www.wikidata.de-de.nina.az
Konstantin Pawlowitsch Pjadyschew russisch Konstantin Pavlovich Pyadyshev wiss Transliteration Konstantin Pavlovic Pjadysev 1890 15 Juni 1944 war ein sowjetischer General K P Pjadyschew als Generalleutnant 1940 41 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarische Karriere 1 2 Wirken im Krieg 1941 1 3 Verhaftung und Tod 2 Einzelnachweise 3 LiteraturLeben BearbeitenMilitarische Karriere Bearbeiten Pjadyschew trat nach seinem Schulabschluss 1910 als Fahnrich der Reserve in die Zarische Armee ein Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er 1914 eingezogen Er diente u a als Kompaniechef sowie als Adjutant und im Stab einer Infanteriedivision Bis zum Ende des Krieges erreichte er den Dienstgrad eines Stabskapitans Im Dezember 1918 trat er in die Rote Armee ein 1 Wahrend des Russischen Burgerkrieges kommandierte Pjadyschew bald die 2 Schutzenbrigade spater die 61 Schutzenbrigade Er wurde fur seine Leistungen zweimal mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet Nach dem Krieg wurde ihm 1921 die 21 Schutzendivision anvertraut bevor er zwischen 1923 und 1931 erst die 10 und dann die 16 Schutzendivision befehligte Danach kommandierte er noch einmal die 10 Schutzendivision und wurde 1934 Chef des Stabes der hoheren Militarbildungseinrichtungen des Leningrader Militarbezirkes Dies blieb er bis 1936 als er Chef des Stabes der Militar Akademie fur Elektronik ubernahm Im Jahr darauf folgte eine Ruckversetzung in den Truppendienst als Kommandeur der 99 Schutzendivision Nach etwa drei Jahren wurde Pjadyschew schliesslich zum stellvertretenden Chef des Stabes des Leningrader Militarbezirkes ernannt In dieser Funktion war er wahrend des Winterkrieges gegen Finnland auch stellvertretender Befehlshaber der sowjetischen 7 Armee Er prangerte wie auch sein direkter Vorgesetzter B M Schaposchnikow schon vor Beginn der sowjetischen Offensiven den schlechten Ausbildungszustand der Truppen an warnte davor die Finnen zu unterschatzen und riet die starke Mannerheim Linie lieber zu umgehen als sie frontal anzugreifen Dies brachte ihn in Gegensatz zum Verteidigungsminister K J Woroschilow der ihm vorwarf in Panik zu verfallen und den Gegner zu uberschatzen Nach dem Krieg wurde Woroschilow als Minister entlassen Pjadyschew jedoch zum Generalleutnant befordert 2 Wirken im Krieg 1941 Bearbeiten nbsp Ausbau der Lugaer Verteidigungslinie durch Zivilisten 1941 nbsp Verteidigungslinien vor Leningrad Anfang Juli 1941 Nach dem Krieg gegen Finnland kommandierte er kurzzeitig das XXXIV Korps und wechselte danach als Chef des Direktoriats Gefechtsausbildung in das Volkskommissariat fur Verteidigung Nur kurze Zeit spater wurde er am 28 Januar 1941 zum stellvertretenden Befehlshaber des Leningrader Militarbezirkes ernannt In dieser Funktion widersetzte er sich der Idee Leningrad gegen einen Angriff im Norden zu befestigen und verlangte stattdessen den Bau von Verteidigungsanlagen im Suden Dieser Vorschlag wurde von den ubergeordneten Dienststellen jedoch abgelehnt 2 Als die Sowjetunion am 22 Juni 1941 vom Deutschen Reich angegriffen wurde Deutsch Sowjetischer Krieg wurde aus dem Militarbezirk der Stab der sowjetischen Nordfront unter Gen Lt M M Popow gebildet deren stellvertretender Befehlshaber Generalmajor Pjadyschew wurde Bereits am 23 Juni wurde Pjadyschew entsandt um nun doch eine mogliche Verteidigungslinie sudlich von Leningrad zu erkunden Nach seinem Bericht wurde er am 25 Juni schliesslich Befehlshaber der noch neu zu bildenden Verteidigungslinie entlang der Luga 3 Als sich ein deutscher Durchbruch sudlich des Peipus Sees abzeichnete wurden die Truppen der neuen Verteidigungslinie am 6 Juli zur Operationsgruppe Luga unter Pjadyschews Befehl zusammengefasst Diese umfasste sechs Schutzendivisionen drei Miliz Divisionen und eine Gebirgsschutzen Brigade welche bis zum 9 Juli in Stellung gingen 4 Mit diesen Truppen sollte Pjadyschew eine etwa 300 km lange Linie halten die erst seit dem 29 Juni hektisch ausgebaut worden war K P Pjadyschew ein glanzender sehr kritisch eingestellter Offizier der uber reiche militarische Erfahrungen verfugte und sich kaum Illusionen machte Wie jedermann wusste auch er dass Leningrad keine ausgebildeten Truppen mehr stellen konnte die man in die entstandene Lucke hatte werfen konnen 5 Es gelang ihm eine halbwegs tragfahige Verteidigung aufzubauen und vom 14 bis zum 18 Juli 1941 waren seine Verbande an einer ersten Gegenoffensive im Raum Solzy beteiligt