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Kiveri griechisch Kiberi n sg bis 1940 Kyveri Kyberi ist eine Kleinstadt von etwa 1000 Einwohnern der Gemeinde Argos Mykene in der griechischen Region Peloponnes Der Ort liegt in der Argolis an der Westkuste des Argolischen Golfs gegenuber von Nafplio Archaologische Ausgrabungen belegen dass Kiveri und die nahere Umgebung seit dem 2 Jahrtausend v Chr besiedelt war Die Grundung des heutigen Ortes Kiveri an der Kuste geht auf das 17 Jahrhundert zuruck Allerdings existierte bereits im 15 Jahrhundert beim Kastro Kiveriou ein erster Vorgangerort Haupteinnahmequelle der Einwohner ist die Landwirtschaft insbesondere der Anbau von Zitrusfruchten hier speziell Orangen sowie Oliven Daneben gibt es in bescheidenem Umfang Fischfang Der Tourismus spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle Kiveri Koinothta Kiberioy Kiberi Kiveri Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion PeloponnesRegionalbezirk ArgolisGemeinde Argos MykeneGemeindebezirk LernaGeographische Koordinaten 37 31 N 22 44 O 37 523888888889 22 728611111111 Koordinaten 37 31 N 22 44 OFlache 36 528 km Einwohner 1029 2011 1 LAU 1 Code Nr 243410205Ortsgliederung 3Strassenszene in Kiveri Strassenszene in Kiveri Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Karstquelle 3 Geschichte und Archaologie 3 1 Neuzeit 3 2 Verwaltungsgliederung und Bevolkerungsentwicklung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinkLage Bearbeiten nbsp Strand von KiveriKiveri liegt in der Gemeinde Argos Mykene im Sudwesten des Regionalbezirks Argolis an der Grenze zu Arkadien Es wurde am Ubergangsbereich einer fruchtbaren Ebene zu den nordostlichen Auslaufern des Berges Zavitsa Zabitsa erbaut Der in Arkadien entspringende Trockenbach Xovrios 3obrios mundet unmittelbar nordlich der Wohnbebauung in den Argolischen Golf Auf der gegenuberliegende Seite sowie westlich des Ortes grenzen umfangreiche landwirtschaftliche Nutzflachen an Karstquelle BearbeitenKnapp einen Kilometer sudlich von Kiveri aber schon zu Arkadien zahlend befindet sich an der Kuste eine ergiebige unterseeische Karstquelle als Anavalos Kiveriou oder Mikros Anavalos bekannt Sie wurde Ende der 1960er Jahre mit einer Mauer umschlossen um so das Susswasser fur die Bewasserung der ausgedehnten Obstplantagen in der Ebene von Argos nutzen zu konnen Es ist eine von mehreren Karstquellen an der Westkuste des Argolischen Golfs oder auch in der fruchtbaren Ebene sudlich von Argos deren bekannteste die von Kefalari ist Das hier zutage tretende Wasser stammt vom Argon Pedion der arkadischen Hochebene um Tripoli von wo es unterirdisch durch Katavothren an die Kuste gelangt 2 Geschichte und Archaologie BearbeitenAlte Uberlieferungen berichten dass Kiveri um 1600 v Chr von einigen der ersten dorischen Einwanderer auf der Peloponnes gegrundet wurde Insbesondere besagt die Mythologie dass Danaos der legendare Grunder der Stadt Argos in dem kleinen Hafen von Kiveri an Land ging Tatsachlich finden diese mythologischen Berichte einigen Ruckhalt in neueren archaologischen Ergebnissen Bereits 1957 hatte Nikolaos Verdelis zwischen Myli und Kiveri ein schon jahrzehntelang bekanntes mykenisches Kammergrab ausgegraben Dieses war am Thalamos eingesturzt und seit der Entdeckung nach und nach geplundert worden Die Kammer enthielt neben verstreut liegenden Gebeinen mehrere kleinere Gefasse darunter einige Miniaturbugelkannen Aufgrund der Beigaben wurde das Grab auf Spatmykenisch III 1410 1060 v Chr datiert Zwei weitere beiderseits befindliche ahnliche Graber waren bereits in der Antike geplundert und zerstort worden 3 4 Die genaue Position ist heute nicht mehr bekannt 5 Im Jahr 1967 wurde von der Ausgrabung von sieben mykenische Kammergraber