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Das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen OCD in Aachen besteht seit 1662 und wurde mehrfach aufgehoben und an verschiedenen Orten in der Stadt wieder neu errichtet Inhaltsverzeichnis 1 Die Zeit von 1662 bis zur Sakularisation 2 Die Zeit von 1858 bis zum preussischen Klostergesetz 3 Die Zeit von 1890 bis zur Aufhebung im Nationalsozialismus 4 Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute 5 Graberfeld 6 Literatur 7 WeblinksDie Zeit von 1662 bis zur Sakularisation Bearbeiten nbsp Niederlassung Pontstrasse mit TheresienkircheUm 1640 errichteten die Unbeschuhten Karmelitinnen OCD damals auch Discalceatessen genannt zwei Kloster in Koln aus s Hertogenbosch geflohene Schwestern den Karmel in der Kupfergasse und aus Brussel und Antwerpen kommende Schwestern den Karmel Regina Pacis im Rottenkirchenschen Haus in der Schnurgasse Der pfalz neuburgische Kammerer Wilhelm von Binsfeld Freiherr zu Wijlre Herr zu Binsfeld Gertzen und Laurensberg schenkte seiner Schwester der Priorin des Karmels in der Kupfergasse Norbertina a Jesu den fruheren Hof des Junkers Schonforst in der Aachener Pontstrasse gegenuber dem Eingang zum Beginenwinkel etwa am Ort der spateren Theresienkirche und des heutigen Alexander von Humboldt Hauses Bedingt durch den Aachener Stadtbrand von 1656 verzogerte sich die Genehmigung der Grundung eines Klosters bis 1660 Das einfache einstockige Haus mit zwei Mansardenfenstern im Steildach war der erste Klosterneubau nach dem Brand Die ersten Schwestern zogen 1662 ein Mit der Wahl von Anna Maria von Wespien zur Priorin nahmen die Schenkungen zu und der Bau der Theresienkirche begann Der Aachener Geschworene Ratssteinmetz und Maurermeister Laurenz Mefferdatis plante und leitete die Ausfuhrung 1745 stand der Rohbau und nach Verzogerung wegen Geldmangels erfolgte im Jahr 1748 die Konsekration auf die hl Teresa von Avila Weitere Schritte des Innenausbaus nach Entwurfen von Johann Joseph Couven dauerten bis etwa 1765 Mit der Sakularisation wurde das Kloster aufgehoben Ab 1803 nutzte eine Armenschule als Theresianische Anstalt das Gebaude spater wegen der Unterstutzung durch Kaiserin Josephine zur Josephinischen Anstalt umbenannt Die Zeit von 1858 bis zum preussischen Klostergesetz Bearbeiten nbsp Teile des ehemaligen Klosters in der Pontstrasse heute Alexander von Humboldt Haus nbsp Theresienkirche im 21 JahrhundertNachdem 1850 ein neuer Kolner Karmel durch zwei Schwestern aus Luttich wiedergegrundet worden war zuerst in der Dechanei von St Kunibert dann in einem neuen Kloster St Joseph bei St Gereon folgte als zweites Kloster in den Rheinlanden wieder eine Aachener Niederlassung Freiin Mathilde von Coels nahm 1858 zusammen mit Therese Pelzer Kontakt zum Hospiz des Hl Johannes vom Kreuz in Courtrai auf Als Grundstuck bot sich eine ehemalige Fabrik in der Pontstrasse neben dem aufgehobenen Karmel mit Garten bis zur Eilfschornstrasse an Der Bau des Klosters wurde im November 1858 genehmigt und im Juli 1859 kamen sechs belgische Schwestern Diese baten allerdings schon 1862 um ihre Ruckkehr nach Belgien Daraufhin wurde von Koln Subpriorin Josepha als Oberin und drei bis vier weitere Schwestern darunter Schwester Theresia a Jesu geborene Helene Hohmann nach Aachen zur Ubernahme geschickt Der Konvent wahlte dort im August 1866 Theresia zur Priorin Der Bau in der Pontstrasse genugte bald dem gewachsenen Konvent nicht mehr Ein Neubau in der Lousbergstrasse wurde geplant Im April 1869 schickte Architekt Schneider seine Plane nach Koln und nach Beanstandungen durch Diozesanbaumeister Vinzenz Statz reichte er im August die geanderten Plane ein Nach der Grundsteinlegung im September zogen im Oktober 1870 die Nonnen im neuen Klosterbau ein Er war quadratisch angelegt im Erdgeschoss Chor Praparatorium Refektorium Rekreations und Noviziatszimmer Koch Spul und Waschkuche Backerei Proviantraum innere Sakristei und Paramentenzimmer Sprechzimmer und drei kleine Zimmer im ersten Stock 21 Zellen mehrere Krankenzimmer ein kleiner Betraum Roberie Sprechzimmer Alle Zellen hatten Sicht auf den Chor mit dem Tabernakel Die Kirche