zahl ab Vor allem an Land lebende Krustentiere wurden gefangen seltener Meeresbewohner Insgesamt kann man feststellen dass wahrend in anderen bekannten Fundorten der Region nah der Kuste die tierische Nahrung vor allem aus Fisch Seeschildkroten und Schalentieren aus dem Meer bestand dies in Laili nicht der Fall war Der Speiseplan ahnelt mehr Inlandsfundorten wie Matja Kuru 2 10 km von der Kuste entfernt besiedelt vor 35 000 Jahren und Uai Bobo 2 100 km landeinwarts 16 000 Jahre alt 11 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hawkins Stuart amp O Connor Sue amp Maloney Tim amp Litster Mirani amp Kealy Shimona amp N Fenner Jack amp Aplin Ken amp Boulanger Clara amp Brockwell Sally amp Willan Richard amp Piotto Elena amp Louys Julien Oldest human occupation of Wallacea at Laili Cave Timor Leste shows broad spectrum foraging responses to late Pleistocene environments 2017 Quaternary Science Reviews 171 58 72 10 1016 j quascirev 2017 07 008 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hawkins et al S 58 Michelle C Langley Sue O Connor Elena Piotto 42 000 year old worked and pigment stained Nautilus shell from Jerimalai Timor Leste Evidence for an early coastal adaptation in ISEA a b Hawkins et al S 59 Hawkins et al S 63 Hawkins et al S 60 Hawkins et al S 65 Hawkins et al S 67 Hawkins et al S 68 Hawkins et al S 68 amp 69 Hawkins et al S 69 Hawkins et al S 70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laili amp oldid 235713471