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Kaiseroda ist ein Ortsteil von Leimbach im Wartburgkreis in Thuringen KaiserodaGemeinde LeimbachKoordinaten 50 49 N 10 11 O 50 821111111111 10 180833333333 241 Koordinaten 50 49 16 N 10 10 51 OHohe 241 m u NNEingemeindung 1 Januar 1957Postleitzahl 36433Vorwahl 03695Kaiseroda Thuringen Lage von Kaiseroda in ThuringenIm OrtIm Ort Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Das Dorfchen Vackenroda 2 2 Die Entstehung von Kaiseroda 2 3 Kaiseroda nach 1800 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Kali Gewerkschaft Kaiseroda 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenKaiseroda liegt nordwestlich von Leimbach an der Bundesstrasse 62 in der Werraniederung unmittelbar sudlich der Bahnstrecke Bad Salzungen Vacha Durch Gewerbeansiedlungen in den 1990er Jahren ist Kaiseroda inzwischen mit Leimbach zusammengewachsen Die geographische Hohe des Ortes betragt 241 m u NN 1 Geschichte BearbeitenDas Dorfchen Vackenroda Bearbeiten Die Ersterwahnung des Dorfchens Vackenroda geht bis in das Jahr 1317 zuruck als dieser Ort einer Familie Heydenreich als hennebergisches Lehen gehort haben soll Die Namensgebung des Dorfes ging mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Grunder von Vackenroda zuruck Erwahnung findet die Ortschaft ebenso in den Schmalkaldener Vertragen vom 10 August 1330 in deren Folge das Amt Krayenberg mit allen Dorfern als Lehnbesitz an den Grafen Berthold VII von Henneberg verkauft wurde Sowohl in einem Lehnbrief an den Ritter Johann Meisenbugh 1448 in einer Aufzahlung des Grafen von Beichlingen 1513 sowie in den Prozessakten Hersfeld gegen Sachsen 1520 wird das Dorf Vackenroda als Wustung erwahnt Gegen 1540 war Vackenroda wahrscheinlich wieder besiedelt und wird in den Jahren 1549 und 1554 55 als Filiale von Salzungen bezeichnet Im Erbzinsregister aus dem Jahr 1619 setzt sich die gesamte Abgabepflicht aus einem Goldgulden zwei Trifthammel einem Osterlamm und zwei Korbe Salz zusammen Die Grosse der Flurgemarkung wurde mit 104 Acker Land und 82 Acker Wiese angegeben Nach Uberwindung der Schrecken des Dreissigjahrigen Krieges lebten 1671 in Vackenroda 25 Menschen darunter 4 Manner auf drei bebauten Grundstucken Die Entstehung von Kaiseroda Bearbeiten Das Dorf Vackenroda lag nahe an der Werra und war stets durch Hochwasser gefahrdet Im Jahr 1672 wurde versucht durch Uferbefestigungen sowie Entwasserungs und Flutgraben die Hochwassergefahr zu mindern Im Jahr 1697 forderte Johannes Kaiser Schultheiss von Vackenroda Regulierungen der Werra und auch Abzugsgraben Zehn Jahre spater bat er den Herzog Johann Wilhelm von Sachsen Eisenach erfolgreich um die Genehmigung der Neuansiedlung seines Gehoftes mit neuem Wirtshaus an einem hochwassersicheren Standort Am 5 April 1710 berichtet der Amtmann Eccard des Amtes Krayenberg von der Fertigstellung des Gehofts Zu Pfingsten 1710 erfolgte die Einweihung des Wirtshauses Zum Kaysserhof Im Jahr 1730 erweiterte Johannes Kaiser den Standort um weitere drei Hofreite Infolge weiterer grosser Hochwasser begannen die Bewohner von Vackenroda im Jahr 1736 ihre Gebaude abzureissen und am Kaiserhof an der Landstrasse neu wieder aufzubauen Dieser Prozess war im Jahr 1749 mit dem Abriss des letzten Hauses von Vackenroda abgeschlossen Das neu entstandene Dorfchen wurde nach seinem Begrunder Johannes Kaiser Kaiseroda genannt Im Jahr 1781 erfolgte eine Beschreibung der Kaisaroder Gemarkung in der