wurde im Oktober 1871 auf dem hl Josef von Nazareth benediziert Nach einem Entwurf von Architekt Schneider erfolgte 1872 dort der Aufbau eines Hauptaltars und zweier Nebenaltare 1874 wurde Mutter Theresa als Priorin nach Neuss gerufen Mit dem Klostergesetz im Rahmen des Kulturkampfes musste im September 1875 das Kloster geraumt werden Die Nonnen zogen nach St Pietersberg bei Maastricht in ein ehemaliges Hotel und bauten es zu einem Kloster um die Kolner grundeten einen Karmel in Echt und die Neusser siedelten zuerst nach Baarlo und dann in die Stadt nach Roermond um Im Mai 1880 kehrte Mutter Theresia wieder nach Maastricht zum Aachener Karmel zuruck Das Gebaude in der Lousbergstrasse war immer noch im Besitz der Aachener Karmelitinnen Es wurde zuerst als Tochterpensionat verwendet dann zog Stiftskapellmeister Heinrich Bockeler mit seiner Kirchenmusikschule zur Ausbildung von Organisten ein die im November 1886 das erste Diozesaninstitut in Rheinland und Westfalen wurde Die Zeit von 1890 bis zur Aufhebung im Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp St Josef Kapelle Lousbergstrasse Zustand 2012Mit dem Ende des Kulturkampfes wurde 1890 der Maastrichter Karmel geteilt Mutter Theresa kehrte mit einigen Schwestern wieder zuruck nach Aachen in die Lousbergstrasse Kapellmeister Bockeler bezog gerade das neuerbaute Gregoriushaus in der Eynattenerstrasse Die Behorden hatten das Kloster genehmigt mit der Auflage dass nur Deutsche als Ordensangehorige aufgenommen werden durften und der alleinige Zweck des Klosters die Fuhrung eines beschaulichen Lebens sei 1908 wurde die Kirche grundlich innen renoviert wobei Johann Kuppers die Ausmalung ausfuhrte Mutter Theresia grundete dann als Vikarin den Karmel in Koln wieder ihre vierte Neugrundung Mit dem Ruckkauf des Karmels bei St Gereon zog sie im Oktober 1896 mit funf Schwestern nach Koln und baute den Karmel zum Prager Jesulein auf Dieser siedelte 1899 nach Koln Lindenthal um Im Juli 1941 wurde das Kloster an der Lousbergstrasse geschlossen und durch die Gestapo beschlagnahmt Die Ordensschwestern fanden in dieser Zeit Unterschlupf in Privatquartieren Im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges traf ein Luftangriff im Juli 1943 die Theresienkirche schwer im April 1944 wurde der alte Karmel zerstort und am Ende des Krieges war auch der Karmel in der Lousbergstrasse nicht mehr bewohnbar Nur das Rektorat und das Pfortenhaus konnten noch von obdachlosen Familien genutzt werden Auch die Kirche erlitt schwere Schaden Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute Bearbeiten nbsp Karmelitinnenkloster Paulusstrasse Seiteneingang JakobstrasseMit dem Ende des Krieges sammelten sich die Schwestern wieder in Aachen und bauten den Karmel neu auf Im Marz 1954 wurde der fast fertiggestellte Bau eingeweiht und 1958 konnten sie die Aufbaumassnahmen abschliessen 1981 traten sie der Deutschen Konfoderation der Karmelitinnen bei 2009 mussten die Schwestern das Kloster in der Lousbergstrasse aufgeben da es von dem kleinen Konvent nicht mehr finanziert und instand gehalten werden konnte Sie zogen um in die Paulusstrasse 10 wo sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen Dominikanerkirche St Paul einen Klosterkomplex mit der Niederlassung der Armen Schwestern vom heiligen Franziskus teilen Graberfeld BearbeitenSeit 1897 finden die Ordensschwestern ihre letzte Ruhestatte in einem Graberfeld auf dem Aachener Ostfriedhof Literatur BearbeitenAugust Brecher Der Aachener Karmel von der Heiligen Familie 1662 1990 In Geschichtsverein fur das Bistum Aachen Hrsg Geschichte im Bistum Aachen Band 1 Einhard Butzon amp Bercker Aachen 1992 Ingeborg Schild Elisabeth Janssen Der Aachener Ostfriedhof Mayersche Buchhandlung Aachen 1991 ISBN 3 87519 116 1 S 232 233 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karmelitinnenkloster Aachen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karmelitinnen in Aachen Homepage Karmelitinnen in Koln mit kurzer Geschichte zu Karmel St Joseph Karmel zum Prager Jesulein und Karmel Maria vom Frieden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karmelitinnenkloster Aachen amp oldid 238569088