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Die Kreuzkirche Zittau ist eine sakularisierte gotische Kirche in Zittau in Sachsen Sie gilt als grosster Einstutzenraum in Deutschland und wird als Museum im Verbund der Stadtischen Museen Zittau zur Ausstellung des Grossen Zittauer Fastentuchs genutzt Kreuzkirche Zittau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Friedhof 4 Denkmalschutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Kreuzkirche in Zittau wurde gegen Ende des 14 Jahrhunderts als gotischer Einstutzenraum nach bohmischem Vorbild St Maria auf dem Rasen in Prag erbaut und vermutlich 1410 geweiht Die Kirche ist in den Ausmassen und dem Typus in der Oberlausitz nur mit der Barbarakirche in Ebersbach Schopstal zu vergleichen Das als Begrabniskirche genutzte Bauwerk wurde im Jahr 1643 durch Brand beschadigt und in den Jahren 1651 bis 1654 wiederhergestellt wobei die architektonischen Details des Aussenbaus bis auf die Portale vereinfacht wurden 1793 wurde eine Decke aus Gips im Chor eingezogen Nach der Entwidmung 1972 und langerer Zeit der Vernachlassigung wurde das Bauwerk seit 1986 restauriert Das Gebaude ist ein verputzter Bruchsteinbau mit zwei Strebepfeilern an der Westseite und je einem an der Nord und Sudseite hohen Spitzbogenfenstern und einem Satteldach auf dem ein Dachreiter mit Haube und sehr schlanker Spitze sitzt Der eingezogene steil proportionierte Chor schliesst mit einem Funfachtelschluss mit schlanken zwei und dreiteiligen Spitzbogenfenstern die teils mit Masswerk versehen sind An der Chornordwand schliesst sich die Sakristei an die an der Westseite in der Ecke zum Schiff einen kleinen Treppenturm hat An der Sudseite wird die Kirche durch ein mit Krabben besetztes Kielbogenportal mit Kreuzblume im Scheitel zwischen zwei flankierenden Fialen erschlossen ein einfacheres Portal findet sich an der Westseite nbsp Innenraum PanoramaIm Innern ist der im Grundriss quadratische Einstutzenraum uber einem zwolfseitigen kantonierten Pfeiler mit einem Sterngewolbe abgeschlossen Zum Chor ist der Raum durch einen Triumphbogen auf figurlich gestalteten Konsolen geoffnet Der zweijochige Chor schliesst mit einer Flachdecke die Sakristei mit einem Kreuzgewolbe mit einem Christuskopf im Schlussstein ab An der Nord der West und der Sudwand sind eingeschossige Emporen mit rustikalen Rankenmalereien an den Brustungen von 1654 eingebaut die seit 1680 teilweise von Epitaphien und Bildern verdeckt sind An den Wanden sind Reste von bohmisch beeinflussten Wandmalereien von Scheinarchitekturen zu finden an der Nordwand des Chores finden sich Wandmalereien der Leidenswerkzeuge Christi in rot grunem geflochtenem Rahmen aus dem 15 Jahrhundert Ausstattung BearbeitenDas wertvollste Ausstellungsstuck in der museal genutzten Kirche ist das mittelalterliche Grosse Zittauer Fastentuch aus dem Jahr 1472 Es stammt aus der Zittauer Johanniskirche und gehort zu den bedeutendsten erhaltenen mittelalterlichen Textilien Nach wechselvollem Nachkriegsschicksal ist es seit 1999 hier in der grossten Museumsvitrine der Welt ausgestellt 1 Ein kleiner holzerner Adikula Altar mit einem Bild der Kreuzigung ist mit zwei gedrehten Saulen und einem verkropften Gebalk eingefasst Seitlich ist der Altar mit reich verschlungenem Rollwerk und zwei Pyramiden uber den Saulen sowie einem bekronenden Segmentgiebel mit dem Markuslowen und dem Datum 1654 ausgestattet Die ebenfalls mit Rollwerk verzierte Kanzel ist mit schwarz goldener Fassung versehen und zeigt am polygonalen Korb Holzfiguren der Evangelisten zwischen kleinen Dreiviertelsaulen Der Schalldeckel tragt vier Engelsfiguren mit den Leidenswerkzeugen Christi und eine Figur des Salvator mundi Vor dem Treppenaufgang der Kanzel steht ein kleines 1654 datiertes Podest mit Sitz und Baldachin An der Chornordwand ist ein Kruzifix aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts mit zwei zugehorigen Figuren von Maria und Johannes mit reich gearbeitetem Faltenwurf zu sehen Friedhof BearbeitenSiehe auch Friedhofe in Zittau nbsp Kirche zum Heiligen Kreuz und Friedhof nbsp Friedhof der Kirche zum Heiligen KreuzDie Kirche ist von einem Friedhof Kreuzfriedhof mit zahlreichen kunstlerisch wertvollen Grabdenkmalern umgeben Davon zu erwahnen sind insbesondere die Monchsche Gruft vom Anfang des 18 Jahrhunderts an der Nordwestseite und das daneben befindliche 1730 datierte Finksche Grufthaus Die Monchsche Gruft ist ein rechteckiges Grufthaus mit weitem flachbogigem Eingang der von zwei toskanischen Halbsaulen gerahmt ist Daruber befindet sich ein reich gestaltetes Attikageschoss mit einer Figur des Todes als Abschluss Das Finksche Grufthaus zeigt ubereck gestellte Pilaster mit verkropftem Gesims die einen mit geschweiftem Bogen abgeschlossenen Eingang flankieren Seitlich neben den Pilastern steht je eine allegorische Sandsteinfigur des himmlischen Ruhmes Uber dem Gesims liegen kraftige Voluten mit einem Schweifgiebel dahinter Im Innern steht ein 1756 datiertes Denkmal des Christian Fink ein sarkophagartiger Unterbau mit zwei Giebelansatzen mit Allegorien der Hoffnung und der Liebe Weiter finden sich das prachtige Schroersche Grufthaus auch als Gratzsche Gruft bezeichnet mit Rocailleverzierungen und reichem schmiedeeisernem Gitter aus der Zeit um 1720 an der Nordmauer auf rechteckigem Grundriss mit drei Offnungen deren mittlere schulterbogenartig gestaltet ist und im reich gestalteten Schlussstein das Schroersche Wappen und an den Seiten Hermenpilaster zeigt Das Michaelsche Grufthaus von 1731 am Sudeingang hat eine breite schulterbogenartige Offnung mit schildhaltenden weiblichen Figuren die von ionischen Pilasterpaaren gerahmt ist Denkmalschutz BearbeitenDie Kreuzkirche und ihr Friedhof werden vom Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen zur Liste der Kulturdenkmale in Zittau Zentrum gezahlt Nr 09270370 2 Literatur BearbeitenBarbara Bechter Wiebke Fastenrath u a Bearb Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 874 876 Friedrich und Helga Mobius Sakrale Baukunst Union Verlag Berlin 1958 S 229 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadtischen Museen ZittauEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zum Zittauer Fastentuch auf der Website der Stadt Zittau Abgerufen am 18 April 2018 Obj Dok Nr 09270370 auf denkmalliste denkmalpflege sachsen deNormdaten Geografikum GND 4546162 4 lobid OGND AKS VIAF 235668509 50 897897 14 811025 Koordinaten 50 53 52 4 N 14 48 39 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzkirche Zittau amp oldid 227442202