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Das Kapuzinerkloster Offenburg beziehungsweise Alte Kapuzinerkloster Offenburg ist ein ehemaliges Kloster des Kapuzinerordens in der Stadt Offenburg Die Grundsteinlegung erfolgte 1640 Das Kloster wurde 1807 aufgehoben und ist heute neben einer Nutzung der Klosterkirche durch die Altkatholische Gemeinde ein Bestandteil des Grimmelshausen Gymnasiums Offenburg Kapuzinerkloster OffenburgDas ehemalige Kapuzinerkloster Offenburg 2016Orden KapuzinerGrundungsjahr 1640Aufhebung Jahr 1820Neugrundung neuer OrdenPatrozinium Der dreizehnte Apostel MatthiasLageLand DeutschlandRegion Baden WurttembergOrt OffenburgGeografische Lage 48 28 N 7 57 O 48 467642 7 944521 Koordinaten 48 28 3 5 N 7 56 40 3 OKapuzinerkloster Offenburg Deutschland Lage in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Das Kloster 1 3 Die Feuerwehr der Kapuziner 1 4 Weitere Verwendung des Klosterkomplexes 1 5 Auflosung der Bibliothek 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Ein erster Antrag der Stadt Offenburgs auf die Errichtung eines Kapuzinerklosters wurde im September 1613 vom Provinzkapitel der Schweizer Kapuzinerprovinz in Luzern abgelehnt 1634 wurde das Projekt wieder aufgenommen Das religiose Leben in der Stadt war durch den Dreissigjahrigen Krieg derangiert Der Orden hatte zudem Interesse an einer Zwischenstation fur die Kapuzinerkloster Freiburg und Baden Baden Die konkrete Planung wurde durch das Provinzkapitel in Luzern 1637 beschlossen Zwei Patres wurden nach Offenburg entsandt und holten in Kurze 600 Andersglaubige darunter viele Soldaten der Garnison zur katholischen Mutterkirche zuruck Am 23 April 1640 wurde das Kreuz der Kapuziner errichtet Der kaiserliche Stadtkommandant Reinhard von Schauenburg legte am selben Tag den Grundstein Der Bau wurde erst am 3 Juli 1641 begonnen und zum 14 Juli 1645 fertiggestellt Die Konsekration unter dem Patronat des Apostels Matthias wurde durch den Strassburger Weihbischof Gabriel Haug am 12 Mai 1647 vollzogen Hauptstifter war Eucharius Harst Grundherr von Bieslingen und kaiserlicher Rat in Mahren der von einem hiesigen Verwandten fur das Klosterprojekt gewonnen werden konnte Weitere grossere Geldgeber waren Kaiser Ferdinand Hannibal von Schauenburg und der Baron von Neveu Harst erhielt als Dank vom Orden die Zusage im Ordenshabit in einem Kapuzinerkloster seiner Wahl bestattet zu werden Die Gruft des Kapuziner wurde unter der Seitenkapelle angelegt 1 Das Kloster Bearbeiten 1668 spaltete sich die vorderosterreichische Kapuzinerprovinz von der Schweizer Kapuzinerprovinz ab 1678 wurde Offenburg im Hollandischen Krieg durch franzosische Truppen belagert aber durch Karl von Lothringen nach wenigen Wochen entsetzt Der Herzog nahm sein Hauptquartier im Klostergebaude 1689 wurde das von den Franzosen eingenommene Offenburg auf Befehl von Ludwig XIV im Pfalzischen Erbfolgekrieg zerstort Lediglich das Kapuzinerkloster blieb in Rucksicht zum Konig dessen Lieblingsorden der Kapuzinerorden war verschont Der Klosterbau ist daher heute das alteste Gebaude der Stadt Offenburg Durch ein Dekret des Kaisers Joseph II der dem Kapuzinerorden besonders abhold war wurde das Kloster am 4 April 1781 der Schwabischen Kapuzinerprovinz zugeschlagen 1805 vereinigte Markgraf Karl Friedrich die Kloster Offenburg Baden Baden Bruchsal Waghausel Michaelsberg