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Das Kraftwerk Tuilieres ist eine franzosische Talsperre im Departement Dordogne Region Nouvelle Aquitaine Das Bauwerk staut und reguliert den Mittellauf der Dordogne Es liegt im Gemeindegebiet von Saint Capraise de Lalinde rechtsseitig und Saint Agne linksseitig Kraftwerk TuilieresStauwerk StauwerkLage Departement DordogneZuflusse DordogneAbfluss DordogneGrossere Orte am Ufer MouleydierGrossere Orte in der Nahe Saint Capraise de Lalinde Saint AgneKraftwerk Tuilieres Dordogne Dordogne FrankreichKoordinaten 44 50 42 N 0 37 59 O 44 845 0 633055 Koordinaten 44 50 42 N 0 37 59 ODaten zum BauwerkSperrentyp LaufwasserkraftwerkHohe uber Talsohle 31 mKronenlange 105 mKraftwerksleistung 32 MWDaten zum StauseeWasseroberflache 0 75 km dep1Speicherraum 7200000 m Turbinenhaus Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 3 Geschichte von 1905 bis 2005 4 Der Unfall vom 29 Januar 2006 5 Technische Beschreibung 5 1 Neukonstruktion 6 Geologie 7 Okologie 8 Photogalerie 9 LiteraturEtymologie BearbeitenDas Kraftwerk Tuilieres Franzosisch Barrage de Tuilieres wurde nach dem unmittelbar flussabwarts liegenden zur Gemeinde Mouleydier gehorenden Weiler Tuilieres benannt Geographie BearbeitenDas Kraftwerk Tuilieres manchmal auch nur als Singular Kraftwerk Tuiliere liegt in einem Abschnitt erhohten Gefalles und starker Stromschnellen Diese werden von dem im Jahr 1844 errichteten Canal de Lalinde umgangen welcher somit den Gabarren den Schiffsverkehr auf der Dordogne erleichtert Das Kraftwerk wird von der EDF betrieben und steht unter der Aufsicht der DREAL Aquitaine Geschichte von 1905 bis 2005 BearbeitenDas Kraftwerk Tuilieres wurde zwischen Juni 1905 und Dezember 1908 aus Beton errichtet aufsichtsfuhrender Ingenieur war Albert Claveille Das Stauwerk hat eine Gesamtlange von 105 Meter Das Turbinenhaus beherbergt zur Zeit 8 Kaplan Turbinen mit einer Gesamtleistung von 32 MW Sie erzeugen 148 GWh Elektrizitat im Jahr Zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme im Jahr 1909 versorgte das Kraftwerk nicht nur Bergerac und Perigueux mit Strom sondern auch Bordeaux und Angouleme Im Februar 1944 sprengten Untergrundkampfer Franzosisch Maquisards mehrere Turbinen wodurch die Stromerzeugung vollkommen zum Erliegen kam und somit die fur die deutsche Besatzungsmacht arbeitende Sprengstofffabrik in Bergerac lahmlegte Der Unfall vom 29 Januar 2006 BearbeitenAm 29 Januar 2006 gegen 3 Uhr morgens kam es am Kraftwerk zu einem schweren Unfall An einem der acht Verschlusse hatten sich beide Gegengewichte gelost und waren auf den darunterliegenden Schutz gesturzt der hierdurch zerstort wurde Als Folge leerte sich das Stauwerk vollstandig innerhalb weniger Stunden waren 5 Millionen Kubikmeter Wasser ausgelaufen Talabwarts kam es zu einer drastischen Erhohung der Abflussmenge die von 140 auf 480 Kubikmeter pro Sekunde anwuchs Der Wasserspiegel stieg in Mouleydier zwei Kilometer stromabwarts um 1 50 Meter und lag selbst im 13 Kilometer entfernten Bergerac immer noch um 0 9 Meter hoher Die Schaden hielten sich jedoch in Grenzen da der Wasserstand der Dordogne zum damaligen Zeitpunkt verhaltnismassig tief lag In den darauffolgenden Tagen wurden dann vier weitere Verschlusse geoffnet um einen ungehinderten Ablauf herzustellen und gleichzeitig den Fischen einen freien Durchzug zu ermoglichen Flussaufwarts fand die Dordogne zu ihrem alten Profilverlauf des 19 Jahrhunderts zuruck und auch die Stromschnellen wurden erneut sichtbar Das lakustrine Okosystem war jetzt grundlegend gestort So lagen die Uferlinien des Ruckstaus 10 Meter uber dem Flussbett weswegen Leckagen aus dem naheliegenden Canal de Lalinde und Abwasser aus Privathaushalten und Industrieanlagen plotzlich sichtbar wurden Die Prafektur untersagte daraufhin Fischen und Wassersport im Bereich des ehemaligen Stausees Technische Beschreibung BearbeitenUm den sehr veranderlichen Abflussmengen der Dordogne Rechnung zu