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Die Katharinenkirche in Steinau an der Strasse war bis 1965 die evangelische Pfarrkirche der Stadt und hat eine Geschichte die bis ins hohe Mittelalter zuruck reicht Seit 1981 wird sie fur regelmassige Gottesdienste und als Kulturkirche genutzt Die Hauptkirche der evangelischen Gemeinde ist seither die Reinhardskirche in Steinau Katharinenkirche Steinau an der Strasse Blick auf den Kirchturm und den Seiteneingang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Baugeschichte 1 2 Neuzeit 2 Gebaude 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBaugeschichte Bearbeiten Bei Ausgrabungen wurden 1977 archaologisch vier Vorgangerbauten nachgewiesen Die Untersuchungen waren sehr bauhistorisch orientiert so dass offensichtlich andere Befunde nicht erhoben aufgezeichnet oder veroffentlicht wurden Damit fehlen fur die ersten drei Kirchengebaude archaologisch gesicherte Datierungen es handelt sich um Vermutungen 1 Kirchengebaude Von diesem wurde lediglich der kompakte Lehmblock festgestellt den die Fundamentgraben dieses Gebaudes umgaben Ob die Kirche aus Stein gebaut oder in Fachwerk oder als Holzgebaude ausgefuhrt war wurde nicht festgestellt Die Kirche war mit 12 7 m kleiner als das nachfolgende Kirchengebaude Dieses alteste nachgewiesene Kirchengebaude wird mit den ersten Erwahnungen einer Kirche in Steinau in Zusammenhang gebracht Dazu zahlt eine Kirchweihe im Jahr 886 Danach ware diese Kirche karolingisch Ob sich diese Nachricht allerdings auf diesen ersten nachgewiesenen Kirchenbau oder das nachfolgende zweite Kirchengebaude bezieht ist nicht belegbar 2 Kirchengebaude Die Kirche war in Schalenmauerwerk errichtet und stammte vermutlich aus dem Hochmittelalter Vermutet wird eine Bauzeit um 1100 3 Kirchengebaude Diese Kirche war ebenfalls in Schalenmauerwerk errichtet Sie war grosser als der Vorgangerbau aber noch kleiner als das nachfolgende vierte Kirchengebaude Die Lage des noch heute bestehenden Chores der im Grundriss dieses dritten Kirchengebaudes symmetrisch mittig liegt lasst darauf schliessen dass er mit diesem dritten Kirchengebaude entstand Diese Kirche gehorte vermutlich der Romanik an weiter vermutet wird aus der Zeit vor 1290 Das heute erhaltene aufgehende Mauerwerk stammt im Wesentlichen aus zwei weiteren gotischen Bauphasen 4 Kirchengebaude Von diesem ist die sowohl hinsichtlich der Hohe als auch der Fenster stark veranderte Nordwand und das aufgehende Mauerwerk des Rechteckchors erhalten Diese Kirche war fruhgotisch 5 Kirchengebaude In den Jahren 1481 1511 wurde die Kirche im in spatgotischem Stil unter Verwendung von Teilen des Vorgangerbaus neu errichtet Das sudliche Seitenschiff wurde angefugt die Sudwand durch eine Reihe achteckiger Saulen ersetzt Die Nordwand des Vorgangerbaus wurde beibehalten allerdings erhoht und mit neuen Fensteroffnungen versehen nbsp Blick vom Seitengang des Steinauer Schloss auf die Kirche Neuzeit Bearbeiten 1593 wurde in der Grafschaft Hanau Munzenberg zu der Steinau gehorte die Reformation calvinistischer Pragung eingefuhrt und somit auch die Katharinenkirche reformiert In der Kirche sind Mitglieder der Familie Grimm bestattet Angehorige des Pfarrers Friedrich Grimm Steinau 1707 1777 Grossvater der Bruder Grimm Bestattet sind hier seine Frau Christine Elisabeth geborene Heilmann 22 Oktober 1715 Birstein 1 17 Februar 1754 und funf ihrer Kinder Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts durfte im Kirchenschiff dann nicht mehr bestattet werden 1818 kam es in der Grafschaft Hanau Munzenberg zur Hanauer Union der Vereinigung der bis dahin dort uberall parallel bestehenden reformierten und lutherischen Ortsgemeinden Die ehemals reformierte Katharinenkirche wurde nun Pfarrkirche fur die vereinigte unierte Gemeinde