Oberkirch Wertheim und Mannheim zur Badischen Kustodie Bereits im Februar 1808 wurden dem Kloster durch ein Dekret der badischen Regierung neue Aufgaben zugewiesen Dem Kloster wurde die Fuhrung des Madchen Erziehungsheimes in Ottersweier auferlegt Das Kloster in Offenburg wurde auf den Aussterbeetat gesetzt aber De Facto erst 1820 durch das Grossherzogliche Ministerium des Innern aufgelost Der letzte noch 1820 nachweisbare Guardian des Klosters war Pater Marquard Egle von Suntheim 2 Die Feuerwehr der Kapuziner Bearbeiten Der Kapuzinerorden engagierte sich bereits im 17 Jahrhundert im Brandschutz und der Feuerwehr sowohl fur die eigenen Einrichtungen als auch die Umgebungen Kapuzinerfeuerwehren sind fur Paris Landser und auch Offenburg nachgewiesen wo sich im letzteren Ort auch eine Feuerspritze des Klosters erhalten hat 3 Weitere Verwendung des Klosterkomplexes Bearbeiten In dem leerstehenden Klosterkomplex wurde das Offenburger Grimmelshausen Gymnasium eingerichtet Die weitgehend im Originalzustand erhaltene Klosterkirche wurde 1884 der Altkatholischen Gemeinde ubertragen 1898 zog das Gymnasium in einen Neubau um Im Klostergebaude verblieb die Schulbibliothek und die Wohnung des Schuldieners Der Rest der Raumlichkeiten wurde durch das Notariat belegt Anfang der 1980er Jahre wurde der Gebaudekomplex umfangreich renoviert und restauriert Er wird heute als Alte Kapuzinerkloster bezeichnet da die Rheinische Kapuzinerprovinz 1927 ein neues Kapuzinerkloster in der Offenburger Vorstadt grundete 4 Auflosung der Bibliothek Bearbeiten Die Bibliothek des Kapuzinerklosters wurde nach der Aufhebung des Klosters 1820 durch den Badischen Staat eingezogen und gelangte mit Ausnahme von Spitzenstucken in die Bibliothek des Grimmelshausen Gymnasiums Im dortigen Bestand gehen einige Inkunabeln und Postinkunabeln auf die Bibliothek des Kapuzinerklosters zuruck Der Altbestand der Schulbibliothek ist auf den Aussterbeetat gesetzt 5 Literatur BearbeitenBeda Mayer OFMCap Kapuzinerkloster Offenburg In Die Kapuzinerkloster Vorderosterreichs Helvetia Franciscana Band 12 6 Heft St Fidelis Buchdruckerei Luzern 1977 S 279 285 Otto Kahni Offenburg und die Ortenau Die Geschichte einer Stadt und ihrer Landschaft Offenburg 1976 Reinhard Klotz Das Kapuzinerkloster in Offenburg In W Muller Hrsg Die Kloster der Ortenau Offenburg 1978 S 501 506 Das alte Kapuzinerkloster in Offenburg Festschrift zur Sanierung in den Jahren 1882 1984 Hrsg von der Stadt Offenburg Offenburg 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Walther Hummerich Kapuzinerarchitektur in den rheinischen Ordensprovinzen Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1977 S 116 Beda Mayer OFMCap Kapuzinerkloster Offenburg In Die Kapuzinerkloster Vorderosterreichs Helvetia Franciscana Band 12 6 Heft St Fidelis Buchdruckerei Luzern 1977 S 279 285 Walther Hummerich Kapuzinerarchitektur in den rheinischen Ordensprovinzen Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1977 S 140 Patricia Potrykus Kapuzinerkloster Offenburg Leo BW Wolfgang Kehr Wilfried Suhl Strohmenger Bernhard Fabian Wilfried Suhl Strohmenger Handbuch der historischen Buchbestande Baden Wurttemberg und Saarland I S Olms S 182 ff Normdaten Korperschaft GND 5188387 9 lobid OGND AKS VIAF 126341018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerkloster Offenburg amp oldid 222428477