Schlacht bei Solzy Trotz einiger Anfangserfolge erlitt die Rote Armee hier letztlich eine verlustreiche Niederlage 6 Verhaftung und Tod Bearbeiten Als direkte Folge wurde Pjadyschew am 23 Juli von Popow seines Kommandos enthoben und wegen Pflichtversaumnis verhaftet 7 Laut Grigorij Nabojscikov wurde die Verhaftung von Woroschilow der die Rote Armee im Grossraum Leningrad befehligte einerseits und des politischen Militarrates von Leningrad A A Schdanow mit dem Pjadyschew haufig im Konflikt gelegen hatte aus Rache initiiert 2 Wie General Bycevski spater schrieb verschwand Pjadyschew damals einfach von der Bildflache Man hort dass General K P Pjadyschew verhaftet worden ist Man will es kaum glauben Aber er ist verschwunden und niemand weiss wohin Er fuhr in zum Stab der Front und es ist als ware er dort verschwunden Als ich General Nikischew darauf ansprach sagte er nur Ich weiss es nicht und gab zu verstehen dass er nicht wunschte uber das Thema zu reden General B V Bycevski 8 Tatsachlich wurde Pjadyschew vor Gericht gestellt und der antisowjetischen Agitation angeklagt So habe er im Jahre 1937 gegenuber Bekannten und 1940 in Briefen an seine Ehefrau antisowjetische Aussagen gemacht Das Urteil vom 17 September 1941 lautete auf zehn Jahren Lagerhaft wegen Betrug des Staates Pjadyschew wurde daraufhin im Gulag Pecorlag Republik Komi inhaftiert Angeblich versuchte der Chef des Generalstabes der Roten Armee A M Wassilewski im Sommer 1943 eine Freilassung und Wiedereinsetzung Pjadyschews zu erreichen aber der Generalstaatsanwalt W M Botschkow verweigerte sein Einverstandnis Am 15 Juni 1944 verstarb Pjadyschew schliesslich an den Folgen der Lagerhaft 9 Sein Grab liegt heute irgendwo auf dem Gebiet der Siedlung Kotschmes nahe Inta 2 Bereits zuvor am 9 Juni 1943 war er aus den Stammrollen der Roten Armee gestrichen worden Erst am 28 Januar 1958 wurde Pjadyschew von einem Gericht postum rehabilitiert 10 In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pjadyschews Schicksal in der UdSSR verschwiegen Erst Ende der 1960er Jahre ausserte sich General B V Bycevski in seinen Erinnerungen zu dem Fall und gab eine Charakterisierung des Generals Das umfangreiche Militarwissen der geradlinige Charakter und der grosse Takt im Umgang mit Untergebenen weckten bei seiner Umgebung Sympathien Pjadyschew war direkt und zeigte sich in operativ taktischen Belangen beharrlich aber er ging auch auf die Meinung anderer ein Gerade dank seiner kurzfristigen Initiative und Energie konnte der Verteidigungsabschnitt an der Luga aufgebaut werden General B V Bycevski 11 Einzelnachweise Bearbeiten A A Pechenkin O poteryah sovetskih generalov i admiralov v gody Velikoj Otechestvennoj vojny In Voenno istoricheskij zhurnal 2005 Nr 4 S 28 a b c d Grigorij Nabojshikov Neudobnyj General In Nevskoe Vremya 4 Mai 2004 David M Glantz The Battle for Leningrad 1941 1945 Kansas 2002 S 36 David M Glantz The Battle for Leningrad 1941 1945 Kansas 2002 S 39 Harrison E Salisbury 900 Tage Die Belagerung von Leningrad Frankfurt am Main 1970 S 201 Zur Schlacht bei Sol cy vgl Vladislav Goncharov Pervyj kotel In A Zarubin Hrsg 1941 Zabytye pobedy Krasnoj Armii Moskva 2009 S 49 127 David M Glantz The Battle for Leningrad 1941 1945 Kansas 2002 S 47 Proshel sluh budto K P Pyadyshev arestovan Ne hochetsya verit No on ischez i nikto ne znaet kuda Priehal v shtab fronta i kak v vodu kanul Kogda ya sprosil o nem generala Nikisheva tot rezko otvetil Ne znayu dal ponyat chto razgovarivat na etu temu ne zhelaet vgl B V Bychevskij Gorod front Lenizdat 1967 V E Zvyagincev Vojna na vesah Fimidy Vojna 1941 1945 gg v materialah sledstvenno sudebnyh del Moskau 2006 S 112f Michael Parrish The lesser terror The soviet State Security Westport 1996 S 90 B V Bychevskij Gorod front Lenizdat 1967 Literatur BearbeitenDavid M Glantz The Battle for Leningrad 1941 1945 University Press of Kansas Lawrence Kansas 2002 ISBN 0 7006 1208 4 Grigorij Nabojshikov Neudobnyj General In Nevskoe Vremya 4 Mai 2004 Online Version V E Zvyagincev Vojna na vesah Fimidy Vojna 1941 1945 gg v materialah sledstvenno sudebnyh del Moskau 2006 ISBN 5 275 01309 4 PersonendatenNAME Pjadyschew Konstantin PawlowitschALTERNATIVNAMEN Pyadyshev Konstantin Pavlovich russisch Pjadysev Konstantin Pavlovic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG sowjetischer GeneralGEBURTSDATUM 1890STERBEDATUM 15 Juni 1944 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konstantin Pawlowitsch Pjadyschew amp oldid 238385507