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Karl Keller 16 Juli 1823 1904 in Munchen war ein deutscher Maler Er gehorte der in Pfronten ansassigen Malerfamilie Keller an Er war hauptsachlich im Allgauer und im schwabischen Raum tatig Detail eines Kreuzwegbildes in Hopfen am See Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werke 2 Nachwirkung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werke BearbeitenKarl Keller war der zweite Sohn von Alois Keller und damit ein Enkel von Joseph Keller und ein Neffe von Anton Keller Ausser seinem Bruder Friedrich der ebenfalls die kunstlerische Laufbahn einschlagen sollte hatte er noch funf weitere Geschwister die das Erwachsenenalter erreichten Im Alter von 17 Jahren begann Karl Keller sein Studium der Historienmalerei an der Koniglichen Akademie der Bildenden Kunste in Munchen die offizielle Immatrikulation erfolgte aber erst 1843 Vermutlich gehorte er ab diesem Jahr der Klasse von Heinrich Hess an ausserdem gehorte Johann Schraudolph zu seinen Lehrern Schraudolph 1808 1879 war ein Bruder von Claudius und Matthias Schraudolph und wurde 1848 gegen den Willen Wilhelm Kaulbachs zum Nachfolger fur Hess berufen Wie Karl Keller nach Abschluss seiner Studien seinen Lebensunterhalt verdiente ist unbekannt Es wurde daruber spekuliert dass er bei offentlichen Auftragen fur Schraudolph gearbeitet haben konnte doch sind z B Schraudolphs Mitarbeiter bei den Freskierungen im Dom zu Speyer alle namentlich bekannt Karl Keller gehort nicht dazu Dass er aber in den Jahren nach dem Studium fur seinen Vater gearbeitet hat ist ebenfalls unwahrscheinlich weil Alois Keller in dieser Zeit keine grossen Auftrage mehr hatte Genauere Informationen uber seine Lebensumstande lassen sich erst wieder einem Dokument vom November 1851 entnehmen Damals beantragte er seine Einburgerung in Munchen und eine Heiratsbewilligung was eine entsprechende Vermogenslage voraussetzte 1852 erhielt er die Genehmigung die Buchhalterstochter Aloisia Arnold die elf Jahre alter war als der Maler zu ehelichen Womit er die 600 bis 700 Gulden jahrlich verdiente die er in dem Antrag als Einkommen angegeben hatte ist unbekannt In den nachfolgenden Jahren betatigte er sich als Kirchen und Portratmaler als Kopierer Restaurator und Zeichenlehrer Den ersten bekannten grosseren Auftrag erhielt er erst 1864 Damals wurde ihm die Ausschmuckung der Kirche in Sulzschneid ubertragen nachdem Franz Osterried der zunachst damit beauftragt worden war 1863 verstorben war Keller erhielt die Auflage die bereits vorhandenen Entwurfe weiterzuverwenden Er stattete die Kirche mit zwei Fresken zwei Altarbildern und etlichen Olgemalden aus Sehr viel spater erst erhielt er wieder ahnlich umfangreiche Auftrage etwa in Steinach Wasserburg am Bodensee und Altusried Am produktivsten soll Karl Keller in bereits weit fortgeschrittenem Alter in den Jahren 1891 bis 1894 gewesen sein die letzte Kirche schmuckte er wahrscheinlich 1895 in Heitlern aus Reich wurde er bei diesem Leben nicht sein Begrabnis auf dem Alten Nordlichen Friedhof in Munchen musste der Munchner Kunstverein finanzieren Viele Werke Kellers sind nicht erhalten geblieben oder verschollen Bekannt ist dass er 16 Kirchen im Allgau schmuckte weitere Auftragsarbeiten erledigte er im schwabischen und im altbayerischen Raum in Munchen seinem Wohnort schuf er zumindest ein Deckengemalde im Georgianum Viele seiner Fresken wurden in den Zeiten in denen das Nazarenertum keine grosse Wertschatzung mehr erfuhr ubermalt oder abgetragen das Schicksal zahlreicher Altarbilder von Kellers Hand ist unbekannt Wie viele Portrats er malte lasst sich ebenfalls nicht mehr feststellen Dass er zahlreiche Kreuzwegdarstellungen schuf ist zwar uberliefert doch lassen sich nur die 14 Stationen in der Kirche St Peter und Paul in Hopfen am See sicher zuordnen Als routinierter Maler schuf er seine Bilder in hohem Tempo hinzu kommt dass er fur seine Kompositionen oft Vorlagen benutzte Oft