hinter der grossen Kirche in Kiveri berichtet von denen die Graber I und IV wahrscheinlich zur Unterbringung von Steinbrucharbeitern dienten Am Strand von Kyveri und entlang einer Gebaudemauer wurden Uberreste romischer Bader entdeckt 6 7 Die inzwischen neun bekannten mykenische Kammergraber die uber zwei Terrassen zwischen der Kirche und dem Schulgelande liegen sind gut erhalten frei zuganglich und stammen aus dem Spathelladikum SH III A B 1410 1190 v Chr Dabei folgen die Graber dem dreigeteilten bronzezeitlichen Schema von mykenischen Grabbauten Nach einem mehrere Meter langen Zugang dromos kommt man zu einem schmaleren Eingang stomion der nach der Bestattung mit einer Trockenmauer aus unbearbeiteten Feldsteinen verschlossen wurde Darauf folgt die eigentliche Grabkammer thalamos mit grob kreisformigem oder rechteckigem Grundriss 8 In Kiveri sind die Zugange dromoi zu den Grabern teilweise durch moderne Bautatigkeiten verkurzt insbesondere bei Grab 4 Andererseits besteht Grab 9 lediglich aus einem Zugang dromos und blieb unvollendet Die Nekropole wurde 1965 als archaologische Statte ausgewiesen und zum historischen Denkmal erklart 9 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Zugange zu den neun Kammergrabern Neuzeit Bearbeiten Um das Kastro Kiveriou befand sich im 15 Jahrhundert eine nicht dauerhafte Ansiedlung Spater wurde diese zunachst in die Gegend zwischen dem heutigen Kiveri und Myli verlegt Diese Siedlung fiel unter die Herrschaft eines turkischen Beamten der Besitzer des Turms von Kiveri war Bis zum 17 Jahrhundert veranderte sich die Lage der Siedlung mehrfach in Richtung des heutigen Ortes In der wasserreichen Gegend um Kiveri wurde eine bedeutende Anzahl von Getreidemuhlen betrieben die als lebenswichtig fur die Versorgung Nafplios galten In dieser Zeit hiess das Dorf Civeri und gehorte zu Argos Spater ist als Ortsbezeichnung Tsiveri bezeugt Im 18 Jahrhundert war das Gebiet ein turkisches Landgut turkisch ciftlik griechisch tsifliki tsifliki namens Tsiveria ein Hinweis auf die Existenz mehrerer Siedlungen In einem Dokument aus venezianischer Zeit vom Ende des 17 Jahrhunderts sind zwei Siedlungen Civeri Pano Apanoy Kiberi Apanou Kiveri und Civeri Catou Katoy Kiberi Katou Kiveri aufgefuhrt 10 Zu dieser Zeit wird die schrittweise Ubersiedlung vom Hinterland an den Kustenstandort des heutigen Kiveri angenommen Bis um 1830 existierten beide Siedlungen nebeneinander 11 Der englische Archaologe William Martin Leake der die Morea zwischen 1804 und 1807 bereiste berichtete von einem Weiler Kiveri mit sechs bis acht Hausern am Hang eines Hugels der am Meer endete Auf dem Weg nach Velanidia erreichte Leake ein weiteres Kiveri mit zehn Hausern 12 Aufgrund der Erwahnung einer Pfarrkirche Agia Kyriaki in Apanou Kiveri wird der Ort dem heutige Spiliotaki zugeordnet Ende des 19 Jahrhunderts zahlte Tsiveri Tsiberi 373 Einwohner das im Inland gelegene Paliotsiveri Paliotsiberi Alttsiveri war aufgeben 13 Verwaltungsgliederung und Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Nach der Staatsgrundung Griechenlands zahlte Kyveri Kyberi von 1834 bis 1840 zur damals nur kurze Zeit existierenden Gemeinde Timenio in der Prafektur Argolis und Korinthia und kam von da an bis 1912 zur Gemeinde Argos Durch die umfangreiche Neuorganisation der Verwaltungsgliederung 1912 bildete Kyveri eine selbststandige Landgemeinde Koinothta Kyberioy Kinotita Kyveriou der auch Myli bis 1928 sowie drei nur zeitweise existierende Siedlungen angehorten Mit der Umbenennung in Kiveri 1940 war auch die Anerkennung und Eingliederung von Velanidia und Spiliotakis in die Landgemeinde verbunden In Folge der Auflosung der Prafektur Argolis und Korinthia kam die Landgemeinde 1949 zur neugegrundeten Prafektur