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Karin Struck 14 Mai 1947 in Schlagtow bei Greifswald 6 Februar 2006 in Munchen war eine deutsche Schriftstellerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarin Struck entstammte einer Bauernfamilie die 1953 wegen der Kollektivierung der Landwirtschaft aus der DDR in die Bundesrepublik floh Strucks Vater arbeitete in verschiedenen Berufen u a als Eisengiesser und in der Textilindustrie Karin Struck wuchs im ostwestfalischen Schloss Holte Stukenbrock auf und legte 1966 in Bielefeld ihr Abitur ab Anschliessend studierte sie Romanistik Germanistik und Psychologie an der Ruhr Universitat Bochum der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn und der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf Wahrend ihres Studiums engagierte sie sich im Sozialistischen Deutschen Studentenbund SDS Struck war Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei DKP trat jedoch spater aus Protest gegen die Behandlung des Dissidenten Alexander Solschenizyn durch die sowjetischen Behorden aus Ihre erste Ehe wurde 1973 geschieden in dieser Zeit hatte sie eine Beziehung mit dem Lyriker Arnfrid Astel Von 1977 bis 1981 war sie ein zweites Mal verheiratet Danach lebte sie als alleinerziehende Mutter mit ihren vier Kindern in Hamburg zuletzt arbeitete und lebte sie in Gutersloh und Munchen Durch einen eigenen Schwangerschaftsabbruch traumatisiert wandelte sich Struck zunehmend zur vehementen Abtreibungsgegnerin was sie unter anderem in ihren Werken Blaubarts Schatten 1991 und Ich sehe mein Kind im Traum 1992 zum Ausdruck brachte 1996 konvertierte sie zum katholischen Glauben und wurde spater Kuratoriumsmitglied im Forum Deutscher Katholiken Strucks 1970 geborene Tochter wurde unter dem Kunstlernamen Sarah Ines ebenfalls als Autorin bekannt Karin Struck starb 2006 nach einer langen Krebserkrankung Werk Bearbeiten1973 zahlte Karin Struck mit ihrem Debutroman Klassenliebe zum Begrunderkreis der literarischen Stilrichtung Neue Subjektivitat die private Phanomene zum Seismografen einer Gesellschaft machte Hierzu gehorte in dem Roman auch die Prasentation des Arnfrid Astel als Protagonist Z 1 1979 wurde ihr Buch Trennung unter dem Titel Die Geschichte der Anna Wildermuth von Peter Beauvais mit Sabine Sinjen in der Hauptrolle verfilmt das Drehbuch zum Film verfasste Karin Struck selbst 1982 entzog Karin Struck dem Suhrkamp Verlag das Manuskript fur ihr achtes Buch Zwei Frauen ein Portrat der Friedensbewegung zu Beginn der 1980er Jahre Als Grund dafur gab sie personliche Unstimmigkeiten mit ihrem Verleger Siegfried Unseld an da Unseld Kritik an dem Text geaussert hatte das Buch wurde schliesslich im selben Jahr im tende Verlag in Munster veroffentlicht In den 1980er Jahren wechselte Struck zum Albrecht Knaus Verlag bei dem ihre Werke Finale Glut und Asche und Bitteres Wasser erschienen nach dem Weggang des Verlegers Albrecht Knaus am Anfang der 1990er Jahre wechselte sie zum Paul List Verlag bei dem 1991 ihr Roman Blaubarts Schatten erschien Mit Mannertreu einem Erzahlungsband mit Geschichten vom Neuen Mann und Ingeborg B Duell mit dem Spiegelbild einer Auseinandersetzung mit Ingeborg Bachmann konnte sie nicht mehr an fruhere Erfolge anknupfen In ihren letzten Lebensjahren die sie in Munchen verbrachte entfremdete sie sich zunehmend vom Literaturbetrieb und bemuhte sich vergeblich fur weitere Bucher einen Verlag zu finden Sie publizierte aber auch weiterhin nach ihrer Konversion vor allem in katholischen Medien Noch wenige Wochen vor ihrem Tod schrieb sie einen Essay fur einen Sammelband der mit ihr befreundeten Kunstlerin Annegret Soltau In der NDR Talk Show am 3 Juli 1992 zum Thema Schwangerschaftsabbruch geriet Karin Struck mit der damaligen Bundesministerin fur Frauen und Jugend Angela Merkel und dem