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Der Kasanka Nationalpark in Sambia liegt sudwestlich des Bangweulusees in den Bangweulusumpfen und westlich des Muchinga Gebirges Er umfasst neben Flussen und Seen auch verschiedene Landschaftsformationen wie Lagunen Grasland Sumpfland sowie Miombowald und ist mit 450 km der kleinste Nationalpark des Landes Seine Ost West Ausdehnung betragt etwa 35 Kilometer die Nord Sud Ausdehnung lediglich 15 Kilometer und die Entfernung zur benachbarten Demokratischen Republik Kongo circa 30 Kilometer Kasanka NationalparkBlick uber den Kasanka NationalparkBlick uber den Kasanka NationalparkKasanka Nationalpark Sambia 12 55 30 2 Koordinaten 12 33 0 S 30 12 0 OLage Zentralprovinz SambiaNachste Stadt SerenjeGrundung 1 Februar 1971Adresse Webseite des NationalparksTermitenhugel in der TrockenzeitTermitenhugel in der Trockenzeiti4i6Bekannt ist der Nationalpark vor allem auf Grund seiner als hervorragend geltenden Sichtungsmoglichkeiten der scheuen Sitatunga Antilopen sowie als Schauplatz der Migration von Flughunden aus Zentralafrika 1 2 Geschichte BearbeitenAm 1 Februar 1971 wurde das Gebiet als Nationalpark ausgewiesen jedoch minimierte sich der Bestand an Tieren wahrend der folgenden Jahre durch Wilderei weiterhin erheblich Daruber hinaus verfiel die rudimentare Infrastruktur unter staatlicher Verwaltung und konnte ein erfolgreiches Parkmanagement nur unzureichend gewahrleisten 3 Zu Beginn der 1980er Jahre schloss sich daher David Lloyd ein ehemaliger Bezirksbeamter mit Gareth Williams einem lokalen Bauern zusammen und grundete 1985 den Kasanka Trust Ltd Seit 1988 wird der Nationalpark gemeinsam mit dem sambischen Department of National Parks and Wildlife DNPW touristisch erschlossen und betreut Seit einigen Jahren erfolgt die Finanzierung nahezu ausschliesslich durch die Gewinne aus den Einnahmen fur die Parkeintritte Ubernachtungen sowie Aktivitaten der Besucher Der Kasanka Trust arbeitet eng mit den umliegenden Siedlungsgemeinschaften zusammen und bietet fur Reisende Ubernachtungsmoglichkeiten in verschiedenen Lodges und Camps sowie Rundfluge und fahrten an 4 Ausserdem besteht die Moglichkeit den Park mit Charterflugen von und nach Lusaka zu erreichen Flora und Fauna BearbeitenDer Grossteil des Nationalparks wird von weitraumigen Marsch und Sumpfflachen gepragt die massgeblich zur Vielfalt der Vogelwelt mit uber 330 verschiedenen Arten beitragen Durch die abwechslungsreiche Landschaft auf kleiner Flache finden auch seltene Tierarten im Kasanka Nationalpark eine Heimat die sonst vor allem in den tropischen Regionen Afrikas zu finden sind Der Kapabi Sumpf gilt als bester Ort um die semi aquatisch lebende Sitatunga Antilope in den fruhen Morgen oder spaten Nachmittagsstunden zu beobachten Der Sumpf wird durch dichtes Papyrusdickicht begrenzt und bietet den scheuen Tieren ideale Ruckzugsmoglichkeiten Hauptstrom des Parks ist der im Westen befindliche Luwombwa der durch die Nebenflusse Kasanka Mulembo und Musola gespeist wird In den Fliessgewassern sind vor allem Tigerfische und Brassen verbreitet Innerhalb der Parkgrenzen liegen acht Seen von denen der Ndolwa See gute Moglichkeiten bietet den Schuhschnabel ausserhalb der zentralen Bangweulusumpfe zu sehen Entlang des Kasanka Flusses findet sich an einigen Abschnitten immergruner Trockenwald mit nahezu geschlossenem Blatterdach in den Schwemmgebieten auch weitraumig immergruner Sumpfwald mit einzelnen grossen Baumen wie etwa der Wasserbeere und rotem Mahagoni sowie an zahlreichen Flussufern Galeriewalder mit wilder Loquat Die im Kasanka Nationalpark beheimatete Vogelwelt weist auch sehr seltene Arten wie den Fischuhu die Bindenfischeule den Rossturako und die Afrikanische Zwergglanzente auf Die Chisamba Wamponde Pfanne zieht grossere Populationen an Spornflugelgansen und Sattelstorchen an Ferner kommen verschiedene Antilopen wie zum Beispiel Pukus Sharpe Greisbocke Gnus und Wasserbocke vor Auch leben hier unter anderem Flusspferde Krokodile und Riedbocke Die Zahl