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Karl Salomo Zachariae ab 1842 Zachariae von Lingenthal Vornamen auch Carl bzw Salomon Nachname auch Zacharia geschrieben 14 September 1769 in Meissen 27 Marz 1843 in Heidelberg war ein deutscher Rechtswissenschaftler Er war von 1807 bis zu seinem Tod Professor an der Universitat Heidelberg wo er allgemeines und deutsches Staatsrecht Volkerrecht Naturrecht Lehnrecht und Kirchenrecht lehrte Karl Salomo Zachariae von Lingenthal Ausschnitt aus einer Lithographie nach einem im Jahr 1843 gezeichneten Portrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKarl Salomo Zachariae war der Sohn des geachteten Rechtsanwalts und Patrimonialgerichtsdirektors Johann August Zachariae und dessen Frau Friederica Elisabetha geb Hesse Der Leipziger Archaologe und Bibliothekskustos Anton Ernst Klausing war sein Onkel 1 Im Alter von 15 Jahren besuchte er die sachsische Furstenschule St Afra in Meissen Am 27 Januar 1787 immatrikulierte er sich an der Universitat Leipzig wo er sich zunachst philosophischen und philologischen Studien sowie der Geschichte und Mathematik widmete 1789 wechselte er zur Rechtswissenschaft Am 7 Mai 1792 begab sich Zachariae an die Universitat Wittenberg wo er mit Novalis und Theodor Hell in Verbindung war Am 30 April 1794 erwarb Zachariae den akademischen Grad eines Magisters und fand mit dem Erwerb der Lehrbefahigung am 30 April 1795 als Baccalaureus der Rechtswissenschaften Aufnahme in die juristische Fakultat Am 30 Juni 1795 promovierte er zum Doktor der Rechte ab 1796 hielt er Vorlesungen uber Theoretische Philosophie und Feudalrecht Am 27 November 1800 wurde Karl Salomo Zachariae zum ausserordentlichen Professor an die juristische Fakultat der Universitat Wittenberg berufen und am 29 Juli 1802 zum ordentlichen Professor fur Lehnsrecht daselbst Zachariae wurde Assessor beisitzender Richter des Schoppenstuhls in Wittenberg und am Landgericht Niederlausitz in Lubben 1 In Wittenberg entfaltete Zachariae eine rege literarische Tatigkeit Als Nachfolger von Karl Wilhelm Paetz wurde Zachariae am 1 Februar 1807 als Professor der Rechte an die Universitat Heidelberg berufen er trat seinen Dienst Ostern 1807 an Dort lehrte er offentliches Recht des Rheinbunds sowie franzosisches Zivil und Kriminalrecht Von 1807 bis 1821 sowie 1834 bis 1843 war er Beisitzer des Spruchkollegiums der Juristischen Fakultat Zachariae veroffentlichte ab 1808 sein dreibandiges Handbuch des franzosischen Zivilrechts zu Napoleons Code civil Dieses wurde spater von Charles Aubry und Charles Frederic Rau ins Franzosische ubersetzt und bildete die Grundlage fur deren 1839 publiziertes einflussreiches Lehrbuch des franzosischen Zivilrechts 2 Zachariaes Handbuch wurde gemeinsam mit dem Code Napoleon auf dem ersten Wartburgfest 1817 von Burschenschaftern und Angehorigen der deutschnationalen Turnbewegung symbolisch verbrannt 3 4 Daneben vertiefte sich insbesondere in Fragen der Staatswissenschaften 1816 erhielt Zachariae einen Ruf nach Gottingen und 1829 einen Ruf nach Leipzig die er jedoch beide ausschlug Stattdessen setzte er sich fur den Erhalt und die Weiterentwicklung der Universitat Heidelberg ein was er 1817 in seinem Buch Fur die Erhaltung der Universitat Heidelberg formulierte Im akademischen Jahr 1817 18 war er Prorektor der Universitat ausserdem wirkte er mehrere Amtsperioden als Dekan der Juristischen Fakultat 1 Als juristischer Ordinarius der Universitat Heidelberg wurde Zachariae auch in die politischen Belange des Grossherzogtums Baden eingebunden Er war an der Konstituierung des badischen Landrechts von 1810 beteiligt das im Wesentlichen auf dem franzosischen Code civil Code Napoleon beruhte Fur seine Verdienste wurde er 1818 zum Geheimen Hofrat ernannt Als ein Vertreter der neuen Staatslehre und Nachfolger des freiwillig von seinem Mandat zuruckgetretenen Hofrats Anton Friedrich Justus Thibaut wurde Zachariae 1820 fur die Universitat Heidelberg zum Mitglied der ersten Kammer der Badischen Standeversammlung gewahlt Er arbeitete am Entwurf des badischen Strafgesetzbuches von 1824 26 mit Als Abgeordneter des Landbezirks Heidelberg gehorte Zachariae 1825 bis 1828 der der Zweiten Kammer des badischen Parlaments an und war Mitglied der Gesetzgebungskommission 1 1829 zog sich Zachariae von seinem politischen Engagement zuruck wirkte aber nach wie vor an der Universitat Heidelberg wo er weiterhin seine Vorlesungen hielt 1842 wurde Zachariae in den erblichen Adelsstand erhoben und trug danach den nach seinem nahe Heidelberg gelegenen Landgut in Lingental gewahlten Namenszusatz von Lingenthal 5 Aus seiner Ehe mit Johanna Eleonore geb Glaeser 1786 1815 hatte Zachariae zwei Kinder eine fruh verstorbene Tochter und den Sohn Karl Eduard Zachariae