tragen wurde das Laufwasserkraftwerk mit acht Wehrverschlussen aus Metall versehen Die Verschlusse konnen auf eine Endhohe von 17 76 Meter angehoben werden und ubertreffen somit die hochsten bisher bekannten Wasserstande der Dordogne von 15 Meter gemessen im Jahr 1783 Jeder Verschluss kann individuell gesteuert werden Dies geschieht mittels zweier je 80 Tonnen schwerer Gegengewichte die sich maximal 30 Meter oberhalb des eingefahrenen Verschlusses befinden Komplementar zu den durch Wasserkraft angetriebenen Turbinen war das Kraftwerk seit seiner Inbetriebnahme noch mit einer konventionell thermischen Kohleheizung ausgerustet deren beide Turbinen bei Tiefwasserstanden im Sommer oder bei grossen Uberschwemmungen zusatzlich einsprangen Diese Zusatzturbinen verrichteten ihren Dienst bis 1950 wurden aber dann demontiert Neukonstruktion Bearbeiten Nach dem Unfall fanden Nachbesserungsarbeiten am Kraftwerk statt um eine bessere Stabilitat gegenuber Erdbeben und tausendjahrigen Uberschwemmungen zu erzielen Aus diesem Grund wurde das Stauwerk um vier Meter erhoht Das System der Gegengewichte wurde aufgegeben Samtliche Metallstrukturen wurden von der Firma Joseph Paris aus Nantes erneuert Um eine bessere Fischwanderung vor allem der Lachse zu garantieren wurden die Turbinen mit Masken versehen um so die Schwarme zu den eigentlichen Passagen hin dirigieren zu konnen Zum Durchzug der jungen Aale werden jetzt die Turbinen zeitweise auch abgeschaltet Die Kosten der Umbauten an Stauwerk und Turbinenhaus betrugen insgesamt 35 Millionen Euro wobei 5 Millionen Euro allein zur Verbesserung der Fischwanderung ausgegeben wurden Am 20 Januar 2009 begann der Neustau und die Wiederaufnahme der Stromerzeugung war fur den Zeitraum 18 bis 29 Mai 2009 vorgesehen Geologie BearbeitenDie in Westrichtung fliessende Dordogne hat sich bei Saint Capraise de Lalinde um knapp 100 Meter in mesozoische und kanozoische Schichten des Aquitanischen Beckens eingeschnitten Anstehend sind Kalke des Campaniums und kontinentale Sande des Eozans Die Abfolge umfasst im Einzelnen Obercampan Campanium 5 und Mitteleozan Das Obercampan beginnt mit 20 Meter machtigen gelb bis weissgefarbten bioklastischen Kalken Daruber folgen 50 Meter an rotlich gefarbten sandigen Kalken reich an Hohlraumen kleinen Schragschichtungen und synsedimentaren Rutschungen Gegen das Hangende erscheinen erneut bioklastische Kalke mit vereinzelten Rudisten Biostromen Das fluviatile und diskordant aufliegende Mitteleozan ist 20 bis 40 Meter machtig und besteht aus Kiesen mit grauen Quarz oder Quarzitgerollen an der Basis gefolgt von grauen bis grunen feldspathaltigen Sanden und grun marmorierten Tonen Das Flusstal der Dordogne wird von einer 6 stellenweise bis zu 12 Meter machtigen Alluvialterrasse der letzten Eiszeit Wurm ausgefullt welche neuerdings vom Fluss wieder erodiert wurde An den Hanglagen sind auch Uberreste noch alterer Terrassen erhalten geblieben Riss und sogar Altpleistozan Okologie BearbeitenUm das Fischwandern auf der Dordogne nicht zu unterbinden war von Anfang an eine Fischtreppe installiert worden Der ursprungliche Entwurf war jedoch falsch konzipiert so dass die Fische das Hindernis nicht uberwinden konnten Eine Abanderung im Jahr 1910 brachte keine Besserung Es wurde daher im Jahr 1989 ein Hebewerk und 1997 eine neue Treppe hinzugefugt Dennoch ist nach wie vor ein freier Durchzug noch immer nicht garantiert Photogalerie Bearbeiten nbsp Blick von Saint Agne auf das Kraftwerk nbsp Gesamtkomplex aus Turbinenhaus und Stauwerk nbsp Stromabwartige Seite des Turbinenhauses nbsp Der Ruckstau 2 Kilometer oberhalb des Stauwerks nbsp Neu installiertes Fisch HebewerkLiteratur BearbeitenJ P Platel Bergerac In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM 1999 Stauanlagen an der Dordogne nbsp Bort les Orgues Mareges L Aigle Chastang Argentat Mauzac Tuilieres Bergerac Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraftwerk Tuilieres amp oldid 234657259