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Lossen ist eine moderne Wustung die sich sudlich von Delitzsch befand und im Jahr 1985 dem Braunkohleabbau durch den Tagebau Breitenfeld zum Opfer fiel Heute liegt die Flur im Schladitzer See und gehort zur Stadt Schkeuditz im sachsischen Landkreis Nordsachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Lossen heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Schladitzer SeeLossen lag in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Delitzsch im Norden und Leipzig im Suden Die Flur des ehemaligen Orts Lossen befand sich ursprunglich am naturlichen Lauf des Lobers ostlich von Wolteritz Heute befindet sie sich im Nordteil des Schladitzer Sees Geschichte BearbeitenDas Sackgassendorf Lossen am Lober wurde Ende des 12 Jahrhunderts als Wlozne erstmals urkundlich erwahnt Dieses Wort ist vom altsorbischen Vlozno abgeleitet was Feuchtigkeit bedeutet Lossen gehorte wie der Nachbarort Wolteritz bis 1815 zum kursachsischen bzw ab 1806 koniglich sachsischen Amt Delitzsch 1 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preussen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt zu dem er bis 1952 gehorte 2 1875 hatte Lossen 140 Einwohner Durch die 1859 erfolgte Eroffnung der zwei Kilometer ostlich verlaufenden Eisenbahnlinie Leipzig Delitzsch Bitterfeld hatte Lossen indirekten Bahnanschluss Erst mit der Erweiterung der Delitzscher Kleinbahn erhielt Lossen im Jahr 1929 einen direkten Halt in Ortsnahe Der Haltepunkt wurde spater in Wolteritz umbenannt und bestand bis zur Stilllegung des Teilabschnitts im Jahr 1970 Am 20 Juli 1950 wurde Lossen in den nordwestlich gelegenen Nachbarort Wolteritz eingemeindet 3 4 Im Zuge der Kreisreform in der DDR von 1952 wurde Wolteritz mit seinem Ortsteil Lossen dem neu zugeschnittenen Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt Der Aufschluss des Tagebaus Breitenfeld begann 1981 82 wodurch die Zukunft des Orts ungewiss wurde Lossen drohte damit das gleiche Schicksal wie Wolteritz das im Abbaugebiet des 1975 76 eroffneten Tagebaus Delitzsch Sudwest lag 1985 erreichte der Tagebau Breitenfeld aus sudwestlicher Richtung kommend das Ortsgebiet von Lossen Das Dorf wurde im gleichen Jahr umgesiedelt und devastiert die Abbaggerung erfolgte im Jahr 1988 5 Das gleiche Schicksal traf die zwischen Lossen und Schladitz liegende 800 Jahre alte Kirche in der Wustung Buschnau 6 Lossen heute Bearbeiten Dem Nachbarort Wolteritz blieb die Umsiedlung und Abbaggerung aufgrund der Deutschen Wiedervereinigung 1989 90 und der dadurch einsetzenden schlagartigen Verringerung des Braunkohlebedarfs erspart Durch die vorzeitige rasche Stilllegung der Tagebaue Breitenfeld 1991 und Delitzsch Sudwest 1993 wurde die geplante Ortsverlegung und Devastierung von Wolteritz nicht mehr durchgefuhrt 7 Die Flur von Lossen gehorte seit dem Zusammenschluss von Wolteritz mit Freiroda und Radefeld ab dem 1 Marz 1994 zur neuen Gemeinde Radefeld im Landkreis Delitzsch Durch die Eingemeindung von Radefeld in die Stadt Schkeuditz gehorte die Flur Lossens seit dem 1 Januar 1999 zu Schkeuditz 1998 begann die Flutung der beiden Tagebaurestlocher um Wolteritz wodurch sich die alte Ortslage Lossens nun im Norden des Schladitzer Sees befindet Literatur BearbeitenAngelika Hofmann Geschichte lebendig halten Erlesenes Erfahrenes Erlebtes Versuch einer Chronik von Wolteritz und Lossen Edition digital Pinnow 2020 ISBN 978 3 96521 175 9 Karl Schneider Die Glocken von Werbelin und Buschenau Verlorene und zu bewahrende Kirchen zwischen Leipzig und Delitzsch Pro Leipzig Leipzig 2010 ISBN 978 3 936508 53 6 128 Seiten mit Angaben zur Buschenaukirche in Lossen bei Rackwitz und den Kirchen in Werbelin Wolteritz Brodau Selben Zschepen Zschortau Gerbisdorf sowie Kreuma Manfred Wilde Die Verlorenen Orte des Kreises Delitzsch Zur Siedlungs und Sozialgeschichte der Dorfer Grabschutz Kattersnaundorf Kommlitz Lossen Paupitzsch Schladitz Seelhausen Werbelin und Wolteritz Sax Verlag Beucha 1999Weblinks BearbeitenLossen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geschichte des Tagebaus Delitzsch Sudwest Breitenfeld PDF LMBVEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 56 f Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900 Zweite Verordnung zum Gesetz zur Anderung der Kreis und Gemeindegrenzen zum 27 April 1950 GuABl S 161 In Landesregierung Sachsen Anhalt Hrsg Gesetz und Amtsblatt des Landes Sachsen Anhalt Halle Saale 5 August 1950 S 275 Abs 21 PDF Lossen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur Computergenealogie Lossen mit Fotos auf www devastiert de Memento vom 17 Juli 2015 im Internet Archive Die Wustung Buschnau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Wolteritz und Lossen Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive auf devastiert de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lossen Schkeuditz amp oldid 219935607