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Gabriel Emmanuel Joseph Piguet 24 Februar 1887 in Macon 3 Juli 1952 in Clermont Ferrand war romisch katholischer Bischof von Clermont Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Priester und Bischof in Frankreich 1 2 Widerstand und Inhaftierung im KZ Dachau 2 Ehrungen 3 Hirtenbriefe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPriester und Bischof in Frankreich Bearbeiten Gabriel Piguet besuchte die Grundschule in Villefranche sur Saone und das Jesuitenkolleg von Montgre Nach seinem Abitur 1904 in Macon trat er in das Priesterseminar von Saint Sulpice in Paris ein Er studierte Theologie und Philosophie unterbrochen als Freiwilliger Infanterist im Militardienst und empfing am 2 Juli 1910 die Priesterweihe durch Leon Kardinal Amette den Erzbischof von Paris Nach einem Doktoratsstudium am Collegium Angelicum in Rom wurde er zum Doktor der Theologie promoviert Er wurde 1912 Vikar der Kathedrale von Autun 1914 wurde Piguet Sanitater der franzosischen Truppen in Saarbrucken und an der Front in Hauts de Meuse In Apremont wird er schwer verwundet und 1917 mit militarischen Ehrungen ausgemustert 1 Er nahm seinen Dienst an der Kathedrale von Autun wieder auf und engagierte sich fur die Katholische Aktion und die Jugendbewegung 1925 ubernahm er das Amt des Subdirektor der Œuvres Werke 1927 wurde er Ehrendomherr in Clermont 1929 wurde er von Hyacinthe Jean Chassagnon zum Generalvikar des Bistums Clermont sowie zum Archidiakon von Chalon sur Saone Saone et Loire und Louhans Saone et Loire ernannt Weiterhin engagierte er sich in der Jugendarbeit und grundete die Federation Saint Symphorien 1933 initiierte er eine Jugendwallfahrt nach Lourdes 1 Papst Pius XI ernannte Piguet am 7 Dezember 1933 zum Bischof von Clermont Die Bischofsweihe spendete ihm der Bischof von Autun Hyacinthe Jean Chassagnon am 27 Februar 1934 in der Kathedrale Saint Lazare von Autun Mitkonsekratoren waren Jean Baptiste Auguste Gonon Bischof von Moulins und Jean Marcel Rodie Bischof von Ajaccio Zelebrant des Weihegottesdienstes war der Pariser Erzbischof Louis Joseph Kardinal Maurin Sein bischoflicher Wahlspruch lautete Veritatem in caritate Die Wahrheit in Liebe bezeugen Eph 4 15 Piguet war der 100 Bischof von Clermont Piguet engagierte sich fur die Jugendarbeit und die christliche Bildung der Kinder sowie den Katechismus zusammen mit dem von ihm geforderten Francois Coudreau Er war Unterstutzer der Weiterbildung des Klerus und initiierte erste Priestergemeinschaften 1942 waren uber einhundert Seminaristen im Seminar von Clermont 1 Widerstand und Inhaftierung im KZ Dachau Bearbeiten Gabriel Piguet war Mitglied der Legion der alten Kampfer des Ersten Weltkrieges 1914 1918 um Marschall Philippe Petain An den Gedenkfeiern nahm er im Bischofsornat teil und stellte die Kathedrale von Clermont ab 1940 zur Verfugung Er war der erste Bischof der Philippe Petain als franzosischen Regierungschef empfing 1 Seine Rolle wahrend der Besetzung Frankreichs war jedoch umstritten Er respektierte Petain und kritisierte den franzosischen Widerstand 1 Trotzdem schutzte er ab August 1942 Juden und Partisanen die durch die Gestapo verfolgt wurden Er liess in seinem Sprengel zahlreiche judische Kinder in katholischen Einrichtungen verstecken so auch in Ambert nbsp Der Bunker in dem Sonderhaftlinge wie Piguet untergebracht warenAls Folge dieses Widerstandes und unter fadenscheinigen Argumenten wegen Formfehlern seiner Diozesanverwaltung wurde Gabriel Piguet am 28 Mai 1944 nach dem Pfingstgottesdienst in der Kathedrale von Clermont durch Hugo Geissler Chef der Gestapo in Vichy festgenommen 1 Er wurde im Militargefangnis des 92 Infanterieregimentes festgesetzt Zusammen mit Franz Xaver von Bourbon Parma kam er als Angehoriger der Resistance am 20 August 1944 zuerst in das KZ Natzweiler Struthof wo sie auf den bereits inhaftierten Charles Delestraint trafen Am 6 September 1944 wurden sie ohne weitere Gerichtsverfahren ins KZ Dachau Haftlingsnummer 103 001 verbracht Gabriel Piguet wurde zunachst in das Krankenrevier eingewiesen da er bei seiner Ankunft sehr geschwacht war Nach drei Wochen wurde er entlassen und kam zunachst in den Block 28 wo er sich drei Tage gemeinsam mit den Geistlichen aus Osteuropa aufhielt Am 25 September 1944 wurde er schliesslich in den Block 26 verlegt Es handelte sich dabei um den sogenannten Pfarrerblock