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Tierfette sind verschiedene Fette und Milchfette die von Tieren stammen Allgemeine chemische Struktur von Tierfett einem Triglycerid R1 R2 und R3 sind Alkyl oder Alkenylreste mit einer meist ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen je nach Art der gebundenen Fettsaure Linolsaure Palmitinsaure Stearinsaure etc Tierfette und ole werden eingeteilt in Milchfette Streichfette sowie in Korperfette der Land und Seetiere Milchfette sind Molkereiprodukte Andere Tierfette werden durch Auspressen und Ausschmelzen gewonnen aus Nebenprodukten der Schlachterei Korperfette sind meist Geflugelfett Schweinefett und schmalz Talg Nierenfett Rindernierenfett Fischfett und Fischol Es werden aber auch andere Fette z B Pferdefett oder Wildtierfette wie Murmeltier fett Dachs fett etc verwendet Eine besondere Gruppe bilden die Seetierfette Seetierole 1 dies sind Fette und Ole von Meerestieren sie werden unterteilt in Fischfette Saugetierfette und sonstige Seetierfette wie Schildkroten und Krabbenol 2 Die Saugetier und Fischfette werden ungereinigt als Tran bezeichnet da bei ihnen der Anteil an ungesattigten Fettsaure Resten in den Triglyceriden uberwiegt Dadurch sinkt ihr Schmelzpunkt und reiner Tran verflussigt sich bei Raumtemperatur Man unterteilt sie in Korperole fette und Leberol Lebertran 3 je nach dem verwendeten Korperteil beim Ausschmelzen Beim Walfang wurden beide Rohstoffe gewonnen und mit dessen Ruckgang nahm die Verbreitung von Korperolen ab Leberole werden weiterhin durch die Verwendung der Organe von Dorschen Schellfisch Kabeljau Heilbutt und Kleinwalen erzeugt Als Tierole Oleum animale Oleum animale foetidum crudum werden auch durch Pyrolyse und Destillation aus Knochen und tierischen Abfallprodukten Klauen Hufen Knorpel Haare und Haut gewonnene Flussigkeiten bezeichnet Dippels Tierol ist heute kaum noch erhaltlich Es hat eine dunkle Farbe eine dickliche Konsistenz und einen intensiven unangenehmen Geruch Es ist in Alkohol loslich und leichter als Wasser bei wiederholter Rektifikation erhalt man ein farbloses Ol Unter der alten Bezeichnung bekommt man meist ein Erdol Destillat ein flussiges Paraffin Paraffinum liquidum DAB in Apotheken Die dunnflussige Variante Paraffinum perliquidum wird auch als Nahmaschinenol bezeichnet Auch wird Knochenol unterschieden das aus zerkleinerten Rohrenknochen sowie aus Knochenfett gewonnenen wird Verwendet wurde es als Schmierstoff Knochenfett kann teilweise so verwendet werden den Rest erhalt man aus den restlichen zerkleinerten Knochen entweder durch Auskochen oder mittels Losemittelextraktion Auch Rinderklauenol bzw Klauenol wurde hergestellt 4 5 Tierfette konnen im Gegensatz zu Mineralolen und fetten durch Alkalien verseift und somit wasserloslich gemacht werden Sie konnen ebenso durch Oxidation Lipidperoxidation und Polymerisation eindicken trocknen oder sich zersetzen ranzig werden Inhaltsverzeichnis 1 Industrielle Verwertung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseIndustrielle Verwertung BearbeitenAusser in der Ernahrungsindustrie finden Tierfette auch Verwendung in der oleochemischen Industrie Die Menge von Fetten tierischen Ursprungs betragt etwa 350 000 Tonnen pro Jahr die in verschiedene Produktketten laufen So wird ein grosser Anteil an Tierfetten zu Tensiden fur die Waschmittelindustrie oder zu biogenen Schmiermitteln verarbeitet Ein anderer Teil wird als Kraftstoff aufbereitet und in speziell umgerusteten Nutzfahrzeugen verbraucht 6 Literatur BearbeitenHans Joachim Rose Kuchenbibel Enzyklopadie der Kulinaristik Tre Torri Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 937963 41 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Tierfett Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Werner Heimann Fette und Lipoide Lipids Springer 1969 ISBN 978 3 642 46190 3 S 122 138 Josef Schormuller Handbuch der Lebensmittelchemie Band IV Fette und Lipoide Lipids Springer 1969 ISBN 978 3 662 23548 5 S 122 139 M Fischer M A Glomb Moderne Lebensmittelchemie Behrs Verlag 2015 ISBN 978 3 89947 864 8 S 116 J Konig Chemie der Nahrungs und Genussmittel sowie der Gebrauchsgegenstande 2 Band 5 Auflage Springer 1920 ISBN 978 3 642 49527 4 S 329 Zurichtung und Prufung des Leders Textteil Dritter Band 1 Teil In W Grassmann Hrsg Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation Springer 1936 ISBN 978 3 7091 2211 2 S 342 f Vorschau in der Google Buchsuche Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e V Hrsg Daten und Fakten zu nachwachsenden Rohstoffen Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe Gulzow 2007 S 56 57 PDF 1 87 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tierfett amp oldid 237479364