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Karl Heinz Bartsch 25 November 1923 in Loblau Landkreis Danziger Hohe Freie Stadt Danzig 19 Juli 2003 in Halle war ein deutscher Agrarwissenschaftler Hochschullehrer und Politiker der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Er wurde 1962 stellvertretender Minister fur Landwirtschaft und war kurzzeitig Mitglied des Zentralkomitees ZK der SED und Kandidat des Politburos Er wurde 1963 seiner Funktionen enthoben und aus der SED ausgeschlossen da er seine Mitgliedschaft in der Waffen SS zur Zeit des Nationalsozialismus verschwiegen und westdeutsche Medien daruber berichtet hatten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur am Horst Wessel Gymnasium in Danzig ging Karl Heinz Bartsch der Sohn eines Gutsverwalters 1941 in die Lehre als Landwirtschaftsgehilfe in der Gutsverwaltung Schwichow und wurde Mitglied der Hitlerjugend HJ Im April 1941 meldete er sich freiwillig zur Waffen SS und wurde bei der SS Division Totenkopf ausgebildet Im Herbst 1942 wurde Bartsch in Frankreich und ab Juni 1943 in der Schlacht im Kursker Bogen in der Sowjetunion eingesetzt Im August 1943 wurde er verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz zweiter Klasse Bis Januar 1944 lag Bartsch in einem Lazarett in Weiden und wurde dann als SS Unterscharfuhrer in der 17 SS Panzergrenadier Division Gotz von Berlichingen erneut in Frankreich eingesetzt Im Mai 1945 geriet Bartsch in amerikanische Kriegsgefangenschaft und war bis Juni in Saalfelden in Osterreich interniert 1 Ende 1945 kehrte Bartsch nach Deutschland zuruck und arbeitete als Landwirtschaftsgehilfe bei der Gutsverwaltung Lutzfeld in Sachsen Anhalt Er nahm ein Studium an der Martin Luther Universitat in Halle Saale auf welches er 1949 als Diplom Landwirt abschloss Im Februar 1949 trat Bartsch in die SED ein begann eine Aspirantur am Institut fur Tierzucht der Universitat Rostock und arbeitete als wissenschaftlicher Assistent am Institut fur Tierzuchtforschung in Dummerstorf bei Rostock 1951 wurde Bartsch mit einer Vergleichsuntersuchung zu nordwesteuropaischen Milchviehrassen promoviert 1952 wurde Bartsch Betriebsleiter des VEG Clausberg und war von 1954 bis 1960 Mitglied der Bezirksleitung der SED im Bezirk Erfurt Von 1958 bis 1960 war er Abteilungsleiter und Vorsitzender des Fakultatsrates an der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften und forschte und veroffentlichte zum Thema Umzuchtung und Leistungsprufung des bodenstandigen thuringischen Frankenrinds Von 1960 bis 1962 war Bartsch stellvertretender Leiter der Abteilung Landwirtschaft beim Zentralkomitee ZK der SED und wurde 1961 an der Landwirtschaftlichen Fakultat der Universitat Rostock habilitiert Von 1961 bis Anfang 1963 war er Direktor des Institutes fur Tierzuchtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Fakultat der Humboldt Universitat Berlin Von 1962 bis Anfang 1963 war Bartsch ausserdem stellvertretender Minister fur Landwirtschaft Erfassung und Forstwirtschaft der DDR und wurde Anfang 1963 Professor Auf dem VI Parteitag der SED wurde Bartsch am 21 Januar 1963 Mitglied des ZK der SED und auf seiner 1 Tagung zum Kandidaten des Politburos gewahlt Vom 7 bis 9 Februar war er Vorsitzender des neu gebildeten Landwirtschaftsrats beim Ministerrat der DDR Am 9 Februar 1963 wurde Bartsch nach Berichten in den westdeutschen Medien uber seine Vergangenheit im Nationalsozialismus wegen Verschweigens seiner Zugehorigkeit zur Waffen SS und falscher Darstellung von Fakten aus seiner Vergangenheit aus dem ZK der SED ausgeschlossen und als stellvertretender Minister entlassen Am 28 Marz 1963 wurde er auf Antrag der Zentralen Parteikontrollkommission ZPKK aus der SED ausgeschlossen 2 Von April 1963 bis Februar 1965 arbeitete Bartsch im VEG Gross Vielen im Kreis Waren und war vom 1 Marz 1965 bis 1981 Direktor des VEG fur Tierzucht in Woldegk und Leiter des dortigen Stutzpunktes des Forschungszentrums fur Tierproduktion Von 1967 bis 1989 war Bartsch unter dem Decknamen Eckart inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR und lieferte Material uber westeuropaische Wissenschaftler Am 3 Dezember 1972 stellte Bartsch ein Ersuchen um Wiederaufnahme in die SED welches am 2 Marz 1973 von der ZPKK abgelehnt wurde Von 1981 bis zur Rente 1988 war Bartsch LPG Vorsitzender eines Farsenaufzuchtbetriebs Von 1988 bis 1990 arbeitete er als Lehrer an der Agraringenieurschule Neubrandenburg Ehrungen Bearbeiten1959 Vaterlandischer Verdienstorden in SilberLiteratur BearbeitenSiegfried Kuntsche und Wilfriede Otto Karl Heinz Bartsch In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Henry Leide NS Verbrecher und Staatssicherheit Vandenhoeck amp Ruprecht 2005 Andreas Malycha und Peter Jochen Winters Die SED Geschichte einer deutschen Partei C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59231 7 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Heinz Bartsch In Der Spiegel Ausgabe 47 1966 Treue statt Reue In Der Spiegel Ausgabe 8 1963 Normdaten Person GND 113642623X lobid OGND AKS VIAF 98144898773150290229 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bartsch Karl HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED stellvertretender Landwirtschaftsminister der DDRGEBURTSDATUM 25 November 1923GEBURTSORT Loblau Landkreis Danziger Hohe Freie Stadt DanzigSTERBEDATUM 19 Juli 2003STERBEORT Halle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Heinz Bartsch amp oldid 235458732