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Kernholz je nach Kontext auch Farbkern bezeichnet bei zahlreichen Baumarten im Stammquerschnitt die physiologisch nicht mehr aktive oft dunkle innere Zone die sich deutlich vom ausseren hellen Splintholz unterscheiden kann Es entsteht durch sekundare Stoffwechselvorgange des absterbenden Parenchym im inneren Splintholz Querschnitt durch einen Eiben Stamm das dunkle Kernholz ist farblich deutlich vom hellen Splintholz abgesetzt Kernholz das sich farblich nicht vom Splint absetzt heisst Reifholz Inhaltsverzeichnis 1 Echtes Kernholz 2 Falschkern 3 Beispiele 4 Kernholzreagens 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksEchtes Kernholz Bearbeiten nbsp Querschnitt durch einen Kiefernstamm mit KernholzEchtes Kernholz enthalt uberwiegend farbige meist phenolische Inhaltsstoffe Kernstoffe welche die Zellwande impragnieren und in der Regel die Dauerhaftigkeit des Holzes erhohen Der Baum unterbricht ausserdem die Verbindungen zwischen den Zellen durch Verschluss der Hoftupfel Nadelholz oder durch Verthyllung der Gefasse Laubholz so dass kein kapillarer Austausch mehr moglich ist Kernholz ist totes Holz siehe auch Verkernung Reifholz ist ebenfalls Kernholz hebt sich aber farblich nicht vom Splintholz ab Die fruher gebrauchliche Unterscheidung in Kern und Reifholz ist veraltet Podocarpus bildet z B ein helles aber dauerhaftes Reifholz Kernholz wahrend die Fichte ein wenig dauerhaftes Reifholz bildet Man spricht heute von obligatorischen und fakultativen Verkernern Obligatorische Verkerner bilden echtes Kernholz wahrend fakultative Verkerner einen Falschkern ausbilden konnen Falschkern Bearbeiten nbsp Eschenstamm mit fakultativer Verkernung Falschkern Zahlreiche Baumarten verkernen fakultativ und bilden durch aussere Einflusse meist Verletzungen einen sogenannten Falschkern Dieser weist jedoch keine erhohte Dauerhaftigkeit auf und zeichnet sich durch seine farblich oft wenig homogene Struktur aus Die gebildeten Kernstoffe befinden sich lediglich in den Zelllumen eine Impragnierung der Zellwande unterbleibt Bei der Holznutzung gilt der Falschkern meist als optischer Holzfehler und daher als wertmindernd Er beeintrachtigt die Festigkeit des Holzes aber nicht Beispiele Bearbeitenobligatorische Verkerner echte Kernholzbaume nbsp Querschnitt durch einen Fichtenstamm mit Reifholz helles Kernholz Die Kiefer Pinus spp ist ein echter Kernholzbaum Der Kern rotlich des Kiefernholzes unterscheidet sich deutlich vom Splint weiss gelblich Bei Kiefernmasten wird das Splintholz mit Holzschutzmitteln geschutzt Die Eiche Quercus spp ist ein Kernholzbaum bei dem der Splint im Aussenbau nicht unbehandelt verwendet werden darf da dieser nicht dauerhaft ist Das sehr harte und teure Ebenholz hat einen tiefschwarzen Kern und einen hellen Splint Podocarpus die Steineibe bildet ein helles aber dauerhaftes Kernholz Reifholz Fichten Picea spp bilden helles wenig dauerhaftes Kernholz Reifholz Die Edelkastanie Castanea sativa bildet ebenfalls ein relativ dauerhaftes Kernholz Die Douglasie Pseudotsuga menziesii und die Robinie Robinia pseudoacacia bilden beide Kerne aus Die Larche Larix Der Teakbaum Tectona grandis Palisander Dalbergia Mahagoni Meliaceae Die Europaische Eibe Taxus baccata Die Echte Walnuss Juglans regia Die Ulme Ulmus fakultative Verkerner konnen Falschkern bilden Das Kernholz der Vogel Kirsche Prunus avium ist kein echtes Kernholz sondern ein Falschkern Es ist wenig dauerhaft Da der Farbunterschied zwischen Kernholz rot und Splintholz weiss sehr intensiv ist wird hier fur hochwertige Ausstattungsholzer der Splint weggeschnitten Die Esche Fraxinus excelsior bildet oft einen olivfarbenen Kern Olivesche Die Buche Fagus sylvatica bildet im Alter einen oft wolkigen Rotkern der fruher vollkommen unerwunscht war heute jedoch z T im Mobelbau als Kernbuche Verwendung findet Kernholzreagens Bearbeiten nbsp Anschnitt Kiefernholz mit Kernholzreagens versetzt Holzstab mit Ast hohe Gehalte an Tanninen im AstbereichAufgrund der im Kernholz einiger Baumarten vorhandenen aromatischen Strukturen der sogenannten Tannine Gerbstoffe ist ein Unterscheidungsmerkmal gegenuber dem Splintholz gegeben Das kann zur direkten visuellen Unterscheidbarkeit fuhren oder aber ausgenutzt werden indem man eine Kupplung mit Diazoniumsalzen zu farbigen Produkten durchfuhrt Das klassische Reagens zum Nachweis von Kiefernkernholz bereitet man aus 2 Komponenten den Losungen A und B Losung A wird hergestellt indem man 5 g 25 HCl vorlegt das aus 25 ml 37 HCl und 12 ml H2O bereitet wird Dann wird 1 g Benzidin Vorsicht karzinogen dazugegeben mit 200 ml H2O aufgefullt und homogenisiert An Stelle von Benzidin sollte besser die Sulfanilsaure Xi reizend verwendet werden wobei nur eine leichte Orangefarbung erzielt wird Losung B wird hergestellt indem man 20 g Natriumnitrit NaNO2 mit H2O lost und auf 200 ml auffullt Direkt vor dem Einsatz werden gleiche Teile der beiden Losungen gemischt Nach dem Auftragen auf die Hirnholzflachen zeichnet sich das Kernholz nach kurzer Zeit durch eine tiefrote Farbung ab Siehe auch BearbeitenResistenzklassen Holzfaule NasskernLiteratur BearbeitenJ Bauch Natural variations of wood structure due to secondary changes In Mitt Bundesforsch Anst Forst Holzwirtschaft Hamburg 131 1980 69 97 Schutt Schuck Stimm Lexikon der Baum und Straucharten Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 53 8 S 169 170 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Kernholz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Deutscher Holzschutz Verband Holz als konstruktiver Baustoff abgerufen am 25 Juni 2020 Was Holz alles kann abgerufen am 25 Juni 2020 Das Holz der Kiefer Eigenschaften und Verwendung abgerufen am 25 Juni 2020 Das Schrumpfen und Reissen des Holzes abgerufen am 25 Juni 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4139268 1 lobid OGND AKS LCCN sh87001173 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kernholz amp oldid 237412731