Argolis 14 Mit der Gebietsreform 1997 erfolgte die Eingliederung Kiveris zusammen mit drei weiteren Landgemeinden zur neu gegrundeten Gemeinde Lerna 15 Mit der Umsetzung der Verwaltungsreform 2010 wurde diese mit funf Gemeinden und zwei Landgemeinden als Gemeindebezirk zur neuen Gemeinde Argos Mykene fusioniert 16 Einwohnerentwicklung von Kiveri 17 Name griechischer Name Code 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011Kiveri Kiberi n sg 4102050301 0 506 0 645 0 723 0 760 0 825 1092 1034 0 995 0 911Velanidia Belanidia f sg 4102050302 0 117 00 74 0 131 0 144 0 120 00 95 0 102 0 111 00 79Spiliotakis Sphliwtakhs m sg 4102050303 0 140 00 50 0 113 0 111 00 44 00 39 00 38 00 38 00 39Gesamt 41020503 763 769 967 1015 989 1226 1174 1144 1029Einzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands EL STAT ELSTAT Excel Dokument 3 1 MB Ilias Mariolakos The Argon field in Arcadia the sinkhole of Nestani village God Poseidon and the submarine Dini springs in the Argolic gulf Peloponnisos Greece A Geomythological approach of the Poseidon s birth In Bulletin of the Geological Society of Greece Band 36 Teil 3 2004 online Nikolaos Verdelis Nikolaos Berdelhs Syntomos Ek8esis peri twn Die3ax8eiswn kata to 1957 Anaskafwn ypo ths Eforeias Arxaiothtwn D Perifereias Argolidokorin8ias In Arxaiologikh Efhmeris 1956 Pararthma Arxaiologika Xronika Archaologische Gesellschaft Athen Athen 1959 S 1 13 hier S 12 f Georges Daux Myloi Chronique des fouilles et decouvertes archeologiques en Grece en 1965 In Bulletin de Correspondance Hellenique Band 82 1958 S 712 f Digitalisat Mycenaean Atlas Project Myloi Kiveri Cem PK C877 und Mycenaean Atlas Project Alternate location for C877 jeweils abgerufen am 27 November 2021 Kalliopi Krystalli Kallioph Krystallh Kyberi In Arxaiologikon Deltion Band 22 1967 Xronika Athen 1968 S 179 181 Mit 3 Skizzen Sxed 14 Sxed 15 Sxed 16 griechisch John Bintliff Natural Environment and Human Settlement in Prehistoric Greece based on original fieldwork Part I British Archaeological Reports Supplementary Series 28 British Archaeological Reports Oxford 1977 S 316 Digitalisat Siehe auch Abbildung Peri xarakthrismoy arxaiologikwn xwrwn kai istorikwn mnhmeiwn Griechisches Gesetzesblatt vom 16 September 1965 FEK B605 16 09 1965 S 4400 PDF Online griechisch Kwnstantinos Ntokos H en Peloponnhsw ekklhsiastikh perioysia kata thn periodon ths B Benetokratias In Byzantinisch neugriechische Jahrbucher Band 21 1971 1974 Athen 1976 S 76 Digitalisat Steiris To Kiberi sto Diaba ths Istorias 2018 S 23 f Martin William Leake Travels in the Morea Band 2 London 1830 S 476 477 Digitalisat Antwnios Mhliarakhs Gewgrafia politikh nea kai arxaia toy nomoy Argolidos kai Korin8ias Meta gewgrafikoy pinakos toy Estia Athen 1886 S 55 Digitalisat griechisch Kentrikh Enwsh Dhµwn kai Koinothtwn Elladas KEDKE Ellhnikh Etairia Topikhs Anapty3hs kai Aytodioikhshs EETAA Hrsg Le3iko Dioikhtikwn Metabolwn twn Dhµwn kai Koinothtwn 1912 2001 Band 1 Tomos A a k Athen 2002 ISBN 960 7509 47 1 S 499 571 griechisch Gesetz 2539 1997 Sygkrothsh ths Prwtoba8mias Topikhs Aytodioikhshs FEK 244A 4 12 1997 Ar8ro 1 Systash dhmwn kai koinothtwn S 8791 PDF Online griechisch Gesetz 3852 2010 Nea Arxitektonikh ths Aytodioikhshs kai ths Apokentrwmenhs Dioikhshs Programma Kallikraths FEK 87 A 7 6 2010 Ar8ro 1 Systash dhmwn S 1785 PDF Online griechisch Einwohnerzahlen von Kiveri 1928 2011 Griechisches Statistisches Amt ELSTAT Digitale Bibliothek Census 2011 griechisch Literatur BearbeitenGeorgios Steiris Gewrgios Steirhs To Kiberi sto Diaba ths Istorias Argos 2018 ISBN 978 618 83725 1 1 S 33 PDF Online griechisch Weblink Bearbeiten nbsp Commons Kiveri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiveri amp oldid 225711591