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Liskova bis 1947 Haselbach ist eine Wustung in Tschechien Das abgebaggerte Dorf lag anderthalb Kilometer westlich von Sokolov Falkenau an der Eger Die Dorfstelle liegt heute nahe dem Ostufer im Wasser des Medardsees Die Wustung Liskova gehort zur Grundsiedlungseinheit Cista der Minderstadt Svatava Zwodau und ist Teil des Katastralbezirkes Cista u Svatavy Der Medardsee bei Liskova Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Platzdorf Liskova befand sich linksseitig der Eger Ohre an deren Zufluss Haselbach im Falkenauer Becken Umliegende Ortschaften waren Spic Spitz und Davidov Davidsthal im Norden Svatava Zwodau und Senvert Schonwerth im Nordosten Sokolov Falkenau an der Eger im Osten Dolni Rychnov Unterreichenau im Sudosten Citice Zieditz im Suden Dvory Maierhofen Kytlice Kitlitzdorf und Bukovany Buckwa im Sudwesten Habartov Habersbirk und Hradek Purgles im Westen sowie Kluc Rad und Cista Lauterbach Dorf im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste Erwahnung des zur Herrschaft Falkenau gehorigen Dorfes Haselbach erfolgte 1454 Besitzer waren zu dieser Zeit die Grafen Schlick die die Herrschaft nach der Schlacht am Weissen Berg im Jahre 1622 durch Konfiskation verloren und ab 1627 die katholischen Grafen von Nostitz Rieneck Um 1800 begann der Abbau von Braunkohle bei Hasselbach Im Jahre 1845 bestand das im Elbogener Kreis gelegene Dorf Haselbach bzw Hasslbach aus 30 Hausern mit 218 deutschsprachigen Einwohnern darunter einer judischen Familie Haupterwerbsquellen waren die Landwirtschaft und der Bergbau Im Ort gab es eine Schule mit einem von der Gemeinde unterhaltenen Lehrer Nach Haselbach konskribiert waren der herrschaftliche Meierhof Aussenhof bzw Aussner Hof mit einem dominikalen Branntweinhaus die herrschaftliche Ziegelhutte mit drei Dominikalhauschen sowie die dominikalen Schafereien Haselbuchel und Hannemann Bei Haselbach wurden Kohlenbruche betrieben Pfarrort war Lanz 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Haselbach der Fideikommissherrschaft Falkenau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Haselbach ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Zwodau im Gerichtsbezirk Falkenau Ab 1868 gehorte Haselbach zum Bezirk Falkenau Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 37 Hausern und hatte 266 Einwohner 1877 loste sich Haselbach von Zwodau los und bildete eine eigene Gemeinde Mit der Intensivierung des Braunkohlenabbaus ging auch ein Anstieg der Einwohnerzahl einher die Hahnemannsche Kolonie wurde als Arbeitersiedlung gegrundet Im Jahre 1900 hatte Haselbach 826 Einwohner 1910 waren es 760 Zur Gemeinde gehorten in dieser Zeit die Ansiedlungen Alte Ziegelei Am Berg Am Gabel Am Hammel Aussenhof Hahnemannsche Kolonie Kuppelhut Neuschacht Rangierbahnhof und Ziegelei Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Im Jahre 1919 wurde neben der zweiklassigen deutschen Schule auch eine tschechische Minderheitenschule eroffnet Beim Zensus von 1921 lebten in den 63 Hausern von Haselbach 872 Personen davon 743 Deutsche und 117 Tschechen 2 Der weitaus uberwiegende Teil der Kohlenfelder um Haselbach befand sich zur Mitte der 1920er Jahre im Besitz der Montan und Industrialwerke vorm Joh David Starck die den Kohleabbau in den Tiefbauzechen Anton Maurizi und Britannia sowie im Tagebau in der Grube Medardi betrieben Fischers Glanzkohlenzeche war Betreiberin der Grube Laurenzi 1930 lebten in den 75 Hausern von Haselbach 933 Menschen