www.wikidata.de-de.nina.az
Klarer Himmel russisch Tschistoje njebo ist ein sowjetischer Spielfilm von 1961 und gilt als der bedeutendste Tauwetterfilm im Rahmen der Entstalinisierung Die Handlungszeit umfasst den Zeitraum von Silvester 1940 bis zur Gegenwart ca 1959 60 Er gewann den Grand Prix der 2 Moskauer Internationalen Filmfestspiele In der DDR wurde der Filmroman noch vor der deutschen Urauffuhrung im Filmspiegel abgedruckt 1962 kam die Produktion auch in Westdeutschland zur Auffuhrung 1963 in den USA Weitere Auffuhrungstitel sind Ciel Pur Frankreich Belgien Klare Hemel Flamisch Ceu Limpo Brasilien Cielo despejado Mexiko Czyste niebo Volksrepublik Polen Cieli puliti Italien Cer senin Rumanien Kirkas taivas Finnland Katharos ouranos Griechenland Clear Skies Angloamerikanisch Die Urauffuhrung fand am 20 Mai 1961 statt Die deutsche Synchronisation erfolgte durch die DEFA die deutsche Erstauffuhrung fand am 8 Juni 1962 statt FilmTitel Klarer HimmelOriginaltitel Tschistoje njebo Chistoe neboProduktionsland SowjetunionOriginalsprache RussischErscheinungsjahr 1961Lange 110 MinutenStabRegie Grigori TschuchraiDrehbuch Daniil Jakowlewitsch ChrabowskiProduktion MosfilmMusik Michail SiwKamera Sergei PolujanowBesetzungJewgeni Urbanski Aleksei Astachow Militarpilot Nina Dobrischewa Sascha Lwowa Studentin Natalja Kusmina Ljusja Witali Konjajew Petja Georgi Kulikow Mitja Nikolai Chrjaschtschikow Verwundeter Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Stilmittel 3 Kritik 4 Trivia 5 Uberlieferung 6 Literatur 7 WeblinksHandlung BearbeitenGegenwart um 1959 60 ein sowjetischer Militarflugplatz Ein hochmodernes Jagdflugzeug mit Deltaflugeln und der Kennung 02 soll seinen ersten Testflug absolvieren sein Pilot ist Aleksei Astachow Es herrscht grosse Abspannung Bedrohlich wirkend fahren Feuerwehr und Sanitatsfahrzeuge auf Das Flugzeug rollt zum Start Ein Pobeda Taxi rast eine Landstrasse entlang Fahrgast ist eine angespannt wirkende junge Frau Auf ihren Wunsch halt das Taxi mitten auf der Strasse Als sie und der Fahrer aussteigen jagt das Testflugzeug uber sie hinweg Die junge Frau beginnt sich zu erinnern Sylvester 1940 Die junge Studentin Sascha begegnet auf einer Silvesterfeier 1940 kurz einem unbekannten Militarpiloten in den sie sich auf Anhieb verliebt verliert ihn aber aus den Augen Nach Kriegsausbruch im Juni 1941 sieht sie ihn zufallig in einem Luftschutzbunker wieder wagt es jedoch nicht sich erkennen zu geben und ihn anzusprechen Es gelingt ihr in den Besitz seiner dienstlichen Telefonnummer zu gelangen und sie nimmt Kontakt auf Sie verlieben sich er muss jedoch an die Front abrucken wahrend sie eine Arbeit als Dreherin in einer Fabrik aufnimmt Sascha ist von ihm schwanger und bringt einen Sohn zur Welt Aleksei ist ein erfolgreicher Pilot und wird ausgezeichnet fallt jedoch angeblich Tatsachlich uberlebt er seinen Absturz und gerat in deutsche Kriegsgefangenschaft Nach Kriegsende 1945 wird er von den sowjetischen Behorden inhaftiert da sie den Kriegsgefangenen misstrauen Sein Orden wird ihm aberkannt Nach seiner Entlassung sucht er Sascha auf Sein Gesicht ist durch eine riesige Narbe furchtbar entstellt Er ist vollig demoralisiert und verfallt dem Alkohol Nach Problemen am Arbeitsplatz wird er entlassen Der Versuch sich von einer Betriebsorganisation rehabilitieren zu lassen scheitert im Angesicht einer uberlebensgrossen Stalinstatue 1953 In der hoffnungslosen Situation Alekseis stirbt Stalin Die Familie wirkt wie gelahmt Dann taucht eine bleiche Sonne auf Ihre Strahlen werden starker und bringen langsam Schnee und Eis zum Tauen bis die Eismassen eines Flusses sich in einen reissenden Strom verwandeln Aleksei wird in ein Ministerium berufen wo erneut uber seinen Fall verhandelt wird Sascha muss vor dem Gebaude warten Es wird dunkel Nach beinahe endlosem Warten erscheint