in welchem die Geistlichen welche nicht aus Osteuropa stammten untergebracht waren Am 22 Januar 1945 wurde er in den sogenannten Bunker als Ehrenhaftling beziehungsweise Sonderhaftling verlegt Seit dem 11 Juli 1941 waren hier unter anderem drei evangelische Geistliche sowie Martin Niemoller und die katholischen Priester Domkapitular Johannes Neuhausler der Chefredakteur der Munchner Katholischen Kirchenzeitung Michael Hock und der Aachener Domkapitular Nikolaus Jansen sowie Corbinian Hofmeister Abt von Metten eingekerkert 2 3 4 Er wurde anschliessend zusammen mit dem ebenfalls in Dachau inhaftierten Franz Xaver von Bourbon Parma Peter Churchill Leon Blum Hermann Punder und anderen als Geiseln der SS fur mogliche Verhandlungen mit den Alliierten verschleppt 5 Am 24 April 1945 wurde er unter abenteuerlichen Umstanden mit 136 Mithaftlingen quer durch Deutschland transportiert und am Ende des Zweiten Weltkriegs in Sudtirol von dem Wehrmachtsoffizier Wichard von Alvensleben befreit siehe Befreiung der SS Geiseln in Sudtirol 6 Piguet war der einzige franzosische Bischof der von den Nationalsozialisten in den Jahren 1944 und 1945 deportiert wurde Am 17 Dezember 1944 weihte Gabriel Piguet mit Erlaubnis des Bischofs von Munster Clemens August Graf von Galen und des Erzbischofs von Munchen Michael von Faulhaber den Gefangenen Karl Leisner zum Priester 7 1951 stellte sich heraus dass Gabriel Piguet wahrend des Zweiten Weltkrieges judischen Familien auch durch das Ausstellen zahlreicher falscher Taufbescheinigungen geholfen hatte 1 Ehrungen BearbeitenGerechter unter den Volkern posthum am 22 Juni 2001 in Yad Vashem 8 Hirtenbriefe BearbeitenSeine Hirtenbriefe fanden besondere Beachtung 1 Die heilbringende Rolle des Bischofs und der Katholischen Aktion 1934 Die moderne Welt und Gott 1935 Das Problem des Lebens 1936 Der christliche Geist 1937 Die unverzichtbare Nachstenliebe 1938 Der Geist des Kindes 1939 Der christliche Geist Frankreichs 1940 Unser spiritueller Beitrag zur franzosischen Erneuerung 1941 Vater unser im Himmel Schrei und Licht des glaubenden Geistes in Verzweiflung 1942 Der Erloser 1943 Spirituelle Erneuerung 1944 Einige Aspekte des geistigen Widerstandes gegen den Nazismus 1946 Das christliche Gleichgewicht 1947 Spiritueller Reichtum und spirituelle Armut 1948 Das Reich Gottes in uns 1949 Heiliges Jahr Zeit des Aufbaus 1950 Das authentische Zeugnis des Christen 1951 Das wahre Gesicht des Christen 1952 Literatur BearbeitenHans Karl Seeger Gabriel Piguet In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 1170 1173 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gabriel Piguet Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Gabriel Piguet auf catholic hierarchy org abgerufen am 28 Dezember 2013 Internationaler Karl Leisner Kreis Biografie von Gabriel Piguet Rundbrief Nr 46 vom August 2002 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Internationaler Karl Leisner Kreis Biografie von Gabriel Piguet Rundbrief Nr 46 vom August 2002 Thomas Kempter Gott feiern im KZ Dachau Eucharistie Im Bunker Diplomarbeit an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Breisgau September 2005 pdf 1 19 MB Eike Lossin Katholische Geistliche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern Frommigkeit zwischen Anpassung Befehl und Widerstand Konigshausen amp Neumann 2011 Otto Pies und Karl Leisner Freundschaft in der Holle des KZ Dachau Pies 2007 Jost Dulffer Koln in den 50er Jahren zwischen Tradition und Modernisierung SH Verlag 2001 S 225 Peter Koblank Die Befreiung der Sonder und Sippenhaftlinge in Sudtirol Online Edition Mythos Elser 2006 Hans Karl Seeger Hrsg Karl Leisner Priesterweihe und Primiz im KZ Dachau Lit Munster 2 erweiterte Aufl 2006 ISBN 3 8258 7277 7 S 72 91 Gabriel Piguet auf der Website von Yad Vashem englisch VorgangerAmtNachfolgerJean Francois Etienne MarnasBischof von Clermont 1933 1952Pierre Abel Louis Chappot de la ChanonieNormdaten Person GND 140525084 lobid OGND AKS LCCN n2005057352 VIAF 88101324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Piguet GabrielALTERNATIVNAMEN Piguet Gabriel Emmanuel JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer Geistlicher romisch katholischer Bischof von Clermont NS GegnerGEBURTSDATUM 24 Februar 1887GEBURTSORT MaconSTERBEDATUM 3 Juli 1952STERBEORT Clermont Ferrand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabriel Piguet amp oldid 237155721