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Der Kelsgau war ein im weiteren Umfeld des heutigen Landkreises Kelheim gelegenes fruhmittelalterliches Herrschaftsgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Geographische Ausdehnung 3 Regenten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenDer Chelesgau welcher zum Nortgowe dem etwaigen Vorlaufer der heutigen Oberpfalz gehorte wurde erstmals urkundlich in einem Diplom des Konigs Ludwig des Frommen vom 4 April 844 erwahnt in welchem dieser dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg einige Orte in diesem Gau ubergab 1 Die Herkunft des Namens Kelsgau ist umstritten Aventinus nimmt an dass der Gau seinen Namen von dem Flusschen Kels erhalten habe welches beim Markt Pforring in die Donau mundet und in dem nordlich davon nahe gelegenen Dorf Ettling entspringt 1 Pater Benedikt Werner der letzte Abt des Klosters Weltenburg vermutet es sei wahrscheinlicher der Name leite sich von dem Hauptort des Gaues von Kelheim dem alten Celeusum ab 1 Wissenschaftlich eindeutig belegt ist mittlerweile dass es sich bei Celeusum um den Namen des am Rande der Kelsbachsenke gelegenen Romerkastell Pforring handelt 1 Demnach konnte sich der Name vom romischen Kastell Celeusum ableiten 2 Die Orientierung an romischen Anlagen ist auch bei anderen Gaubezeichnungen vorzufinden wie z B beim Augstgau von Augusta Vindelicum oder dem Kunzinggau Quinzingouue von Quintana 2 Im Bereich des Kelsgau sind die bedeutenden keltischen Oppida Manching und Alkimoennis bei Kelheim gelegen Es ist daher nicht auszuschliessen dass die hier in vorromischer Zeit konzentriert grossstadtisch lebende keltische Bevolkerung namensgebend war Ferner ist unter Bezugnahme auf die topografischen Gegebenheiten des Gebietes die Namensableitung aus dem althochdeutschen Begriff chela Kehle Gelandeeinschnitt Schlucht wahrscheinlich 3 Der Kelsgau ist vermutlich zu den altesten territorialen Organisationen zu rechnen 2 Geographische Ausdehnung BearbeitenEbenso wie die Herkunft des Namens unsicher ist ist auch die geographische Ausdehnung des Gaues ungewiss Legt man die sich aus den verschiedenen Quellenangaben ergebende grosste Ausdehnung zu Grunde umfasste der Kelsgau den Bereich der Orte Mainburg Geisenfeld und Kosching einen Teil des Eichstatter Landes sowie Teile der ehemaligen Landgerichtsbezirke Riedenburg Altmannstein Abensberg Kelheim und Haidau 1 2 Regenten BearbeitenAls Regenten im Kelsgau waren die Diepoldinger und der Schyre Luitpold bekannt welcher beim Zug gegen die Ungarn im Jahre 907 in der Schlacht von Pressburg fiel 1 4 Ihm folgten um 1014 Otto I von Scheyern sowie Otto II von Scheyern 1078 und andere Wittelsbacher 4 Schliesslich residierte der erste bayerische Wittelsbacher Herzog Otto I in der Stadt Kelheim welche bis zur Ermordung seines Sohnes Ludwig des Kelheimers im Jahre 1231 bayerische Residenzstadt blieb 4 Literatur BearbeitenNiederbayerische Hefte Heft 107 Kelsgausagen Alfons Listl und Hanns Haller Verlag Wolf Hrsg 1962 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Georg Rieger Kelheimer Heimatbuch fur die Stadt und den Landkreis Kelheim Seite 3 Hrsg 1953 a b c d Hubert Freilinger Historischer Atlas von Bayern Heft 46 S 10 Hrsg Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 Christoph Wagner Die Befreiungshalle Kelheim Seite 269 Verlag Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 2012 a b c Adam Rottler Pfr i R Abensberg im Wandel der Zeiten Seite 12 Eigenverlag Abensberg 1972 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kelsgau amp oldid 214739791