www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kloster Schonensteinbach war ein Dominikanerinnenkloster bei Wittenheim im Elsass Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungslegende 1 2 Blutezeit 1 3 Bauernkrieg 1 4 Ende des Klosters 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundungslegende Bearbeiten Nach Christi Geburt im Jahr 1138 sollen nach der Uberlieferung zwei Tochter Mechthild und Kunigunde eines Ritters Nochero von Wittenheim das Kloster in Steinbach als Bernhardinerkloster Zisterzienser begrundet haben Zunachst begaben sich die beiden Schwestern nach einer frommen Erziehung in ein Kloster Kleinlutzel gemeint ist jedoch nicht dasjenige bei Kleinlutzel vielleicht aber das Kloster Birlingen bei Steinbach eine Niederlassung des Klosters Lutzel 1 2 Schon bald nach ihrem Eintritt wurden hier die Klosterfrauen von den Nachfolgern des Grunders den Grafen von Pfirt 3 arg bedrangt durch Jagden Gelage auch mutwilliges Zerstoren und ungebuhrliches Betragen so dass sie mit ihren Mitschwestern dieses noch neue Kloster Kleinlutzel kurzerhand wieder verliessen Von ihrem Vater Nochero hatten sie sich die St Margarethen Kapelle bei Wittenheim als Domizil erbeten doch er lehnte ab da er dachte fur zwei Frauen sei dies zu abwegig Er versprach ihnen stattdessen eine abgelegene Scheune in einem Wald hoffte jedoch dass sie diese nicht annehmen wurden Nun war er sehr uberrascht als der gesamte Konvent von Kleinlutzel hier eintraf Erfreut half er zusammen mit seinen Freunden mit Geschenken und Zuwendungen beim Aufbau so dass bald ein kleines Kloster entstand 1 Blutezeit Bearbeiten Ab 1160 wurde der neugegrundete Konvent dem Augustiner Kloster St Maria in Steinbach und ab 1397 4 dem Dominikanerorden St Brigitten Kloster zu Schonensteinbach zugehorig 5 Aufgrund der Lage in der offenen Rheinebene war das Kloster trotz der Walder die es damals umgaben nur schlecht gegen durchziehende Kriegsscharen geschutzt So wurde es 1365 bei dem Durchzug der Englander im Verlauf des Hundertjahrigen Krieges geplundert und bei deren zweitem Durchzug durch die Gugler 1375 vollig verbrannt 6 1382 versuchten die Augustiner vom Kloster Marbach den Wiederaufbau doch es fehlten alle Mittel auch ein Versuch der Pramonstratenser von Strassburg gelang nicht Erst unter Leopold von Osterreich und seiner Gemahlin Katharina von Burgund gelang 1397 der Wiederaufbau als Dominikanerinnenkloster Nach den Massgaben der engagierten Klosterreformer Raimund von Capua und Konrad von Preussen 7 wurde Schonensteinbach zum ersten observanten Dominikanerinnenkloster der Ordensprovinz Teutonia Funf Schwestern aus dem Kloster St Katharinental ubernahmen zusammen mit einigen weiteren Nonnen aus elsassischen Klostern die Aufgabe Schonensteinbach zum Modell eines Reformklosters zu machen 8 Unter Clara Anna von Hohenburg als Priorin begann nun eine Blutezeit des Klosters in welcher von hier aus andere Kloster reformiert wurden so etwa 1419 das Kloster Unterlinden in Colmar und 1428 das Katharinenkloster Nurnberg Es entstand ein engmaschiges Netz von Reformklostern 9 dokumentiert auch durch einen regen Austausch von Handschriften zum Aufbau der jeweiligen Klosterbibliotheken Ein Stundenbuch 10 mit der Provenienz Schonensteinbach im Museu Calouste Gulbenkian weist auf die ehemalige Bibliothek hin Von 1399 bis 1405 liess Friedrich von Blankenheim als Bischof von Utrecht das Kloster Maria Magdalena 11 in Wijk bij Duurstede errichten und besiedelte es mit Schwestern aus Schonensteinbach Von Wijk aus besiedelten um 1435 Schwestern das Kloster Westerau 12 in Westroijen vor den Toren der Stadt Tiel 13 Um 1426 wird Margaretha Ursula von Masmunster als Priorin genannt In seiner Lieblingsstiftung Schonensteinbach wo er seine letzten Lebensjahre verbracht hatte fand dann auch 1426 der Klosterformer