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Lune ist die Bezeichnung fur eine Ortlichkeit am oder in der Nahe des linken Unterlaufs der Elbe der fast ausschliesslich im Zusammenhang mit dem Sachsenfeldzug Karls des Grossen im Jahr 795 genannt wird Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Hliuni 3 Witzan 4 Die Awaren 5 Heimo 6 Quellen 7 Literatur 8 AnmerkungenHintergrund BearbeitenVon 794 bis 799 unternahm Karl der Grosse jahrlich Feldzuge im Gebiet der Sachsen um seine Eroberungen dort zu konsolidieren 1 vgl Sachsenkriege Karl der Grosse So auch 795 allerdings blieb er in diesem Jahr bis Juli in Aachen und hielt danach eine Reichsversammlung placitum in Kostheim bei Mainz ab Von dort brach er im Herbst nach Sachsen auf 2 3 Nachdem Karl das Land zum grossen Teil verwustet hatte 4 kehrte er unter Mitnahme einer grossen Zahl Geiseln 5 nach Aachen zuruck um dort das Weihnachtsfest 795 zu begehen 6 Hliuni BearbeitenAuf seinem Feldzug lagerte Karl an einem Ort Hliuni um dort die Ankunft der mit ihm verbundeten Slaven zu erwarten die er zur Hilfe herbeigerufen hatte 7 Hliuni wird ublicherweise mit Lune ubersetzt und dies wiederum auf einen der drei Kerne Luneburgs bezogen zumeist auf die spatere ab 951 als Sitz der Billunger belegte Burg auf dem Kalkberg Allerdings entspricht der elbgermanische Name Hliuni dabei dem langobardischen Wort fur Zufluchtsort so dass es sich auch um einen Gattungsbegriff statt einer konkreten Ortsbezeichnung handeln kann Hinzu kommt dass nur die Annales regni Francorum von dem Ort Hiluni berichten Nach den Annales regni Francorum soll Karl bis an die Elbe gelangt sein an einen Ort der Hliuni genannt werde 8 Die Annales Laureshamenses die Annales Einhardi und das Chronicon Moissiacense nennen hingegen das einige Kilometer nordlich von Luneburg liegende Bardowick bzw eine Burg daselbst als Lagerort 9 die Annales Petaviani allgemeiner den Bardengau 10 Karls Aufenthalt in Lune hat zudem zur Ausbildung der Sage gefuhrt es sei ein von Casar der Luna geweihtes Standbild zerstort worden 11 Witzan BearbeitenDie Slawen die Karl erwartete 12 waren die jenseits der Elbe siedelnden Abodriten unter ihrem Anfuhrer Witzan Allerdings wartete Karl vergebens denn Witzan war beim Uberqueren der Elbe von aufstandischen Sachsen getotet worden 13 Die Annales Laurissenses maiores schreiben dass Witzan in Hliuni selbst getotet worden sei 14 Die Awaren BearbeitenIm Feldlager empfing Karl Abgesandte des Anfuhrers der Awaren 15 die dessen Unterwerfung und Bekehrung zum Christentum sowie sein personliches Erscheinen anboten 16 Heimo BearbeitenIn der Literatur wird berichtet Graf Heimo oder Heimrich sei am 5 Mai 795 bei Lune an der Elbe im Kampf gefallen 17 Diese zweite Erwahnung Lunes im gleichen Jahr ist zweifelhaft Sie ist nicht durch Quellen belegt Sie musste uberdies zeitlich vor dem Feldzug Karls und wohl auch der Ermordung Witzans liegen Heimo war im Jahr 764 Mitstifter des Klosters Lorsch ist 772 und 782 als Graf im Oberrheingau sowie 778 als Graf im Lahngau bezeugt und trat 784 als Laienabt von Mosbach auf er war der Sohn des Grafen Cancor aus dem Haus der Robertiner und ist der Stammvater der frankischen Babenberger oder auch Popponen Quellen BearbeitenMGH Scriptores in folio Band I Georg Heinrich Pertz Hg Annales et chronica aevi Carolini Hannover 1826 darin Annales Petaviani Pars secunda S 18 Annales Laureshamenses Pars altera S 38 Einhardi Annales S 181 Annales mosellani hg von Johann Martin Lappenberg in Georg Heinrich Pertz Hg MGH Scriptores in folio Band XVI Hannover 1869 S 498 Annales regni Francorum in Friedrich Kurze Hg MGH Scriptores rerum Germanicum in usum scholarum separatim editi Band 6 S 96 online bei wikisourceLiteratur BearbeitenRudolf Schieffer Die Karolinger 1992 S 88Anmerkungen Bearbeiten Schieffer Aus den Annales mosellani stammen die Informationen zu Juli und Herbst in eadem continue usque ad mensem Iulium quietus resedit Postea vero autumni tempore iterum in Saxonis profectus ohne Erwahnung von Kostheim Annales regni Francorum In quo etiam rex venit ad locum qui dicitur Cuffinstang in suburbium Mogontiacensis urbis et tenuit ibi placitum suum Audiens vero quod Saxones more solito promissionem suum quam de habenda christinitate et fide regis tenenda fecerant irritam fecissent cum exercitu in Saxoniam ingressus est ohne Erwahnung der Jahreszeit Schieffer berichtet zudem von einer erneuten Machtdemonstration im Paderborner Raum 795 Einhardi Annales Terra igitur magna ex parte vastata Annales mosellani non modicam quantitatem nobilium atque ignobilium gentis illius secum adduxit Annales regni Francorum 795 in Gallias rediit et in palatio qui vocatur Aquis natalem Domini celebravit Annales regni Francorum ad locum qui dicitur Hliuni cum exercitu in Saxoniam ingressus est et usque ad fluvium Albim pervenit ad locum qui dicitur Hliuni Domnus rex tamen resedens apud Bardunwih bzw Cumque in pago Bardengoi pervenisset et iuxta locum qui Bardenwih vocatur positis castris und wieder apud Bardunwih Bardinc pago Wilhelm Friedrich Volger Urkundenbuch des Stadt Luneburg Urkundenbuch des historischen Vereins fur Niedersachsen 3 Bande 1872 1877 Annales mosellani qui ad eius auxilium venerat Einhardi Annales Witzinum regem Abodritorum cum Albim traieceret in dispositas a Saxonibus insidias in ipso flumine incidisse et ab eis esse interfectum et usque ad fluvium Albim pervenit ad locum qui dicitur Hliuni in quo tunc Witzin Abodritorum rex a Saxonibus occisus est Annales Laurissenses ibi etiam venerunt missi Tudun ein Titel kein Name qui in gente et regno Avarorum magnam potestatem habebat Annales Laurissenses qui dixerunt quod idem Tudun cum terra et populo sue se regi dedere vellet et eius ordinatione christianam fidem suscipere vellet siehe Schwennicke sowie bei medieval lands ein Beleg fur diese Angabe wurde nicht gefunden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lune Sachsenkriege amp oldid 225951018