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Kauri Harz englisch kauri gum ist das aus fossilen Lagerstatten gewonnene oder aus lebenden Baumen gezapfte Harz des Kauribaumes in Neuseeland Das Harz aus fossiler Lagerstatte wird auch als Kauri Copal bezeichnet Im Kauri Museum verkauftes HarzKauriwalder bedeckten fruher einen grossen Teil des Nordteils der Nordinsel Neuseelands Klimatische Veranderungen vulkanische Aktivitat und Erdbeben insbesondere aber die Abholzung der meisten Walder durch die europaischen Siedler fuhrte zum Verschwinden der meisten dieser Walder einige der Flachen wurden zu Sanddunen Buschland oder Sumpf Die auf diesen Flachen verbliebenen fossilen Harzbrocken wie auch die wenigen verbleibenden Walder dienten als Quelle fur das Harz 1 2 Das Kauriharz tritt aus Rissen in der Rinde aus und hartet bei Luftkontakt aus Die Harzbrocken gelangten auf den Boden und wurden mit Erde und Pflanzenteilen bedeckt und fossilierten schliesslich Andere Klumpen bildeten sich an Stellen wo sich neue Zweige bildeten oder der Baum beschadigt wurde 3 Die Farbe des Harzes hangt von dem Zustand des Baumes von dem es stammte sowie von der Zeit die es in der Erde lag ab Die Farbe reicht von kalkweiss uber rotbraun bis schwarz Die begehrteste Sorte ist goldgelb hart und durchscheinend 3 4 Auch die Grosse der Klumpen variierte stark In Sumpfen fand man haufig kleine Nuggets die als Chips bekannt waren An Hangen von Hugeln fand man eher grossere Klumpen Die Mehrzahl der Klumpen erreichte etwa die Grosse einer Eichel es wurden aber auch einige mehrere Kilogramm schwere Klumpen gefunden Der grosste bekannt gewordene Fund wog etwa 25 kg 5 Kauri ahnelt in einigen Merkmalen dem Bernstein einem vorwiegend auf der Nordhalbkugel vorkommenden fossilen Harz Wahrend Bernstein jedoch mehrere Millionen Jahre alt ist ist fossiles Kauriharz nach Altersbestimmungen mit der Radiokohlenstoffmethode nur wenige tausend Jahre alt 6 Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung 2 Gewinnung 2 1 Lagerstatten 2 2 Gumdiggers 2 3 Abbaumethoden 3 Handel 4 Museum 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerwendung BearbeitenDie Maori nutzten das Harz kapia fur viele Zwecke Frisches Harz wurde als eine Art Kaugummi genutzt Alteres Harz wurde dafur durch Einlegen in und Vermischen mit dem Saft der Distel puwha weicher gemacht Das Harz ist leicht entzundlich und diente als Feueranzunder und wurde in Flachs eingewickelt als Fackel verwendet Die mit Tierfett vermischten Verbrennungsruckstande wurden als Pigment fur moko Tattoos verwendet 7 Kauri wurde ahnlich wie Copal aus anderen Quellen fur die Herstellung von Firnis gehandelt Kauri war dafur besonders geeignet und ab Mitte der 1840er Jahre nach London und Amerika exportiert Einzelne Exporte hatten wenige Jahre zuvor begonnen damals als Kleber fur den Schiffbau und Feuerstarter 6 1814 war Kauriharz Teil einer Schiffsladung nach Australien 8 Da sich Kauriharz bei niedrigen Temperaturen leichter als andere Harze mit Leinol mischt wurde in den 1890er Jahren 70 des in England hergestellten Firnis auf Basis von Kauriharz hergestellt 9 Zu einem geringeren Teil wurde das Harz im spaten 19 Jahrhundert fur die Herstellung von Farben verwendet Ab 1910 wurden grosse Mengen zur Herstellung von Linoleum eingesetzt Seit den 1930er Jahren ging der Markt fur das Harz zuruck da es durch synthetische Alternativen ersetzt wurde Als Nischenprodukt wurde es weiter in der Schmuckherstellung und als hochwertiger Speziallack fur Violinen verwendet 9 Kauri gum war in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Aucklands