www.wikidata.de-de.nina.az
Kanokogi Kazunobu japanisch 鹿子木 員信 geboren 3 November 1884 in der Prafektur Tokio gestorben 23 Dezember 1949 war ein japanischer nationalistischer Religions und Literaturwissenschaftler der zeitweise in Deutschland lebte Eintrag im Gastebuch von Eugen Hoeflich in Wien 18 Marz 1925 mit Gedicht von Motoori Norinaga Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKanokogi Kazunobu stammte aus einem Samuraigeschlecht Kanokogi konvertierte zum Christentum Er schlug zunachst die Offizierslaufbahn bei der Marine ein und wurde 1904 1905 im Russisch Japanischen Krieg eingesetzt Er verliess den Militardienst und studierte Theologie und Philosophie an der Universitat Kyōto und in den USA am Union Theological Seminary in the City of New York Bachelor of Divinity BDiV und an der Columbia University M A 1912 wurde er an der Universitat Jena bei Rudolf Eucken mit einer religionsphilosophischen Arbeit Das Religiose ein religionsphilosophischer Versuch promoviert Kanokogi lernte in Jena Cornelia Zielinski 1889 1970 Tochter des polnischen Philologen Tadeusz Stefan Zielinski kennen die in Jena mit einer Dissertation uber Friedrich von Hugel promoviert wurde 1 sie lebten fortan in Japan zusammen Ihr Sohn Kanokogi Takehiko 1914 1992 war bei den Olympischen Sommerspielen 1936 Mitglied der japanischen Basketballmannschaft Kanokogi heiratete spater standesgemass eine Frau aus der Familie Iwakura 2 Von 1912 bis 1917 lehrte er Philosophie an der Keiō Universitat von 1919 bis 1923 an der Universitat Tokio und war von 1926 bis 1939 Professor in der Literarischen Abteilung der Kaiserlichen Universitat Kyushu Kanokogi war radikaler japanischer Nationalist und Anhanger der panasiatischen Organisation Yuzonsha Er war ein Verehrer Gandhis von 1918 bis 1921 lebte er in Britisch Indien fur die britische Kolonialverwaltung war er ein feindlicher Agent 3 Seine politischen Ansichten radikalisierten sich auch in Anlehnung an Karl Haushofers nationalistische geopolitische Philosophie Kanokogi hielt sich wiederholt in Deutschland auf leitete zusammen mit dem Japanologen Friedrich Max Trautz das 1925 in Berlin eingerichtete Japan Institut und war 1929 32 Herausgeber der Zeitschrift Yamato der Deutsch Japanischen Arbeitsgemeinschaft 1925 war er vier Tage lang Gast bei Eugen Hoeflich in Wien und sie tauschten sich uber die japanische und die judische Panasienbewegung aus 4 In den Wintersemestern 1927 28 und 1928 29 hielt er Vorlesungen an der Berliner Universitat die er in dem Buch Der Geist Japans zusammenfasste Wahrend des 1937 ausgebrochenen Japanisch Chinesischen Krieges liess er sich 1939 beurlauben um als Generalsekretar und rechte Hand des Vorsitzenden des japanischen Schriftstellerverbandes Tokutomi Sohō Propagandaarbeit fur die Kriegsziele zu leisten und reiste dafur auch durch die besetzten Gebiete Nach Ende des Pazifikkriegs wurde Kanokogi am 17 November 1945 von der US amerikanischen Besatzungsmacht auf die Liste der Klasse A Kriegsverbrecher gesetzt die von einem Internationalen Gerichtshof wegen der Auslosung der kriegerischen Konflikte von 1931 1937 und 1941 angeklagt werden sollten wurde aber wegen seiner schlechten Gesundheit aus der Internierungshaft entlassen und auch nicht vor Gericht gebracht Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Der Geist Japans 1930 Das Religiose Ein religionsphilosophischer Versuch Thomas amp Hubert Weida 1912 Jena Universitat Dissertation 1912 Gandhi Der Geist der indischen Revolution Buchdruckerei Nerger amp Co Berlin Charlottenburg 1924 Die Aufsatze erschienen zuerst 1919 in japanischer Sprache in den Monatsschriften Tōhō jiron 東方時論 bzw Kaizō 改造 Der Geist Japans Japaninstitut Veroffentlichungen 3 ZDB ID 1216250 4 Verlag der Asia Major Leipzig 1930 Literatur BearbeitenHans Joachim Bieber SS und Samurai Deutsch japanische Kulturbeziehungen 1933 1945 Monographien aus dem Deutschen Institut fur Japanstudien 55 Iudicium Munchen 2014 ISBN 978 3 86205 043 7 Gunther Haasch Hrsg Die Deutsch Japanischen Gesellschaften von 1888 bis 1996 Colloquium Berlin 1996 ISBN 3 89166 192 4 Christopher W A Szpilman Kanokogi Kazunobu Imperial Asia 1937 In Sven Saaler Christopher W A Szpilman Hrsg Pan Asianism A Documentary History Band 2 1920 Present Rowman amp Littlefield Lanham MD u a 2011 ISBN 978 1 4422 0599 4 S 149 153 Christopher W A Szpilman Kanokogi Kazunobu Pioneer of Platonic Fascism and Imperial Pan Asianism In Monumenta Nipponica Bd 68 Nr 2 2013 S 233 280 jstor Armin A Wallas Hrsg Eugen Hoeflich Tagebucher 1915 bis 1927 Bohlau Wien u a 1999 ISBN 3 205 99137 0 Kurzvita auf S 524 Cornelia Zielinski Kanokogi Hokkaidofahrt Ikubundo Tokyo 1962 Einzelnachweise Bearbeiten Cornelia Zielinski Der Begriff der Mystik in Baron Friedrich von Hugels Werk The Mystical element of religion Darlegung und Kritik A Kampfe Jena 1913 Die japanisch deutsche Familie Kanokogi bei Studienwerk Deutsches Leben in Ostasien Richard J Popplewell Intelligence and imperial defence British intelligence and the defence of the Indian Empire 1904 1924 Cass London 1995 ISBN 0 7146 4580 X S 282 Siehe den Tagebucheintrag Hoeflichs vom 23 Marz 1925 S 221 und S 528 und die daraus folgende Korrespondenz Hoeflichs mit Hans Kohn S 532 f und S 534 f und mit Robert Weltsch S 836 f Dort auch die Grussadresse Kanokogis zur Grundung der Hebraischen Universitat die unter dem Titel Die prophetische Sendung in der Judischen Rundschau Jahrgang 30 Nr 32 vom 24 April 1925 Seite 291 abgedruckt wurde Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Kanokogi der Familienname Kazunobu der Vorname Normdaten Person GND 1194807895 lobid OGND AKS LCCN n84188629 NDL 00026746 VIAF 65006661 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kanokogi KazunobuALTERNATIVNAMEN 鹿子木 員信 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer PhilosophGEBURTSDATUM 3 November 1884GEBURTSORT Prafektur TokioSTERBEDATUM 23 Dezember 1949 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanokogi Kazunobu amp oldid 236456371