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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Das Kleinkastell Auf dem Dorsterberg oft verkurzt nur Kleinkastell Dorsterberg in der Dokumentation der Reichs Limeskommission auch als Wachturm Wp 2 43 1 gefuhrt war ein romisches Grenzkastell des Obergermanischen Limes der seit 2005 den Status eines UNESCO Weltkulturerbes besitzt Das fruhere Militarlager befindet sich heute als Bodendenkmal zwischen den Ortsgemeinden Laufenselden und Huppert beides Ortsteile der Gemeinde Heidenrod im hessischen Rheingau Taunus Kreis Kleinkastell Auf dem Dorsterberg Alternativname Kleinkastell DorsterbergWp 2 43Limes ORL NN RLK Strecke RLK Obergermanischer Limes Strecke 2 westliche Taunusstrecke Datierung Belegung bis 259 260 n Chr Typ KleinkastellEinheit unbekannte VexillatioGrosse a 23 m 25 m 575 m b 15 m 18 m 270 m Bauweise a Holz Steinb SteinErhaltungszustand wahrnehmbare SpurenOrt Heidenrod HuppertGeographische Lage 50 11 50 9 N 7 59 42 1 O 50 197475 7 9950222222222 442Hohe 442 m u NHNVorhergehend ORL 6 Kastell Holzhausen nordwestlich Anschliessend Kleinkastelle Auf dem Pohl bei Kemel ORL 7 Kastell Kemel beide sudlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Befunde 4 Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Auf dem Dorsterberg und Auf dem Pohl bei Kemel 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Siehe auch 8 AnmerkungenLage BearbeitenDas im Gelande noch zu erkennende Bodendenkmal befindet sich unterhalb des Gipfels auf dem nach Suden hin abfallenden Hang des Dorsterbergs Von hier aus bestand eine sehr gute Sichtverbindung die nach Westen bis zum Wachturm Wp 2 41 und nach Osten bzw SSO bis zu den Kleinkastellen Auf dem Pohl bei Kemel reichte Forschungsgeschichte BearbeitenDie ehemalige romische Fortifikation wurde 1897 von Ludwig Pallat entdeckt 1902 begannen die archaologischen Ausgrabungen durch die Reichs Limeskommission die jedoch infolge des unerwarteten Todes von Felix Hettner nicht planmassig abgeschlossen wurden Befunde BearbeitenIm Zuge der archaologischen Untersuchungen konnten mehrere Bauphasen differenziert werden Die altere der beiden Anlagen war in Holz und Steinbauweise errichtet worden Sie war von einem doppelten Spitzgraben umgeben Der aussere Graben war im gewachsenen Boden noch mit einer Breite von 1 45 Meter und einer Tiefe von 1 10 Meter erhalten Der Innere erreichte bei einer Breite von 2 25 Meter eine Tiefe von 1 80 Meter Die durch die Graben umfasste Kastellflache hatte die Form eines leicht unregelmassigen Vierecks mit abgerundeten Ecken und Seitenlangen von rund 23 25 Meter Die Innenflache betrug also etwa 575 Quadratmeter Unmittelbar ohne nennenswerte Berme an der Innenseite des inneren Grabens fanden sich die Spuren von Palisaden und Mauern der einstigen Umwehrung Ob es sich dabei um zwei voneinander zu unterscheidende Bauphasen handelte ein Erdwerk mit Holzpalisade und ein steinummauertes Kastell konnte mit den grabungstechnischen Methoden der Zeit nicht sicher ermittelt werden gilt aber als wahrscheinlich Hinter dieser Umwehrung befand sich ein zur Zeit der Ausgrabungen schon stark verschleifter Erdwall der ursprunglich den Wehrgang getragen hatte Innerhalb der alteren Anlage ein wenig nach Suden verschoben und aus dem Achsenkreuz des alteren Lagers gedreht befand sich eine rechteckige Mauer mit abgerundeten Ecken Die Seitenlangen betrugen 18 15 Meter Spuren eines Steingebaudes sowie einige Pfostenlocher innerhalb der Ummauerung sprechen fur eine ehemalige Bebauung der Innenflache Die Limespalisade passiert das Lager in nordlicher Richtung etwa 20 m von der Aussenkante des ausseren Grabens entfernt Uber die Besatzung des Kastells ist nichts bekannt Es durfte sich um die Vexillatio einer grosseren Auxiliartruppe oder einer Legion gehandelt haben Sein Ende fand das Kastell im Zusammenhang mit der Aufgabe des Limes bis 259 260 n Chr Limesfall Befunde und moderne Prasentation nbsp Grundriss des Kleinkastells Dorsterberg 1898 nbsp Die Anlage ist als Bodendenkmal erhalten 2010 nbsp Die einstigen Umfassungsmauern sind mit Holzbalken markiert 2010 nbsp Rekonstruktion der Limespalisade am Kleinkastell 2010 Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Auf dem Dorsterberg und Auf dem Pohl bei Kemel BearbeitenAuf seinem Weg zwischen den beiden Kleinkastellen zieht