Aleksei Seine Miene ist ausdruckslos Er offnet die rechte Hand In ihr liegt sein Orden Held der Sowjetunion Gegenwart um 1960 Das Testflugzeug steigt durch die Wolken in den blauen Himmel Sascha und der Taxifahrer steigen wieder in den Pobeda ein und verschwinden hinter einer Hugelkuppe Stilmittel BearbeitenWie schon in Tschuchrais Der letzte Schuss Der Einundvierzigste einem der ersten sowjetischen Spielfilme uber den Russischen Burgerkrieg in denen die Weisse Armee nicht nur als Horde von Banditen inszeniert wurde kam eine aufwandige Farbdramaturgie zur Anwendung die ihren Hohepunkt direkt vor und dann in der Tauwetter Sequenz erreicht Ausserdem wurden ausgiebig expressionistische Stilmittel angewandt die eher fur den deutschen Spielfilm der 1920er Jahre typisch sind Kritik Bearbeiten Dies ist nach dem Einundvierzigsten und der Ballade vom Soldaten der dritte Tauwetter Film des jungen russischen Regisseurs Grigori Tschuchrai Er und Drehbuchautor Chrabrowizki unterziehen sich mit erzahlerischem Geschick dem Unterfangen in anderthalb Filmstunden die Geschichte eines Fliegers und seiner Geliebten vom Ausbruch des vaterlandischen Krieges bis in die Zeit nach dem 20 Parteitag 1956 zu verfolgen Der Pilot wird wahrend des Krieges als Sowjetheld gefeiert dann schiessen ihn die Deutschen ab und er gerat in Gefangenschaft Nach dem Sieg verfallt er der parteiamtlichen Achtung weil er nach seinem Abschuss nicht befehlsgemass Harakiri verubt hat Er wird zum Fabriklehrling degradiert und ergibt sich dem Trunk Erst nach der offiziellen Verurteilung des Stalinismus erhalt er Orden und Ehren zuruck Die Auseinandersetzungen des zweiten Teils geraten mitunter zu papieren Die Farbphotographie von Tschuchrais erstem Film war weitaus progressiver Dieser hier leidet offensichtlich unter der Abwesenheit des Kameramanns Urussewski Film in Die Zeit vom 8 Juni 1962 Schon in den ersten Rezensionen nach der internen Vorfuhrung des Lichtspiels vor Parteileuten Kunstlern und Journalisten wurde Regisseur Tschuchrai mit hochstem Lob bedacht Die Prawda konstatierte Ein lebenswahrer Film Noch vor der offiziellen Premiere sie ist fur diese Woche angesetzt verhiessen die Kritiker dem Lichtspiel einen uberragenden Erfolg Berichtete die Nachrichtenagentur UPI aus Moskau In Gegenwart zahlreicher Korrespondenten aus dem Westen applaudierte das geladene Publikum besonders laut bei der Szene vom Bekanntwerden des Todes Stalins Sowjetunion Der grosse Diktator in Der Spiegel Nr 21 vom 17 Mai 1961Der Film wurde durch Zensurschnitte so stark entstellt dass er dieses Schicksal nur noch in Andeutungen die heute kaum noch nachvollziehbar sind vermittelte Romantische Emotionalitat geriet hier zur Sentimentalitat Einfachheit zur Vereinfachung und Brisanz zum publizistischen Klischee Engel S 125 Trivia BearbeitenDer mannliche Hauptdarsteller Jewgeni Urbanski kam am 5 November 1965 mit 33 Jahren bei den Dreharbeiten zu dem Spielfilm Direktor in der Nahe von Buchara bei einem Stunt ums Leben als sich sein Lkw uberschlug Die Filmarbeiten wurden abgebrochen und bereits abgedrehtes Material fur den Dokumentarfilm Jewgeni Urbanski 1967 benutzt Uberlieferung BearbeitenIm russischen Original lag bereits in den 1990er Jahren eine VHS spater eine DVD Edition vor Die von der DEFA erstellte deutsche Synchronfassung befindet sich offensichtlich im Filmarchiv des Bundesarchivs die Rechte liegen bei der DEFA Stiftung Literatur BearbeitenProgress Filmprogramm Nr 51 62 Christine Engel Hg Geschichte des sowjetischen und russischen Films Stuttgart Weimar Verlag J B Metzler 1999 ISBN 3 476 01546 7Weblinks BearbeitenKlarer Himmel in der Internet Movie Database englisch Vollstandige Filmfassung bei youtube com Filmdaten zur deutschen Synchronfassung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klarer Himmel Film amp oldid 217543708