www.wikidata.de-de.nina.az
Die Keszthely Kultur bestand etwa zwischen 500 und 700 n Chr in Westungarn Sie wurde von romanisierten Einwohnern von Pannonien geschaffen die im Umland von Castellum heutiges Keszthely nahe dem Plattensee lebten Gorsium Herculia Tac Ungarn ein urbanes Zentrum der Keszthely KulturDiese Kultur florierte unter der awarischen Herrschaft uber Pannonien als Zentrum des Kunsthandwerks hauptsachlich der Goldverarbeitung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kunsthandwerk 3 Sprache 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten In Fenekpuszta Keszthely haben Ausgrabungen eine einzigartige Gruppe von Funden zu Tage gebracht die nicht nur die Anwesenheit von Christen sondern auch von Romern nahelegen Es gibt Funde wie eine Goldnadel auf der BONOSA eingraviert war der Beweis dass eine romisch anmutende Bevolkerung in Fenekpuszta verblieb nach der Volkerwanderung Andras Mocsy Pannonia and Upper Moesia a history of the middle Danube provinces of the Roman Empire S 353 Pannonien eine Provinz des Westromischen Reichs wurde in rascher Folge von den Hunnen Gepiden Awaren usw verheert Nur wenige tausend romanisierte Pannonier uberlebten diese Verwustungen hauptsachlich um den Pelso See heute Plattensee in kleinen befestigten Dorfern wie Keszthely nbsp Das romische PannonienDiese romanische Restbevolkerung in Pannonien schuf in der Folge die Keszthely Kultur Die kunstlerischen Hinterlassenschaften dieser Kultur wurden zum Grossteil in den Werkstatten von Keszthely Fenekpuszta und Sopianae heutiges Pecs im Auftrag fur die gepidischen und spater awarischen Herren des Landes hergestellt Nach der Eroberung Pannoniens durch die Awaren blieb das Kastell Fenekpuszta nahe Keszthely von der allgemeinen Zerstorung verschont Die Einwohner leisteten Tribut in Form von Lebensmitteln und Kunstgegenstanden Nach 568 erreichten neue christliche und romanisierte Pannonier die Siedlung die wahrscheinlich aus Aquincum heutiges Budapest hierher geflohen waren Das Kastell von Keszthely Fenekpuszta wurde das Zentrum eines im Umfang 30 km messenden stadtischen Gebietes dessen Einwohner ihre Toten mit Juwelen und Kleidung byzantinischer Herkunft bestatteten Sie bauten auch die in der Festung gelegene Basilica wieder auf in der die Angehorigen der romanischen Oberschicht begraben wurden wahrend deren Verwandten vor dem nahe gelegenen horreum Kornspeicher bestattet wurden Im Jahr 626 erlitten die Awaren eine schwere Niederlage vor den Wallen von Konstantinopel woran sich ein Burgerkrieg anschloss Die Vorsteher der Burgerschaft von Keszthely Fenekpuszta unterstutzten die unterlegene Partei dieser Auseinandersetzungen Deshalb wurde das Kastell von Fenekpuszta von den Awaren spater belagert und zerstort Die verbliebene christlich romische Bevolkerung geriet unter militarischen Druck Auf den Graberfeldern des 7 und 8 Jahrhunderts wurden sowohl Christen als auch Awaren begraben allerdings an separaten Orten Ihre unterschiedlichen Religionen hinderten beide Volker an der Vermischung Die christlich romanische Bevolkerung die ihre eigene romisch pannonische Sprache entwickelte war von den ubrigen romanischen Volkern abgeschnitten und erschuf so eine eigenstandige und charakteristische Kultur die man aus den Funden von den Friedhofen um Keszthely rekonstruieren kann Man nannte die Kultur aufgrund des Fundorts die Keszthely Kultur Keszthely war das stadtische Zentrum der Plattensee Region weil