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Der Kolonialdistrikt Ũmanaĸ war ein Kolonialdistrikt in Gronland Er bestand von 1758 bis 1950 Ausschnitt aus einem Atlasblatt im Stielers Handatlas Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vor der Kolonialzeit 2 2 18 Jahrhundert und fruhes 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert 3 Orte 4 LiteraturLage BearbeitenDer Kolonialdistrikt Ũmanaĸ reichte von der Halbinsel Sigguup Nunaa Svartenhuk Halvo im Norden bis zur Halbinsel Nuussuaq im Suden Im Norden grenzte der Kolonialdistrikt Upernavik an im Suden hingegen der Kolonialdistrikt Ritenbenk Das Gebiet besteht aus einer grossen Bucht die aus den beiden Fjordsystemen des Uummannap Kangerlua und des Karrat Fjords besteht Geschichte BearbeitenVor der Kolonialzeit Bearbeiten Der Distrikt wurde im Mittelalter von den Graenlendingar besucht So ist davon auszugehen dass das Eysunes Kohlenkap vermutlich auf Nuussuaq lag Auch ist wahrscheinlich dass das Bjornefjaelde genannte Gebaude in Nuussuaq von den Graenlendingar erbaut worden ist Zu den altesten Wohnplatzen im Distrikt gehoren Uummannaq Salliaruseq Akia Akulleq Alannguaraq Uummannatsiaq Ikerasak Issua Saattoq Qeqertaq Nuussuaq Niaqornat Ikorfat Qaarsut Qaarsuarsuk Kuuk Qilakitsoq Pooruseq Iseqqat Itilleq Umiartorfik Soqqaq Nuffiumaneq Eqaluk Kuussuaq Akuliarusersuaq Ukkusissat Innerit und Upernavik Naes Besonders bedeutend sind die archaologischen Reste aus Qilakitsoq wo in den 1970er Jahren mehrere Mumien gefunden wurden Vor der Kolonialzeit waren Teile des Distrikts hollandischen Walfangern bekannt die dort jagten und Handel mit den Gronlandern trieben vor allem im Sudosten der Insel Illorsuit Zu Beginn der Kolonialzeit lebten bedeutend weniger Menschen im Distrikt als dies in der Vergangenheit wohl der Fall gewesen war Die Bewohner des Distrikts hatten nur wenig Kontakt mit den sudlich angrenzenden Gebieten da die gebirgige Halbinsel wohl eine naturliche Grenze darstellte 18 Jahrhundert und fruhes 19 Jahrhundert Bearbeiten 1758 wurde eine Kolonie in Nuussuaq gegrundet die zu diesem Zeitpunkt die nordlichste Kolonie Gronlands war Es wurden ein Kaufmann ein Assistent ein Zimmermann ein Bottcher ein Koch und einige Arbeiter angestellt und ein Wohnhaus ein Provianthaus und ein Speckhaus errichtet Es stellte sich bald heraus das die Position der Kolonie im aussersten Sudwesten des Kolonialdistrikts ausserst unpraktisch war da die Entfernung zu den gronlandischen Wohnplatzen zu gross war und die Bewohner weiterhin lieber mit den Hollandern handelten Zudem war die klimatische Situation schwierig und im ersten Winter starben drei Manner an Krankheiten 1760 wurde beschlossen nach einem geeigneteren Kolonieort zu suchen und so wurde 1761 testweise das Speckhaus nach Uummannaq versetzt und der Assistent begann zusammen mit zwei Mannern dort Handel zu betreiben 1763 wurde die gesamte Kolonie schliesslich nach Uummannaq versetzt Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich rasch aber das Klima war so kalt dass der Fjordkomplex im Winter zu lange zugefroren war und sich der Handel somit auf den kurzen Sommer beschrankte Dazu kam die Konkurrenz von hollandischer Seite die ab 1764 dadurch vermindert werden sollte dass die Danen dieselben Waren wie die Hollander anbieten sollten 1765 begann auch die Mission in der Kolonie Uummannaq 1774 gab es schon 41 getaufte Erwachsene 1777 waren es schon 90 1791 wurde der Missionar vorubergehend nach Uummannatsiaq versetzt Bis 1800 waren schon 287 Erwachsene und 226 Kinder getauft worden von denen 170 mittlerweile verstorben waren Von 1799 bis 1817 gehorte das Missionariat zum Kolonialdistrikt Jakobshavn Durch das kalte Klima war der Distrikt kaum zur Kajakjagd geeignet aber mit dem aufkommenden Garnfang konnten grosse wirtschaftliche Erfolge erzielt werden Vor allem ab 1783 bluhte der Kolonialdistrikt auf Somit wurde der Kolonialdistrikt auch der erste in Gronland in dem Udsteder gegrundet wurden 1787 wurde ein Garnfangversuch in