www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kilianeum ist ein 1871 als Chilianeum gegrundetes und nach dem Frankenapostel Kilian benanntes ehemaliges Internat im Sudosten der Wurzburger Altstadt in der heutigen Ottostrasse welches nach seiner Schliessung im Juli 1998 und anschliessendem Umbau seit dem 15 Juli 2000 1 von der Diozese Wurzburg als Haus der Jugend 2 3 genutzt wird KilianeumHaupteingang im NordwestenSchulform Bischofliches Knabenseminar InternatGrundung 4 Oktober 1871Schliessung Juli 1998Adresse Ottostrasse 1Ort WurzburgLand BayernStaat DeutschlandKoordinaten 49 47 24 N 9 56 12 O 49 790038888889 9 9367388888889 Koordinaten 49 47 24 N 9 56 12 OTrager Bistum WurzburgSchuler 240 1 1969 Website www kilianeum deDas Kilianeum geht zuruck auf Bestrebungen des 1870 gestorbenen Bischofs Georg Anton von Stahl ein Knabenseminar einzurichten das mittellosen Jungen Abitur Theologiestudium und am Priesterseminar Wurzburg die Ausbildung zum Priester ermoglichen sollte 4 Aufgrund der starken Nachfrage wurde 1927 ein Kilianeum fur das Untermaingebiet in Miltenberg und 1964 ein gleichnamiges Knabeninternat in Bad Konigshofen eroffnet Wie das Stammhaus werden beide Gebaude nicht mehr in ihrer ursprunglichen Funktion als Schulerwohnheime genutzt in Miltenberg wurde das Jugendhaus St Kilian 5 in Bad Konigshofen das Begegnungshaus St Michael 6 eingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Gebaudehistorie 2 Ehemalige Internatsbewohner Spirituale oder Prafekten 3 Bilder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGebaudehistorie BearbeitenDer vierflugelige Bau mit Innenhof geht auf das 1670 bis 1673 neu errichtete Benediktinerinnen Kloster St Afra zuruck welches ein kurz zuvor wegen des Baus einer neuen Stadtbefestigung abgerissenes gleichnamiges Vorgangerkloster St Afra 1506 mit Unterstutzung von Nonnen des zur Bursfelder Kongregation gehorenden Benediktinerinnenpriorats St Scholastika zur Gnadenpforte reformiert 7 etwas ostlich von Stift Haug 8 ersetzte Das alte Kloster St Afra hatte im 14 und 15 Jahrhundert Besitz in Unterleinach war um 1435 von Wurzburger Burgern geplundert worden und erhielt vom 16 bis 18 Jahrhundert Abgaben bzw Gulte aus Oberleinach 9 Im Zuge der Sakularisation in Bayern wurde das Afrakloster am 24 April 1803 nach fast 700 jahriger Existenz aufgelost und der Klosterbesitz zum Staatseigentum erklart Im von ihm 1805 erworbenen Nord und Ostflugel richtete Leo Stecher eine Brauerei ein Sud und Westflugel wurden 1807 von Kreiskommissar von Papius gekauft Ab 1820 wurde das im Nordflugel befindliche Klosterkirchenschiff zum viergeschossigen Wohngebaude umgebaut Der Ostflugel mit Braukellern und Garten war 1817 an die Brauerei Konradi und erneut 1820 an Adam Gebhardt verkauft worden Sud und Westflugel wurden 1831 von der Waisenhausstiftung erworben 1854 richtete die Familie Serger im Nordtrakt eine Hohere Madchen Schule ein bevor dieses Institut am 4 Mai 1868 vom Bistum Wurzburg erworben wurde um darin am 4 Oktober 1871 das Knabenseminar Chilianeum 10 mit 20 Schulern zu eroffnen 1879 ersteigerte die Diozese den Ostflugel welcher ab 1902 zur Erweiterung des Internates auf 127 Zoglinge genutzt wurde Mit der Anmietung von Sud und Westflugel 1922 stieg die Internatskapazitat auf 200 Kilianisten 1928 erfolgte der Kauf dieser Flugel von der Waisenhausstiftung 1 11 Wahrend seiner Amtszeit als Bischof liess Matthias Ehrenfried das Gebaude des Bischoflichen Knabenseminars Kilianeum erneuern 12 Von 1935 bis 1938 wurden die Gebaudeteile durch umfassenden Umbau wieder zur einstigen Einheit des Klosters zusammengefugt 1941 wurde der Vierflugelbau enteignet und bis zur Zerstorung am 16 Marz 1945 als Polizeiprasidium und Gestapositz genutzt Wahrend des Wiederaufbaus ab 1946 erfolgte der Internatsbetrieb zuerst in Munnerstadt 11 und spater bis 1949 im seit 1891 im Stadtteil Grombuhl 13 befindlichen Vinzentinum gegrundet 1853 14 11 in Wurzburg bevor Bischof Julius Dopfner das neu errichtete Haus 1952 feierlich einweihen konnte Von 1966 bis 1969 wurde der Sudflugel nach Osten hin um einen neuen Anbau erweitert in dem ein Schwimmbad