Nach dem Munchner Abkommen wurde Haselbach 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Falkenau an der Eger Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde 675 Einwohner 3 In Haselbach hatten drei Bergbaubetriebe ihren Betriebssitz Der Tiefbau Agnesschacht Haselbach hatte 1938 167 Beschaftigte davon 94 Arbeiter u T und 58 u T im Jahr darauf war die Beschaftigtenzahl auf 240 angestiegen die Braunkohlenforderung stieg im selben Zeitraum von 105 255 t auf 172 623 t Die Grube Medardi arbeitete im Tagebaubetrieb mit schiefer Ebene sie hatte 1938 55 Beschaftigte davon 19 Arbeiter im Tagebau und 29 u T im Jahr darauf war die Beschaftigtenzahl auf 69 angestiegen die Braunkohlenforderung stieg im selben Zeitraum von 87 627 t auf 123 295 t Eigentumerin beider Gruben waren die Montan und Industrialwerke vorm Joh David Starck in Unterreichenau Die Felizianschachte II und III der Zieditz Haberspirker Braun und Glanzkohlen Gewerkschaft forderten ebenfalls im Tiefbau und hatten 1938 144 Beschaftigte davon 77 Arbeiter u T und 55 u T im Jahr darauf war die Beschaftigtenzahl auf 185 angestiegen die Braunkohlenforderung stieg im selben Zeitraum von 88 226 t auf 123 036 t 4 Im Jahre 1941 errichteten die Montan und Industriewerke AG in Haselbach eine Werkschule Bergberufsschule Haselbach 5 Nach der Aussiedlung der deutschen Bewohner nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Haselbach mit Tschechen wiederbesiedelt In Folge der Unterfahrung des Dorfes durch Braunkohlentiefbaue entstanden 1946 erste Bergschaden die dazu fuhrten dass ein Teil der Hauser von Haselbach wegen Einsturzgefahr geraumt werden musste 1947 wurde das Dorf in Liskova umbenannt 6 Der ortliche Nationalausschuss MNV Liskova stellte Ende 1948 seine Tatigkeit ein Im Jahre 1950 lebten in den 44 Hausern von Liskova nur noch 322 Personen 1952 erfolgte die offizielle Eingemeindung nach Svatava In der Mitte der 1950er begann die Erweiterung des Tagebaus Medard zum Grosstagebau im Zuge dieser Arbeiten wurde 1956 das Dorf Liskova vollstandig devastiert Im Jahre 1980 sind fur Liskova drei Hauser und zehn Einwohner aufgefuhrt dabei durfte es sich um Werkswohnungen der Grube Medard gehandelt haben Zwischen 1976 und 1990 gehorte das Gebiet zur Stadt Sokolov seit dem 24 November 1990 ist die Wustung wieder Teil der Gemeinde Svatava Beim Zensus von 1991 und den nachfolgenden war Liskova unbewohnt Nachdem im Marz 2000 die Kohlenforderung im Grosstagebau Medard eingestellt wurde begannen die Rekultivierungsarbeiten Nach der Flutung des Restloches entstand der Medardsee mit einer Wasserflache von 500 ha Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit v letech 1869 2011 Okres Sokolov S 11Weblinks BearbeitenGeschichte von Svatava Liskova Haselbach auf zanikleobce cz Geschichte von Liskova HaselbachEinzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis 1847 S 28 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 343 Hartousov Hastrgan Dolni Michael Rademacher Landkreis Falkenau an der Eger Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Oberbergamt Freiberg Bergwerksverzeichnis 1939 40 S 120 121 Bergberufsschule Haselbach der Montan und Industriewerke vormals Joh D Starck in Unterreichenau Bergarchiv Freiberg 40027 Oberbergamt Freiberg Nr 580 Vyhlaska c 7 1948 Sb o zmenach urednich nazvu mest obci osad a casti osad povolenych v roce 194750 1814397 12 6182042 Koordinaten 50 11 N 12 37 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liskova Svatava amp oldid 216867373