der Limes zunachst auf annahernd gleich bleibendem Hohenniveau nach Westsudwest bis er den Wachturm Wp 2 45 erreicht Dabei lauft er im Wesentlichen durch die landwirtschaftlich genutzten Flachen nordlich von Huppert Beim Wp 2 45 knickt er scharf in sudliche Richtung ab und verlauft er zunachst durch die landwirtschaftlichen Nutzflachen ostlich von Huppert anschliessend durch Waldgebiet und schliesslich durch die Acker nordlich von Kemel Dabei steigt er nachdem er ostlich von Huppert eine flache Senke durchquert hat auf seinem weiteren Weg bis zum Kleinkastell Auf dem Pohl bei Kemel deutlich an Insgesamt betragt der Hohenunterschied zwischen den beiden Kastellen rund 95 Meter Wie schon seit dem Wp 2 35 bestand der Limes bis zum Wp 2 47 weiterhin nur aus der Palisade der Limesgraben wurde hier nicht ausgefuhrt Spuren der Limesbauwerke zwischen den Kleinkastellen Auf dem Dorsterberg und Auf dem Pohl bei Kemel ORL 2 Name Ort Beschreibung ZustandKK 3 Auf dem Dorsterberg siehe obenWp 2 44 Im Gewann Dicker Busch nbsp WP 2 44 wurde durch den Heimatverein Heidenrod markiert Nicht mehr sichtbare Turmstelle 4 eines Steinturms der 1898 von Ludwig Pallat und Hans Lehner entdeckt und untersucht worden ist Der mit ungewohnlich grossen Schieferplatten ausgefuhrte Turm hatte einen quadratischen Grundriss Bei einer Seitenlange von 4 50 Meter betrug die Machtigkeit seiner Mauern 1 12 Meter Die Limespalisade passierte den Turm nordlich in einem Abstand von knapp zehn Metern Bei geophysikalischen Untersuchungen im Winter 2006 2007 ergaben sich Hinweise darauf dass der Turm moglicherweise von einem Ringgraben umzogen sein konnte 5 Wp 2 45 Auf dem Elbert Der 1898 ergrabene Steinturm lag militarstrategisch gunstig in exponierter Lage 6 Hier anderte der Limes abrupt seinen Verlauf und knickt von WNW kommend in sudliche Richtung ab Auf dieser Kuppe mit ihren 460 Hohenmetern reichte die Sicht nach WNW uber den Dorsterberg hinweg bis zum Wp 2 41 und dem Grauen Kopf Nach Suden hin reichte der Blick bis zum Kleinkastell Auf dem Pohl bei Kemel in sudostliche Richtung bis zu den Kuppen mit den Wachturmen Wp 2 50 und Wp 2 51 noch ostlich des Kastells Kemel gelegen Der Steinturm der an dieser Stelle 1898 von Pallat identifiziert worden war war schon zur Zeit der Reichs Limeskommission stark ausgebrochen da sein Material zur Befestigung des hier vorbeifuhrenden Feldweges Verwendung gefunden hatte Durch geophysikalische Prospektionen im Winter 2006 2007 konnte der von Pallat bereits vermutete altere Holzturm der hier von einem doppelten Ringgraben umgeben war nachgewiesen werden 7 Zumindest einer der Graben setzt an der dem Limes zugewandten Seite aus und bildet einen Erdsteg Der Durchmesser der Turmstelle bis zum ausseren Ringgraben betragt ungefahr 22 Meter Heute markiert ein gepflasterter Ring auf dem Feldweg den ausseren Umfassungsgraben des Steinturms Wp 2 46 Im Gewann Rodern Von der Reichs Limeskommission nur durch die Oberflachenkonzentration von Steinen in einem ansonsten steinfreien Bereich vermutete aber nicht archaologisch sicher nachgewiesene Turmstelle 8 Auch geophysikalische Prospektionen im Winter 2006 2007 fuhrten nicht zum Nachweis einer Turmstelle im vermuteten Bereich 7 Wp 2 47 Am Erlenhof nbsp nbsp nbsp WP 2 47 im Jahr 2010 Sehr gut sichtbare Turmstelle 9 eines Steinturms Er ist der am besten erhaltene Turm dieses Limesabschnittes wenngleich das durch die Reichs Limeskommission konservierte Mauerwerk inzwischen zerfallen ist Der aus teilweise liegenden teils schrag gestellten Schieferplatten in Lehmmortel errichtete Turm besass einen annahernd gleichseitigen Grundriss von 3 97 bis 4 00 Metern war aber nicht exakt rechtwinklig angelegt Die Starke der Mauern schwankte zwischen 0 55 und 0 70 Metern Vier in den Innenecken des Turms befindliche etwa 0 45 Meter durchmessende Pfostenlocher wurden als die eines moglichen holzernen Vorgangerbaus angesprochen Der Turm war ohne Ausgleich des leicht abfallenden Gelandes errichtet worden und von keinem Drainagegraben umgeben Sein Abstand zu der ostlich von ihm verlaufenden Limespalisade betrug 39 50 Meter Wp 2 48 Auf der Kemeler Heide nbsp nbsp Nicht mehr erhaltene Turmstelle 10 eines Steinturms der von Pallat 1897 identifiziert und 1898 ausgegraben worden ist Zu dieser Zeit war das aufgehende Mauerwerk noch bis zu einer Hohe von 80 cm