verwendete er Vorlagen aus seiner eigenen Familie Seine Maria Immaculata in Wasserburg geht mit ziemlicher Sicherheit auf ein Altargemalde Claudius Schraudolphs in Hopfen zuruck Einmal fur gut befundene Kompositionen verwendete er gerne mehrfach Dies lasst sich z B an den beiden Darstellungen des heiligen Sebastian in Dietkirch und in Triebling feststellen die in einem Abstand von drei Jahren gemalt wurden Beeinflusst durfte ihn in seiner Jugend die Restaurierung der Asam Fresken in Einsiedeln haben bei der er und sein alterer Bruder den Vater unterstutzten ausserdem fand seine erste handwerkliche Ausbildung sicher im Rahmen der Familie statt Obwohl an der Akademie vom Nazarenertum gepragt geriet er in keinen Konflikt mit seinem noch von Barock und Klassizismus gepragten Vater mit dem er sich auch immer wieder brieflich uber seine Arbeit beriet Die Auferstehung Christi die er fur die Kirche in Wasserburg malte griff ein Motiv auf das sein Grossvater schon in der Pfarrkirche St Nikolaus in Berg und sein Vater in Balgach auf einem Altarbild bearbeitet hatte Karl Keller nutzte den dergestalt uberlieferten Figurentypus und gestaltete ihn nur im Stil der Nazarener um In St Pankratius in Sulzschneid sind die Enthauptung des Hl Pankratius Vier Kirchenvater die Ubergabe des Skapuliers an den Hl Simon Stock und die Darstellung von Zwolf Aposteln aus dem Jahr 1864 erhalten geblieben Zerstort bzw ubermalt sind Kellers Fresken in der Pfarrkirche St Georg in Memmenhausen aus dem Jahr 1867 wohingegen in der Filialkirche St Michael in Pfronten Steinbach eine Maria Immaculata von 1880 erhalten geblieben ist Dasselbe Bildthema behandelte er auch 1883 in St Vitus in Weicht das dortige Bild wurde aber 1922 entfernt 1923 wurden in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Maihingen die Keller Fresken von 1884 ubermalt Etliche Werke Karl Kellers aus den Jahren 1887 bis 1891 sind in der Pfarrkirche St Blasius und Alexander in Altusried erhalten geblieben Bis 1965 befanden sich auch Fresken des Malers in der Pfarrkirche St Georg in Aislingen Sie stammten aus dem Jahr 1889 In St Othmar in Akams befindet sich eventuell noch ein Keller Gemalde unter dem Chorfresko von 1926 Seine Apostelbilder in St Peter und Paul aus dem Jahr 1890 in Altstadten sind zerstort ebenso die Fresken in St Stephan in Buhl bei Immenstadt Ein Fresko aus dem Jahr 1893 existierte bis 1971 in St Georg in Laimering Die Sendung der Apostel am Plafond des Stiegenhauses im Georgianum in Munchen aus dem Jahr 1893 fiel Kriegseinwirkungen zum Opfer Die Bilder von 1895 in der Filialkirche St Leonhardt in Pfronten Heitlern wurden 1961 entfernt Die Datierung eines weiteren Freskos ist unsicher In St Trinitatis in Sulzberg befand sich noch eine Auferstehung Christi die 1919 von Oswald Volkel ubermalt wurde Ob Andreas Schmids Zuschreibung der Vier Kirchenvater in St Gordian und Epimach in Unterroth zu Keller richtig ist ist unbekannt Neben Fresken schuf Keller auch zahlreiche Olgemalde darunter z B zwei Altarbilder fur die Kunreuther Kirche und eine Heilige Familie von 1893 die einst als Seitenaltarbild in St Stephan in Hawangen genutzt wurde und sich mittlerweile im Pfarrsaal der Gemeinde befindet Nachwirkung BearbeitenEine Ausstellung zu den Werken der Maler aus der Familie Keller wurde 1998 in Fussen und Zug gezeigt 1 Literatur BearbeitenVanessa Haberland Karl Keller 1823 1904 Mit Werkverzeichnis In Andreas Tacke Hg Herbst des Barock Die Malerfamilie Keller Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 06229 7 S 513 524Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Keller Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bertold Polcher Malerweg in Pfronten Mosaik Heft 40 2006 online auf heimatverein pfronten deNormdaten Person GND 120443104 lobid OGND AKS VIAF 74684054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 16 Juli 1823STERBEDATUM 1904STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Keller Maler amp oldid 238915487