der Elefanten wird auf 30 bis 75 Tiere geschatzt Im Jahr 2002 erfolgte die erste Umsiedlung von Buffeln und Leierantilopen aus anderen Naturschutzgebieten Afrikas Daruber hinaus bewohnen kleinere Gruppen an Schakalen Zibet und Ginsterkatzen sowie Kapottern und Mangusten sowie die vor allem im tropischen Kongo verbreitete Unterart der Diademmeerkatzen den Park 5 6 Migration der Flughunde BearbeitenDer Kasanka Nationalpark ist alljahrlich Schauplatz einer der grossten Wildtier Migrationen der Erde Von Oktober bis Dezember kommen zwischen acht und zehn Millionen Flughunde aus ganz Zentralafrika nach Kasanka und besiedeln fur kurze Zeit einen Abschnitt des mushitu eines kleinen Sumpfwaldes entlang des Musola Flusses in der Mitte des Reservats 7 Die ersten Exemplare der zahlreichen Palmenflughunde Eidolon helvum treffen gegen Mitte Oktober im Park ein etwa Mitte November erreicht die Anzahl der Tiere ihren Hohepunkt Es wird angenommen dass es sich dabei um die hochste Dichte an Saugetier Biomasse auf dem Planeten handelt ebenso wie um die grosste bekannte Saugetiermigration Die Ankunft der Fledermause fallt normalerweise mit dem Beginn der ersten Regenfalle und der Reifung vieler lokaler Obst und Beerenarten wie der Masuku wilde Mispel und der Wasserbeere zusammen von denen sich die Fledermause ernahren Es wird geschatzt dass die Fledermause in diesen drei Monaten 330 000 Tonnen Fruchte verzehren 8 Ruckgang der Puku Population BearbeitenAnfang 2021 wurde eine Zahlung der im Kasanka Nationalpark lebenden Pukus Kobus vardonii einer Antilopenart veroffentlicht aus der ein alarmierender Ruckgang des Bestands hervorging 9 Demnach habe es in den Jahren 2009 2010 rund 5000 Tiere gegeben wahrend es 2019 nur noch rund 800 Tiere waren Als Hauptursache des Ruckgangs besonders auffallig ist er der Studie zufolge entlang der Grenzen des Nationalparks wurde Wilderei benannt Eine weitere Ursache sei moglicherweise der unterdurchschnittliche Niederschlag in den vorhergehenden Jahren gewesen Die Autorinnen der Studie erlauterten dass die Entwicklung bei den Pukus als Indikator fur die gesamte Gemeinschaft der Boviden im Kasanka Nationalpark angesehen werden kann 10 Literatur BearbeitenAnsgar Vossing Privates Management mit Vorbildfunktion im Kasanka Nationalpark Sambia In Nationalpark Nr 139 2008 S 44 46 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kasanka Nationalpark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz Kasanka Trust Ltd Kasanka Nationalpark in der World Database on Protected Areas englisch Belege Bearbeiten Ilona Hupe Manfred Vachal Reisen in Zambia Hrsg Ilona Hupe 2 Auflage Ilona Hupe Verlag Munchen 2020 ISBN 978 3 932084 88 1 S 270 Sambia Invasion der Flughunde In Deutsche Welle Dokfilm 26 Dezember 2020 abgerufen am 13 Februar 2022 Kasanka National Park Zambia Tourism Board abgerufen am 26 Februar 2021 englisch ChrisMcIntyre Zambia 5 Auflage Bradt Travel Guides Chesham 2012 ISBN 978 1 84162 373 3 S 312 Kasanka National Park Zambia Tourism Board abgerufen am 27 Februar 2021 englisch Chris McIntyre Zambia 5 Auflage Bradt Travel Guides Chesham 2012 ISBN 978 1 84162 373 3 S 313 The Kasanka Trust Kasanka Trust Ltd abgerufen am 28 Februar 2021 englisch Olivier Le Carrer Atlas of Cursed Places A Travelguide to Dangerous and Frightful Destinations Hachette London 2015 ISBN 978 0 316 35351 9 Vera Rduch und Thalia Jentke Alarming decline of bovids in Kasanka National Park Zambia A case study of the puku antelope Kobus vardonii In African Journal of Ecology Online Vorabveroffentlichung vom 5 January 2021 doi 10 1111 aje 12843 Starker Ruckgang einer einst zahlreichen Tierart Auf idw online de vom 6 Januar 2021 Nationalparks in Sambia Blaue Lagune Isangano Kafue Kasanka Lavushi Manda Liuwa Plain Lochinvar Luambe Lukusuzi Lusaka Lusenga Plain Mosi oa Tunya Victoriafalle Mweru Wantipa Nordluangwa Nsumbu Nyika Sioma Ngweizi Sudluangwa Unterer Sambesi West Luanga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasanka Nationalpark amp oldid 237670127