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Kloster Schinna ist ein ehemaliges Benediktiner Kloster im Ortsteil Schinna in der Einheitsgemeinde Stolzenau im niedersachsischen Landkreis Nienburg Weser Innenhof des Klosters links und Mitte fruhere Konventsgebaude spater Scheunen rechts ehemalige Fachwerkkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gebaude 2 Archaologie 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Luftbildpanorama von Schinna mit Klosteranlage im VordergrundDas Kloster ist eine Stiftung des Grafen Wilbrand I von Loccum Hallermund auf dessen Besitzungen westlich der Weser aus dem Jahr 1148 Wilbrand war ein Sohn des Grafen Burchard von Loccum de Lucca der als Graf von Friesland amtierte Da die Abtei unmittelbar an der Weser liegt ist es wahrscheinlich dass Wilbrand sich ausser einer Seelenheilstiftung einen Stutzpunkt auf dem Wege zu seinen friesischen Besitzungen schaffen wollte Die Weihe erfolgte 1153 dem Heiligen Vitus und 1155 wurde es vom Bischof von Minden Werner aus Buckeburg bestatigt 1234 werden im Kloster sieben Monche urkundlich erwahnt wobei der Konvent moglicherweise grosser war Im Jahre 1466 schloss sich das Kloster der Bursfelder Kongregation an und seit dem Anschluss hatten die Grafen von Hoya das Kirchenpatronat inne Unter dem Druck von Graf Erich von Hoya musste das Kloster im ersten Drittel des 16 Jahrhunderts auf die Verfugung uber seine Landereien verzichten Es erging auch ein Verbot zur Aufnahme von Novizen so dass der Niedergang des Klosters vorprogrammiert war Als der Abt Friedrich von Soltau 1537 verstarb wollte der Graf das Kloster sakularisieren lassen Das Generalkapitel der Bursfelder Kongregation verhinderte dies Die Reformation setzte sich in Schinna mit der Ernennung eines lutherischen Pfarrers 1542 durch als der Konvent nur noch aus funf Mitgliedern bestand Nach dem Erloschen des Geschlechts der Grafen von Hoya 1582 wurde das Kloster verpachtet und spater als Vorwerk des Amtes Stolzenau genutzt 1876 wurde das Kloster endgultig aufgelost durch die Umwandlung in eine staatliche Domane nbsp Das Abtshaus auf dem Gelande des Klosters Schinna bei einer Landpartie2014 wurde auf dem Klostergelande erstmals ein Landpartie veranstaltet Gebaude Bearbeiten Der heutige Baubestand des fruheren Klosters umfasst vier Gebaude Dazu gehoren das Abtshaus der westliche und sudliche Flugel des Konventsgebaudes und die Fachwerkkirche Die beiden noch vorhandenen Konventsgebaude entstanden laut dem Bauforscher Stefan Amt im 13 sowie 14 Jahrhundert In der Zeit ihrer landwirtschaftlichen Nutzung dienten sie unter anderem als Traktorenscheune und Getreidesilo Die gotische Klosterkirche wurde noch vor 1540 auf Geheiss von Graf Erich von Hoya abgebrochen und die Steine wurden angeblich zur Vergrosserung des Schlosses in Stolzenau verwendet An Stelle der Klosterkirche wurde eine Fachwerkkirche errichtet die auf das Jahr 1539 40 dendrodatiert werden konnte Sie ist aus Sicht der Denkmalpflege wegen seiner Baudetails das bedeutendste Gebaude des Klosters und auch weil es in der Ubergangszeit zur Reformation entstand Bis zur Mitte der 1980er Jahre wurde die Kirche als Schweine und Schafstall genutzt Der weitere Gebaudebestand auf dem Gelande gehort zur ehemaligen Domane die bis 2005 im Eigentum des Landes Niedersachsen stand und bis dahin landwirtschaftlich betrieben worden ist Seither sind die insgesamt elf Gebaude des Grundstucks ungenutzt und stehen leer Die Domanengebaude weisen den Charakter eines landwirtschaftlichen Grossbetriebs auf und stammen aus der Mitte des 19 sowie dem ersten Drittel des 20 Jahrhunderts Archaologie Bearbeiten nbsp Ausstellung in der Fachwerkkirche zur archaologischen Erforschung des Klosters SchinnaIn den Jahren 2009 bis 2011 fanden jahrlich archaologische Ausgrabungen auf dem Gelande der ehemaligen Benediktinerabtei statt 2010 wurde die Anlage per Georadar untersucht Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurden schmale archaologische Sondagen angelegt um das ehemalige Kloster gezielt zu erforschen Bei den Ausgrabungen wurden die Fundamente des abgegangenen ostlichen Konventgebaudes freigelegt Von der romanischen Klosterkirche konnte nur noch der mit Schutt verfullte Ausbruchgraben dokumentiert werden An seinem Verlauf lasst sich der Grundriss des Kirchenbaus teilweise rekonstruieren Daruber hinaus lieferte der Schutt Details die auf Bau und Ausstattung der Kirche schliessen lassen Der Chorbereich der Klosterkirche konnte erfasst werden wobei die Grabungen eine zunachst angenommene Chorerweiterung durch die Grabung widerlegten 2010 wurden Reste von Bestattungen im ehemaligen Kreuzgang des Klosters freigelegt und geborgen Anthropologische Untersuchungen finden derzeit 2012 an der LMU Munchen statt 2011 konnte das Fundament eines spatmittelalterlichen Gebaudes westlich der Klausur ausgegraben werden Uber die Ergebnisse der archaologischen Kampagnen der Jahre 2009 bis 2011 informiert seit April 2012 eine kleine Ausstellung in der Fachwerkkirche des Klostergelandes nbsp Strassenansicht der Klosteranlage nbsp Zugemauerter Kreuzgang links ehemalige Schmiede nbsp Der handgeschnitzte Altar aus der ersten Klosterkirche steht nun in der St Vitus Kirche in Schinna nbsp Der stark verfallene Kirchturm der ehemaligen Fachwerkkirche 2011 nbsp Der Kirchturm nach der Renovierung 2016 nbsp Wohn WirtschaftsgebaudeLiteratur BearbeitenSchinna darin Ehemaliges Benediktinerkloster St Vitus heute Domane In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 Seite 1168 f Stefan Amt Die Kloster und Domanenanlage in Schinna Landkreis Nienburg Weser in Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 1 2007 Online pdf Jens Berthold S Neupert B Paffgen Archaologie in Schinna In Archaologie in Niedersachsen AiN 14 2011 S 109 112 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Schinna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stiftung Kloster Schinna Kloster Schinna im Denkmalatlas Niedersachsen Abschlussbericht zu den Untersuchungen 2010 bis 2012 im Kloster Schinna durch die Kommunalarchaologie der Schaumburger Landschaft pdf 1 8 MB Beschreibung von Kloster Schinna auf der Niedersachsischen Klosterkarte des Instituts fur Historische Landesforschung52 536604 9 076081 Koordinaten 52 32 11 8 N 9 4 33 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Schinna amp oldid 237911224