es sich an der Kreuzung wichtiger Fernhandelsstrassen zwischen der Donau und dem Mittelmeer befand Gegen Ende des 8 Jahrhunderts vernichtete Karl der Grosse das Awarenreich und die Franken stiessen in die pannonische Tiefebene vor Die christlich romanische Bevolkerung um Keszthely ubernahm schnell die Gebrauche der westlichen Christenheit was unter anderem auch das Begraben der Toten ohne Grabbeigaben einschloss und die spatere Identifizierung von Bestattungen der Keszthely Kultur erschwert Das Kastell von Fenekpuszta wurde abermals im 9 Jahrhundert repariert Es bot den verbliebenen Awaren und einigen Sudslawen die dort zu Beginn des Jahrhunderts eingewandert waren Schutz Ihre Friedhofe behielten einen grossen Teil heidnischer Traditionen bei Das 10 Jahrhundert ist die dunkelste Periode in der Geschichte von Keszthely Es finden sich weder Spuren einer uberlebenden pannonisch romanischen Bevolkerung noch Spuren der erobernden Magyaren Kunsthandwerk Bearbeiten nbsp Charakteristische Gewandnadeln und Ohrringe mit korbformigen AnhangernAm Ende des 6 Jahrhunderts lasst sich eine romanische Bevolkerung vor allem in den neuangelegten Reihengrabern von Keszthely Castellum und Pecs Sopianae Sudwest Ungarn finden In der awarischen Periode Pannoniens erreichten wahrscheinlich neue romanisierte oder byzantinische Bevolkerungen von dem Balkan diese Ortschaften und halfen beim Aufbau einer Kunstproduktion Zu allen Zeiten behielt die romanische Bevolkerung einen kunstlerischen Austausch mit der mediterranen Welt bei nbsp Romanische Sprachgruppen auf dem Balkan Cyan ist das vermutete Verbreitungsgebiet der ausgestorbenen pannonisch romanischen Sprache markiert Das charakteristische Kostum der Frauen beinhaltete Ohrringe mit korbformigen Anhangern runden Broschen mit fruhchristlichen Motiven und Gewandnadeln Die fruhchristlichen Symbole waren vor allem Kreuze und es gab vogelformige Broschen und Gewandnadeln mit Vogelmotiven Die romanische Bevolkerung unterlag aber auch einer Awarisierung sodass sich nur in der unmittelbaren Nachbarschaft von Keszthely eine Insel der spatantiken Tradition finden lasst Sprache BearbeitenDer Name des Dorfes Keszthely konnte eine Kontinuitat zum lateinischen castellum Kastell Burg darstellen Die Linguisten Alexandru Madgearu in Romanii in opera Notarului Anonim und Julius Pokorny in Indogermanisches Etymologisches Worterbuch schreiben dass das Wort kestei wie Keszthely im Ungarischen ausgesprochen wird dem Venetisch Istrischen caestei ahnelt Die ausgestorbene Sprache dieser pannonischen Romanen spiegelt sich noch heute in einigen Toponymen um den Plattensee wider Literatur BearbeitenMadgearu Alexandru Romanii in opera Notarului Anonim Centrul de Studii Transilvane Bibliotheca Rerum Transsylvaniae XXVII Cluj Napoca 2001 Mocsy Andras Pannonia and Upper Moesia A History of the Middle Danube Provinces of the Roman Empire Publisher Routledge London 1974 ISBN 0 7100 7714 9 Theodor Mommsen The Provinces of the Roman Empire Barnes amp Noble Books New York 2003 Remondon Roger La crise de l Empire romain Collection Nouvelle Clio l histoire et ses problemes Paris 1970 Szemereny Oswald Studies in the Kinship Terminology of the Indo European Languages Leiden 1977 Tagliavini Carlo Le origini delle lingue neolatine Patron Ed Bologna 1982Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Keszthely Kultur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keszthely Kultur amp oldid 229088133