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Die Kirche von Sigriswil stammt aus der Zeit von 1678 1679 und ist ein Nachfolgebau von zwei Vorgangerbauten und steht in der Gemeinde Sigriswil aus dem Verwaltungskreis Thun des Kantons Bern in der Schweiz Sie gehort zur Kirchgemeinde Sigriswil in der reformierten Landeskirche Bern Jura Solothurn Kirche Sigriswil nach der Aussenrenovation 2018Die Kirche wahrend des Ersten Weltkriegs Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur und Einrichtung 3 Orgel 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenEin Vorgangerbau der heutigen Kirche wurde im 10 oder 11 Jahrhundert errichtet Moglicherweise wurde die Kirche von Rudolf II in Auftrag gegeben und gehorte damit zu den zwolf Tochterkirchen der Wallfahrtskirche von Einigen Allerdings ist dies historisch nicht gesichert Bei archaologischen Grabungen im Jahr 1957 anlasslich von Renovationsarbeiten wurden neben einigen Grabern auch Reste von Fundamenten zweier Vorgangerbauten entdeckt Die altesten Fragmente stammen aus der vorromanischen oder romanischen Epoche 10 bis 12 Jahrhundert und gehoren zu einem Chor mit moglicherweise polygonen Apsis 1 Der zweite Vorgangerbau stammt aus der spatgotischen Zeit Der Bischof von Konstanz liess diese Kirche um 1467 dem heiligen Gallus weihen Es ist deshalb anzunehmen dass es sich dabei um einen Neubau oder um erhebliche Veranderungen an der bisherigen Kirche handeln musste Bei den Renovationsarbeiten von 1957 wurden Fresken aus dem 14 Jahrhundert an der Nordwand freigelegt Die Nordwand konnte noch Bausubstanz aus der vorromanischen oder romanischen Zeit darstellen Der Berner Baumeister Abraham Dunz 1630 1688 hat die heutige Kirche gebaut Sie entspricht dem klassischen Stil der evangelischen Predigtkirche aus dem 17 Jahrhundert 1 Am 26 Juni 1671 ist das Pfarrhaus teilweise abgebrannt Die Kirche ist aber sehr wahrscheinlich vor der Feuersbrunst verschont geblieben Historisch gesichert ist ein Brand der Kirche jedenfalls nicht Trotzdem wurde 1677 die Kirche umgebaut und erweitert An der Nordwand wurden zwei Fenster und eine Ture genannt Schwandentor eingelassen Weitere Arbeiten sind in den Jahren 1784 1838 und 1866 dokumentiert Bei Renovationsarbeiten im Jahr 1957 wurde das Schwandentor zugemauert Die Orgel wurde aus dem Chorraum die Kanzel von der Sudwand und die Tafel mit den zehn Geboten von der Nordwand verschoben 1 Architektur und Einrichtung BearbeitenDie Kirche hat ein ohne abtrennenden Chorbogen verlangertes Schiff die Kanzel steht an der nordlichen Seitenwand der Abendmahlstisch und das Taufbecken in der Hauptachse Die Decke des ganzen Kirchenraumes wurde 1679 vom Maler Hans Conrad Heinrich Friedrich bemalt Sie ist mit diversen barocken Ornamenten verziert Die Decke hangt mit einem starken Unterzug am Dachstuhl Der Turm stammt moglicherweise aus der romanischen Zeit Er steht zum Schiff in einem leicht schiefen Winkel und hatte gegen Osten vermutlich eine Sakristei angebaut Sein Dachstuhl mit Spitzhelm wurde im 15 Jahrhundert errichtet 1 An der Sudseite des Schiffes wurde eine Tafel mit den Zehn Geboten angebracht Sie wurde vom Maler Friedrich angefertigt der bereits die Decke verzierte Auf dieser Tafel sind rechts und links neben den Zehn Geboten noch die Namen und Wappen der Mitglieder des damaligen Gerichtes und des Chorgerichtes von Sigriswil vermerkt Zusatzlich stehen