Eqaluk aufgebaut der aber wegen der Eisverhaltnisse 1791 nach Uummannatsiaq versetzt wurde 1793 wurde ein Udsted in Innerit gegrundet der 1794 nach Ukkusissat versetzt wurde 1794 wurde ein Udsted Kakilissat errichtet der 1797 nach Naqerloq versetzt wurde 1796 wurde Eqaluk wieder aufgebaut aber 1799 nach Ikerasak versetzt 1798 wurde ein Udsted in Saattut sowie 1799 in Niaqornat gegrundet Wahrend des Kriegs von 1807 bis 1814 mussten die meisten Udsteder aufgegeben werden 1782 wutete eine Dysenterieepidemie im Kolonialdistrikt Durch die Abgeschiedenheit wurde die Gegend jedoch von der grossen Epidemie von 1785 86 verschont Dabei stieg die Einwohnerzahl an weil viele Menschen aus dem Suden vor der Krankheit fluchteten 1791 zogen viele Menschen aus dem Norden in den Kolonialdistrikt Ũmanaĸ sodass 1793 404 Menschen an elf Orten lebten aber schon 1794 zogen 110 wieder zuruck nach Norden In den 1790er Jahren waren allerdings 23 verschiedene Wohnplatze in Gebrauch weil die Bevolkerung damals noch sehr viel umherzog 1798 lebten 375 Menschen an neun Orten und 1805 waren es 393 Menschen an elf Orten 1812 starben 149 Menschen an einer Pest meist nach weniger als 24 Stunden Krankheitsverlauf Man ging davon aus dass englische Walfanger die Krankheit eingeschleppt hatten auch wenn die Gronlander einen alten Mann und seine Frau ermordeten weil sie ihn im Verdacht hatten die Epidemie durch Hexerei ausgelost zu haben 1775 wurden nahe der Kolonie Steinkohlevorkommen entdeckt Ab 1778 wurde mit dem Abbau begonnen Die Kohle sollte sowohl die Kolonie in Uummannaq als auch einige Walfangeranlagen in der Diskobucht versorgen spater auch Upernavik Die Gewinnung von Alaun und Vitriol wurde bald aufgegeben 1782 kam es zu einem Streik weil die Bergmanner mehr Lohn wollten und der Kaufmann der Assistent und der Missionar mussten stattdessen den Kohleabbau ubernehmen Inspektor Johan Friedrich Schwabe hatte jedoch wenig Mitleid und die Bergleute mussten Geldstrafen fur ihren Streik zahlen Anschliessend konnte der Bergbau fortgefuhrt werden Die Abbaustellen wurden im Laufe der Zeit immer weiter nach Westen versetzt bis hin nach Qaarsuarsuk wo der Bergbau 1905 neu organisiert aufgenommen wurde In den 1850er Jahren wurde bei Qaarsut zudem Grafit abgebaut 20 Jahrhundert Bearbeiten 1911 wurde der Kolonialdistrikt Ũmanaĸ in acht Gemeinden geteilt Ũmanaĸ Satut Uvkusigssat Igdlorssuit Nugssuaĸ Niaĸornat K aersut und Ikerasak Diesen Gemeinden waren im Jahr 1918 insgesamt zwolf Wohnplatze untergeordnet 1925 wurde die Gemeinde Nugatsiaĸ aus Igdlorssuit ausgelagert Die Kirchengemeinde bestand aus zwei Oberkatchetendistrikten Illorsuit im Norden und Uummannaq im Suden Seit 1905 war der Kolonialdistrikt ein eigener Arztdistrikt der bis 1915 auch noch den Kolonialdistrikt Upernavik umfasste 1921 wurde der Kolonialdistrikt von Hother Ostermann und Morten P Porsild beschrieben laut denen damals noch einige Gronlander ohne europaische Ahnen dort lebten Die meisten anderen hatten hingegen europaische Vorfahren wenngleich diese einen weitaus unbedeutenderen Teil der Abstammung ausmachten als weiter sudlich Bei der Verwaltungsreform 1950 wurde der Kolonialdistrikt zur Gemeinde Uummannaq Orte BearbeitenFolgende Orte befanden sich im Kolonialdistrikt Akuliaruseq Akuliaruseq Appat Eqaluit Ikerasak Illorsuit Itilliarsuk Karrat Maamorilik Naajaat Naqerloq Niaqornat Nuliarfik Nuugaatsiaq Nuuluk Nuusaq Nuussuaq Nuussuutaa Perlerfik Pooruseq Qaarsuarsuk Qaarsut Qarajaq Qeqertat Saattoqqissut Saattut Sermiarsuit Tuullittalik Ukkusissat Umiartorfik Upernavik Naes Uummannaq UummannatsiaqLiteratur BearbeitenJens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 162 175 Morten P Porsild Alfred Bertelsen Hother Ostermann Beskrivelse af Distrikterne i Nordgronland Ũmanaĸ Distrikt In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 1 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 342 429 Digitalisat im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolonialdistrikt Ũmanaĸ amp oldid 236879725