Konrad von Preussen seine letzte Ruhestatte 7 Wahrend der Armagnakenfeldzuge 1444 1445 wurden unter Leitung des Basler Dominikaner Priors Konrad Schlatter die Schonensteinbacher Dominikanerinnen nach Basel Strassburg Pforzheim Nurnberg Augsburg und Katharinental evakuiert 14 Bauernkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Aufstands im Oberelsass 1525 war der Konvent mit aller beweglichen Habe nach Ensisheim geflohen Die aufstandischen Bauern zerstorten die leeren Gebaude umso erbitterter Nach der Niederlage wurden die Bauern durch Ferdinand von Osterreich zur Zahlung von 8000 Gulden zum Wiederaufbau verpflichtet wobei ihnen 1500 Gulden erlassen wurden In den folgenden zwolf Jahren wurden die Gebaude von Grund auf neu erbaut 15 Ende des Klosters Bearbeiten Das Kloster wurde im Verlauf der Franzosischen Revolution aufgehoben die Guter fielen an den Staat Das Kloster wurde 1807 je zur Halfte an zwei Burger verkauft im gleichen Jahr wurde es versteigert wobei die Gebaude in einer Hand verblieben 16 Heute erinnert noch der Strassenname am Standort an das Kloster Literatur BearbeitenLandolin Winterer Das Kloster Schonensteinbach 1897 Johann von Schlumberger Hrsg Seraphin Dietler s Chronik des Klosters Schonensteinbach Gebweiler 1897 Einzelnachweise Bearbeiten a b Frei nacherzahlt aus der Chronik von Schonensteinbach von Seraphin Dietler in Johann von Schlumberger Hrsg Seraphin Dietler s Chronik des Klosters Schonensteinbach Gebweiler 1897 S 7 ff Steinbach Historische Notizen In steinbach68 org 1937 abgerufen am 9 August 2023 Theobald Walter Die Grabschriften des Bezirkes Oberelsass von den altesten Zeiten bis 1820 Verlag der J Boltzeschen Buchhandlung Gebweiler 1904 archive org Zum Kloster Schonensteinbach bei Guebwiller aus Judith Theben Die Mystische Lyrik des 14 und 15 Jahrhunderts Untersuchungen Texte Repertorium Berlin 2010 Kulturtopographie des alemannischen Raums 2 S 65f ISBN 3 484 89501 2 books google de Der mehrfach so auch bei J Theben s o zu lesende Hinweis Schonensteinbach sei ein Birgittenkloster gewesen ist irrtumlich Birgitta war lediglich Kirchenpatronin Siehe Werner Williams Krapp Rezension Judith Theben s o In Speculum 88 4 2013 S 1176 f hier S 1177 Johann von Schlumberger Hrsg Seraphin Dietler s Chronik des Klosters Schonensteinbach Gebweiler 1897 S 166 a b Nach Anton Weis Konrad de Grossis In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 640 f Siehe Judith Theben s o S 65 Anm 63 sowie Antje Willing Literatur und Ordensreform im 15 Jahrhundert Deutsche Abendmahlsschriften im Nurnberger Katharinenkloster Munster u a 2004 Studien und Texte zum Mittelalter und zur fruhen Neuzeit Band 4 S 16 mit Anm 24 books google de A Willing s o S 20 22 Stundenbuch Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive auf Webseite des Gulbenkian Museums online Memento des Originals vom 23 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot museu gulbenkian pt Catalogus van de archieven van de kleine kapittelen en kloosters Internet Archive Egbert van de Haar De geschiedenis van Zandwijk In westroijen nl Archiviert vom Original am 7 Dezember 2013 abgerufen am 9 August 2023 niederlandisch Dominikaner im Herzogtum Geldern In geldria religiosa de Archiviert vom Original am 17 August 2007 abgerufen am 9 August 2023 Schlatter Konrad OP In Verfasserlexikon Band VIII Sp 706 f Johann von Schlumberger Hrsg Seraphin Dietler s Chronik des Klosters Schonensteinbach Gebweiler 1897 Nachtrag in der Chronik nach einem alten Manuskript von 1738 Johann von Schlumberger Hrsg Seraphin Dietler s Chronik des Klosters Schonensteinbach Gebweiler 1897 Vorwort von Johann von Schlumberger S XVI XVII mit Lageplan 47 823417 7 303121 Koordinaten 47 49 24 3 N 7 18 11 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Schonensteinbach amp oldid 236274411