Creyenberger Amts Beschreibung Demnach bestand Kaiseroda aus 12 Hausern mit insgesamt 10 Brunnen sowie zwei Wirtshausern und verfugte uber eine Nutzflache von 287 Acker Ackerland und 50 Acker Wiesen Kaiseroda gehorte wie auch vorher Vackenroda zum Tiefenorter Pfarrspiel Kaiseroda nach 1800 Bearbeiten Am 2 November 1858 erfolgte die feierliche Eroffnung der Werra Bahn welche im Teilabschnitt Eisenach Salzungen den Gemarkungsbereich von Kaiseroda beruhrte Nicht verkaufswillige Bauern wurden enteignet und bekamen eine entsprechende Entschadigung Kaiseroda erhielt ebenfalls Anschluss an die Feldabahn welche im Zeitraum Juli 1878 bis Juni 1880 gebaut wurde Im Ergebnis einer Verwaltungsreform im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach wurde das Verwaltungsamt Tiefenort im Jahr 1879 aufgelost und Kaiseroda in das Verwaltungsamt Lengsfeld eingeordnet Im gleichen Jahr wurden basierend auf der Volkszahlung von 1875 erstmals statistische Angaben zum Ort Kaiseroda publiziert Kaiserroda hatte in diesem Jahr 18 Wohnhauser mit 107 Einwohnern Die Grosse der Kaiserrodaer Flur betrug 130 ha davon Hofe und Garten 2 3 ha Wiesen 17 4 ha Ackerflache 96 6 ha Teiche Bache und Flusse 0 9 ha auf Wege Triften Odland und Obstbauplantagen entfielen 12 7 ha Wald war nicht vorhanden Zum Viehbestand von Kaiserroda zahlten 8 Pferde 95 Rinder 174 Schafe und 34 Schweine 2 1898 wurde im Ort einer der ersten Kalischachte des Werra Kalireviers abgeteuft Vom 1 Oktober 1923 bis 1924 war Kaiseroda erstmals nach Leimbach eingemeindet 1950 erfolgte die erneute und endgultige Eingemeindung 3 1955 lebten im Ort Kaiseroda 246 Einwohner 4 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl von Vackenroda bzw Kaiseroda 1671 25 1702 30 1823 91 1830 94 1835 91 1840 100 1846 112 1851 129 1855 122 1859 125 1869 92 1874 97 1879 107 5 1895 114 6 1900 137 7 1939 193 7 1955 246 4 Datenquelle Creyenbergischen neuen Ambts Beschreibung 1671 Staatshandbuch fur das Grossherzogtum Sachsen 1823 1874Kali Gewerkschaft Kaiseroda BearbeitenErstmals im Jahr 1587 wurden in der Auflistung der jahrlichen Abgabepflicht der Bewohner von Vackenroda zwei Korbe Salz aufgefuhrt Da zur damaligen Zeit die Abgabe von eigens erzeugten und hergestellten Produkten ublich war muss es in der Gemarkung Vackenroda bzw Kaiseroda eine kleine Solequelle gegeben haben aus der Salz durch Eindampfen in geringen Mengen gewonnen wurde Die ersten Suchbohrungen wurden in den Jahren 1816 und 1825 bei Unterrohn und Kaiseroda im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach erfolglos niedergebracht Weitere Bohrungen erfolgten in den Jahren 1876 und 1881 bei denen in 151 m und 144 m Teufe Steinsalzvorkommen erreicht wurden Daraufhin bekam der Eisenacher Unternehmer Louis Finger vom zustandigen Bergamt in Kaltennordheim ein Grubenfeld bei Kaiseroda verliehen und die Genehmigung dort eine Saline Kaiseroda zu errichten Der Besitz des Grubenfeldes wechselte am 24 Dezember 1879 in den Besitz des Berliner Bankier Leopold Lippmann Hadra Nach seinem Tod liess seine Frau die Bohrarbeiten fortfuhren Im Sommer 1893 konnten erstmals Kalisalze in einer Teufe von 368 m im Bohrloch Nr 5 bei Hambach festgestellt und am 5 Oktober 1893 beurkundet werden Dies gilt als Geburtsstunde des Kalibergbaus im Werra Fulda Revier Am 27 November 1894 erfolgte in Berlin die Grundung der Kali Gewerkschaft Kaiseroda Im Januar 1895 begannen Teufarbeiten des Schachtes Kaiseroda I auf dem Bohrloch Nr 5 bei