Moderator in einen Konflikt Dieser eskalierte schliesslich so weit dass sie beschloss die Diskussionsrunde zu verlassen Sie riss ihre Mikrofonverkabelung vom Korper und warf erst das Mikrofon mitsamt Funksender dann ein Weinglas wutend ins Publikum wobei das Weinglas eine Zuschauerin im Gesicht traf 2 3 Auszeichnungen Bearbeiten1973 Forderpreis der Stadt Dusseldorf 1974 Rauriser Literaturpreis fur Klassenliebe 1975 Andreas Gryphius Preis der Kunstlergilde Esslingen 1991 Lebensschutzpreis der Stiftung Ja zum LebenWerke BearbeitenKlassenliebe Suhrkamp Frankfurt am Main 1973 Die Mutter Suhrkamp Frankfurt am Main 1975 als Suhrkamp Taschenbuch Frankfurt am Main 1978 ISBN 3 518 36989 X Lieben Suhrkamp Frankfurt am Main 1977 Die liebenswerte Greisin Erzahlung Mit Graphiken von Annegret Soltau Pfaffenweiler Presse Pfaffenweiler 1977 Trennung Suhrkamp Frankfurt am Main 1978 Die Herberge Erzahlung Mit Offsetlithographien von Hans Jurgen Wormeck Pfaffenweiler Presse Pfaffenweiler 1981 Kindheits Ende Suhrkamp Frankfurt am Main 1982 Zwei Frauen Tende Munster 1982 Finale Geschichte eines unentdeckten Pferdes Roman Knaus Hamburg 1984 Glut und Asche Eine Liebesgeschichte Knaus Munchen Hamburg 1985 Bitteres Wasser Knaus Munchen Hamburg 1988 Blaubarts Schatten Roman List Munchen Leipzig 1991 Ich sehe mein Kind im Traum Pladoyer gegen die Abtreibung Ullstein Berlin Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 550 06548 5 Erweiterte und uberarbeitete Neuauflage bei Fiat Domine Wien 1999 ISBN 3 901785 06 X Mannertreu Erzahlungen Langen Muller Munchen 1992 Ingeborg B Duell mit dem Spiegelbild Roman Langen Muller Munchen 1993 Annaherungen an Ingeborg Bachmann Zerstorung durch Manner Monolog fur eine Schriftstellerin Der Riss Bilder fur Ingeborg Bachmann Gemeinsam mit Annegret Soltau Herausgegeben von der Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde Justus von Liebig Verlag Darmstadt 2003Literatur BearbeitenHans Adler Hans Joachim Schrimpf Hrsg Karin Struck Suhrkamp Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 518 38538 0 Manfred Jurgensen Karin Struck Eine Einfuhrung Peter Lang Bern Frankfurt am Main New York NY 1985 ISBN 3 261 04064 5 Selbst Portrat der Kindheit und Jugend In Florian Langenscheidt Hrsg Bei uns zu Hause Prominente erzahlen von ihrer Kindheit Econ Dusseldorf 1995 ISBN 3 430 15945 8 Alfred Sobel Karin Struck Schriftstellerin und Rebellin fur das Leben Niemals aber will ich beruhigt sein In Theologisches 51 7 8 2021 Sp 297 302 Anna Sawko von Massow Struck Karin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 586 Digitalisat Fabienne Steeger Typisches Aufsteigerprodukt Autosoziobiografisches Erzahlen in Karin Strucks Klassenliebe Masterarbeit Universitat Bielefeld 2021 Fakultatspreis der Fakultat fur Linguistik und Literaturwissenschaft Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karin Struck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karin Struck Stiftung e V Karin Struck im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Waltraud Schwab Nachruf auf Karin Struck In Die Tageszeitung vom 9 Februar 2006 Karin Struck Abtreibung totet eine Person Vortrag Einzelnachweise Bearbeiten Kritisches Lexikon der deutschen Literatur Lemma Arnfrid Astel Nachruf auf Karin Struck In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 34 vom 9 Februar 2006 S 41 SuperKGB23 Angela Merkel vs Karin Struck NDR Skandal von 1992 In Youtube 5 Juni 2010 abgerufen am 12 Oktober 2019 Normdaten Person GND 118619454 lobid OGND AKS LCCN n83049621 VIAF 109459506 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Struck KarinKURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 14 Mai 1947GEBURTSORT Schlagtow bei GreifswaldSTERBEDATUM 6 Februar 2006STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karin Struck amp oldid 229531503