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Der zu Beginn des 7 Jahrhunderts v Chr entstandene korinthische Helm war in der antiken Welt als Helmtyp weit uber die Grenzen Griechenlands bekannt Er pragt das heutige Bild eines griechischen Helms Korinthischer Helm 5 Jh v Chr Staatliche AntikensammlungenIn der Antike entstanden verschiedene nach ihren Fundorten oder Verbreitungsgebieten benannte Helmarten Herodot erwahnte eine Helmform die der Handelsstadt Korinth zugeschrieben wird Man nimmt an dass der heute als korinthischer Helm bezeichnete Typus gemeint ist Vermutlich hat der korinthische Helm auch seinen fertigungstechnischen Ursprung in Korinth Der korinthische Helm wurde auf eine ahnliche Weise hergestellt wie damalige Bronzegefasse Seine Herstellung war aufwendig und zeugt von hohem handwerklichem Geschick Korinthischer Helm des 6 Jahrhunderts v Chr Moderne Nachbildung eines korinthischen Helms aus dem 5 bis 4 Jahrhundert v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 1 1 A Erste Stufe des korinthischen Helmes 1 1 1 1 Einteilige Helme 1 1 2 2 Zweiteilige Helme 1 2 B Zweite Stufe des korinthischen Helms 1 3 C Dritte Stufe des korinthischen Helms 2 Weiterer Verlauf 3 Die Verbreitung des korinthischen Helms 4 Literatur 5 WeblinksEntwicklungsgeschichte BearbeitenA Erste Stufe des korinthischen Helmes Bearbeiten Diese Helmform reicht in die Zeit des geometrischen Kegelhelms zuruck Fruheste Beispiele finden sich in der Vasenmalerei 1 Einteilige Helme Bearbeiten Zwei Originalhelme aus der Entstehungszeit wurden in Delphi und Olympia gefunden Der altere aus Olympia besitzt einen kurzen Nasenschirm Am Rand verlaufen Locher die fur Nietstifte waren um das Futter zu befestigen Haufig wurde der Helm mit einer Pferdemahne verziert die in Langs oder auch Querrichtung angebracht wurde und eingefarbt sein konnte 2 Zweiteilige Helme Bearbeiten Eine wesentlich einfachere Herstellungsweise war es wenn der Helm aus zwei getriebenen Blechen bestand Diese Technik hat ihren Anfang bei den Kegelhelmen und setzt sich spater bei den illyrischen Helmen fort B Zweite Stufe des korinthischen Helms Bearbeiten In der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts wurde der korinthische Helm zu einem fixen Bestandteil der griechischen Hoplitenrustung Allmahlich wurde dessen Form den physischen Gegebenheiten angepasst Es entwickelten sich gleichzeitig zwei Arten seitlicher Ausschnitte die weiter zur Helmmitte ruckten ein flacher Ausschnitt mit gerundeten Ecken und einen spitzen Zwickel In der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts veranderte sich das Aussehen der Helme vor allem die Frontpartie Der Helm wuchs nach vorne die Lange der Stirnpartie und des Nasenschirm nahm zu sie wurden schwerer und massiver als der hintere Teil C Dritte Stufe des korinthischen Helms Bearbeiten Die Formtraditionen der Helmtypen blieben in der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts v Chr bestehen Es trat lediglich der Kalottenabsatz hinzu der diese Gattung von Helmen bis zu ihrem Ende pragte Diese Helme waren aufgrund der fortgeschrittenen metallurgischen Entwicklung sehr dunnwandig gefertigt und aufgrund des geringeren Gewichtes erheblich vorteilhafter Um eine Schutzwirkung zu erhalten fuhrte man den Scheitelgrat ein und verstarkte den Helm mit Graten Absatzen und Randborten Weiterer Verlauf BearbeitenDer korinthische Helm war stark an die Schadelform angepasst und schutzte in der klassischen Form die besonders im 5 