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Klytia altgriechisch Klytia Klytia auch Klytie lateinisch Clytia ist in der griechischen Mythologie die Geliebte des Apollon Klytia taucht mit einer eigenen Geschichte erstmals bei dem romischen Dichter Ovid auf 1 Einem griechisch schreibenden Anonymus unbekannter Zeitstellung zufolge war sie Tochter des Konigs Orchomenos 2 der mit dem Orchamos ihrer bei Ovid uberlieferten Erzahlung zu identifizieren ist 3 Klytia modelliert von Hiram Powers um 1867 Moglicherweise wurde ihr Name von der gleichnamigen Tochter des Okeanos ubernommen sofern sie nicht mit dieser identisch zu denken ist Inhaltsverzeichnis 1 Clytia bei Ovid 2 Wissenschaftlicher Hintergrund 3 Marmorbuste 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseClytia bei Ovid BearbeitenDer romische Dichter Ovid erwahnt Clytia in seinem 4 Buch der Metamorphosen 1 Apollon habe die von ihm zuvor geliebte Clytia verschmaht und sich Leukothoe der Tochter des Konigs Orchamos und der Eurynome zugewandt Die eifersuchtige Clytia unterrichtete den strengen Vater Orchamos uber die Affare seiner Tochter Um die Schande zu tilgen liess Orchamos seine Tochter Leukothoe bei lebendigem Leibe begraben Danach suchte Clytia wiederum Apollons Liebe zu gewinnen aber dessen Herz war gegen sie wegen des Verrats verhartet Daraufhin setzte sich Clytia nackt auf einen Felsen nieder ass und trank nichts starrte in die Sonne und beklagte ihr Ungluck Nach neun Tagen verwandelte sich ihr Herzeleid in gelbe und braune Farben sie wurde zu einer Sonnenblume die ihre Blute stets nach Apollons Sonnenwagen dreht Wissenschaftlicher Hintergrund BearbeitenDa die heutigen Sonnenblumen der Gattung Helianthus erst 1530 aus Amerika eingefuhrt wurden und in der Antike unbekannt waren meint die Ovidsche Erzahlung eine andere Pflanzengattung Allerdings bleibt ungewiss ob Ovid uberhaupt eine bestimmte Pflanze vor Augen hatte 4 Ovid schreibt 5 Klytia habe sich teils in ein blutleeres Kraut exsangues in herbas verwandelt hatte einen roten Teil gehabt und das Gesicht mit einer dem Veilchen ausserst ahnlichen Blume violaeque simillimus flos bedeckt Zu den Pflanzen die man aufgrund dieser Beschreibung mit der Verwandlung Klytias in Verbindung bringen wollte zahlen Arten der Sonnenwende deren Name wortlich aus dem griechischen Heliotropion ubersetzt ist weil sie sich auffallig nach dem Sonnenlauf dreht Zudem werden das rote Sonnenroschen 6 das Alpenveilchen 7 vor allem aber die Wegwarte in diesem Zusammenhang genannt 8 Marmorbuste BearbeitenIm Britischen Museum zu London befindet sich eine antike weibliche Buste aus Marmor die im 19 Jahrhundert durch Nachbildungen sehr popular wurde Weil man glaubte der Kranz aus dem die Buste herauswachst setze sich aus Blutenblattern der Sonnenblume zusammen erhielt die Skulptur den Namen Klytias der nach Ovid in eine Sonnenblume verwandelten Verehrerin Apollons Vermutet wurde auch dass es sich um eine Portratbuste aus romischer Zeit handeln konne die entweder Antonia minor die Tochter des Marcus Antonius und der Octavia Minor oder Agrippina maior zeigt Der Archaologe Stefan Lehmann kommt in einer Untersuchung des Jahres 2016 zu dem Ergebnis dass es sich bei der Marmorbuste um ein Werk aus dem 18 Jahrhundert handelt das moglicherweise aus der Hand des englischen Bildhauers Joseph Nollekens 1737 1823 stammt 9 Literatur Bearbeiten nbsp Filippo Parodi Klytia MarmorskulpturHans von Geisau Klytia 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XI 1 Stuttgart 1921 Sp 893 f Digitalisat Otto Hofer Klytia 3 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 1 Leipzig 1894 Sp 1245 f Digitalisat Stephan Lehmann Goethes allerliebste Klytia Metamorphosen einer Frauenbuste Kataloge und Schriften des Archaologischen Museums der Martin Luther Universitat Band 6 Halle Saale 2016 ISBN 978 3 95741 046 7 Katharina Waldner Klytia Klytie 3 In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 612 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klytia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ovid Metamorphosen Leukothoe und Sol Sogenannte Clytia im British Museum Photos von Darstellungen der Klytie in der Kunst in der Warburg Institute Iconographic DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten a b Ovid Metamorphosen 4 206 270 deutsch lateinische Ausgabe des Ovid Textes auf gottwein de Anton Westermann Mythographi Graeci Braunschweig 1843 S 348 Zeilen 5 10 Digitalisat siehe auch Ernst Maass Commentatio mythographica Teil 2 Index scholarum in Universitate litteraria gryphiswaldensi per semestre aestivum anni 1894 Greifswald 1894 S 13 f Otto Hofer Orchomenos 4 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 3 1 Leipzig 1902 Sp 939 Digitalisat Wilhelm Mannhardt Klytia Sammlung gemeinverstandlicher wissenschaftlicher Vortrage Heft 239 Habel Berlin 1875 S 22 insgesamt vergleiche etwa Carus Sterne Der Heliotropismus und die Kunstler In Westermanns Monatshefte Band 28 1870 S 438 444 hier S 440 442 Ovid Metamorphosen 4 262 269 Johann Heinrich Dierbach Flora mythologica oder Pflanzenkunde in Bezug auf Mythologie und Symbolik der Griechen und Romer Sauerlander Frankfurt am Main 1833 S 163 Wilhelm Mannhardt Klytia Sammlung gemeinverstandlicher wissenschaftlicher Vortrage Heft 239 Habel Berlin 1875 S 22 f Carus Sterne Der Heliotropismus und die Kunstler In Westermanns Monatshefte Band 28 1870 S 438 444 hier S 441 Stephan Lehmann Goethes allerliebste Klytia Metamorphosen einer Frauenbuste 2016 Normdaten Person GND 121582701 lobid OGND AKS LCCN sh99001523 VIAF 20541531 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klytia Geliebte des Apollon amp oldid 235275477