die ehemals lutherische Reinhardskirche nur noch saisonal genutzt und ab 1929 als liturgischer Raum aufgegeben 1965 wurde die Funktion der Pfarrkirche dann wieder auf die neu restaurierte Reinhardskirche ubertragen Die Katharinenkirche sollte kunftig kulturellen Zwecken dienen und wurde dazu bis 1981 saniert Gebaude Bearbeiten nbsp Spatmittelalterliche WandmalereienHeute prasentiert sich die Kirche als asymmetrische zweischiffige flach gedeckte Hallenkirche Das Hauptschiff ist fruh das sudliche Seitenschiff spatgotisch mit zwei verschieferten Quergiebeln Im Wesentlichen geht das heutige Gebaude auf einen Neubau in den Jahren 1481 1511 zuruck der allerdings alteren Baubestand mit einbezog Spuren des unmittelbaren Vorgangerbaus insbesondere dessen Fensternischen wurden zum Innenraum hin freigelegt und sichtbar erhalten Nach Osten wird die Kirche durch einen Rechteckchor abgeschlossen Die Sakristei stammt ebenfalls von 1481 Der Turm stammt aus dem Jahr 1273 der verschieferte Turmaufsatz mit Glockenstube und sein Spitzhelm stammen von 1539 Bei Restaurierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurden Wandmalereien des 15 und 16 Jahrhunderts entdeckt Sie werden wieder unter Putz gelegt da sie offen nur schwer zu konservieren sind Ausstattung Bearbeiten nbsp Heiliges GrabIm Bereich des Chores wurden spatmittelalterliche Wandmalereien zum Teil aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts entdeckt und mehrfach bis ins 15 Jahrhundert ubermalt Sie konnen aus konservatorischen Grunden nicht dauerhaft freigelegt sollen aber konserviert werden 2 Bemerkenswert ist auch ein Heiliges Grab aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts mit Tumba und Corpus aus Sandstein Die Kanzel stammt von 1500 Orgel BearbeitenBereits im Jahr 1682 wurde die erste Orgel mit 8 Registern durch einen Hanauer Orgelbauer erbaut Von dieser Orgel ist heute noch das Gehause erhalten Lange Zeit wurde angenommen dass die heutige Orgel von Georg Link aus Reinhards erbaut wurde 3 doch bei einer Restaurierung im Jahr 2018 durch die Firma Mebold wurde festgestellt dass die Orgel tatsachlich von Georg Friedrich Wagner stammt und 1871 errichtet wurde 4 Ausserdem wurden in den Jahren 1950 sowie 1955 einige Veranderungen vorgenommen 3 und 1989 wurde die Orgel von der Empore ebenerdig in den Chorraum versetzt 4 I Hauptwerk C c3Prinzipal 8 Flote 8 Gedackt 8 Gambe 8 Oktave 4 Gedackt 4 Oktave 2 Mixtur III 2 II Werk C c3Harmonium 8 Pedal C c1Subbass 16 Violon 16 Oktave 8 Koppeln II I I P 4 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Bearb Folkhard Cremer u Tobias Michael Wolf 3 Aufl Munchen 2008 S 755f Karl Heinz Doll Die Katharinenkirche zu Steinau an der Strasse Archaologische Denkmaler in Hessen 62 Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1986 Gotz J Pfeiffer Eine Bibel an den Chorwanden Zu den Wandmalereien des 14 Jahrhunderts in der evangelischen Katharinenkirche zu Steinau an der Strasse In Mitteilungsblatt des Zentrums fur Regionalgeschichte Bd 39 2014 S 4 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katharinenkirche Steinau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nach anderen Angaben Steinau Fuldaer Zeitung v 20 September 2010 S 1 Gotz J Pfeiffer Eine Bibel an den Chorwanden Zu den Wandmalereien des 14 Jahrhunderts in der evangelischen Katharinenkirche zu Steinau an der Strasse in Mitteilungsblatt des Zentrums fur Regionalgeschichte Bd 39 2014 S 4 9 a b Gottfried Rehm Die Orgeln des ehemaligen Kreises Schluchtern In U Pape Hrsg Norddeutsche Orgeln Band 10 U Pape Berlin 1975 ISBN 978 3 921140 14 7 S 180 185 a b c Orgelbau Mebold Restaurationsbericht50 312363 9 461459 Koordinaten 50 18 44 5 N 9 27 41 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharinenkirche Steinau amp oldid 238462426