Jahrhundert v Chr von Hopliten in Griechenland getragen wurde mit Wangenschirmen und Nasenschirm einen Grossteil des Gesichtes Auf zahlreichen Darstellungen sind Krieger zu sehen die ausserhalb des Kampfes den Helm in den Nacken geschoben haben um das Gesicht und damit die Sicht vollstandig frei zu haben Abbildungen bei denen der Helm mitten im Kampf nach oben geklappt ist ruhren aus dem kunstlerischen Bedurfnis die individuellen Gesichter der Krieger darstellen zu konnen Durch den Einfluss der griechischen Kolonien an der italienischen Kuste gelangte der korinthische Helmtyp auch nach Italien Aus Suditalien sind Varianten des so genannten apulisch korinthischen Helmes auch etrusko korinthischer Helm bekannt bei denen die Wangenschirme miteinander verbunden sind so dass nur ein kleiner Ausschnitt fur die Augen und unterhalb des Nasenstucks frei blieb Dadurch war der Helm nicht mehr fur seine ursprungliche Tragweise d h den ganzen Kopf bedeckend geeignet und wurde mehr wie eine Kappe auf dem Kopf getragen ahnlich der eben erwahnten zuruckgeschlagenen Tragweise Der Helm wurde als einer der gangigsten Typen im Heer der romischen Republik verwendet Im 5 Jahrhundert v Chr ging man haufig zu Versionen uber die oben an der Helmkalotte nicht so eng am Kopf anlagen was den Schutzeffekt vergrosserte Man verwendete Helme mit rundem Ausschnitten und spitzem Seitenzwickel Ebenfalls im 5 Jahrhundert v Chr kam ein weiterer Helmtyp auf der mehr vom Gesicht freiliess und somit das Blickfeld vergrosserte und die Atmung erleichterte der chalkidische Helm Im 4 Jahrhundert v Chr wurde dieser vom attischen Helm abgelost Daneben gab es in hellenistischer Zeit den Piloshelm den bootischen Helm und den phrygischen Helm Die Verbreitung des korinthischen Helms BearbeitenAuch wenn man weiss dass es lediglich 40 Helmfunde in Griechenland selbst gibt kann man davon ausgehen dass er dort seinen Ursprung hat Die geringe Zahl an Funden ist darauf zuruckzufuhren dass es in Griechenland nicht ublich war die Toten mit Schutzwaffen auszurusten im Gegensatz zu Italien wo ein Grossteil der Funde Grabfunde darstellen in Griechenland handelt es sich um Weihegaben Ein Beispiel ist der Helm des Siegers von Marathon Miltiades welcher 1940 in Olympia bei Ausgrabungen des Deutschen Archaologischen Instituts in Athen gefunden wurde Er tragt die Inschrift MILTIADES ANETHEKEN TOI DI Miltiades hat dem Zeus geweiht Andere Fundorte lassen darauf schliessen dass der korinthische Helm im ganzen Mittelmeerraum bekannt war Funde aus Agypten lassen sich dadurch erklaren dass Soldner aus Griechenland rekrutiert wurden Der korinthische Helm findet sich auch haufig auf griechischen Munzen Die Stadt Mesembria nutzte den korinthischen Helm nicht nur als Beiwerk in der seitlichen Abbildung eines Kopfes sondern als alleiniges Motiv in frontaler Ansicht auf ihren kleineren Silbermunzen Diobol nbsp Korinthischer Helm auf Diobol der Stadt Mesembria 450 350 v Chr Literatur BearbeitenAngelo Bottini Markus Egg Friedrich Wilhelm von Hase Hermann Pflug Ulrich Schaaff Peter Schauer Gotz Waurick Antike Helme Sammlung Lipperheide und andere Bestande des Antikmuseums Berlin Romisch Germanisches Zentralmuseum Forschungsinstitut fur Vor und Fruhgeschichte Monographien 14 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 1988 ISBN 3 88467 019 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Korinthischer Helm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korinthischer Helm amp oldid 211360407