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Karl Kunkel 8 November 1913 in Seeburg Ostpreussen 30 Januar 2012 in Bensheim 1 war ein deutscher romisch katholischer Priester Da er in der Zeit des Nationalsozialismus in Verdacht geraten war Kontakte zum feindlichen Ausland unterhalten zu haben war er als Sonderhaftling in den Konzentrationslagern Ravensbruck und Dachau interniert Leben BearbeitenKarl Kunkel stammt aus einer katholischen Gastwirtsfamilie in Ostpreussen Nach dem Abitur studierte er zunachst am Lyceum Hosianum spater an den Universitaten Tubingen und Munchen Theologie Am 6 Marz 1938 empfing er durch den Bischof von Ermland Maximilian Kaller die Priesterweihe Danach war er bis 1942 Kaplan in Allenstein wo er sich besonders der Jugendarbeit widmete Anschliessend trat er eine Stelle als Kaplan in Konigsberg an und war dort im Nebenamt Standortpfarrer In dieser Funktion oblag ihm auch die seelsorgerische Betreuung der in Konigsberg untergekommenen Verwundeten und der dort inhaftierten Soldaten So gehorte die geistliche Begleitung der zum Tod verurteilten Militarangehorigen bei zahlreichen Hinrichtungen zu seinen Aufgaben Bereits in seiner Zeit als Jugendseelsorger in der Karl Kunkel unter anderem die aus Sicht der Nationalsozialisten illegalen Gruppenstunden seiner Pfarrjugend als Bibelstunden zu tarnen gesucht hatte und weil er in seinen Predigten Verbindungen zwischen Hitlerbewegung mit dem Atheismus aufgezeigt hatte war der junge Kaplan von der Gestapo wiederholt einbestellt und verwarnt worden Anfang 1944 wurde die Gestapo erneut auf ihn aufmerksam weil ihn ein ehemaliger Studienkollege bei einem Verhor als einen Mann mit Auslandskontakten bezeichnet hatte Er wurde verdachtigt geheime Verbindungen zu Regimegegnern im Ausland unterhalten zu haben Am 15 Juli 1944 wurde Kunkel verhaftet und zur Vernehmung in das KZ Ravensbruck gebracht Als die Gestapo trotz Misshandlungen keine verdachtigen Machenschaften entdecken konnte blieb Karl Kunkel in Ravensbruck als Sonderhaftling inhaftiert Als die Front naherruckte wurde er am 23 Februar 1945 in das KZ Dachau verlegt Obwohl er als Kaplan kein hoher kirchlicher Wurdentrager war wurde er dort nicht wie die anderen Priester im Pfarrerblock des Haftlingslagers sondern in der Abteilung fur geistliche Sonderhaftlinge des Lagergefangnisses Bunker untergebracht In diesem separaten Zellentrakt war er gemeinsam mit dem franzosischen Bischof von Clermont Ferrand Gabriel Piguet dem Munchener Domkapitular Johannes Neuhausler dem Schriftleiter der Munchner Katholischen Kirchenzeitung Pralat Michael Hock und dem prominenten evangelischen Regimegegner Pfarrer Martin Niemoller interniert Am Abend des 24 April 1945 wurde Karl Kunkel mit den anderen Sonderhaftlingen von einem SS Sonderkommando aus dem Konzentrationslager Dachau abgeholt und auf Umwegen in das Hochpustertal in Sudtirol gebracht Dort wurden er und seine Mithaftlinge am 4 Mai 1945 von der amerikanischen Armee befreit Bereits im Juli 1945 ubernahm Karl Kunkel als Spiritual im Missionskloster der Dominikanerinnen im oberbayerischen Schlehdorf eine neue seelsorgerische Aufgabe Da er damals nicht mehr in sein ostpreussisches Heimatbistum zuruckkehren konnte wirkt er ab 1950 im Bistum Mainz Er war erster Rektor des wieder eroffneten Bischoflichen Konvikts in Bensheim 1956 wurde er Pfarrer der Pfarrei Maria Hilf in Mainz Kostheim wo er bis zu seinem Ruhestand 1979 tatig war Auch nach seiner Pensionierung liess sich Karl Kunkel weiterhin in Dienst nehmen er arbeitete im Seelsorgeteam einer Pfarrgemeinde in Bensheim mit und blieb Seelsorger der Maria Ward Schwestern Zudem leistete er als einer der wenigen noch lebenden ehemaligen KZ Haftlinge wichtige Aufgaben als Zeitzeuge In Anerkennung seiner langjahrigen seelsorgerischen Arbeit wurde Pfarrer Kunkel von seinem Bischof der Ehrentitel Geistlicher Rat verliehen Im Marz 2003 feierte er sein Eisernes 2008 sein 70 jahriges Priesterjubilaum Am 30 Januar 2012 verstarb Karl Kunkel im Alter von 98 Jahren in Bensheim Weblinks BearbeitenKarl Kunkel auf www gedenkstaettenpaedagogik bayern deEinzelnachweise Bearbeiten Karl Josef Banker Zum Tod von Geistlichem Rat Karl Kunkel Er war mit Herz und Seele Priester In Bergstrasser Anzeiger vom 1 Februar 2012 abgerufen am 21 Marz 2020 Normdaten Person GND 189483598 lobid OGND AKS VIAF 221041548 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kunkel KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer PriesterGEBURTSDATUM 8 November 1913GEBURTSORT Seeburg OstpreussenSTERBEDATUM 30 Januar 2012STERBEORT Bensheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Kunkel amp oldid 233191952