dort auch die Namen und Wappen des Schultheissen von Thun Johann Rudolf Tillier wie auch der damalige Pfarrer Daniel Muller der Werkmeister Abraham Dunz und zwei Junker Anthoni Felss und Beat Ludwig Michel des Guts Ralligen Sie waren sehr wahrscheinlich die Stifter der neuen Kirche 1 Bei den Renovationsarbeiten im Jahr 1957 wurde Reste von mittelalterlichen Fresken entdeckt die schliesslich restauriert wurden Die ungefahr um 1300 entstandene Darstellung von Christophorus mit dem Christkind auf dem Arm ist das augenfalligste Element dieser Malerei Die Ornamentik Knopfmuster des Gewandes ist typisch fur Christophorusdarstellungen und ist beispielsweise ahnlich in der Kirche Amsoldingen und in der Kirche Erlenbach im Simmental anzutreffen Neben dieser Darstellung sind neuere Fresken zu sehen die um die Mitte des 14 Jahrhunderts entstanden sind Links neben der Christophorusdarstellung ist eine Kreuzigungsgruppe abgebildet Sie besteht vermutlich aus den Personen Maria links des Kreuzes Johannes rechts des Kreuzes sowie weiter links stehend die Heiligen Gallus und Verena Oberhalb ist noch eine Szene abgebildet die moglicherweise den Einzug von Jesus in Jerusalem darstellt 1 Die Kanzel stammt aus der Renaissance Zeit und zwar aus dem Jahr 1602 Auf dem Kanzelbrett sind neben dieser Jahreszahl noch Initialen zu erkennen die von den Zimmerleuten stammen konnte Auf den Seiten des Schalldeckels steht rundherum ein Bibelvers Das Evangelium Jeus Christi ist die Kraft Gottes zum Heil einem jeden der daran gloubt Rom Cap 1 Der barocke Tisch fur das Abendmahl zeigt am Fuss einige Fruchtedarstellungen und die Jahreszahl 1678 Er wurde in der Bauhutte fur das Berner Munster gefertigt 1 Von der Bestuhlung aus der Zeit zwischen 1679 und 1957 bestehend aus Banken ohne Ruckenlehnen die deshalb ahnlich ausgesehen haben musste wie diejenige in der Kirche Scherzligen sind nur noch drei Banke unter der Portlaube ubrig geblieben 1 Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1958 von der Firma Orgelbau Genf AG erbaut Revisionen erfolgten 1984 und 2003 bei der letzteren wurden neu eingebaut Trompete im Hauptwerk und ein Tremulant im Positiv Die Orgel verfugt uber zwei Manuale zu 56 Tasten und ein Pedal zu 30 Tasten sowie 23 Register Die Traktur ist mechanisch die Registratur pneumatisch 2 Disposition seit 2003 I Hauptwerk C f3Prinzipal 8 Spitzflote 8 Octave 4 Hohlflote 4 Superoctave 2 Mixtur 4f 1 1 3 Trompete 8 Anm 1 II Positiv C f3Suavial 8 Gedackt 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Flageolet 2 Terz 1 3 5 Scharf 4f 1 Regal 8 Tremulant Anm 1 Pedal C d1Prinzipal 16 Subbass 16 Prinzipal 8 Bordun 8 Octave 4 Rohrflote 4 Zinke 8 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Zwei freie Kombinationen Tutti Absteller fur Mixtur Scharf Trompete ZinkeAnmerkungen a b 2003 eingebautSiehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in SigriswilWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Sigriswil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchgemeinde SigriswilEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Thomas Lindt Kirche Sigriswil Muller amp Gempeler Druck GmbH Gunten 2020 Reformierte Kirchgemeinde Sigriswil abgerufen am 5 Mai 202346 716944444444 7 7111111111111 Koordinaten 46 43 1 N 7 42 40 O CH1903 620833 174007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Sigriswil amp oldid 236447688