Hambach Dies waren die erste Abteufung im Werra Fulda Revier Die Teufarbeiten wurden im Dezember 1900 in einer Tiefe von 391 m abgeschlossen Die Rohsalzforderung des Schachtes Kaiseroda I begann am 30 April 1901 Im Februar 1904 wurde eine Kaliumsulfat Fabrik und eine Glaubersalzfabrik in Betrieb genommen Im Mai 1911 nahm die Gewerkschaft Kaiseroda die Teufarbeiten der 225 m voneinander liegenden Schachte Kaiseroda II und Kaiseroda III Doppelschachtanlage in Merkers auf Am 15 Mai 1925 nahm das neu erbaute Kaliwerk Kaiseroda II III des Wintershall Konzerns den Probebetrieb auf Es war zu jener Zeit der grosste und modernste Kali Dungemittelhersteller der Welt Mit Beginn des Jahres 1945 wurden die Gold und Devisenbestande im Besitz des Deutschen Reiches und bedeutende Kunstbestande der Berliner Staatlichen Museen aus Sicherheitsgrunden im Grubenfeld Kaiseroda II III eingelagert Der sogenannte Reichsbank Goldschatz von Merkers wurde am 8 April 1945 durch die 3 US Armee aufgefunden und nach Frankfurt am Main in die spatere Amerikanische Besatzungszone abtransportiert Kaiseroda befand sich seit dem Juli 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ Die Rohsalzforderung des Kaliwerkes begann wieder im November 1945 und die Inbetriebnahme der Kaliumchloridfabrik im Dezember 1945 Am 1 September 1946 folgte die Eingliederung aller Kali Betriebe der SBZ in die Sowjetische Aktiengesellschaft SAG fur Kalidungemittel in Deutschland Zum 24 Juni 1952 folgte die Ausgliederung und Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb Die neue Bezeichnung lautete VEB Kaliwerk Kaiseroda II III Merkers Mit der Umbenennung in VEB Kalikombinat Ernst Thalmann am 5 Juli 1953 fiel die ursachliche Bezeichnung Kaiseroda fur die betreffenden Werke weg Im Jahr 1965 wurde die Forderung des Schachtes I in Hambach stillgelegt Im Jahr 1990 erfolgte die Umwandlung des VEB Kombinat Kali in die Mitteldeutsche Kali AG Die drei thuringischen Werrawerke bildeten die Tochterfirma Kali Werra AG Am 22 Juni 1993 wurde das letzte Rohsalz des Kalistandortes Merkers durch den Schacht III fruher Kaiseroda III nach uber Tage gefordert Am 25 Juni 1993 erfolgte die endgultige Einstellung des Kalibetriebes in Merkers Die Abbrucharbeiten des Kalibetriebes Merkers fruher Kaiseroda II III begannen am 1 April 1994 Literatur BearbeitenSiegfried Baumgardt Chronik von Vackenroda und Kaiseroda Hrsg Gemeindeverwaltung Leimbach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaiseroda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kaiseroda auf der Website der Gemeinde LeimbachEinzelnachweise Bearbeiten Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 C Kronfeld Landeskunde des Grossherzogthumes Sachsen Weimar Eisenach Zweiter Teil Weimar 1879 S 88 89 Der Ort auf www rhoen info Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rhoen info Abgerufen am 9 Juni 2012 a b Paul Luther Materialien fur den Heimatkundeunterricht Kreis Bad Salzungen Bezirk Suhl Hrsg Rat des Kreises Bad Salzungen Abt Volksbildung Bad Salzungen 1959 Struktur vom Bezirk Suhl Ubersicht der Orte und Einwohnerzahlen der Landkreise S 5 11 Kurt Senf Horst Berkes Chronik der Gemeinde Leimbach SperberDRUCK Regierungsblatt fur das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nr 27 25 Juli 1901 a b Volkszahlung vom 1 Dezember 1900 bzw Volkszahlung vom 17 Mai 1939 Normdaten Geografikum GND 5206782 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaiseroda amp oldid 235329516