eine Kapelle Schwesternwohnungen und Musikzimmer untergebracht waren 1 In die Jahre 1978 bis 1982 fallt die letzte Generalsanierung des nun funfflugeligen Gebaudekomplexes Trotz einer modernen Innenausstattung musste das Kilianeum 1998 wegen stark sinkender Schulerzahlen von 1980 bis 1993 sank die Belegung von 150 auf 50 schliessen 11 Ehemalige Internatsbewohner Spirituale oder Prafekten BearbeitenGeorg Angermaier 1913 1945 Jurist und Staatswissenschaftler Helmut Bauer 1933 emeritierter Weihbischof im Bistum Wurzburg Jochen Bendel 1967 Radio und Fernsehmoderator Paul Bocklet 1928 2009 romisch katholischer Pralat Vitus Brander 1880 1969 romisch katholischer Theologe und Kirchenhistoriker Julius Dopfner 1913 1976 Erzbischof von Munchen und Freising Gottfried Eichelbronner 1901 1986 Landwirt und Politiker der CSU Michael von Faulhaber 1869 1952 Erzbischof von Munchen und Freising Franz Fleckenstein 1922 1996 Kirchenmusiker Priester und Komponist Vinzenz Fuchs 1935 Strafrechtswissenschaftler Bernhard Halbig 1913 1983 Buchhandler und Verbandsfunktionar Karl Hillenbrand 1950 2014 Generalvikar des Bistums Wurzburg Georg Hirschbrich 1939 2012 romisch katholischer Geistlicher und Dekan Alfons Kempf 1912 1999 Weihbischof im Bistum Wurzburg Hans Martin 1916 2007 Komponist Organist Chorleiter und Lehrer Valentin Muller 1891 1951 Oberst der Wehrmacht Willy Richard Reichert 1924 1982 Schriftsteller und Verleger Rudolf Weigand 1929 1998 Priester Theologe und KirchenrechtlerBilder Bearbeiten nbsp Westflugel nbsp Ansicht von Sudwest nbsp Logo der Kirchlichen Jugendarbeit der Wurzburger Diozese mit Sitz im Kilianeum nbsp Haupteingang an der OttostrasseLiteratur BearbeitenBischofliches Studienseminar Kilianeum Hrsg 100 Jahre Kilianeum 1871 1971 Wurzburg 1971 Bernhard Hein Wer hier eintritt der legt sich die Priesterbinde um die Stirne Das Bischofliche Knabenseminar Kilianeum Miltenberg von seiner Eroffnung 1927 bis zu seiner Schliessung 1983 Echter Verlag Wurzburg 2017 ISBN 978 3 429 04431 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kilianeum Sammlung von Bildern wuerzburgwiki de Kilianeum wuerzburg bayern online de KilianeumEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Zeittafel In kilianeum de Abgerufen am 31 August 2015 kja Regionalstelle Wurzburg In kja regio wue de Abgerufen am 31 August 2015 Kilianeum Haus der Jugend In kilianeum de Abgerufen am 31 August 2015 Wolfgang Weiss Die katholische Kirche im 19 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 430 449 und 1303 hier S 433 Website des Jugendhauses St Kilian In jugendhaus st kilian de Abgerufen am 31 August 2015 Website des Hauses St Michael In familienbildungshaus de Abgerufen am 31 August 2015 Ingrid Heeg Engelhart Die Frauenkloster In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 I Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs 2001 ISBN 3 8062 1465 4 II Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 2004 ISBN 3 8062 1477 8 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 Band 1 2001 S 272 294 und 625 634 hier S 273 277 Wilhelm Engel in Willy Schmitt Lieb Wilhelm Engel Wurzburg im Bild Wisli Mappe Wurzburg 1956 S 10 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Selbstverlag Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 124 131 und 274 f Die Muhle der Grumbacher Ritter Chilianeum war auch der Titel der seit 1862 bestehenden Zeitschrift Chilianeum Blatter fur katholische Wissenschaft Kunst und Leben a b c d Anekdoten und Historisches In kilianeum de Abgerufen am 31 August 2015 Erik Soder von Guldenstubbe Bischof Matthias Ehrenfried In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 479 481 und 1305 hier S 479 Sybille Grubel Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814 2006 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Band 2 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 1225 1247 hier S 1233 Das sind Wir Geschichte des Vinzentinums In vinzentinum wuerzburg de Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 31 August 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kilianeum Wurzburg amp oldid 229752378