erhalten Der Turm hatte einen unregelmassigen Grundriss von 4 22 3 89 Meter NS auf 3 97 4 15 Meter OW Die Mauerstarke schwankte zwischen 0 57 und 0 65 Meter Im Inneren der schiefen Ecken befanden sich Pfostenlocher mit starker Holzkohlenkonzentration An den Aussenseiten der Ecken fand man 0 57 Meter durchmessenden Vertiefungen die an den Aussenseiten der Ecken festgestellt wurden Sie konnen als Uberrest eines Baugerustes angesprochen werden Im Inneren folgte auf den gewachsenen Boden eine feine Lehmschicht daruber eine Kulturschicht und daruber eine Schicht mit Brandschutt die nach oben von der Humusdecke abgeschlossen wurde Ein Entwasserungs graben konnte nicht festgestellt werden Zu der in ostlicher Richtung den Turm passierenden Limespalisade betrug der Abstand 22 12 Meter zur Mitte des Limesgrabens 18 40 Meter Wp 2 49 KK Auf dem Pohl bei Kemel siehe Hauptartikel Kleinkastelle Auf dem Pohl bei Kemel Denkmalschutz BearbeitenDas Kleinkastell auf dem Dorsterberg und die anschliessenden Limesanlagen sind als Abschnitt des Obergermanisch Raetischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO Welterbes Ausserdem sind sie Bodendenkmale im Sinne des Hessischen Denkmalschutzgesetzes Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Literatur BearbeitenDietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau 4 Auflage Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 S 114 f Dietwulf Baatz Limes Westliche Taunusstrecke Rheingau Taunus Kreis Strecke 2 Wp 35 55 und Strecke 3 Wp 1 35 In Dietwulf Baatz und Fritz Rudolf Herrmann Die Romer in Hessen Lizenzausgabe der Auflage von 1982 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 58 9 S 378 Christian Fleer Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes In E Schallmayer Hrsg Limes Imperii Romani Beitrage zum Fachkolloquium Weltkulturerbe Limes November 2001 in Lich Arnsburg Bad Homburg v d H 2004 ISBN 3 931267 05 9 S 75 92 Saalburg Schriften 6 Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Hrsg Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung A Band 1 Die Strecken 1 und 2 1936 S 75 ff sowie Tafeln 10 Abb 7 und 11 Abb 1 und 2 Margot Klee Der romische Limes in Hessen Geschichte und Schauplatze des UNESCO Welterbes Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2232 0 S 67 f Margot Klee Der Limes zwischen Rhein und Main Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0276 1 S 62 f Markus Scholz Spatlimeszeitliche Reduktion versus mittelalterlicher Einbau in Limeskastellen In E Schallmayer Hrsg Limes Imperii Romani Beitrage zum Fachkolloquium Weltkulturerbe Limes November 2001 in Lich Arnsburg Bad Homburg v d H 2004 ISBN 3 931267 05 9 S 135 145 Saalburg Schriften 6 Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesAnmerkungen Bearbeiten Wachposten Wachturm Die Ziffer vor dem Schragstrich bezeichnet den Limesabschnitt die Ziffer hinter dem Schragstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm ORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes KK nicht nummeriertes Klein Kastell Wp 2 44 bei 50 11 40 03 N 8 0 21 26 O 50 194452777778 8 0059055555556 Quelle Eintrag zu Limeswachturm Wp 2 44 bei Heidenrod Huppert in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland abgerufen am 20 Juli 2017 Egon Schallmayer Geophysikalische Prospektion am Limes in Hessen In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 60 f Wp 2 45 bei 50 11 32 08 N 8 0 50 38 O 50 192244444444 8 0139944444444 Quelle Eintrag zu Limeswachtturmstelle Wp 2 45 bei Heidenrod Huppert in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland abgerufen am 20 Juli 2017 a b Egon Schallmayer Geophysikalische Prospektion am Limes in Hessen In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 61 63 Wp 2 46 ungefahr bei 50 11 12 02 N 8 0 44 4 O 50 186672222222 8 0123333333333 Wp 2 47 bei 50 10 44 77 N 8 0 33 52 O 50 179102777778 8 0093111111111 Wp 2 48 bei 50 10 24 36 N 8 0 46 44 O 50 173433333333 8 0129 Kastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 2 Lahn Aar Kleinkastell Auf der Schanz Kleinkastell Becheln Kastell Hunzel Kastell Marienfels Kleinkastell Pohl Kleinkastell Pfarrhofen Kastell Holzhausen Kleinkastell Auf dem Dorsterberg Kleinkastelle Auf dem Pohl bei Kemel Kastell Kemel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinkastell Auf dem Dorsterberg amp oldid 225712166