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Karl Belding 12 April 1897 in Fahrland 1 Juli 1934 in Breslau war ein deutscher Polizeibeamter und SA Fuhrer zuletzt im Rang eines SA Standartenfuhrers Karl Belding um 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruhes Leben 1 2 Laufbahn in der NSDAP und SA bis 1934 1 3 Beldings Rolle im Mordfall Helmuth Unger 1 4 Ermordung 2 Nachlass 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten 1912 trat Belding als Schiffsjunge in die Kaiserliche Marine ein Diese verliess er zum Ende des Ersten Weltkriegs als Obermaat Anschliessend meldete er sich zum Grenzschutz einer behelfsmassigen Organisation der Nachkriegszeit in dem er bis zu seiner Auflosung Dienst tat Ab ca 1920 war er bei der Polizei tatig in der er mindestens den Rang eines Unterwachtmeisters erreichte und aus der er 1923 entlassen wurde Von 1923 bis 1928 war Belding als Pfortner und Kontrolleur bei einer Privatfirma tatig Nachdem er von 1928 bis August 1929 stellungslos gewesen war arbeitete Belding dann von September 1929 bis 1933 als Chauffeur bei einer Privatfirma Laufbahn in der NSDAP und SA bis 1934 Bearbeiten Karl Belding begann sich in den 1920er Jahren in Kreisen der extremen politischen Rechten zu engagieren 1925 gehorte Belding dem Berliner Ableger des volkischen Wehrverbandes Frontbann dem Frontbann Nord unter Paul Rohrbein an Belding schloss sich zum 9 April 1926 der NSDAP an Mitgliedsnummer 33 893 1 Ausserdem wurde er Mitglied der Sturmabteilung SA dem Strassenkampfverband der Partei 1931 fuhrte er eine Berliner SA Standarte und erreichte spatestens 1932 den Rang eines SA Standartenfuhrer Anfang 1933 war Belding zur besonderen Verfugung der SA Motorbrigade Berlin Brandenburg gestellt Im April oder Juni 1933 wurde Belding der als ubler Schlagertyp und Morder galt 2 vom Gruppenfuhrer der SA Berlin Brandenburg Karl Ernst dem SS Fuhrer von Berlin Kurt Daluege der damals als Sonderkommissar eine Abteilung im Preussischen Innenministerium fuhrte zur Verfugung gestellt Im Sommer 1933 wurde Belding Kriminalangestellter bei der Gestapo in Berlin Anfang Juni 1934 wurde er in dieser Funktion zur Gestapo in Breslau versetzt In der SA wurde er gleichzeitig mit Wirkung vom 1 Juni 1934 von der Motorbrigade Berlin Brandenburg zum Stabe der SA Obergruppe VIII versetzt Die SS verdachtigte ihn mit grosser Wahrscheinlichkeit falschlich am 19 Juni 1934 das angebliche Schorfheide Attentat auf Heinrich Himmler ausgefuhrt zu haben 3 Beldings Rolle im Mordfall Helmuth Unger Bearbeiten Am 26 Juni 1933 Tag der alten Garde brachten Belding und sein Freund Bernhard Fischer Schweder den fruheren Stabsfuhrer von Beldings SA Standarte Helmuth Unger in ihre Gewalt und ermordeten ihn wahrscheinlich Sie verhafteten Unger und brachten ihn zunachst zu einer Vernehmung durch den Gestapobeamten Rudolf Braschwitz in das von der SA und der Gestapo als Vernehmungszentrum genutzte ehemalige Karl Liebknecht Haus Nach dem Ende der Vernehmung Ungers wurde dieser wahrscheinlich erneut von Belding und Fischer Schweder ubernommen an einen unbekannten Ort verbracht und dort erschossen Hintergrund war dass Unger vor 1933 die politische Polizei der Weimarer Republik die als Abteilung IA beim Berliner Polizeiprasidium untergebracht war als Spitzel mit Informationen uber illegale Aktivitaten der Berliner SA informiert hatte weshalb er 1932 aus der SA ausgestossen worden war 4 Ermordung Bearbeiten Am 30 Juni 1934 wurden Belding und Fischer Schweder im Zuge der Rohm Affare auf Befehl Himmlers in Breslau verhaftet Als sie an diesem Tag im Polizeiprasidium Breslau zum Dienst erschienen die SS hatte in der Nacht vom 29 zum 30 Juni 1934 auf Befehl aus Berlin die vollziehende Gewalt in Breslau ubertragen bekommen daraufhin das Polizeiprasidium besetzt und die Kontrolle uber dieses ubernommen wurden sie von SS Leuten in Gewahrsam genommen und ins Hausgefangnis des Polizeiprasidiums gesperrt wo im Laufe dieses Tages mehrere Dutzend SA Angehorige als Gefangene eingeliefert wurden In der Nacht zum 1 Juli 1934 wurde Belding auf Befehl aus Berlin hin aus seiner Zelle geholt und zusammen mit einem halben Dutzend anderen SA Angehorigen darunter der Polizeiprasident von Gleiwitz Hans Ramshorn und der Adjutant des schlesischen SA Chefs Heines Reinhard Nixdorf in ein Waldstuck ausserhalb von Breslau gebracht und dort zusammen mit den anderen sechs Mannern von einem SS Kommando unter dem Befehl des SS Obersturmfuhrers Heinz Schlumps in den fruhen Morgenstunden erschossen Fischer Schweder entging diesem Schicksal durch Gluck da ein mit ihm bekannter SS Mann sich fur ihn verburgte so dass er in seiner Zelle belassen wurde und nicht mit Belding und den anderen an der Todesfahrt in den Breslauer Wald teilnehmen musste Die Leichen wurden zunachst an Ort und Stelle begraben und spater auf Befehl aus Berlin exhumiert und kremiert Beldings Witwe Gertrud Belding und die Kinder bekamen einige Wochen spater von der Gestapo einige Schlussel und eine leere Briefborse zugeschickt 5 Noch nach seinem Tod wurde bis 1935 gegen Belding und seinen Kollegen Othmar Toifl wegen des tatlichen Angriffs auf einen auslandischen Konsul ermittelt 6 Nachlass BearbeitenIm Bundesarchiv haben sich einige Personalunterlagen zu Belding erhalten Namentlich befindet sich im Bestand des ehemaligen Berlin Document Center eine SA Personalakte SA Mikrofilm 36 Bilder 101 bis 111 und eine Akte des Obersten Parteigerichtes OPG NA Mikrofilm Bilder 2422 bis 2426 Literatur BearbeitenErich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich 2 Auflage Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 1730293 Caterina Abbati Ich Carmen Mory Das Leben einer Berner Arzttochter und Gestapo Agentin 1999 S 65 Karl Martin Grass Edgar Jung Papenkreis und Rohm Krise Band 2 1966 S 83 Benjamin Cart Hett Burning the Reichstag An Investigation into the Third Reich s Enduring Mystery S 204 Heinz Hohne Mordsache Rohm 1984 S 287 Christian Goeschel Suicide in Nazi Germany S 83 David Irving Hess The missing Years 1941 1945 1987 S 23 Kurt Schilde Columbia Haus Berliner Konzentrationslager 1933 1936 1990 S 30 PersonendatenNAME Belding KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher SA Fuhrer und PolizistGEBURTSDATUM 12 April 1897GEBURTSORT FahrlandSTERBEDATUM 1 Juli 1934STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Belding amp oldid 226384991