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Karl Sollner 9 Janner 1903 in Wien Osterreich Ungarn 14 Juni 1986 in Chevy Chase Maryland war ein osterreichisch amerikanischer Chemiker der vor allem im Bereich der physikalischen Chemie und der Biophysik tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSollner war der Sohn des Rechtsanwalts Anton Maria Sollner und seiner Frau Julie geb Karplus Er wuchs in Wien auf Nach dem Besuch des Schottengymnasiums das er 1921 mit der Matura verliess begann er an der Universitat Wien das Studium der Chemie und Philosophie Ab seinem dritten Semester war er als studentischer Mitarbeiter Demonstrator beim I Chemischen Labor der Universitat beschaftigt Er schloss sein Studium mit einer von Alfons Klemenc 1885 1960 betreuten Dissertation ab In den Jahren 1926 und 1927 vertiefte Sollner seine Kenntnis auf dem Gebiet der physikalischen Chemie und Elektrochemie in Wien an der dortigen Universitat und Technischen Hochschule 1928 trat er in den Dienst des Kaiser Wilhelm Instituts fur physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin wo er als wissenschaftlicher Assistent an der Seite von Herbert Freundlich arbeitete Anfang Mai 1933 habilitierte Sollner an der Berliner Universitat mit einer von Fritz Haber Max Bodenstein und Herbert Freundlich begutachteten Habilitationsschrift zu einem Thema auf dem Gebiet der Osmose Im selben Jahr wurde Sollner nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aufgrund seiner nach nationalsozialistischer Definition teilweise judischen Abstammung gemass den Bestimmungen des Gesetzes uber die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst entlassen Ende Juli 1933 wurde ihm vom Kaiser Wilhelm Institut gekundigt Er emigrierte daraufhin nach Grossbritannien wo er eine Anstellung am Lehrstuhl fur Chemie des University College London fand wo er von 1933 bis 1937 tatig war Zudem war er als Gastforscher und Fachberater bei der Imperial Chemical Industries beschaftigt 1937 siedelte Sollner in die Vereinigten Staaten uber Dort erhielt er eine Position als Chemiker beim Department of Agronomy der Cornell University in Ithaca mit Unterstutzung des Emergency Committee in Aid of Displaced German Scholars 1938 wechselte er an das Department of Physiological Chemistry der School of Medicine der University of Minnesota in Minneapolis Dort war er zunachst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter Associate Chemist beschaftigt 1939 wurde er zum Regular Chemist und 1943 zum Ausserordentlichen Professor Associate Professor befordert bevor er 1947 schliesslich den Rang eines Ordentlichen Professors erreichte Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Sollner nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der Britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 1 Spater wechselte Sollner ans Institute of Health in Bethesda in Maryland wo er im Labor des National Institute of Arthritis Metabolism and Digestive Diseases arbeitete zunachst im Rang eines Leitenden Forschungsanalysten Principal Research Analyst ab 1948 als leitender physikalischer Biochemiker und ab 1965 als Leiter der Sektion fur Elektrochemie und Kolloidchemie 1973 ging er offiziell in den Ruhestand war fortan aber weiterhin als Berater und Gastforscher fur das Institut tatig 1975 wurde der Wissenschaftler emeritiert Sollner war Spezialist fur Ultraschall bei Kolloidsystemen In diesem Zusammenhang legte er den Schwerpunkt seiner Forschungen auf die Untersuchung von Membranen und ihrer elektrophysikalischen Eigenschaften sowie auf Studies of Dispersion of Solids Coagulation and Fog Formation Sollner veroffentlichte etwa 120 wissenschaftliche Arbeiten in Fachzeitschriften Zudem war er Mitglied der American Association for the Advancement of Science des American Institute of Chemistry und der New York Academy of Sciences des Weiteren der American Chemical Society der Society of General Physiologists und der Electrochemical Society Familie BearbeitenSollner war seit dem 23 Juli 1934 verheiratet mit Herta Helen geb Rosenberg Aus der Ehe ging die Tochter Barbara Sollner Webb hervor die ebenfalls eine wissenschaftliche Laufbahn einschlug Schriften BearbeitenZur Kenntnis der thermischen Zersetzung der Salpetersaure 1926 Zur Erklarung der abnormen Osmose an nichtquellbaren Membranen I III Teil 1933 The Structure of the Colladion Membrane and Its Electrical Behavior an Experimental Test of Some Aspects of the Teorell and Meyer sievers Theories of Electrical Membrane Behavior 1944 Literatur BearbeitenReinhard Rurup Karl Sollner Sollner Kaiser Wilhelm Institut fur physikalische Chemie und Elektrochemie Berlin Dahlem In Ders Schicksale und Karrieren Gedenkbuch fur die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser Wilhelm Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher 2008 S 319f Allen G Debus World Who s who in Science A Biographical Dictionary of Notable Scientists from Antiquity to the Present 1968 S 1577 Sollner Karl in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1092Weblinks BearbeitenInformationen zu und akademischer Stammbaum von Karl Sollner bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Sollner auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Normdaten Person GND 125753284 lobid OGND AKS VIAF 69900064 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sollner KarlALTERNATIVNAMEN Sollner KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichisch amerikanischer ChemikerGEBURTSDATUM 9 Januar 1903GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 Juni 1986STERBEORT Chevy Chase Maryland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Sollner amp oldid 228567459