von Lingenthal 6 der als Rechtshistoriker sowie als Forderer der Eisenbahn in Preussen einen Namen machte Schriften Auswahl BearbeitenDie Einheit des Staats und der Kirche mit Rucksicht auf die Deutsche Reichsverfassung 1797 Digitalisat Christian Gottlob Glaser Meltzer Wittenberg 1801 Digitalisat Anfangsgrunde des philosophischen Privatrechtes Nebst einer Einleitung in die philosophische Rechtswissenschaft uberhaupt Sommer Leipzig 1804 Digitalisat Versuch einer allgemeinen Hermeneutik des Rechts Meissen Erbstein 1805 Die Wissenschaft der Gesetzgebung Fleischer Leipzig 1806 Digitalisat Ius publicum civitatum quae foederi Rhenano adscriptae sunt Mohr amp Zimmer Heidelberg 1807 Digitalisat Handbuch des franzosischen Zivilrechts 4 Bande Mohr amp Zimmer Heidelberg 1808 1827 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Das Staatsrecht der Rheinischen Bundesstaaten und das Rheinische Bundesrecht erlautert in einer Reihe Abhandlungen Mohr amp Zimmer Heidelberg 1810 Digitalisat Fur die Erhaltung der Universitat Heidelberg im Nahmen der Lehrer der Universitat ausgearbeitet Mohr und Winter Heidelberg 1817 Digitalisat Vierzig Bucher vom Staate 3 Bande Cotta Stuttgart und Tubingen 1820 1830 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 1 Staatswissenschaftliche Betrachtungen Uber Cicero s Wiedergefundenes Werk Vom Staate Osswald Heidelberg 1823 Digitalisat Nachdruck Kessinger Pub Co 2010 7 Strafgesetzbuch Entwurf mit e Darstellung der Grundlagen des Entwurfes Osswald Heidelberg 1826 Digitalisat Der Kampf des Grundeigenthumes gegen die Grundherrlichkeit Dargestellt und beurtheilt Osswald Heidelberg 1832 Digitalisat Lucius Cornelius Sulla genannt der Gluckliche als Ordner des romischen Freystaates dargestellt Osswald Heidelberg 1834 Digitalisat 1 und 2 Abtheilung 1850 Rechtsgutachten uber die Anspruche August s von Este ehelichen Sohnes Sr K H des Herzogs von Sussex auf den Titel die Wurden und Rechte eines Prinzen des Hauses Hanover Heidelberg 1834 Digitalisat Abhandlungen aus dem Gebiethe der Staatswirthschaftslehre Osswald Heidelberg 1835 Digitalisat Vierzig Bucher vom Staate umgearbeitete Auflage 7 Bande 1839 1843Literatur BearbeitenWilliam Fischer Zachariae Karl Salomo In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 646 652 Karl Salomo Zachariae Autobiographie um das Jahr 1823 In Karl Eduard Zacharia von Lingenthal Hrsg Biographischer und juristischer Nachlass von Dr Karl Salomo Zacharia v Lingenthal Cotta Stuttgart 1843 S 3 53 daran schliessen sich Bemerkungen des Herausgebers seines Sohnes an die auch ein Werkverzeichnis mit 148 Nummern enthalten Bernhard Friedrich Voigt Hrsg Neuer Nekrolog der Deutschen Jahrgang 21 1843 Teil 1 Voigt Weimar 1845 Nr 84 S 245 251 online Friedrich von Weech Badische Biographien Band 2 Bassermann Heidelberg 1875 S 524 532 Meyers Konversationslexikon 4 Auflage Band XVI S 812 online Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Verlag Max Niemeyer Halle Saale 1917 Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Springer Berlin 1986 ISBN 3 540 15856 1 S 307 Viktor Carl Lexikon der Pfalzer Personlichkeiten 2 Auflage Hennig Edenkoben 1998 S 783Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Salomo Zachariae von Lingenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Karl Salomo Zachariae Zitate Literatur von und uber Karl Salomo Zachariae im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Karl Salomo Zachariae in der Deutschen Digitalen Bibliothek Karl Salomo Zachariae im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 2 Auflage Springer Wiesbaden 2019 ISBN 3 540 15856 1 S 936 Verena Peters Der germanische Code civil Zur Wahrnehmung des Code civil in den Diskussionen der deutschen Offentlichkeit Mohr Siebeck Tubingen 2018 S 42 43 Theodor Verweyen Bucherverbrennungen Eine Vorlesung aus Anlass des 65 Jahrestages der Aktion wider den undeutschen Geist Winter Heidelberg 2000 S 139 Klaus Ries Wort und Tat Das politische Professorentum der Universitat Jena im fruhen 19 Jahrhundert Franz Steiner Verlag Stuttgart 2007 S 350 Rolf Kiefer 1200 Jahre Leimen 791 1991 Leimen 1991 S 68 Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 Seite 559 Der Nachdruck gibt das hier angezeigte Digitalisat wiederNormdaten Person GND 119387980 lobid OGND AKS LCCN n88138621 NDL 00767209 VIAF 19809638 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zachariae Karl SalomoALTERNATIVNAMEN Zachariae Karl Salomon Zachariae Carl Salomo Zachariae Carl Salomon Zachariae von Lingenthal Karl Salomo Zacharia von Lingenthal Karl SalomoKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 14 September 1769GEBURTSORT MeissenSTERBEDATUM 27 Marz 1843STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Salomo Zachariae amp oldid 237666850