wichtigstes Exportgut und war die Grundlage fur einen Grossteil des Wachstums in der Anfangsphase der Stadtentwicklung Zwischen 1850 und 1950 wurden 450 000 Tonnen exportiert 10 1900 markierte mit einem Handelsvolumen von 10 000 Tonnen mit einem Wert von 600 000 den Gipfel des Marktes fur Kauriharz 8 Der durchschnittliche Jahresexport betrug uber 5000 Tonnen fur durchschnittlich 63 britische Pfund pro Tonne 11 Gewinnung BearbeitenLagerstatten Bearbeiten nbsp Kauribaum im Waipoua ForestDie meisten der gumfields genannten Lagerstatten befanden sich in der in Region Northland auf der Coromandel Peninsula und um Auckland Anfangs war das Harz leicht zuganglich und lag oft frei auf der Erde James Cook berichtete 1769 uber Harzklumpen an der Kuste der Mercury Bay Er vermutete allerdings dass sie von Mangroven stammten Der Missionar Samuel Marsden berichtete 1819 uber Harzvorkommen in Northland 4 Um 1850 waren die meisten an der Oberflache sichtbaren Klumpen eingesammelt und man begann im Erdreich nach ihnen zu graben An den Hangen von Hugeln lag das Harz nur etwa einen Meter tief in Sumpfen und an der Kuste konnte es bis uber vier Meter tief liegen 1 Gumdiggers Bearbeiten nbsp Denkmal fur die Gumdigger in DargavilleGumdiggers waren Manner und Frauen die im spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert das Kauriharz ausgruben The life of a gum digger is wretched and one of the last a man would take to Das Leben eines Gum diggers ist elend und mit das Letzte was sich ein Mensch aussuchen wurde Bericht eines Aufkaufers 1898 12 Der Begriff konnte auch der Ursprung fur den Spitznamen Digger fur neuseelandische Soldaten im Ersten Weltkrieg sein 13 Die Gumdiggers gruben auf den alten meist mit Sumpf oder Busch bedeckten Kaurifeldern nach Harzklumpen Oft handelte es sich um Wanderarbeiter die von Feld zu Feld zogen und in provisorischen Hutten oder Zelten lebten die nach der Bezeichnung der Maori fur ein Haus whare genannt wurden Die Arbeit war hart und wurde nicht gut bezahlt Dennoch zog sie viele Maori und Europaer einschliesslich Frauen und Kinder an 14 Unter ihnen waren viele Dalmatier die in den 1860er Jahren wahrend des Goldrausches in Otago zur Arbeit auf den Goldfeldern der Sudinsel ins Land gekommen waren 15 Diese waren weniger Siedler als Wanderarbeiter und ein grosser Teil ihres Einkommens wurde in die Heimat geschickt Dies verursachte bei den ortsansassigen Arbeitskraften viel Missgunst 1898 wurde der Kauri Gum Industry Act verabschiedet Dieser beschrankte den Abbau auf britische Untertanen und forderte von allen anderen Grabern eine Lizenz 1910 konnten nur noch britische Untertanen solche Lizenzen besitzen 16 Der Abbau von Kauriharz war eine sehr wichtige Einkommensquelle fur die Siedler in Northland oft arbeiteten die Farmer im Winter auf den gumfields um ihr schmales Einkommen von dem noch unerschlossenen Land aufzubessern In den 1890ern waren 20 000 Menschen mit dem Abbau von Kauriharz beschaftigt davon 7 000 Vollzeitbeschaftigte 17 Die Arbeit im Kauriabbau war nicht auf Siedler und Arbeiter landlicher Regionen beschrankt Aucklander Familien fuhren am Wochenende mit der Fahre uber den Waitemata Harbour um bei Birkenhead zu graben Dabei schadigten sie Strassen und Farmen so dass der Gemeinderat Regulierungen einfuhren musste 18 Abbaumethoden Bearbeiten Das meiste Harz wurde mit Hilfe von gum spears angespitzte Drahte zur Suche nach den Klumpen und skeltons angeschliffene Spaten die sowohl durch das Erdreich als auch durch altes Holz und Wurzeln schnitten gewonnen Anschliessend wurden die Klumpen abgekratzt und gereinigt 19 Der Abbau in Sumpfen war komplizierter Oft wurde ein langerer bis 8 m langer Speer benutzt oft mit Widerhaken am Ende um die Klumpen nach oben zu ziehen Vor dem Abbau wurde oft das Buschland abgebrannt Einige dieser Feuer gerieten ausser Kontrolle und brannten fur Wochen 20 Oft grub man bis 12 m tiefe Locher und einige Feuchtgebiete wurden trockengelegt um den Abbau zu erleichtern 21 Als das fossile Harz ausging gewann man bush gum durch Anschneiden der Rinde von Kauribaumen Einige Monate spater kehrte man zuruck um das Harz einzusammeln Wegen der Schaden an den Baumen durch das Anschneiden und das Erklettern der Baume mit Hilfe von Spikes und Haken wurde diese Methode 1905 in den Staatswaldern verboten 19 Gum chips kleine fur die Linoleumindustrie geeignete Klumpen waren schwer zu finden so dass man 1910 anfing das Erdreich auszuwaschen und zu sieben Diese Methode wurde spater mechanisiert 22 Handel BearbeitenDie Gumdiggers verkauften ihr Harz meist lokalen Aufkaufern die es meist uber den Seeweg nach Auckland schafften und dort an Handler und Exporteure verkauften 23 Es gab in Auckland sechs bedeutende Kauri Exporteure die mehrere hundert Menschen mit dem Sortieren und Aufbereiten des Harzes fur den Export beschaftigten Das Harz wurde fur den Export in Kasten aus Kauriholz verpackt 24 Bereits in den 1830er und 1840er Jahren kauften Handler wie Gilbert Mair und John Logan Campbell das Harz von den Maori fur nur 5 pro Tonne oder im Austausch fur Waren 8 Der grosste Teil des Harzes ging nach Amerika und England von wo aus es in Europa verkauft wurde Kleinere Mengen gingen auch nach Australien Hongkong Japan und Russland 25 Museum BearbeitenDas Kauri Museum in Matakohe thematisiert neben Kauriholz die Gewinnung und Verarbeitung von Kauriharz Das Museum besitzt die weltweit grosste Kauriharz Sammlung 26 Literatur BearbeitenBruce W Hayward Kauri Gum and the Gumdiggers A Pictorial History of the Kauri Gum Industry in New Zealand Lodestar Press Auckland 1982 ISBN 0 86465 014 0 Margaret McClure The Story of Birkenhead Birkenhead City Council Auckland 1987 ISBN 978 0 908704 04 0 Alfred Hamish Reed The Gumdiggers The Story of Kauri Gum A H amp A W Reed Auckland 1972 ISBN 0 589 00732 7 Weblinks BearbeitenCarl Walrond Kauri Gum and Gum Digging Ministry of Culture amp Heritage 9 November 2012 abgerufen am 20 Januar 2016 englisch Gum Diggers diggerhistory info archiviert vom Original am 20 September 2010 abgerufen am 19 September 2012 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Link auf WaybackMachine vom 20 September 2010 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hayward S 4 f Te Ara Encyclopedia of NZ Kauri Forest a b Hayward S 2 a b Encyclopedia of NZ 1966 Kauri Gum Reed S 20 a b Te Ara Encyclopedia of New Zealand Origins and uses Hayward S 3 a b c Hayward S 46 a b Hayward S 45 Te Ara Encyclopedia of NZ The Industry Reed S 114 In Appendices to the Journals of the House of Representatives 1898 H 12 S 31 zitiert in Te Ara Encyclopedia of NZ Te Ara Encyclopedia of New Zealand The New Zealanders Te Ara Encyclopedia of New Zealand Gumdigging Te Ara Encyclopedia of NZ Damaltions Te Ara Encyclopedia of NZ Dalmatians Gumdiggers Hayward S 47 McClure S 55 f a b Te Are Encyclopedia of New Zealand Gumdigging methods Hayward S 10 f Hayward S 12 f Hayward S 27 ff Hayward S 19 Hayward S 42 f Hayward S 44 Website des Kauri Museums englisch Memento des Originals vom 15 Dezember 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kauri museum com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kauri Harz amp oldid 227731708